Kapitel 4 bis 6 - Rebe und Weinbau Flashcards

1
Q

Welche Rebenspezies gibt es?

A

Vitis vinifera und Amerikanerreben

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2
Q

Wie werden Rebsorten vermehrt?

A

Über Stecklinge und Absenker, aber nicht über Kerne.

Bei Rebsorten sind die Pflanzen genetisch identisch.

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3
Q

Wie wirken sich die Rebsorten im Wein aus?

A

Sie bringen unterschiedliche Aromen und Farben in den Wein.

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4
Q

Wie enstehen Klone?

A

Durch genetische Mutation bei einer Rebsorte.
Genetische Mutation kann nicht nur zu neuen Klonen, sondern auch zu neuen Rebsorten führen: Pinot Blanc und Pinot Gris sind Mutationen von Pinot Noir.

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5
Q

Was ist die Klonselektion?

A

Bei einer Rebsorte werden Klone mit positiven Eigenschaften für die weitere Vermehrung ausgewählt.

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6
Q

Wie können neue Rebsorten entstehen?

A

Durch kontrollierte Befruchtung der Blüten. Die entstehenden Kerne haben ein neues Genm.

a) Durch Kreuzung (kontrollierte Befruchtung innerhalb der Spezies). Die meisten heutigen Sorten sind Kreuzungen. Cabernet Sauvignon = Cabernet Franc x Sauvignon Blanc; Müller-Thurgau = Riesling x Madleine Royale; Pinotage = Pinot Noir x Cinsault.
b) Durch Hybriden (kontrollierte Befruchtung über die Spezies hinaus), meist für neue Unterlagenreben.

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7
Q

Reblaus?

A

Phylloxera; kommt aus Nordamerika; vernichtete Mitte/zweite Hälfte/Ende 19. Jh. die Rebberge in Europa; greift die Wurzeln an; schwierig zu bekämpfen; amerikanische Unterlagereben sind resistent.

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8
Q

Was ist die Veredelung?

A

a) amerikanische Unterlagsreben mit europäischer Vitis vinifera ergänzen;
b) Umveredelung: auf einer amerikanischen Unterlagsrebe die europäische Rebsorte wechseln. (Vorteil: schneller wieder Ertrag als bei Neupflanzung, Wurzelsystem der Rebe besteht schon)

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9
Q

Welche Pflanzenteile hat eine Rebe?

A

mehrjähriges Holz (Stamm, Kordon) - Zapfen oder Fruchtrute mit Augen aus dem Vorjahr - neuer Trieb - Blüten - Blätter - Ranken - Trauben

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10
Q

Welche Elemente braucht die Rebe?

A

Wärme - Sonnenlicht - Kohlendioxid (CO2) - Wasser - Nährstoffe.

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11
Q

Welche Faktoren sind für die Wärme in einem Rebberg verantwortlich?

A
  1. Breitengrad (jeweils zwischen ungefähr 30 - 50 Grad Nord oder Süd)
  2. Höhenlage (Höhe in Cafayate in Nordargentinien kompensiert Nähe zum Äquator)
  3. Meeresströme (Humboldstrom kühlt Chile)
  4. Nebel (kühlt in Kalifornien und im Calle de Casablanca in Chile)
  5. Boden: dunkle Farbe und Gestein speichern Wärme, nasser Boden kühlt
  6. Hangausrichtung und Hangsteilheit
  7. Tag/Nacht-Schwankungen
  8. Kontinentalität: Sommer/Winter-Schwankungen
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12
Q

Welche Wärme-Risiken gibt es für Reben?

A

Unter 20° C erfrieren die Pflanzen; milde Winter erhöhen den Schädlingsdruck; Frühlingsfröste schädigen die Augen und Triebe; kalte Frühlinge und heisse Sommer verzögern das Wachstum

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13
Q

Welche Sonnenlicht-Faktoren spielen eine Rolle?

A

Breitengrad: näher bei den Polen sind die Tage im Sommer länger, das bringt mehr Licht;
Meer und See: bringt mehr Bewölkung, reflektiert aber auch Sonnenlicht;
Hangausrichtung und Hangsteilheit: wirken sich auf Sonnenlicht pro Quadratmeter aus.

