T2-C. Die Besteuerung der Personengesellschaften 1-4 Flashcards

1
Q

Unterschied KapGes zu PersG

Rechtsubjekt, etragsst. Prinzip, Haftung

A

§ 1 AktG § 13 GmbHG

  • Gesellschaft selbst eigenständiges Rechtssubjekt (juristische Person)
    Nicht Unternehmer oder Gesellschafter
  • strikte Trennung zwischen juristischer Person (Gesellschaft) und (dahinter stehenden) Gesellschaftern (Trennungsprinzip)
  • Haftung nur in Höhe des Vermögens der juristischen Person
    (nicht aber das Vermögen der Gesellschafte
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2
Q

ertragsteuerlichen Prinzipien

A

wer Steuersubjekt“ ?

⇒ unterschiedlich je nach Steuerart
⇒ ertragsteuerliche Qualifizierung

Verhältnis “Hülle” - “Kern”

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3
Q

Ertragssteuerliches Prinzip EZU

Rechtsubjekt, etragsst. Prinzip, Steuersubkejt, Haftung

A
  • Einheitsprinzip
    • natürliche Person =Unternehmen selbst
    • 1 Einheit „Hülle“ (Rechtsform) +„Kern“ (natürliche Person als Inhaber)
  • Konsequenz
    • schuldrechtliche Verträge zivil- und steuerrechtlich nicht möglich
      zwischen Einzelunternehmung und Inhaber
      (= „In-sich-Geschäft“)
  • Steuersubjekt
    • Inhaber als natürliche Person
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4
Q

ertragsteuerlichen Prinzip Personengesellschaft

A
  • Transparenzprinzip“ (Transparenz = Transpartente Besteuerung)
    • ähnlich EZU
  • Dualismus
    • Einheit der Gesellschaft einerseits
    • Vielfalt der Gesellschafter andererseits
  • Steuersubjekt
    • nicht Gesellschaft als solche
    • nur natürliche Gesellschafter, denen der Gewinn der Gesellschaft zugerechnet
      (Gesellschafter grundsätzlich wie Einzelunternehmer behandelt)
  • steuerrechtlich wirksame Verträge nur in bestimmten Fällen
    zwischen Gesellschaft und Gesellschaftern möglich
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5
Q

ertragsteuerliches Prinzip Kapitalgesellschaft

Rechtsubjekt, etragsst. Prinzip, Steuersubjekt, Haftung

A
  • Trennungsprinzip
    • Hülle (juristische Person)
    • Kern (Anteilseigner)
  • *strikt getrennt!**
  • Konsequenz
    • schuldrechtliche Verträge zivil- und steuerrechtlich möglich
  • *​**zwischen juristischer Person und Anteilseignern
  • Steuersubjekt
    • juristische Person einerseits
    • Anteilseigner andererseits (bei Gewinnausschüttung!)
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6
Q

Wann sind Gesellschafter einer Personengesellschaft Mitunternehmer?

A

H 15.8 Abs. 1 „Allgemeines“ EStH

  • Unternehmerinitiative entfalten können
  • Unternehmerrisiko tragen

Achtung:
Beide Merkmale sind im Rahmen einer „Gesamtbild-Betrachtung“ zur Beurteilung heranzuziehen; sie müssen insoweit nicht gleichgewichtigen Einfluss auf das Ergebnis haben.

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7
Q

Unternehmerinitiative Gesellschafter PersGes

A
  • Widerspruchsrecht gegen außergewöhnliche Maßnahmen der Geschäftsleitung § 164 HGB
  • Stimmrecht bei grundlegenden Fragen in der Gesellschafterversammlung § 161 (2) HGB
  • Überwachungsrecht (z.B. Einsicht in die Bücher) § 161 HGB
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8
Q

Unternehmerrisiko PersGes

Woran beiteiligt?

