Produktionsmethoden Flashcards

1
Q

Worauf beruht jede Methode der Schaumweinherstellung (Grundprinzip der Herstellung)?

A
  • (Zweit)Gärung in geschlossenem Behälter wodurch CO2 nicht entweichen kann.
  • In Flasche/Tank bleibt CO2 in Wein gelöst.
  • Bei Öffnen (Druck ablassen) entweicht das Gas als Bläschen.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Traditionelle Methode:
Synonyme?

A
  • méthode traditionelle
  • méthode classique
  • méthode traditionelle classique
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Traditionelle Methode:
Kurzbeschreibung

A

Zweitgärung in der Flasche, in der der Schaumwein auch verkauft wird

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Traditionelle Methode (weiße Schaumweine):
Welche Schritte?

A
  1. Handlese
  2. Ganztraubenpressung
  3. Erstgärung
  4. Verschnitt
  5. Abfüllung und liqueur de tirage
  6. Zweitgärung
  7. Hefesatzlagerung
  8. Rütteln
  9. Degorgieren
  10. Auffüllen und Dosage
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Traditionelle Methode (weiße Schaumweine):
Lese?

A
  • idR per Hand (ganze, gesunde Trauben; Minimierung von Phenolextraktion und Oxidation)
  • niedriges Mostgewicht (Grundwein mit 10,5 -11 % vol)
  • Premium: Trauben aus kühlen Lagen, keine unreifen Aromen, niedriger Zucker, hohe Säure
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Traditionelle Methode (weiße Schaumweine):
Ganztraubenpressung?

A
  • schonende Pressung (geringe Phenolgehalte - besonders wichtig bei roten Trauben)
  • Stiele erleichtern Ablaufen des Mostes
  • Auspressrate häufig gesetzlich festgelegt
  • Klärung vor Erstgärung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Traditionelle Methode (weiße Schaumweine):
Erstgärung?

A
  • Ziel: möglichst neutraler Grundwein
  • erfolgt grundsätzlich rasch
  • kann warm (18-20°C) und oxidativ sein (Frucht- und Gärungsester sind eher nicht erwünscht)
  • Edelstahltank üblich (zum Teil aber auch Eichenfässer)
  • BSA möglich
  • Reifung in Edelstahltank und/oder Fässern - Dauer abhängig vom Produzenten
  • Schönung und Filtration vor Verschnitt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Traditionelle Methode (weiße Schaumweine):
Verschnitt?

A
  • Ziel:
    -Verschnitt einzelner Chargen soll besser sein als einzelne Charge
    -NV: gleichbleibender Stil erwünscht
    -Vintage: Repräsentation des Jahrgangs
  • Verschnitten werden Weine verschiedener Lagen, verschiedener Rebsorten, mit/ohne BSA, mit/ohne Fassgärung, mit/ohne Fassreifung, verschiedener Jahrgänge (Reserveweine)
  • Nach Verschnitt Stabilisierung, bevor für Zweitgärung in Flaschen gefüllt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Traditionelle Methode (weiße Schaumweine):
Abfüllung und liqueur de tirage?

A
  • Zugabe von
    -Zucker (Zuckerrüben, Zuckerrohr oder Trauben)
    -Hefe und Hefenährstoffe
    -Mittel, die Rütteln erleichtern (Bentonit oder Bentonitalginate)
  • idR aus Wein mit 24 g/l Zucker (notwendig für Druck bis zu 6 bar)
  • speziell selektionierte Saccharomyces-Kulturen, die bei hohen Alkoholkonzentrationen (11 % vol), niedriger Temperatur (10°C), niedrigem pH-Wert, steigendem Druck und wenig Sauerstoff funktionieren
  • Verschluss mit Kronkorken
  • waagrechte Lagerung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Traditionelle Methode (weiße Schaumweine):
Zweitgärung?

A
  • langsam über 4-8 Wochen
  • niedrige Temperaturen
  • CO2 löst sich im Wein
  • Kohlensäuredruck von 5-6 bar in der Flasche
  • zusätzlicher Alkoholgehalt von 1,2 bis 1,3 % vol
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Traditionelle Methode (weiße Schaumweine):
Hefesatzlagerung?

