VDN - Vin doux naturel Flashcards

1
Q

VDN - In a nutshell

A
  • VDN = französische Bezeichnung für einen aufgespriteten Süßwein
  • wörtlich übersetzt wäre es “natürlicher Süßwein” -> “natürlich”, weil Restzucker von natürlicher Süße der Traube durch Aufspriten/Gärstopp im Wein verbleibt
  • Alkoholgehalt 15 - 18 % vol. (= niedrigerer als Port/Madeira)
  • mind 45 g/l Restzucker (bei gewissen Muscats über 100g/l)
  • Rebsorten je nach Herkunft, vor allem Muscat- und Grenache-Sorten
  • mehrere Appellationen in 4 Regionen Frankreichs: Roussillon, Languedoc, Rhône, Korsika
  • Jahresproduktion ca. 400.000 hl (davon 350.000 hl im Roussillon)
  • 75% von Genossenschaften produziert
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2
Q

VDN - Regionen

A

Appellationen in 4 Regionen in Frankreich:

  • Roussillon
  • Languedoc
  • Rhône
  • Korsika
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3
Q

VDN - Appellationen Roussillon

A

90% aller VDN aus Roussillon:

  • Rivesaltes AC
  • Muscat de Rivesaltes AC
  • Maury AC
  • Banyuls AC
  • Banyuls Grand Cru AC
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4
Q

VDN - Appellationen Languedoc

A
  • Muscat de Saint-Jean-de-Minervois AC
  • Muscat de Frontignan AC
  • Muscat de Mireval AC
  • Muscat de Lunel AC
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5
Q

VDN - Appellationen Rhône

A
  • Muscat Beaumes-de-Venise AC
  • Rasteau AC
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6
Q

VDN - Appellationen Korsika

A

Muscat du Cap Corse AC

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7
Q

VDN - Roussillion - Geografie, Klima, Böden

A

Geografie:

  • Departement Pyrénées-Oriental
  • Landschaft ist ein im Osten zum Mittelmeer hin geöffnetes Amphitheater, begrenzt von drei Bergmassiven (Pyrenäen, Corbières, Albères)
  • 3 Flüsse begrenzen die Terroirs, jedes ist sehr eigenständig

Klima:

  • trockene Sommer, Regenperioden im Herbst und zu Beginn des Frühjahrs
  • durchschnittlicher jährlicher Niederschlag 500-600 mm
  • hohe Sonnenstundenanzahl
  • 7 Winde sorgen für schnelle Verdunstung von Feuchtigkeit und schützen natürlich vor Krankheiten (Tramontane, Vent du Nord, Vent d’Espagne, Marinade, Llevant,

Böden:

  • Banyuls:
    -Schiefer
    -Reben auf schmale Terrassen, oft direkt auf Felsen und sauren, kargen Böden
    -Grenache fühlt sich hier wohl
  • Maury:
    -verwittertes Schiefergestein
    -steile Hügel
    -passend für Grenache Noir
  • Rivesaltes:
    -tiefer, schwerer Boden aus rotem Ton mit abgerundeten Steinen
    -in 30-40 cm Tiefe harter Abschnitt “taparas” (Stein ist mit Kalkstein verbunden)
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8
Q

VDN - Languedoc - Geografie, Klima, Böden

A

Geografie:

  • alle 4 Appellationen im Departement Hérault

Klima:

  • mediterran geprägt
  • trockene und heiße Sommer, Im Winter mehr Regen und frostfrei
  • Nähe zu Küste in Mireval und Frontignan bringt niedrigere Temperaturen
  • höhere Lagen Lunel: Abkühlung in der Nacht (Tag/Nachtunterschiede)
  • Mistral-Einfluss sorgt für trockene Luft

Böden:

  • Eisen und Kalk
  • Mireval und Frontignan: stark eisenhaltiger Lehm, rot gefärbt, von Kalkstein durchsetzt
  • im Süden Kalkanteil extrem hoch -> kalkverträgliche Unterlagsorten
  • Lunel: stark eisenhaltiger Lehm
  • Saint-Jean-de-Minervois: stark kalkhaltiger Lehm
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9
Q