A
  • Vermögen
  • stillen Reserven (incl. Geschäftswert)
  • Gewinn/Verlust
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9
Q

Unternehmerrisiko Gesellschafter PersGes

A
  • Beteiligung (an Vermögen, st. Res., Gewinn/Verlust)
  • Haftung
  • Entnahmerecht
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10
Q

“Entstehung” Mitunternehmerschaft

A

Grundsatz:

  • PersGes erfüllt Merkmale des § 15 (2) EStG
  • d.h., die Gesellschaft ist gewerblich tätig

Ausnahmen:

  1. MUS aufgrund „Infizierung“ - § 15 (3) Nr. 1 EStG
  2. MUS aufgrund „gewerblicher Prägung“ - § 15 (3) Nr. 2 EStG
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11
Q

Unterschied MUS zu EZU hins. Abfärbetheorie

A

MUS durch “Infizierung” § 15 (3) Nr. 1

EZU kann verschiedene Einkünfte nebeneinander erzielen
EZU keine Infizierung

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12
Q

Mitunternehmerschaft aufgrund „Infizierung“

A

§ 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG
Abfärbetheorie” (15 geht vor)

Tätigkeit einer PersGes umfasst neben der gewerblichen
noch eine oder mehrere zusätzliche

gewerbliche Tätigkeit + weitere Tätigkeit nach §§ 13, 18, 20, 21 EStG
⇒ alles §15er-Einkünte!

Bagatellgrenze: bis 3% Umsatz oder max. 24.500 €
BFH vom 27.6.2014

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13
Q

Mitunternehmerschaft aufgrund „gewerblicher Prägung“

A

§ 15 Abs. 3 Nr. 2 EStG

  • Nicht gewerblich tätige Personengesellschaft (z.B. Freiberufler GbR)
  • mind. 1 Kapitalgesellschaft unmittelbar oder mittelbar beteiligt
    • Vollhafter = ausschließlich die Kapitalgesellschaft(en)
    • Geschäftsführer = vollhaftende Kapitalgesellschaft(en) oder Nicht-Gesellschafter

► KapGes. gibt dem Unternehmen „Gepräge“ KapGEs

Ertragssteuererfolge

  • KapGes: gewerbl. Einkünfte § 8 Abs. 2 KStG
  • PerGes: automat. gewerbl. Einkünfte § 15 EStG “Kraft Rechtsform”

​​GmbH & Co. KG

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14
Q

Gewinnverteilung bei PersGes - Grundlage

A
  • vertragliche Gewinnverteilungsabrede
    (falls nicht vorhanden: gesetzlich vorgeschriebene)
  • ist auch für die steuerliche Gewinnverteilung zu berücksichtigen
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15
Q

Schema Gewinnverteilung PerGes

A

HB-Gewinn/-Verlust
./. steuerliche Korrekturen § 5 (6) EStG
+ ./. Ergebnisse der Ergänzungsbilanzen
Steuerbilanzgewinn MUS

+ ./. Ergebnisse der Sonderbilanzen
Steuerlicher Gesamtgewinn MUS

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16
Q

Ermittlung der steuerpflichtigen Einkünfte eines Gesellschafters:

A

Gewinnanteil lt. Gesellschaftervertrag ( aus Gesamthandsbereich)
§15 (1) Nr. 2 S.1 1.HS HGB
+ Sondervergütungen (aus SBV-Bereich)
§15 (1) Nr. 2 S.1 2.HS HGB
= Steuerliche Einkünfte Gesellschafter

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17
Q

Zusatzproblem bei Familien-MUS

A
  • Prüfung der Gewinnverteilung auf Angemessenheit
  • Gewinnfeststellungsverfahren
    §§ 179, 180 AO; § 182 AO
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18
Q

Gewinnfeststellungsverfahren Familien-MUS

A
  1. betragsmäßige Feststellung st. Gesamtgewinn
    „gesonderten u. einheitlichen Gewinnfeststellung“ §§ 179, 180 AO
    betragsmäßig festgestellt
    auf Gesellschafter verteilt
  2. Feststellungsbescheid über Festellung s.o. § 182 AO
    binden Rahmen der ESt- bzw. KSt-Veranlagung
    d
    er Gesellschafter
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19
Q

gesetzl. Gewinnverteilung OHG/KG § HGB

A
  1. Gesetzliche Gewinnverteilung OHG § 121 HGB
  2. Gesetzliche Gewinnverteilung KG § 168 i.V.m § 121 HGB
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20
Q

