Italien - Schaumweine Flashcards
Italien: DOCs und Schaumwein?
- Land mit den meisten Schaumweinbezeichnungen
- mehr als 100 DOCs haben eine Klausel hinzugefügt, die es erlaubt auch Schaumweine herzustellen
- 1993 Trento DOC als erste DOC, die ausschließlich dem Schaumwein gewidmet war
- 1995 Franciacorta DOCG
- Oltrepò Pavese Metodo Classico
- 2008 Alta Langa DOCG (sehr klein, Produktion von weniger als 500.000 Flaschen)
- Kollektivmarke Talento: für ganz Italien; Schaumweine aus Chardonnay, Pinot Noir (Pinot Nero) und Pinot Blanc (Pinot Blanco) nach der Traditionellen Methode (Metodo Classico)
- mengenmäßig dominieren tankvergorene Schaumweine (Prosecco, Asti)
Franciacorta: Bedeutung und Geschichte?
- renommiertester Schaumwein Italiens, hergestellt nach der Traditionellen Methode
- erster Schaumwein in der Region wurde im Jahre 1961 hergestellt
- Gebiet erhielt 1967 den DOC-Status; umfasste damals auch rote und weiße Stillweine
- seit 1995 DOCG-Status ausschließlich für Schaumweine
Franciacorta: Geografie?
- Norditalien, Lombardei
- Gebiet erstreckt sich
-vom Lago d‘Iseo im Norden
-zu den Bergen Monticelli-Brusati, Ome und Gussago im Osten
-und den Monte Alto im Westen
-bis zum Monte Orfano im Süden - Bereich umfasst 19 Orte
- Rebfläche von rund 2.900 ha
Franciacorta: Klima?
- warm kontinental
- gemäßigt durch den Lago d‘Iseo
- Nordwinde aus den Alpen bringen kühlende Einflüsse
Franciacorta: Boden?
- Moränenablagerungen mit guter Drainage
- bestehend aus Sand, Sandstein, Kies und Kalkstein
Franciacorta: Zugelassene Rebsorten?
- Chardonnay
- Pinot Nero
- Pinot Bianco
- Erbamat
Chardonnay und Pinot Nero sind bei allen Stilen erlaubt mit max. 50 % Pinot Bianco.
Franciacorta: Chardonnay?
- dominierende Rebsorte
- intensives, duftendes und komplexes Aroma mit sortenspezifischen Frucht und
Blumennoten - gute Struktur und angenehme Frische
Franciacorta: Pinot Nero?
- zweitmeistangebaute Rebsorte; rund 15 % der Rebfläche
- trägt zu Struktur und Langlebigkeit bei
- hauptsächlich in den Kategorien Millesimato und Riserva der Franciacorta DOCG verwendet
- wird auch für Franciacorta Rosé verwendet, der zu mind. 25 % aus Pinot Nero bestehen muss
Franciacorta: Pinot Bianco?
- rund 5 % der Rebfläche
- Franciacorta darf max. 50 % Pinot Bianco enthalten
- voller und eleganter Körper; gute Säure
- Aroma erinnert an frisch gebackenes knuspriges Brot; nach der Entwicklung intensive Mandeldüfte
Franciacorta: Erbamat?
- alte und fast ausgestorbene autochthone Weißweinsorte
- wird von Franciacorta-Produzenten wiederbelebt
- bis zu 10 % im Verschnitt
Franciacorta: Weinbau?
- strenge Bestimmungen zu zugelassenen Lagen
-bevorzugt werden Hänge mit Böden, die sich durch eine gute Drainage auszeichnen
-Höhenlagen von 100–500 m (Lagen über 550 m sind ausgenommen, da die Trauben oft die nötige Reife nicht erreichen) - Erziehungsformen Guyot oder Kordon
- Pflanzdichte von mind. 5.000 Rebstöcken/ha
- Ertragshöchstgrenze 10 t/ha
- potentieller Mindestalkoholgehalt von 9,5 % vol.
- Handlese verpflichtend
Franciacorta: Vinifkation?