VDN - Rhône - Geografie, Klima, Böden

A

Geografie:

  • beide Appelationen an der südlichen Rhône
  • Department Vacluse

Klima:

  • mediterran geprägt
  • Mistral sorgt ganzjährig für Abkühlung

Böden:

  • Kalksteinböden, magere Mergelböde, Böden aus rotem Sandstein
  • Südlage der Weinberge und steinige Böden die Wärme speichern -> sehr hoher Reifegrad der Trauben
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10
Q

VDN - Korsika - Geografie, Klima, Böden

A

Geografie:

  • Halbinsel an der Nordspitze der Insel

Klima:

  • typisches Mittelmeerklima
  • heiße trocken Sommer
  • milde feuchte Winter

Böden:

  • Kalkstein
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11
Q

VDN - Rebsorten - Überblick

A

Je nach AC sind verschiedene der folgenden Rebsorten erlaubt:

  • Grenache Noir
  • Grenache Gris
  • Grenache Blanc
  • Macabeu (Macabeo)
  • Tourbat (Roussillon Malvoisie)
  • Muscat Blanc à Petit Grains
  • Muscat d’Alexandrie
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12
Q

VDN - Rebsorten - Grenache

A

Grenache Noir:

  • kompakte Trauben mit mittelgroßen, fleischigen, saftigen Beeren
  • kräftige Weine mit mäßig Säure
  • intensive Aromen roter Beeren
  • natürliche oxidative Tendenz –> eignet sich am besten zur Herstellung von ausgezeichneten VDNs

Grenache Gris:

  • reichhaltige Weine
  • Aromen von Ringlotten und Apfelblüten

Grenache Blanc:

  • reichhaltige Weine
  • florale Noten und Anisnoten
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13
Q

VDN - Rebsorten - Macabeu

A
  • Synonym: Macabeo
  • Hauptrebsorte in weißen Nicht-Muscat-VDN im Roussillon
  • weiters sekundäre, aber wichtige Komponente im roten VDN
  • leichte, runde, delikate Weine
  • Aromen von weißen und gelben Früchten und weißen Blüten
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14
Q

VDN - Rebsorten - Tourbat

A
  • Synonym: Roussillon Malvoisie
  • katalanische Herkunft
  • sehr selten
  • bringt Frische durch Säure und intensive Zitrusaromen und Aromen weißer Blüten
  • rare, reinsortige VDN zeigen Potential der Rebsorte
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15
Q

VDN - Rebsorten - Muscat

A

Muscat Blanc à Petit Grains:

  • Hauptrebsorte aller VDN, die auf Muscat basieren
  • frische, komplexe Aromen von Zitrus und exotischen Früchten sowie Gewürze mit Muscat-Akzent
  • bringt Lebendigkeit und Reichhaltigkeit

Muscat d’Alexandrie:

  • nur in Muscat de Rivesaltes (Roussillon) erlaubt
  • abnehmende Verwendung, für Neupflanzungen nicht mehr erlaubt
  • große, feste Beeren
  • florale Noten, Anklänge von weißen und gelben Früchten
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16
Q

VDN - Weinbau

A
  • im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert, noch immer bodennahe Erziehung im Goblet -> bringt Stabilität (Mistral, Tramontane)
  • Abstand zwischen Rebzeilen mind 2 m
  • 4.000 Rebstöcke/ha
  • bei Muscat-Rebsorten häufig Drahtrahmen in Kordonerziehung
  • wenig Krankheiten wegen niedriger Erträge, moderater Wüchsigkeit und Trockenheit (Peronospora und Botrytis selten)
  • Probleme gibt es mit Oidium und Traubenwickler
  • Trend: Nachhaltigkeit und Bio
  • Ertrag ca. 30 hl/ha
  • für VDN potentieller Alkohol von 14,4 % vol. vorgeschrieben
17
Q

VDN - Vinifikation

A
  • Herstellungstechnik in Frankreich mutage genannt; ähnliches Verfahren wie bei Portwein

Erster Teil der Vinifkation:

