Tequila Flashcards

1
Q

Tequila: Allgemein

A
  • Agavendestillat
  • mexikanische Spirituose
  • aus Blauer Weber Agave
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2
Q

Tequila: Gebiet

A
  • Mexico
  • 90 % aus Bundesstaat Jalisco
  • weitere 4 Bundesstaaten erlaubt
  • Agavenanbau und Destillerie müssen innerhalb des festgelegten Gebiets liegen
  • in der Praxis aber kreative Auslegung
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3
Q

Tequila: Rohstoff - Anbau/Ernte

A
  • nur Blaue Weber Agave zugelassen
  • Familie der Spargelgewächse
  • Herzstück (piña) befindet sich in der Erde
  • lange scharfe Blätter (pencas) ragen am Kopf der piña aus dem Boden
  • sind die pencas rötlich/braun -> Zeichen für Ertnereife
  • ideal nach ca. nach 7-10 Jahren und Zuckergehalt von mind. 24 Brix
  • wegen hoher Nachfrage und der Einsatzmöglichkeit Diffusor, oft schon unreif geerntet, nach 3-5 Jahren und Zuckergehalt von 15-20 Brix
  • Ernte ist ganzjährig möglich
  • die 40-140 kg schweren piñas werden händisch aus der Erde gehievt
  • pencas werden entfernt können, Teile davon können aber auch bleiben -> bittere Aromen als Balance zur Süße (Anteil pencas = Stilfrage/Hausstil)
  • Agaven haben nur einen Lebenszyklus, müssen daher nach Ernte neu ausgepflanzt werden
    -natürliche Vermehrung über Bestäubung und Verteilung der Saat des Agaven-Austriebs wegen radikaler Ernte immer seltener
    -daher Klone/Stecklinge verwendet
    -Verlust von genetischer Vielfalt (anfälliger für Krankheiten)
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4
Q

Tequila: Rohstoff - Hochland- und Tiefland-Agaven

A

In Jalisco wird zwischen Hochland- und Tiefland-Agaven unterschieden:

Tiefland-Agaven

  • El Valle de Tequila (um die Kleinstadt Tequila)
  • 600 bis 1.200 m Seehöhe
  • ca. 24°C
  • 6-8 Jahre bis Reife
  • 60-80 kg
  • Aroma floral, vegetal, erdig, würzig

Hochland-Agaven

  • bis 2.000 m Seehöhe
  • kühler, mehr Niederschlag
  • kühlere Nächte
  • längere Reifezeit 8-12 Jahre
  • schwerer 90-125 kg
  • Aroma fruchtiger, mehr Süße
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5
Q

Tequila: Herstellung - Schritte

A
  • Ernte
  • Zuckerumwandlung durch Garen (horno, Autoklave, difusor)
  • Rohstoffverarbeitung (tahona, molino)
  • Fermentation
  • Destillation
  • Reifung
  • Abfüllung
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6
Q

Tequila: Zuckerumwandlung

A
  • Agaven besitzen langkettige, unvergärbare Zucker (Inulin)
  • Umwandlung in vergärbaren Zucker (Fructose) durch Erhitze nötig
  • 3 Methoden
    -horno
    -Autoklave
    -difusor
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7
Q

Tequila: Zuckerumwandlung - horno

A

Bedeutung/Einsatzzweck:

  • traditionelle Methode
  • für höhere Qualitäten
  • Fruchtigkeit und Röstaromatik wird herausgearbeitet

Funktionsweise:

  • geschlossener, begehbarer Ofen aus Backstein oder Ton
  • Ofen wird mit Agaven gefüllt (ganze Früchte oder bei unterschiedlichen Größen zerteilt, damit alle gleichzeitig fertig werden)
  • Ofen mit Wasserdampf erhitzt
  • austretender Saft kann am Ofenboden entnommen und spätere für Fermentation verwendet werden
  • Ertrag der ersten Stunden (miel amarga) wird entfernt - zu viele Bitterstoffe
  • Dauer des Garprozess je nach Hersteller, Stil, Agavensorte, Temperatur zwischen 26-72 Stunden
  • anschließend Abkühlung für 12-24 Stunden, damit flüssiger Kern wieder fest wird und bei Weiterverarbeitung nicht ausläuft
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8
Q

Tequila: Zuckerumwandlung - Autoklave

A

Bedeutung/Einsatzzweck:

  • sehr effizient
  • dennoch hohe Qualitäten möglich
  • als Industriestandard etabliert
  • Aromen: vegetal, würzig, klares Agavenprofil

Funktionsweise:

  • langgezogene Edelstahlröhre
  • mit Wasserdampf betrieben
  • ähnlich überdimensionierter Schnellkochtopf
  • kürzerer Garvorgang (8-24 Stunden)
  • gezielt steuerbar durch Menge, Druck, Temperatur des Wasserdampf
  • Druck und Temperatur höher als bei horno
  • schneller Temperaturanstieg möglich
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9
Q

Tequila: Zuckerumwandlung - difusor

A

Bedeutung/Einsatzzweck:

  • ursprünglich für Agavendicksaft verwendet
  • nun auch für Tequila-Produktion von großen, kapitalstarken Produzenten eingesetzt
  • extrem schnell und effizient
  • große Mengen verarbeitbar
  • Kostenersparnis, aber Qualität leidet
  • “viel Alkohol, wenig Geschmack”
  • daher am Ende häufig Filtration und Versetzen mit Zusätzen

Funktionsweise:

  • Agaven werden auf Förderband gelegt, zerkleinert und in difusor geleitet
  • im difusor werden Inulin und Aroma unter Hochdruck herausgewaschen, durch Einwirkung von heißem Wasser oder Dampf (“industrielle Waschanlage”)
    -95 % Zuckerpotential extrahiert -> für selbe Menge Alkohol weniger Agaven nötig
    -unreife Früchte möglich, da Aromen herausgewaschen werden
  • Herauswaschen dauert rund 4 Stunden
  • es können mehrere Tonnen gleichzeitig verarbeitet werden, komplett automatisiert
  • nach difusor werden Agaven für ca. 3 Stunden in eine Autoklave gegeben, um Inulin bei 120°C in vergärbaren Zucker umzuwandeln
  • alternativ ist Beigabe von Enzymen möglich
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10
Q

Tequila: Rohstoffverarbeitung nach Garen

A
  • Agaven sind nach Garen extrem weich
  • 2 Methoden zur Zerteilung und Pressung der gegarten Agaven
  • nicht notwendig, wenn vorher ein difusor verwendet wurde (erfolgt dort automatisiert im System)

tahona

  • flaches Steinbecken mit Mühlstein
  • Mühlstein wird von Esel, Ochse, Pferd oder Traktor gezogen und Agaventeile so zermalmt
  • Fasern werden mit Wasser ausgewascheen
  • Saft wird am Rande des Beckens entnommen
  • Kleinstproduzenten
  • ca. 70% des enthaltenen Zuckers extrahierbar

molino

  • mechanische Mühle
  • mehrere mehrere Mahlwerke hintereinander mit Förderbändern verbunden
  • möglichst hoher Ertrag
  • Fasern bis zur Strohigkeit ausgequetscht
  • je mehr ausgepresst umso mehr Bitterstoffe
  • schneller als tahona
  • 85 % des Zuckers extrahierbar
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11
Q

Tequila: Fermentation

A
  • aufgefangene Säfte aus Garprozess und extrahierte Säfte aus Mahlprozess werden fermentiert
  • allenfalls noch (weitere) Wasserbeigabe
  • Holzbottiche oder Edelstahltanks
  • Reinzuchthefe oder Destillriehefe
  • Dauer variiert extrem (von 2 Tagen bis 1 Monat) -> bei längerer Fermentation auch bakterielle Fermentation
  • mit/ohne Fasern
  • Beigabe von Fremdzucker möglich
  • Fermentation beendet wenn “Most nicht mehr tanzt und singt” -> mosto muerto mit 5-10 % vol.
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12
Q

Tequila: Fermentation - Fremdzucker

A
  • wegen hoher Nachfrage/Agavenknappheit ist Beigabe von Fremdzucker (Zuckerrohrmelasse, Maissirup…) möglich
  • mind. 51 % Zucker aus Agaven Pflicht
  • so gewonnener Tequila hat weniger Agaven-Aromen/ist neutraler im Geschmack
  • früher als Mixto bezeichnet, heute keine Kennezichnungspflicht mehr
  • bei Kennzeichnungen “100 % Agave”, “100 % Tequila”, “Puro de Agave” darf kein Fremdzucker verwendet werden (+ Garantie Abfüllung in Mexiko)
  • steigender Anteil von 100 % Agave-Qualitäten, da mehr Nachfrage für diese Kategorie
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13
Q

Tequila: Fermentation - mit/ohne Fasern

A

mit Fasern

  • mehr Aromenfülle
  • aber auch Methanolgehalt
  • überwiegend bei Mezcal-Produktion

ohne Fasern

  • klareres, reineres Aromenprofil
  • überwiegend bei Tequila-Produktion
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14
Q

Tequila: Destillation

A
  • Pot Still ist die Norm
  • bei Großproduzenten auch Kolonnenanlagen
  • Anzahl der Destillationsvorgänge nicht vorgeschrieben, üblicherweise aber 2-fach
    1. Durchlauf (ordinario) auf 20-25 % vol.
    1. Durchlauf auf 40-65 % vol. -> erst ab da als Tequila zu bezeichnen (per Gesetz muss mit 35 - 55 % vol. abgefüllt werden)
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15
Q

Tequila: Reifung/Stile

A

Blanco/Silver/Plata

  • keine Holzreifung oder
    -max. 2 Monate

Gold/Joven/Oro

  • mit fassgereiften Tequila verschnittener Blanco oder
  • gefärbter Blanco (häufiger)

Reposado

  • mind. 2 Monate in Eichenholz (nach oben keine Grenze; ab 12 Monaten frei wählbar, ob als Reposado oder Anejo vertrieben)
  • Fassgröße nicht vorgeschrieben:
    -ehemalige Bourbon Fässer üblich
    -teils auch riesige Holzbottiche bis zu 20.000 l (pipones)
  • beliebte Kategorie
  • zarte Holznoten, aber Grundcharakter des Destillat erhalten

Añejo

  • mind. 1 Jahr in Eichenholz
  • max. 600 l Fass

Extra Añejo

  • besonders ausgeprägtes Holzaroma
  • mind. 3 Jahre Eichenholz (sehr lange für Tequila)

Cristalino

  • neue Phänomen für USA-Markt (will klare Destillate mit gewissen Holznoten)
  • farbloser, gereifter Tequiala -> fassgereift und anschließend Farbentzug (Aktivkohlefilter, seltener Re-Destillation)
  • auch Aromenverlust
  • Basis ist Reposado oder Añejo
  • nachträgliche Süßung obligatorisch (Gefälligkeit)
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16
Q

Tequila: Abfüllung

A
  • per Gesetz muss mit 35 - 55 % vol. abgefüllt werden
  • Zusätze sehr verbreitet und bis zu 1 % des Volumens erlaubt
  • 4 Beigaben erlaubt
    -Zuckercouleur
    -Glyzerin
    -Eichenextrakt
    -Zuckersirup
  • bei Blanco Zusätze theoretisch verboten
  • vA bei difusor nachträglich starke Schönung