- Traditionelle Methode
- Handlese in kleinen Kisten
- ganze Trauben werden schonend gepresst
- Auspressrate von max. 65 l pro 100 kg Trauben
- Hauptgärung erfolgt im Edelstahltank oder im Eichenfass
- Kohlensäuredruck zwischen 5–6 bar (Ausnahme Satèn, bei dem 5 bar nicht überschritten werden dürfen)
- Produzenten können in guten Jahren einen Teil als Reservewein zurückhalten; dieser muss jedoch mind. 12 Monate gelagert werden, bevor er für zukünftige Verschnitte verwendet werden kann
Franciacorta: Etiketten Besonderheit?
der einzige italienische Wein, bei dem nicht verpflichtend die DOCG Bezeichnung
auf dem Etikett angegeben werden muss (ähnlich der Champagne)
Franciacorta: Stile/Klassifikationen - Non-Vintage Franciacorta?
- eher blass in der Farbe
- Chardonnay dominiert den Verschnitt -> Zitruscharakter kombiniert mit wachsigen Noten (vor allem in bereits gereifteren Produkten)
- Hefesatzlagerung von mind. 18 Monaten und weitere Lagerung in der Flasche -> erkennbare Autolysearomen mit Anklängen von Mandeln
- kräftige Säure
- Alkohol und Körper moderat
- Stile brut nature, extra brut, brut, extra-dry, sec und demi-sec, wobei brut nature und
extra brut am häufigsten anzutreffen sind - Verkauf erst nach 25 Monaten
Franciacorta: Stile/Klassifikationen - Franciacorta Rosé?
- aus Pinot Nero (mind. 25 %) sowie Chardonnay und Pinot Bianco (max. 75 %)
- Roséfarbe durch kurze Extraktion von Pinot Noir-Trauben
- stille Roséweine werden mit anderen Stillweinen abhängig vom jeweiligen Hausstil verschnitten
- mind. 24 Monaten Hefesatzlagerung
- Verkauf nach mind. 31 Monaten
- in den Stilen Non-Vintage, Millesimato oder Riserva
Franciacorta: Stile/Klassifikationen - Franciacorta Satèn?
- Blanc de Blancs aus Chardonnay und max. 50 % Pinot Bianco
- Aromen ähnlich einem Chardonnay dominierten Non-Vintage Franciacorta
- geringerer Kohlensäuredrucks (max. 5 bar) -> leichterer Körper mit einem weichen, delikaten Mousseux
- mind. 24 Monaten Hefesatzlagerung
- Verkauf nach mind. 31 Monaten
- nur als extra brut
- in den Stilen Non-Vintage, Millesimato oder Riserva
Franciacorta: Stile/Klassifikationen - Millesimato?
- mind. 85 % des Grundweins aus dem jeweiligen Jahrgang
- mind. 30 Monaten Hefesatzlagerung
- Verkauf nach mind. 37 Monaten
- komplexer und intensiver aufgrund längerer Reifung
- deutliche Autolyse- und Tertiäraromen nach Nüssen, Pilzen, Rauch, Brioche und Toast
- viele Produzenten verwenden für die Erstgärung Fässer für zusätzliche pikante Note
- in den Stilen brut nature, extra brut, brut und extra-dry
- (wenig) Restzucker balanciert die straffe Säure
- cremiges Mousseux trägt zu kräftigerem Körper bei
Franciacorta: Stile/Klassifikationen - Riserva?
- mind. 60 Monate Hefesatzlagerung
- Verkauf nach mind. 67 Monaten
- komplexer und intensiver aufgrund längerer Reifung
- deutliche Autolyse- und Tertiäraromen nach Nüssen, Pilzen, Rauch, Brioche und Toast
- viele Produzenten verwenden für die Erstgärung Fässer für zusätzliche pikante Note
- in den Stilen brut nature, extra brut
- (wenig) Restzucker balanciert die straffe Säure
- cremiges Mousseux trägt zu kräftigerem Körper bei
Franciacorta: Handelsstrukturen?
- hohe Qualität; auf dem italienischen Markt beliebter als Champagner
- Export und internationale Anerkennung aber bescheiden, aufgrund der relativ kleinen Menge
- Region umfasst weniger als ein Zehntel der Rebfläche der Champagne
- durchschnittlich nur rund 11 Mio. Flaschen
- viele kleine Produzenten, derzeit etwas mehr als 100
- größter Produzent Guido Berlucchi produziert rund 25 %
- Weitere wichtige Produzenten (nach Volumen): Bellavista (Gruppo Terra Moretti), Ca‘ del Bosco und Contadi Castaldi (Gruppo Terra Moretti)
Asti: Key Facts?