A
  • mind. 9 Monate für einen Großteil der Schaumweine
  • = Zeit, in der der Wein nach 2. Gärung auf Hefe liegt.
  • Autolyse = enzymatische Umsetzung der abgestorbenen Hefezellen
  • verbessert Struktur & Textur
  • verbessert Komplexität
  • Maillard-Reaktion (nur wenn Dosage; Reaktion der Aminosäure mit Zucker)
  • Produktion von Mannoprotein -> verringert Weinsteinausfall
  • absorbiert Sauerstoff/reduzierende Enzyme -> reduziert das Oxidationsrisiko; weniger Schwefel nötig!
  • Toast, Brot- und Biskuitaromen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Traditionelle Methode (weiße Schaumwein):
Rütteln?

A
  • remuage
  • Flasche wird langsam aus waagrechter Lage gekippt, bis sie auf dem Kopf steht
  • Hefesatz löst sich und gleitet in Plastikkapsel im Kronkorken
  • meist maschinell mittels Gyropalette (rund 3 Tage)
  • auch per Hand (6 Wochen und länger)
  • eventuell weitere Lagerung sur pointe
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Traditionelle Methode (weiße Schaumwein):
Degorgieren?

A
  • Entfernen des Hefesatzes
  • meist vollautomatisiert - nur wenige Sekunden zwischen Degorgieren und Verkorken - reduziert Risiko des Austritts von Kohlensäure und der Oxidation des Schaumweins
  • Flaschenhälse werden in sehr kalte Salzlösung getaucht - Wein samt Depot gefriert
  • Flaschen werden dann aufrecht gestellt und Kronkorken entfernt - Depot schießt aus dem Flaschenhals
  • auch per Hand möglich (à la volée)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Traditionelle Methode (weiße Schaumweine):
Auffüllen und Dosage?

A
  • liqueur d’expédition (Versanddosage)
  • Mischung aus Wein und Zuckersirup
  • Menge des enthaltenen Zuckers bestimmt Süßegrad des Schaumweins
  • anschließend Reifung, damit sich die liqueur d’expédition integrieren kann
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Traditionelle Methode (Rosé-Schaumwein):
Zwei Möglichkeiten?

A
  1. Verschneiden von rotem Grundwein mit weißem Grundwein
  2. Mazeration (Herstellung von Rosé-Grundwein)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Traditionelle Methode (Rosé-Schaumwein):
Verschneiden?

A
  • Produktion von rotem Grundwein und Verschnitt mit weißem Grundwein (Anteil abhängig von gewünschter Farbe des Endprodukts)
  • Erstgärung roter Grundwein:
    -roter Most wird auf Schalen bis zu 6 % vol vergoren
    -Traubenschalen werden entfernt und Wein durchgegoren
    -Ergebnis: trockener Wein von intensiver Farbe mit wenig Tannin
  • Hefezellen absorbieren bei Zweitgärung Farbe (zu berücksichtigen bei Verschnitt; Korrektur mit liqueur d’expédition möglich)
  • Methode war historisch nur bei Champagner zulässig - 2009 Änderung des Unionsrechts - dennoch in vielen Ländern nach wie vor nicht erlaubt
  • Rosé-Schaumweine aus Neuer Welt können in dieser Form hergestellt werden
17
Q

Traditionelle Methode (Rosé-Schaumwein):
Mazeration?

A
  • Herstellung von Rosé-Grundwein
  • Most wird nach kurzer Maischung von den Schalen abgezogen
  • Farbe wird bewahrt und Tanningehalt bleibt gering
  • Farbtiefe abhängig von Dauer und Rebsorte(n)
  • bei Erst- und Zweitgärung geht etwas Farbe verloren
18
Q

Transvasierverfahren:
Schritte?

A
  • Herstellung eines Grundweinverschnitts
  • Zusatz von Zucker und Hefe und Abfüllung in Flasche
  • Zweitgärung und Hefesatzlagerung in Flasche
  • danach Kühlen der Flaschen und Füllen von Flasche in einen Drucktank (kein Rütteln und Degorgieren)
  • Klärung/Filtration
  • Zugabe von Dosage
  • Füllung in Flaschen unter Druck
19
Q

Transvasierverfahren:
Bedeutung?

A
  • Qualitätsniveau kann sehr hoch sein, aber deutlich günstiger als traditionelle Methode
  • in der Champagne wird eine Variante des Verfahrens (Transvasage) für Klein- und Übergrößen verwendet, weil dort die Remuage unpraktisch ist
20
Q

Tankgärungsverfahren:
Synonyme?

