Champagne Flashcards
Champagne: Geschichte?
- Moderne Champagner entstanden in den 1840er Jahren
- Madame Cliquot
- Heimat der ersten “Weinindustrie” - international bekannte Marken
- Probleme bis in die 1950er-Jahre: Reblaus, Weltkriege, Weinskandale
- 1940 Gründung des Dachverbands Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne (CIVC)
- ab 2. Hälfte des 20. Jh exponentielles Wachstum
Champagne: Rebfläche?
34.000 ha
Champagne: geografische Lage?
- geografisch definierte Region in Nordostfrankreich
- Produktionszone ist 150 km östlich von Paris
Champagne: AC-System?
- seit 1927
- 34.000 ha Rebfläche verteilt auf
-320 Orte (crus), davon
-42 Premiere Crus
-17 Grand Crus
Champagne: Subregionen?
- Montagne de Reims
- Vallée de la Marne
- Côte des Blancs
- Côte de Sézanne
- Côte des Bar
Champagne: Montagne de Reims?
Geografie/Topografie:
- bewaldetes Hügelland zwischen Reims und Epernay
- Weinberge an Kreidehängen zwischen dem Plateau und Tälern der Ardre und Versle im Norden und der Marne im Süden
- Ausrichtung nach Osten und Süden; zT auch nach Norden
Boden:
- Unterboden: vorwiegend Kreide (Belemnit-Kreide obere Hänge, Micraster-Kreide untere Hänge)
- Oberboden: Löss, Lehm, Ton, Kalk, Lignit
Bedeutung:
- Region mit den meisten Grand Cru-Orten
- hochwertige Pinot Noir-Grundweine
- Einteilung in Nord-Montagne und Süd-Montagne:
-Norden: Grand Cru-Orte produzieren körperreichere Weine (zB Mailly-Champagne, Verzenay, Verzy)
-Süden: Grand Cru-Orte produzieren Weine mit mehr Finesse (zB Ambonnay, Bouzy) - Bekannte Hersteller: Bollinger, Dom Perignon, Krug, Ruinart, Veuve Cliquot
Champagne: Vallée de la Marne?
Geografie/Topografie:
- beginnt bei Aÿ und folgt rund hundert Kilometer lang dem Fluss Marne in Richtung Paris
- der beste Pinot Meunier wächst am rechten Marne-Ufer an Süd- und Südosthängen
Böden:
- Unterboden vorwiegend Kreide
- Mergel, sandige Lehme, Ton
Rebsorten/Stil/Bedeutung:
- Frost ist großes Problem - daher Pinot Meunier am besten geeignet (spättreibend)
- Weine grundsätzlich “easy-drinking” und fruchtig
- Grand Cru-Orte: Aÿ-Champagne und Tours-sur-Marne
- westlich davon Premier Cru-Orte
- Weinberge im westlichsten Teil sind von geringer Qualität
- Bekannte Hersteller: Tarlant, Pol Roger, Deutz, Jacquesson, Moet
Champagne: Côte des Blancs
Geografie/Topografie:
- beginnt südlich der Stadt Épernay
- erstreckt sich rund 20 Kilometer weiter südlich im rechten Winkel zum Vallée de la Marne
- nach Osten ausgerichtete Hänge
Böden:
- Unterboden vorwiegend Kreide
- Sand und Ton auf Kreidefels
Rebsorten/Stil/Bedeutung:
- fast ausschließlich Chardonnay angebaut
- qualitativ hochwertige, langlebige Blanc des Blancs Champagner
- in Verschnitt delikate Aromen und Balance
- 4 Grand Cru-Orte (Cramant, Avize, Oger, Le Mesnil-sur-Oger)
- Bekannte Hersteller: Selosse, Robert Moncuit, Alain Thienot
Champagne: Côte de Sézanne
Geografie/Topografie:
- Verlängerung der Côte des Blancs (getrennt durch Sumpfland)
- südöstliche Ausrichtung der Weinberge
Boden:
- Unterboden Kreide