- süße, fruchtige Schaum- bzw Perlweine
- Rebsorte: Moscato Bianco (Muscat Blanc à Petit Grains)
- generelles Ziel: Aromatik der Moscato-Traube erhalten
1 Gebiet, 2 Stile:
- Asti (Spumante) DOCG: aromatischer Schaumwein mit g.U.
- Moscato d’Asti DOCG: aromatischer Perlwein mit g.U.
Asti: Geschichte?
- 1850: Carlo Gancia kam von Champagne nach Hause
- er produzierte seine ersten Schaumweine aus PN & CH nach traditioneller Methode
- 1856 kreierte er ersten süßlichen Perlwein auf Muscat-Basis
Asti: Geografie?
- Gebiet in Norditalien, Piemont
- regionale Grenzen ident für Asti DOCG und Moscato d’Asti
- 53 Orte in Region Piemont, hauptsächlich in Provinzen Asti und Cuneo (85% der Produktion), Rest in Provinz Allesandria im Osten
- Rebfläche 9.700 ha
Asti: Klima?
- warm kontinental
- kalte Winter, heiße Sommer
Asti: Böden?
Kalkstein, Ton, Kreide
Asti: Rebsorten?
- beide Stile zu 100% Moscato Bianco (= Muscat Blanc à Petit Grains)
- hochwertigste Spielart der Muscat-Familie
- kleinere Beeren
- intensiv traubige, blumige, würzige Noten
- schwierig im Anbau
- anfällig für viele Krankheiten
Asti: Topografie?
- Region liegt in nördlichen Voralpen
- Weinberg in Höhenlagen von 200-500 m (-> langsame Reifung/Bewahrung der Säure und aromatischer Charakter der Moscato-Traube)
- per Gesetz: an Hängen mit Neigung 30-50 %
Asti: Weinbau?
- Höchstertrag: 10 t/ha
- bei Neupflanzung mind. 4.000 Reststöcke/ha
- Trauben potentieller Mindestalkohol 9% vol.
Asti (Spumante) DOCG?
Chrakteristik und Bedeutung:
- aromatischer Qualitätsschaumwein mit g.U.
- in großen Mengen hergestellt (75 Mio. Flaschen/Jahr)
- Wort “Spumante” und Jahrgang können am Etikett angeführt sein
Herstellung:
- Auspressrate 75 l/100 kg Trauben
- Asti-Methode (Kühlung und Lagerung der unvergorenen Mosts bei 0°C; danach Tankgärung durch Erwärmung und Gärstopp durch Kühlung bei gewünschtem Alkohol/Zucker/Druck)
- Mindestreifezeit inkl. Gärung: 30 Tage
Stil:
- 7 bis 9,5 % vol
- 3,5-4 bar
- süß, fruchtig, aromatisch
- weniger Restzucker und höherer Alkohol als Moscato d’Asti DOCG
Moscato d’Asti DOCG?
Charakteristik und Bedeutung:
- aromatischer Perlwein mit g.U.
- kleine Mengen (3 Mio Fl./Jahr) und kleinere Produzenten
Herstellung:
- beste und reifste Moscato-Trauben
- Asti-Methode (nur eine Gärung, die abgestoppt wird)
- Flaschen mit normalen Kork (ohne Agraffe) verschlossen
Stil:
- 4,5-5,5 % vol.
- max. 2 bar
- mehr Restzucker als Asti DOCG
- süß, fruchtig, frisch, finessenreich
Asti: Herstellungsverfahren?
Asti-Methode:
- Trauben werden nach Lese gequetscht und gepresst
- Most wird in großen Tank geleitet und Temperatur auf knapp über dem Gefrierpunkt gesenkt, um Gärbeginn zu verhindern
- Lagerung bis zu 12 Monate bei 0°C, bis dieser benötigt wird
- Gärung
-im Drucktank unter Verwendung von selektierten Hefestämmen
-Erhöhung der Temperatur zum Start der Gärung (18-20°C)
-bis gewünschter Alkoholgehalt (6-9,5 %), Restzucker und Kohlensäuredruck (5-6 bar) erreicht wurde
-erneute Kühlung um Gärung zu stoppen - Filtration, um Risiko einer Nachgärung zu minimieren (unter Druck)
- sterile Abfüllung in Flaschen (unter Druck)
Asti: Handelsstrukturen?