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14
Q

Welche Sonnenlicht-Risiken gibt es für Reben?

A

viel Sonnenlicht ist für die Blüte und den Fruchtansatz wichtig; zuviel Sonne auf den Trauben kann bittere Stoffe erhöhen (“Sonnenbrand”)

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15
Q

Welche Wasser-Faktoren spielen eine Rolle?

A

Für das Wachstum und die Photosynthese braucht es ausreichend Wasser; für die Reifung braucht es wenig Wasser.
Wasserquellen sind der Regen (inkl. Grundwasser) und Bewässerung (Tropfsystem, Sprinklersystem, Überflutung)

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16
Q

Welche Wasser-Risiken gibt es für Reben?

A

Trockenheit: keine Wasser für Wachstum, Photosynthese und Reifung;
zuviel Wasser: Beeren quellen, zuviel Wachstum, Staunässe, Verrieselung, Pilzkrankheiten;
Hagel: Schäden an Blättern, Blüten und Trauben.

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17
Q

Was ist der Unterschied zwischen Klima und Wetter?

A

Das Wetter ist von Tag zu Tag und von Jahr zu Jahr anders. Das Klima ändert sich nicht oder nur sehr langsam.

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18
Q

Welche Klima-Klassifikationen gibt es?

A

kühle Klimata: Temperaturmittel in der Wachstumsperiode tiefer als 16,5°;
gemässigte Klimata: Temperaturmittel in der Wachstumsperiode zwischen 16,5° und 18,5°;
warme Klimata: Temperaturmittel in der Wachstumsperiode zwischen 18,5° und 21°;
heisse Klimata: Temperaturmittel in der Wachstumsperiode über 21°.

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19
Q

Was zeichnet Kontinentalklima aus?

A

hohe Kontinentalität, kurze Sommer, trockene Sommer, Frühjahrsfröste (z. B. Chablis).

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20
Q

Welche Rebsorten sind für Kontinentalklima geeignet?

A

Sorten mit spätem Austrieb (Frühjahrsfröste) und schneller Reifung (kurze Sommer).

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21
Q

Was zeichnet maritimes Klima aus?

A

geringe Kontinentalität, gemässigte Temperaturen, ausgeglichene Niederschläge über das Jahr, lange Reifezeit im Herbst (z. B. Bordeaux).

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22
Q

Welche Rebsorten sind für maritimes Klima geeignet?

A

Sorten, die lange reifen müssen, z. B. Cabernet Sauvignon im Bordeaux.

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23
Q

Was zeichnet mediterranes Klima aus?

A

geringe Kontinentalität, warme Sommer, allgemein viel Wärme und Licht (z. B. Mittelmeer, Kalifornien, Chile, Südafrika, Südost-Australien).

24
Q

Welche Rebsorten sind für mediterranes Klima geeignet?

A

Sorten, die von viel Wärem und Sonne sowie wenig Krankheitsdruck profitieren; es entstehen körperreiche Weine.

25
Q

Welches sind wichtige Klimafaktoren an einem Ort?

A
Kühlung oder Wärmung durch Meeresströme;
Kühlung in Höhenlagen;
Kühlung durch Kaltluftzufluss aus Gebirgen;
Kühlung durch Nebel von Meer oder See;
Kühlung durch Kaltluftseen;
Frostschutz durch Abfluss kalter Luft;
Hangrichtung für Sonneneinestrahlung.
26
Q

Was ist die Definition von “Boden”?

A

Die Auflage über dem Grundgestein.

27
Q

Aus was setzt sich der Boden zusammen?

A

Aus Mineralien: Steine, Sand, Ton.
Aus organischem Material: Humus, pflanzliche und tiereische Materie.
Stein spendet Wärme, Humus speichert Wasser.

28
Q

Wie sollte die Wasserversorgung über das Jahr sein?

A

Viel Wasser zu Beginn der Saison in der Wachstumsphase. Leichter Wasserstress nach der Véraison.

29
Q

Was ist eine gute Bodenkombination für den Wasserhaushalt?

A

Lehm, also Sand und Ton: gute Drainage bei zuviel Wasser und trotzdem Speicherung von Wasser.

30
Q

Welches sind die wichtigesten Nährstoffe für die Rebe im Boden?