- Oberboden: Ton mit lehmigen Schluff und einigen Kalksteineinschlüssen
Rebsorten/Stil/Bedeutung:
- Chardonnay dominierend
- aber opulenter, fruchtiger, weniger Finesse als Côte des Blancs
Champagne: Côte des Bar
Geografie/Topografie:
- im Department Aube
- südlichstes Anbaugebiet
- zwischen den Gemeinden Bar-sur-Seine im Süden und Bar-sur-Aube im Oste
Boden:
- Unterboden Kreide
- kiesige Kalksteinverwitterungsböden
Rebsorten/Stil/Bedeutung:
- Pinot Noir meistangebaute Sorte
- Trauben insbesondere für Non-Vintage Verschnitte
- “Weinlieferant zweiter Klasse”
Besonderheit: Les Riceys besteht aus drei Orten, die Weine unter drei verschiedenen Appellationen herstellen können (1x Schaumwein “Champagne” und 2x Stillwein (“Rosé des Riceys” und “Coteaux Champenois”)
Champagne: Klima
- kühl kontinental, maritime Einflüsse
- jährlicher Niederschlag 700 mm
- Probleme: kräftige Niederschläge in Vegetationsperiode, Hagel, strenge Winter, Spätfröste
- jährliche Durchschnittstemperatur 11°C, 1.680 Sonnenstunden pro Jahr
- Traubenvollreife nur in den wärmsten Jahren (kein Problem, weil hoher Säuregehalt und neutrale Grundweine gewünscht)
Champagne: Boden
Unterboden vorwiegend aus Kreide:
- starke Porosität - Drainage in Kombination mit großem Wasserspeichervermögen - beste Wasserspeichervermögen
- Wurzeln können Gestein gut durchdringen: stetige Versorgung mit Feuchtigkeit gewährleistet
- generell arm an Nährstoffen, regelmäßige Düngung erforderlich
Subregionen:
- Montage de Reims: sandige, tonhaltige Böden auf Kreidefelsen, Sandstein und Mergel
- Vallée de la Marne: Mergel, sandiger Lehm, Ton
- Côte des Blancs: Sand und Ton auf Kreidefels
- Côte de Sézanne: Mergel, Ton und Sand auf Kreide
- Côte des Bar: kiesiger Kalksteinverwitterungsboden
Champagne: Zugelassene Rebsorten für Champagner?
- Pinot Noir
- Pinot Meunier
- Chardonnay
- Arbanne
- Pinot Blanc
- Pinot Gris
- Petit Meslier
Champagne: Pinot Noir?
- 40% der Anpflanzungen
- treibt früh - frostanfällig
- verantwortlich für Körper, Länge, Struktur, reife, rote Beerenaromatik
- beste Ergebnisse auf kühlen Kreideböden in Montagne de Reims
- fast 100% der Anpflanzungen an der Côte des Bar, dort allerdings eher rustikale Blanc de Noirs
Champagne: Pinot Meunier?
- mehr als 30% der Anpflanzungen
- robuster, treibt später als Pinot Noir
- rundere, weichere Weine, angenehme Fruchtigkeit
- altert schneller als die anderen klassischen Champagner-Sorten
- hauptsächilch im Vallée de la Marne
- gedeiht am besten auf den feuchten, nach Norden ausgerichteten Hängen aus Ton
Champagne: Chardonnay?
- knapp 30% der Anpflanzungen
- treibt früh, reift früh, sehr ertragreich, eher unkompliziert - aber spätfrostgefährdet und anfällig für Verrieseln
- verantwortlich für Säure und Eleganz, delikate Zitrusaromen
- langlebig
- vorwiegend in Côte des Blancs auf Kreideböden und in Côte de Sézanne
Champagne: Arbanne?
- kleine Trauen, spätreifend
- extrem hohe Säure
- leicht vegetabile Weine, Kräuter, Tannennadeln
- im Verschnitt verantwortlich für pflanzliche Frische
Champagne: Pinot Blanc?