- Vielzahl kleiner Traubenbauern (über 6.800) die an Genossenschaften/Großbetriebe verkaufen
- sehr großes Produktionsvolumen (Spumante 75 Mio. Flaschen/Jahr, Moscato d’Asti 3 Mio Flaschen/Jahr)
- Zielmärkte: USA, Großbritannien, Russland (in USA generell große Nachfrage nach Moscato)
-
wichtige Produzenten
Martini & Rossi, Gruppo Campari (Cinzano), Fratelli-Martini, Gancia
Prosecco: Key Facts?
- geschütztes Herkunftsgebiet; früher Name der Rebsorte
- aromatische Perlweine und aromatische Qualitätsschaumweine mit g.U.
- generell DOC-Status
- die beiden Subzonen Conegliano Valdobbiadene und Asolo haben DOCG-Status
Prosecco: Geschichte?
- wegen Boom und Massenproduktion 2009 Maßnahmen zum Schutz des Namens Prosecco durch Produzenten veranlasst
- zuvor: Prosecco war Name der Rebsorte und konnte somit überall hergestellt werden
- Entdeckung des Dorfes “Prosecco” östlich der klassischen Region -> DOC-Grenzen rund um dieses Dorf gezogen und Beantragung von regionalem Status -> seit 1.1.2010 per Dekret der Landwirtschaftsministerium Herkunftsbezeichung -> nur Produkt aus festgelegtem Gebiet dürfen heute als Prosecco bezeichnet werden
- Name der Rebsorte zu lokalem Synonym Glera geändert
Prosecco: Geografie/Anbaugebiet/Bedeutung Prosecco DOC?
- Nordosten Italien
- 12.500 ha
- 9 Provinzen in den Regionen Veneto (5) und Friaul-Julisch-Venetien (4) - Großteil kommt aus Veneto
- Lese, Vinifikation und Abfüllung müssen innerhalb des Anbaugebietes erfolgen
- kommen Trauben aus Trevisio oder Triest und werden sie dort verarbeitet und gefüllt, können sie als Prosecco DOC Treviso bzw Prosecco DOC Triest bezeichnet werden
- Basis der Qualitätspyramide; stetig wachsende Produktionsmenge
Prosecco: Welche Prosecco DOCGs gibt es?
- Asolo Prosecco DOCG
- Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG
- DOCG Rive
- DOCG Superiore di Cartizze
Prosecco: Asolo Prosecco DOCG?
- 1.500 ha
- hügelige Region um Asolo
Prosecco: Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG?
- klassisches Gebiet mit der höchsten Qualität
- 6.000 ha
- 15 Orte zwischen Städten Conegliano und Valdobbiadene in der Provinz Treviso (Veneto)
Prosecco: Rive DOCG?
- innerhalb der DOCG Coneglioano Vadobbiadene sind 43 “Rive” - namentliche spezifizierte Lagen - definiert
- steile, hochgelegene Lagen
- Trauben stammen aus einer einzigen Gemeinde oder einem Teil davon
- “Terroir-Prosecco”
- Das Wort “Rive” und die Lage müssen am Etikett stehen (zB Rive di Colbertaldo).
- Auch der Jahrgang muss am Etikett stehen.
Prosecco: Superiore di Cartizze DOCG?
- Unterzone in Conegliano Valdobbiadene: Cartizze Hügel; höchst gelegene und steilste Hänge im Gemeindegebiet Valdobbiadene
- 107 ha
- alte Glera Rebstöcke
- höchste geografische Qualitätskategorie
- aufgrund der Höhenlage und der besonderen Bodeneigenschaften entstehen Trauben mit intensivem Duft, säurereich, konzentriert -> qualitativ hochwertigster Prosecco
Prosecco: Klima?
- warm kontinental
- kühlende Meeresbrisen und Winde von Alpen
- in Conegliano Valdobbiadene etwas mehr Niederschlag
Prosecco: Böden?
DOC:
- flache fruchtbare Täler mit Schwemmlandböden
- sanfte Hügel mit Ton- und Lehmböden
DOCG:
- Sandstein, Schiefer, Kalkstein, Ton
- im Süden mehr Sand und Ton
Prosecco: Rebsorten?