A

Stickstoff, Phosphor und Kalium.

31
Q

Wie heisst bei Reben die Nährstoffmangel-Erscheinung?

A

Chlorose: die Blätter werden gelb.

32
Q

Welche Auswirkungen hat der Boden auf die Wärme?

A

dunkler Boden und Steine speichern Wärme; nasser Boden absorbiert Wärme.

33
Q

Welche Umgebungsbedingungen spielen bei der Lagenwahl für einen Rebberg eine Rolle?

A

Temperatur (Faktor Wärme), Niederschlagsmenge (Faktor Wasser), Sonnenstunden (Faktor Licht), Boden (Faktoren Nährstoffe und Wasser): daraus ergeben sich Rebsorte, Pflanzendichte und Erziehungssystem (inkl. Schnitt).

34
Q

Welche betrieblichen Faktoren spielen bei der Lagenwahl eine Rolle?

A

Vorhandene Infrastruktur, Bodenpreis, Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Weitere Faktoren sind gesetzliche Vorgaben zu g. U./g. g. A und zur Sortenwahl.

35
Q

Was muss bei einer Neubepflanzung gemacht und berücksichtigt werden?

A

Bodenvorbereitung, Düngung, Erziehungssystem, Bewässerung. Erster Ertrag kommt im 3. Jahr nach der Pflanzung, nach 30 - 50 Jahren sinken die Erträge, vor einer Neupflanzung braucht es drei Jahre Brache.

36
Q

Welche Varianten der Rebenerziehung gibt es?

A

Kopferziehung, entweder als Zapfen- oder Fruchtrutenschnitt; Kordonerziehung mit Zapfenschnitt.
Kopferziehung bedeutet wenig mehrjähriges Holz; Kordonerziehung hat mehr mehrjähriges Holz, es können ein oder zwei Kordons sein, Kordonschnitt lässt eine maschinelle Ernte zu.

37
Q

Welche Varianten gibt es beim Rebschnitt?

A

Zapfenschnitt (entweder als Kopf- oder Kordnonerzieung), es werden im Winter 1 - 2 Augen am Zapfen stehen gelassen.
Fruchtrutenschnitt, auch Guyot-Erziehung genannt: es werden im Winter 8 - 20 Augen an der Fruchtrute gelassen.

38
Q

Welches sind die Überlegungen bei Weinbergen ohne Unterstützungssystem?

A

Ergibt Buschreben, die den Trauben und sich selbst viel Schatten geben; für heisse Klimata geeignet: Südfrankreich, Spanien, Australien. (Fachbegriff: Gobelet).

39
Q

Welches sind die Überlegungen bei Weinbergen mit Unterstützungssystem?

A

Pfosten und Drähte ermöglichen eine exakte Laubdachpflege; Luftzirkulation und Sonnenschein/Schatten können beeinflusst werden; lässt maschinelles Arbeiten zu.
Häufigste Form: Vertikaldrahtrahmen (vertical shoot positioning VSP).

40
Q

In welchem Bereich kann sich die Pflanzdichte bewegen?

A

Von 1’000 bis 10’000 Rebstöcken pro Hektare (= von 10 bis 1 Quadratmeter pro Rebstock).

41
Q

Wann ist eine hohe, wann eine niedrige Pflanzdichte angezeigt?

A

Bei wenig Wasser und wenig Nährstoffen: geringe Dichte;

Bei viel Wasser und viel Nährstoffen: hohe Dichte, um Konkurrenz unter den Rebstöcken zu kreieren.

42
Q

Wie wird der Ertrag gemessen?

A

In Tonnen oder Hektoliter pro Hektar.

43
Q

Was ist bei Ertrag und Qualität zu beachten?

A

Die Gleichung “hoher Ertrag = tiefe Qualität” stimmt nicht immer.
Ertrag ist häufig in den g. U. geregelt.
Der Ertrag ist auch für die Betriebsplanung wichtig: Wieviele Fässer, wieviele Flaschen etc.

44
Q

Welche Kategorien von Schädlingen gibt es und wie wirken sie?

A

Reblaus und Nematoden greifen die Wurzeln an.
Vögel und Säugetiere fressen Trauben.
Insekten befallen Blätter und Trauben.