  • erfolgt wie bei trockenen Weinen
  • weiß: Trauben direkt gepresst
  • rosé: kurze Mazeration
  • rot: mehrere Tage Mazeration, danach Pressen und mutage des Saftes oder mutage vor Pressung, noch auf den Schalen
  • Muscat: pellikuläre Mazeration; eingemaischte, entrappte Trauben bleiben 6-12 h in Kontakt mit Schalen (Aromaextraktion)

Aufspritung:

  • während Gärung (Restzucker wird erhalten)
  • mit neutralen Weinbrand 95 %
  • in Anteil von 5-10 % des Mostvolumens (bei Portwein sind es 20 %)
  • bei roten VDNs Rivesaltes, Maury und Banyuls mutage auf den Schalen/während Mazeration; Weine bleiben noch 2-3 Wochen auf den Schalen, um möglichst viel Farbe und Aromen zu extrahieren
18
Q

VDN - Reifung

A

Es gibt zwei Stile:

Reduktive Weine/keine Reifung:

  • Ziel: Bewahrung von Frische und Fruchtigkeit
  • Muscat-VDNs
  • rote VDNs, die für jungen Trinkgenuss bestimmt sind:
    -Rivesaltes Grenat, Rivesaltes rosé
  • Banyuls blanc, rosé und rimage
  • Maury blanc und Vendange

Oxidative Weine:

  • idR in Eichenfässern in Tuns, Demi-Muids oder Barrique für 1 bis 20+ Jahre
  • teils in Glasflaschen oder Bonbonnes unter freiem Himmel (Temperaturschwankungen, Sonnenlicht -> beschleunigte Alterung) für 9-12 Monate, dann abgefüllt oder mit fassgelagerten Weinen verschnitten und weitere Reifung, teils über Jahrzehnte
  • Wein wird zunehmen braun
  • Ziel: durch oxidativen Ausbau Erzielung eines “goût du rancio” (rancio-Aroma)
  • Rivesaltes Ambré und Tuilé
  • Maury Ambré und Tuilé
  • Banyuls Ambré und Tuilé und Grand Cru
  • die meisten Rasteau
19
Q

VDN - Stile - Muscat de Rivesaltes

A

Region:

  • Roussillon

Rebsorten:

  • Muscat blanc à Petit Grains
  • Muscat d’Alexandrie

Stil:

  • nicht oxidiert
  • min 100 g/l Restzucker
  • frisch und fruchtig (früh gefüllt, im Verkauf ab 1. Februar des Folgejahres, innerhalb von 2 Jahren zu trinken)
  • leichte Versionen sehr duftig, Zitrone, Honignoten
  • reichhaltigere Versionen leicht bitter mit Orangennoten

Besonderheiten:

  • junge Weine schon ab 1. November des Erntejahres mit Bezeichnung Muscat de Noël
  • traditionell zum Weihnachtsfest getrunken
20
Q

VDN - Stile - Muscat-VDNs des Languedoc

A

Appellationen:

  • Muscat de Saint-Jean-de-Minervois
  • Muscat de Frontignan
  • Muscat de Mireval
  • Muscat de Lunel

Rebsorten:

  • ausschließlich Muscat blanc à Petit Grains

Stil:

  • nicht oxidiert
  • Restzucker mind. 125 g/l
  • fruchtig, leicht bitter, Orangenaromen
21
Q

VDN - Stile - Muscat de Beaumes-de-Venise

A

Region:

  • Rhône

Rebsorten:

  • ausschließlich Muscat blanc à Petit Grains

Stil:

  • nicht oxidiert
  • Restzucker mind. 110 g/l
  • leichter als Languedoc-Muscat-VDNs und Rivesaltes
  • leicht bitter; Orangenaromen
22
Q

VDN - Stile - Muscat du Cap Corse

A

Region:

  • Korsika

Rebsorte(n):

  • ausschließlich Muscat blanc à Petit Grains

Stil

  • nicht oxidiert
  • Restzucker mind 95 g/l
  • Mindestalkohol 16 % vol
23
Q

VDN - Stile - Maury

A

Weiße Weine:

  • Rebsorten: Grenache Blanc und Gris, Macebeu, Tourbat; max 20 % Muscat Blanc à Petit Grains und Muscat d’Alexandrie
  • Maury Blanc:
    -nicht oxidativ
    -weiße Früchte un Zitrus
  • Maury Ambré:
    -oxidativ
    -komplex; Noten von konservierten weißen und gelben Früchten, Gewürzkuchen, Karamell