- früher eine der wichtigsten Sorten der Champagne
- Frostbeständigkeit als großer Vorteil
Champagne: Pinot Gris?
- auch Fromenteau genannt
- galt vor 400 Jahren als die beste Sorte der Champagne, wichtige Rolle im 18. Jahrhundert
- heute fast verschwunden
Champagne: Petit Meslier?
- treibt früh, sehr anfällig für Spätfrost
- süßliche Aromen, Noten tropischer Früchte
- botrytisanfällig
- Dorf Venteuil im Vallée de la Marne ist bekannt für Petit Meslier
Champagne: Weinbau?
Topografie:
- Weinberge in Höhenlagen von 90-300 m
- hügeliges Terrain mit Hangneigungen (bis zu 60%) - ideale Bedingugnen für optimale Sonneneinstrahlung
- Ausrichtung nach Süden, Osten oder Südosten
Erträge:
- durchschnittliche Pflanzdichte 8.000 Rebstöcke/ha
- Ertragshöchstgrenze 10,4 t/ha
- potentieller Mindestalkoholgehalt von 9 % vol
- Ganztraubenpressung verpflichtend, daher Handlese
Reberziehung (seit 1938 geregelt, 4 zugelassene Methoden):
-
Taille Chablis:
-beste Methode für Chardonnay
-bis zu 5 Strecker mit je bis zu 5 Augen, Strecker bis max 0,6 m über dem Boden
-Form des Zapfenschnitts
-große Mengen an alten Holz werden bewahrt, Frosthärte -
Cordon de Royat:
-für Pinot Noir und Pinot Meunier
-einarmiger Kordon mit Zapfenschnitt, Triebe in vertikaler Position
-große Mengen an alten Holz werden bewahrt, Frosthärte -
Einfacher od. doppelter Guyot:
-für alle drei Rebsorten
-nur in den niedriger eingestuften Weinbergen erlaubt -
Vallée de la Marne:
-ausschließlich für Pinot Meunier
-nur in den niedriger eingestuften Weinbergen erlaubt
Andere Arbeiten (Ertragsbeschränkung und qualitativ hochwertiger Weinbau):
- Triebausdünnung
- Anbinden der Triebe
- Rückschnitt
- Handlese (Ganztraubenpressung)
- nachhaltiger Weinbau wird gefördert
Vorgaben CIVC:
- Lesezeitpunkt
- Ertrag für das jeweilige Jahr
- potentieller Mindestalkoholgehalt
- Weinmenge, die für Reservewein zurückbehalten werden muss
- NICHT: Traubenpreise (wurde früher festgelegt, nun freier Markt)
Champagne: Vinifikation (méthode champenoise) - Pressen?
- Standardmaß marc: Auspressrate 25,5 hl pro 4.000 kg Trauben (entspricht rund 102 l pro 160 kg Trauben)
- cuvée: die ersten 20,5 hl = bester Most; hoher Zucker- und Säuregehalt, finessenreiche Weine mit großem Alterungspotenzial (für die besten Champagner wird ausschließlich die cuvée verwendet)
- taille: die verbleibenden 5 hl; weniger Säure, jedoch mehr Farbpigmente und Phenole; Weine, die in der Jugend ausdrucksstärker sind jedoch mit geringerem Alterungspotenzial
- traditionell (bis in die späten 1980er Jahre) senkrechte Korbpresse; heute vorwiegend pneumatische Pressen (Vorteile: Temperaturkontrolle und Schutz vor Oxidation)
- Chaptalisierung ist erlaubt, um einen Wein mit einem Mindestalkoholgehalt von
11 % vol zu erhalten.
Champagne: Vinifikation (méthode champenoise) - Rosé-Champagner?
- durch Mazeration oder
- durch Verschnitt von Rot- und
Weißweinen
Champagne: Vinifikation (méthode champenoise) - Vintage-Champagner?
- ausschließlich von Trauben des betreffenden Jahrgangs bereitet
- max 80 % der Trauben eines Jahrgangs (die verbleibenden 20 % müssen als Reservewein zurückbehalten werden)