- mind. 85 % Glera
- 2 Klone:
-Glera: meistangebaut, neutraler, hohe Säure, florale Noten, Zitrus
-Glera Lunga: seltener, intensiver, zusätzlich Würze - Klone werden oft gemeinsam vergoren, wobei max 15% Glera Lunga im Verschnitt erlaubt sind
- max. 15% des Verschnitts dürfen aus anderen lokalen Rebsorten und/oder Burgundersorten bestehen
Prosecco: Topografie in DOCG-Zone?
- steile Hänge (bis 70%) von Westen nach Osten
- Höhenlagen 50 - 500 m
- besten Lagen nach Süden ausgerichtet
- Tag/Nacht-Unterschiede
- flachgründige Böden mit guter Drainage (-> reguliert Wuchskraft von Glera)
- gute Säure-Zucker-Balance
Prosecco DOCG: Weinbau (Ertragshöchstgrenzen, Lese)?
Höchstertragsgrenzen:
- DOC: 18 t/ha
- DOCG: 13,5 t/ha
- Rive: 13 t/ha
- Cartizze: 12 t/ha
Lese:
- Handlese für DOCG Rive und DOCG Superiore di Cartizze Pflicht
- potentieller Alkohol mind. 9,5% vol.
Prosecco: Vinifikation?
- meist Tankgärverfahren
- Auspressrate (DOC und DOCG): max 70 l/100 kg Trauben
- Mindestreifezeit: 30 Tage inkl. 2. Gärung
Prosecco: Stile?
Generell: floral, fruchtig (Pfirsich, Mandel, Apfel, Zitrus)
nach Druck:
- Spumante (über 3 bar) - 90 % der Produktion
- Frizzante (Perlwein 1-2,5 bar)
- Stillwein
Süßegrade:
- brut (derzeit ca. 35 % der Produktion, steigend)
- extra dry
- sec (Cartizze traditionell sec aber brut-Versionen zunehmend)
Prosecco: Handelsstrukturen?
- früher häufig Export nach Deutschland in Tankwagen und dort in Massen Abfüllung in Flaschen
- durch neue DOC/DOCG Bestimmungen 2009 wurden auch Verkaufsgebinde bestimmt - seither ausschließlich Glasflaschen (gelb, braun, grün, grauschwarz) mit Korken, Kunststoffstopfen oder Drehverschluss; Dosen, blaue Flaschen und Kronkorkenverschluss sind verboten
- Boom seit Anfang 2000er Jahre (Menge 2x verdoppelt)
- aktuell ca. 440 Mio. Flaschen/Jahr; davon ca. 65 Mio Flaschen DOCG
- weltweiter Absatz (Menge) inzwischen über Champagner; wertmäßig aber weit darunter
- größte Exportmärkte: Großbritannien, USA (steigend; 20% des US-Schaumweinverkaufs), Deutschland
Prosecco: wichtigste Produzenten (nach Volumen und Wert)?
DOC
- La Marca
- Contarini
- Casa Vinicola Zonin
- Cantine Riunite
- Mionetto
DOCG
- Valdo
- Cantina Produttori Valdobbiadene
- Contarini
- Gioiosa
Brachetto d’Acqui?
- Piemont
-vA Provinz Allesandria um Acqui Terme
-und paar weitere Orten in Provinz Asti - DOCG für aromatischen Qualitätsschaumwein mit g.U. (Spumante) und aromatischen Perlwein mit g.U. (Frizzante)
- daneben auch DOC für Still- und Dessertwein
- zu 100% aus roten Brachetto-Trauben
- Ertragshöchstgrenze: 8 t/ha
- Tankgärverfahren
- Mindestalkoholgehalt
-Frizzante: 5 % vol.
-Spumante: 6 % vol.
Lambrusco: Key Facts?
- Name einer italienischen Rotweinsorte und des Weines daraus
- schlechtes Image: weiße, rote und roséfarbene Massenprodukte
- allerdings auch gute Qualitäten von leicht prickelndem, rotem Schaumwein aus einer der 7 DOC-Regionen
- diese zeichnen sich durch hohe Säure und Fruchtigkeit aus
Lambrusco: Geschichte?
sehr lange Geschichte: Etrusker und Römer kultivierten diese Rebsorte - beliebt wegen hoher Produktivität
Lambrusco: Geografie?
- hauptsächlich aus Emilia-Romagna (Provinzen: Modena, Parma, Reggio-Emilia)
- sowie aus der Lombardei (Provinz Mantova)
- von 16.000 ha Rebfläche der Emilia-Romagna sind ca 10.000 mit Lambrusco bepflanzt
Lambrusco: DOCs?