Rote Weine:

  • Rebsorten: mind. 75 % Grenache Noir; weitere Hauptrebsorten sind Grenache Gris und Blanc; bis zu 10 % Carignan, Syrah und Macabeu erlaubt
  • Maury Grenat:
    -nicht oxidativ
    -kräftig, komplex, schwarze Früchte, Garrigue
  • Maury Tuilé (!):
    -oxidativ
    -mind. 30 Monate Reifedauer
    -Trockenfrüchte, Kakao, Kaffee
    -häufigster Stil!

Bezeichnungen:

  • Hors d’Âge: für Ambre oder Tuilé wenn mind. 5 Jahre oxidative Reifung
  • Rancio: für Ambre oder Tuilé mit rancio Noten (Nüsse, Trockenfrüchte), entstanden durch extrem oxidativen Ausbau
24
Q

VDN - Stile - Banyuls

A

Weiße Weine:

  • Rebsorten: Grenache Blanc und Gris (eine der beiden > 50%), Macebeu, Tourbat; max 20 % Muscat Blanc à Petit Grains und Muscat d’Alexandrie
  • Banyuls Blanc:
    -nicht oxidativ
    -weiße Früchte und Zitrus
  • Banyuls Ambré:
    -oxidativ
    -komplex; Noten von konservierten weißen und gelben Früchten, Gewürzkuchen, Karamell

Banyuls Rosé:

  • nicht oxidativ
  • meist 100% Grenache (bis zu 10 % Carignan, Cinsaut und Syrah erlaubt)
  • Aromen von roten Beeren

Rote Weine:

  • Rebsorten:
    -mind. 50 % Grenache Noir (bei Grand Cru mind. 75%)
  • weitere Hauptrebsorten sind Grenache Gris und Blanc, Tourbat, Muscat à Petits Grains und Muscat d’Alexandrie
    -bis zu 10 % Carignan, Cinsaut und Syrah erlaubt
  • Banyuls Rimage (!):
    -nicht oxidativ
    -kräftig, komplex, schwarze Früchte, Garrigue
  • Banyuls Tuilé (!):
    -oxidativ
    -mind. 10 Monate Reifedauer
    -Trockenfrüchte, Kakao, Kaffee
  • Banyuls Grand Cru:
    -oxidativ
    -mind. 30 Monate Reifedauer
    -mind. 75% Grenache Noir
    -Bezeichnung Dry/Sec/Brut wenn Restzucker unter 54 g/l
25
Q

VDN - Stile - Rivesaltes

A

Rivesaltes Grenat und Rivesaltes Rosé:

  • nicht oxidativ
  • 100 % Grenache Noir
  • intensiv fruchtig, Kirsche, Brombeere

Rivesaltes Ambré:

  • oxidativ
  • Rebsorten: Grenache Blanc und Gris, Macebeu, Tourbat; max 20 % Muscat Blanc à Petit Grains und Muscat d’Alexandrie (wie Maury weiß)
  • komplex, Aromen nach Orangenmarmelade, Lebkuchen, Dörrsobst, Karmell

Rivesaltes Tuilé:

  • oxidativ
  • Rebsorten: mind. 50% Grenache Noir (erlaubt sind auch Grenache Blanc und Gris, Macabeo und Tourbat)
  • intensiv; Trockenfrüchte, Kakao, Kaffee, Tabak

Bezeichnungen:

  • Hors d’Âge: für Ambre oder Tuilé wenn mind. 5 Jahre oxidative Reifung
  • Rancio: für Ambre oder Tuilé mit rancio Noten (Nüsse, Trockenfrüchte), entstanden durch extrem oxidativen Ausbau
26
Q

VDN - Stile - Rasteau

A

Rebsorten:

  • Grenache Noir (mind 90%)
  • weitere Rebsorten dser Côtes du Rhône

Stile:

  • rot
  • weiß
  • rosé

Bezeichnungen:

  • die “Hors d’Âge Weine” werden “Rancio” genannt