A
  • Charmat-Verfahren (zu Beginn des 20. Jh von Eugène Charmat in Bordeaux entwickelt)
  • Martinotti-Methode
  • cuve close (Frankreich)
  • granva (Spanien)
21
Q

Tankgärungsverfahren:
Kurzbeschreibung?

A

Zweitgärung in Drucktank

22
Q

Tankgärungsverfahren:
Schritte?

A
  • Zugabe von Zucker und Hefe zum Grundwein
  • Zweitgärung in Drucktank
  • bei Erreichen des gewünschten Drucks (rund 5 bar) wird Gärung durch starkes Abkühlen des Weins abgebrochen
  • idR keine Hefesatzlagerung (Fruchtaromen dominieren, kaum Aromen der Hefeautolyse) - es besteht aber auch die Möglichkeit, Schaumweine im Tank auf Hefesatz reifen zu lassen, um mehr hefige Aromen zu erhalten
  • Endprodukt wird geklärt, mit liqueur d’expédition versehen und unter Druck in Flaschen abgefüllt
23
Q

Tankgärungsverfahren:
Bedeutung?

A

kostengünstiger, schneller und weniger arbeitsintensiv als traditionelle Methode

24
Q

Asti-Methode:
Kurzdefinition

A

einzige Gärung in Edelstahltank

25
Q

Asti-Methode:
Schritte?

A
  • Trauben werden nach Lese gequetscht und gepresst
  • Most wird in großen Tank geleitet und Temperatur auf knapp über dem Gefrierpunkt gesenkt, um Gärbeginn zu verhindern
  • Lagerung bis zu 12 Monate bei 0°C, bis dieser benötigt wird
  • Gärung
    -im Drucktank unter Verwendung von selektierten Hefestämmen
    -Erhöhung der Temperatur zum Start der Gärung (18-20°C)
    -bis gewünschter Alkoholgehalt (6-9,5 %), Restzucker und Kohlensäuredruck (5-6 bar) erreicht wurde
    -erneute Kühlung um Gärung zu stoppen
  • Filtration, um Risiko einer Nachgärung zu minimieren (unter Druck)
  • sterile Abfüllung in Flaschen (unter Druck)
26
Q

Durchlaufverfahren:
Synonyme?

A

russische kontinuierliche Methode

27
Q

Durchlaufverfahren:
Schritte?

A
  • umfasst Reihe von miteinander verbundenen Drucktanks
  • Basiswein und Hefe und Zucker werden kontinuierlich in den ersten Tank gefüllt, wo Gärung beginnt
  • gärender Wein durchläuft eine Reihe von Tanks, in denen Holzspäne enthalten ist
  • Hefezellen von gegenwärtigen und vorherigen Gärungen sammeln sich an Holzspäne - verleiht Wein einen gewissen Hefecharakter
  • Prozess dauert rund 3 Wochen
28
Q

Durchlaufverfahren:
Bedeutung?

A
  • Massenproduktion
  • idR mit Basisweinen von geringer Qualität
  • Gefahr von Hygieneproblemen
29
Q

Méthode ancestrale:
Synonyme?

A
  • méthode artisinale
  • méthode rurale
30
Q

Méthode ancestrale:
Schritte?

A
  • noch gärender Wein wird in Flasche gefüllt
  • es entsteht leicht schäumender Wein mit Hefesatz
31
Q

Méthode ancestrale:
Bedeutung?

A
  • vor allem bekannt in Frankreich (Limoux, Die, Gaillac, Savoie)
  • Vorgänger der méthode traditionelle
  • erlebt gerade Renaissance in der “natural wine”-Szene
  • wird oft als Pet-Nat (pétillant naturel) bezeichnet
32
Q

Imprägnierverfahren:
Synonyme?

A

Karbonisierung

33
Q

Imprägnierverfahren:
Schritte?

A
  • klarer, stabiler, für Abfüllung bereiter Wein kommt in Drucktank
  • gasförmiges Kohlendioxid wird in den Tank gepresst
  • Abfüllung in Flaschen unter Druck
34
Q

Imprägnierverfahren:
Bedeutung?

A
  • Bewahrung primärfruchtiger Aromen
  • Mousseux verflüchtigt sich nach Öffnen der Flasche schnell
  • Anwendung für einfache Produkte