Lambrusco Reggiano DOC:
- älteste DOC
- westlich von Modena
- mengenmäßig bedeutendstes Gebiet
Lambrusco di Modena DOC:
- weitgefasstes Gebiet im mittleren Bereich der Provinz Modena
- umfasst 33 Orte
- generell flache, fruchtbare Schwemmlandböden der Po-Ebene
- wenig Farbe, weniger Struktur, sehr fruchtig (rote Beeren), für jungen Konsum
- innerhalb dieser DOC: 3 spezifischere DOC-Subzonen
-Lambrusco Salamino di Santa Croce DOC (meist einfach aber durchaus elegant, etwas mehr Struktur und Konzentration)
-Lambrusco di Sorbara DOC (weniger Tannin als Salamino , eher trocken und lebendig)
-Lambrusco Grasparossa di Castelvetro DOC (eine von zwei Zonen erstreckt sich an den Ausläufern der Apeninnen -> Hochland mti unfruchtbaren Böden; hochwertigste DOC; mehr Aroma, Farbe, Extrakt, Tannin)
Colli di Schandiano e Canossa Lambrusca DOC:
- westlich von Modena
- DOC für Weißweine, Rotweine und Schaumweine aus verschiedenen Rebsorten
- Lambrusco Frizzante hat nur lokale Bedeutung
Colli di Parma DOC:
- rund um die Start Parma
- DOC für Weißweine, Rotweine und Schaumweine aus verschiedenen Rebsorten
- Lambrusco Frizzante hat nur lokale Bedeutung
Lambrusco di Mantovano DOC:
- einzige DOC außerhalb der Emilia-Romagna
- in Lombardei
- trockene rote Schaumweine; nur lokal getrunken
Lambrusco: Klima?
- kontinental warm (heiße Sommer, kalte Winter)
- Po und Nebenflüsse: “Wasserader” der Region; fließt von West nach Ost in Richtung Adria; mäßigt Klima und bringt Feuchtigkeit
Lambrusco: Boden?
in der Po-Ebene:
- Schwemmlandböden aus Sand und Silit
- erbringen leichtere Weine mit weniger Farbe und Struktur aber mehr Fruchtigkeit für jungen Konsum
in hügeligen Lagen:
- Tonböden mit Sand- und Kalkstein
- erbringen Trauben mehr Farbe, Struktur (Säure + Tannin), aber weniger Fruchtigkeit
Lambrusco: Rebsorten und Verschnitt?
- es gibt viele Lambrusco-Rebsorten, die zwar oft eng verwandt aber sehr unterschiedliche Weine liefern; die 3 wichtigsten davon sind:
-Lambrusco Salamino
-Lambrusco Sorbara
-Lambrusco Grasparossa - Großteil der Verschnitte enthält 85% Lambrusco-Sorten (grundsäztlich alle erlaubt, auch in Kombination) + 15 % andere Rebsorten (meist lokale Rebsorte Ancelotta wegen intensiver Farbe)
- die drei Subzonen Modenas schreiben bestimmte Lambrusco-Sorte als Hauptrebsorte vor; Namen erscheint in DOC-Bezeichnung (Salamino, Sorbara, Grasparossa)
Lambrusco Salamino?
- meist verbreitete der 3 wichtigen Lambrusco-Sorten
- ca 4.000 ha
- körperreichste Weine
- intensive Farbe
- hohe Tannine, gemildert durch hohe Säure und/oder Restzucker
Lambrusco Sorbara?
- benötigt Unterstützung bei Bestäubung
- daher neben anderen Lambrusco-Sorten angepflanzt (vA Salamino)
- intensive Farbe
- hohe Säure
- etwas weniger Tannin als die anderen beiden
- oft trocken oder mit etwas Restsüße ausgebaut
Lambrusco Grasparossa?
- ähnlich Salamino
- hoher Alkoholgehalt
- voller Körper
- intensive Farbe
- hohe Säure
- oft reinsortig ausgebaut
Lambrusco: Weinbau?
- Erziehungssysteme entsprechend lokaler Traditionen, vorwiegend Kordon
- Neupflanzungen zunehmend Guyot
- Hekatarhöchstertrag: 23 t/ha (für die 3 Subzonen Modenas 19 t/ha)
- potentieller Alkohol je DOC 9,5 - 10,5 % vol
Lambrusco: Vinifikation?
