Demenzen Flashcards
Alzheimer Demenz
häufigste Form (50-60% der Fälle)
erst progressive Gedächtnisstörung und Orientierungsstörung, visuo-konstruktive Störung (zB. Uhrentest, Rey-Figure), Aufmerksamkeitsstörung, Apraxie, Wortflüssigkeitsstörung
dann immer mehr Verhaltensstörungen und psychiatrische Symptome (Halluzinationen, Paranoia, Angst, Depression, Schlafstörung)
Pathologie: Erweiterung der inneren und äußeren Liquorräume, temporo-parietal und frontal betonte Atrophie,
neurofibrilläre Bündel und neuritische Plaques mit abnormer Proteineinlagerung
Risikofaktoren: Lebensalter (85+ über 25%), geringes Bildungsniveau und SES, wenig geistige und körperliche Aktivität im Alter
Vaskuläre Demenz
= zweithäufigste dementielle Erkrankung, durch hypoxisch-ischämische Hirnläsionen und Hypertonie verursacht, unterteilbar in kortikale und subkortikale vaskuläre Demenz
kortikal: sensomotorische Defizite, Aphasie, Apraxie, Agnosie, häufig abrupter Beginn der Symptomatik
subkortikal: Depression, Persönlichkeitsveränderungen, Affektlabilität, psychomotorische Verlangsamung, dysexkutive Störung
Symptome abhängig von Größe & Lage der Läsion
neuropsychologisch keine Unterscheidung zu Alzheimer möglich
Frontotemporale Demenz
= “Pick Komplex”, fronto-temporale Atrophie, erblich
Veränderung des Wesens und des Sozialverhaltens bei gleichzeitig intakten perzeptuellen, räumlichen und praktischen Funktionen, heterogenes Bild (teilweise enthemmt, teilweise apathisch), schleichender Beginn und langsame Progredienz
Lund-Manchester-Kriterien erfassen typische Symptome
nach Alzheimer häufigste Demenz im mittleren Lebensalter, anderes histopathologisches Bild als bei AD (Lokalisation der Läsionen im Vordergrund, nicht die Art)
Lewy-Körperchen Demenz
Im Gegensatz zu AD häufig ausgeprägte visuo-spatiale Störung, frühes häufiges Auftreten von visuellen (80%) und akustischen (45%) Halluzinationen und Wahnvorstellungen (psychotische Symptome)
Oft auch spontane parkinsonähnliche motorische Symptome und REM-Schlaf-Störung aufgrund mangelnder motorischer Hemmung
Fluktuationen der Hirnleistung (ausgeprägte Schwankungen von Wachheit und Aufmerksamkeit)
Überempfindlichkeit für Neuroleptika → ausgesprägte motorische nebenwirkungen
Diagnostik
Zwei Strategien zur Früherkennung
-
Liquoruntersuchungen (Proteine/Proteinfragmente),
aber unbefriedigende Abgrenzung von AD zu anderen primär degenerativen Demenzen - Funktionelle und strukturelle Bildgebung (Hirnhypometabolismus via PET ermittelbar)
Generell:
Neuropsychologische Untersuchung, psychopathologische Befunderhebung, medizinische Untersuchung, Psychometrie (quant. Messung psych. Fkt.), Ratingskalen, Fremdanamnese
Voxelbasierte Morphometrie bei Gruppenstudien (Reduktion grauer Substanz erkennbar)
Therapie
Neuropsychologische Gedächtnistherapie
bei leichter bis mittelgradiger AD erfolgreich, wenn sie
- auf alltagsrelevante Probleme eingeht
- sich auf vorhandene kognitive Ressourcen stützt
Stabilisierung = Erfolg, da progredienter Krankheitsverlauf
Pharamakotherapie
Erhöhung der Acetylcholin-Konzentration durch Cholinesterase-Inhibitoren (da Acetylcholin-Mangel bei AD), bei FTD eher Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren
Memantine zur dauerhaften Aktivierung von Glutamat-Rezeptoren
Management von Verhaltensauffälligkeiten
im fortgeschrittenen Stadium
durch Anwendung lerntheoretischer Prinzipien (vanishing cues, spaced retrieval, backward chaining, externe Gedächtnishilfen)