45
Q

Welche Kategorien von Reb-Krankheiten gibt es?

A

Pilzkrankheiten auf Blättern und Trauben;
Viren, die die Rebe schwächen aber nicht abtöten;
Bakterien, die von Insekten übertragen werden (Fachbegriff für diese Insekten: Sharpshooters).

46
Q

Welches sind bekannte Pilzkrankheiten bei Reben?

A

Echter und falscher Mehltau; Graufäule (Botrytis cinerea), die bei Süssweinen in begrenztem Ausmass wünschbar ist.

47
Q

Welche Weinbau-Praktiken gibt es?

A
  1. Traditionell mit Chemikalien und Kunstdünger;
  2. nachhaltige Landwirtschaft: beschränkte Anwendung von Chemikalien (nur wenn nötig, nicht nach dem Kalender), integrierte Schädlingsbekämpfung mit natürlichen Feinden;
  3. biologisch-dynamische Landwirtschaft: nach Rudolf Steiner und Maria Thun, Rebberg als System und Teil von Erde und Kosmos, homöopatische Mittel, Einfluss von Mond und Sternen.
48
Q

Wie laufen Reife und Ernte ab?

A

Véraison: Farbumschlag, die Traubenreifung beginnt, der Zucker in der Beere steigt, die Säure nimmt ab.
Lese: erfolgt, wenn die gewünschte Qualität bei Zucker und Säure erreicht ist.

49
Q

Was sind die Charakteristika bei maschineller Ernte?

A

Es werden nur Beeren geerntet, es kommen “Matters other than grapes” MOG mit zu den Beeren.
Die Maschinen-Ernte geht schnell und kann auch in der Nacht erfolgen.

50
Q

Was sind die Charakteristika bei der Hand-Ernet?

A

Auslese der Trauben bereits im Rebberg; in der Regel werden ganze Trauben mit den Stielen gelesen.

51
Q

Welche Phasen hat das Rebenjahr?

A

Austrieb im März/April; Trieb- und Blattwuchs im März - Mai; Blüte und Fruchtansatz im Mai/Juni; Véraison und Reifung im Juli bis September; Lese im September und Oktober; Winterruhe von November bis März.

52
Q

Was passiert bei Austrieb?

A

Beginnt bei rund 10° Tagestemperatur, aus den Augen wachsen erste Triebe; Gefahr von Frühjahrsfrösten.

53
Q

Was passiert beim Trieb- und Blattwuchs?

A

Aus den Kohlehydratreserven und dann aus der Photosynthese werden Triebe und Blätter ausgebildet; in dieser Phase benötigt die Rebe viel Wasser und viele Nährstoffe; die Triebe werden am Drahtrahmen befestigt.

54
Q

Was passiert bei Blüte und Fruchtansatz?

A

Für die Blüte braucht es viel Wärme und Sonnenlicht und möglichst kein Regen; wenn die Blüten nicht befruchtet werden, heisst das “Verrieselung” (“coulure”); der Fruchtansatz ist, wenn die Blüten zu kleinen Beeren werden; wenn die Beeren keine Kerne bilden und klein bleiben, heisst das “millerandage”.

55
Q

Was passiert bei der Véraison und der Reifung?

A

6 bis 8 Wochen nach dem Fruchtansatz sind die Beeren ausgewachsen; die Véraison bezeichnet den Zeitpunkt wenn die Beeren farbig werden und zu reifen beginnen; der Zucker in den Beeren steigt, die Säure nimmt ab; leichter Wasserstress ist gut, um das Blatt- und Triebwachstum zu bremsen und die Reifung zu fördern; Blätter und Triebe können mit einem Sommerschnitt gesteuert werden; kurz nach der Véraison kann eine Grünlese den Ertrag begrenzen.

56
Q

Was passiert bei der Lese?

A

Trockenes Wetter ist gut, Regen verwässert die Beeren und erhöht das Fäulnis- und Pilz-Risiko.

57
Q

Was passiert in der Winterruhe?

A

Die Rebe verliert die Blätter; die Triebe verholzen und werden zu Ruten; Kolenhydrate gehen in die Wurzeln zurück; der Winterschnitt bereitet die Rebe auf den nächsten Austrieb vor.