- großteils Tankgärverfahren (traditionsbewusste Winzer wieder Méthode ancestrale, ambitionierte Winzer Traditionelle Methode)
- Auspressrate max. 70 l/100 kg
- roten Grundweine relativ kühle Erstgärung (17-23 °C) für Frische und Fruchtigkeit
- so wenig Tannin wie möglich extrahiert
- Zugabe von RTK für süßere Stile erlaubt
- Mindestreifezeit inkl. 2. Gärung: 30 Tage
Lambrusco: Stile?
Kombinationen jeglicher Form erlaubt
- Spumante oder Frizzante
- Rosso oder Rosato
- secco, semi-secco, amabile, dolce
Lambrusco: Handelsstrukturen?
- viele kleine Winzer und große Genossenschaften
- ca. 150 Mio Flaschen/Jahr
- 25 % DOC, 75 % IGT
- ca. 60 % Export
- Lambrusco im Stil amabile und dolce in 1970er in USA Boom; Lambrusco mutierte zum Massenprodukt; erheblicher Imageschaden; die besten Weine gehen heute nicht mehr in den Export
- Wichtige Produzenten: Cantina Riunite, Cantina di Capri e Sorbara, Chiarli, Cavicchiole
Trento: Geografie und DOC?
- Trentino = Weinbauregion im norditalienischen Alpenraum
- Trento DOC = Schaumwein, hochwertig nach traditioneller Methode
- TrentoDoc = regional registrierte Marke (seit 2007)
Trento: Geschichte?
- 1902: Giulio Ferrari Studienreise in Champagne; erkannte Ähnlichkeiten zwischen Trentino und Champagne; begann nach Rückkehr Schaumwein nach Vorbild der Champagne herzustellen
- Erfolg zog weitere Winzer an
- 1993: Trento DOC geschaffen als erste DOC ausschließlich für Schaumwein nach traditioneller Methode (zwei Jahre vor Franciacorta)
- 2007: registrierte regionale Marke TrentoDoc
Trento: Topografie?
- von Dolomiten umgeben
- von Südtiroler Grenze bis zum Gardasee
- Weinberge sehr steil (bis 50%) , meist terrassiert
- Höhen bis 800 m
Trento: Klima?
- kühl kontinental
- warme Tage und kühle Nächte
- Gardasee und Wälder mildernd
- kühle Abendwinde aus Dolomiten fördern Luftzirkulation und verhindern Frost
- trockene Sommer und durchlässige Böden -> Tröpfchenbewässerung
- Trauben genießen lange Reifezeit und zeichnen sich durch hohe Säure aus
Trento: Boden?
großteils sehr kalkhaltiger Mergel
Trento: Rebsorten?
- Hauptrebsorte Chardonnay
- Pinot Noir
- Pinot Bianco
- Pinot Meunier
Trento: Weinbau?
- traditionelle Pergolaerziehung nach wie vor am weitesten verbreitet
- Immer mehr Guyot und Kordon
- ausschließlich Handlese
Trento: Vinifikation?
- Ganztraubenpressung
- Auspressrate max. 60 l/100 kg Trauben
- ausschließlich Traditionelle Methode
- Hefesatzlagerung
-mind. 15 Monate
-für Millesimato und Riserva mind. 36 Monate - als Weiß- oder Roséwein erhältlich
- brut
- Mindestalkohol: 11,5 % vol. (Riserva 12 % vol)
Trento: Handelsstrukturen?
- ca. 50 produzierende Winzer
- jährlich ca. 5 Mio Flaschen
- wichtigster Produzent: Cantina Ferrari
Schaumweine in Südtirol?
- ideale Voraussetzungen für hervorragende Schaumweine
vA in höheren Lagen Trauben mit ausreichend Säure, um auch nach Zweitgärung noch gewünschte Frische zu zeigen - klassische Burgunder Rebsorten: Weißburgunder, Chardonnay, Blauburgunder
- ausschließlich Traditionelle Methode
- Hefesatzlagerung mind. 15 Monate
(meist aber 24-36 Monate) - erster Südtiroler Schaumwein schon 1911 auf Bozner Weinkost präsentiert
- heute ca. 330.000 Flaschen/Jahr