Gesetzliche Gewinnverteilung OHG (HGB)

A

§ 121 HGB

  • 4% Verzinsung des Kapitalanteils
    (wenn Gewinn nicht ausreicht entsprechend niedrigerer Satz)
  • Restgewinn nach Köpfen

§ 121 (2) HGB

Entnahmen/Einlagen während Geschäftsjahr
Verzinsung nach jeweiligen Stand des Kapitalkontos nach Entnahme/Einlage

21
Q

Verteilung bei Verlust OHG (HGB)

A

nach Köpfen

22
Q

Gesetzliche Gewinnverteilung KG (HGB)

A

§ 168 i.V.m § 121 HGB

  • 4% Verzinsung des Kapitalanteils
    (wenn Gewinn nicht ausreicht entsprechend niedrigerer Satz)
  • Restgewinn angemessen
    betr. des Komplementärs dessen
    • Haftung
    • Geschäftsführung
    • Wettbewerbsverbot

§ 121 (2) HGB

Entnahmen/Einlagen während Geschäftsjahr
⇒ Verzinsung nach jeweiligen Stand des Kapitalkontos nach Entnahme/Einlage

23
Q

Angemessenheit der Gewinnverteilung KG (HGB)

A

Bei “Angemessenheit

betr. des Komplementärs zu berücksichtigen dessen:

  • Haftung
  • Geschäftsführung
  • Wettbewerbsverbot
24
Q

Vertragliche Gewinnverteilungsabreden.

A

§ 109 HGB

z.B.

  • nach Kapitalverhältnis
  • nach festen Quoten
  • mit/ohne Kapitalverzinsung
  • mit/ohne gesellschaftsvertraglichen Vorwegvergütungen
25
Q

Unterschied Vorwegvergütung/Tätigkeitsvergütung

A
  • Vorwegvergütung = Gesellschaftsvertraglich = Bestandteil des HB-Gewinns
  • *⇒ Entnahme**
  • Tätigkeitsvergütung = Sondervergütung i.S.v. § 15 (1) Nr. 2 2. HS EStG
  • *⇒** in HB als Aufwand gebucht!
  • *⇒ Sondervergütung** in Sonder-G+V
26
Q

Merkmal Gesellschaftsvertragliche Vorwegvergütung

A
  • Gesellschaftsvertraglich
  • Bestandteil des HB-Gewinns
  • = Entnahme
27
Q

Merkmale Tätigkeitsvergütung/Sondervergütung

A
  • Sondervergütung i.S.v. § 15 (1) Nr. 2 - 2. HS EStG
  • Schuldrechtlich
  • ergänzt durch SB-Einnahmen/-Ausgaben
  • in HB als Aufwand gebucht!
  • Sondervergütung in Sonder-GuV
28
Q

Welche Leistungen fallen unter § 15 (1) Nr.2 2.HS EStG

A

Vergütung an Gesellschafter

  • Arbeitsvertrag
  • Werkvertrag
  • Darlehensvertrag
  • Mietvertrag
29
Q

Typische Sondervergütungen § 15 (1) Nr.2 2. HS EStG

(8)

A
  1. Tätigkeit als Geschäftsführer
  2. Erstellung des Jahresabschlusses
  3. Erstellung eines Bauplanes
  4. anwaltliche Vertretung
  5. Vermittlung von Geschäften
  6. Übernahme einer Bürgschaft
  7. Darlehenshingabe
  8. Überlassung Patent

nicht: Veräußerung von Gegenständen an Gesellschaft

30
Q

Was ist keine Sondervergütung an Gesellschafter?

A

Veräußerung von Gegenständen an die Gesellschaft

31
Q

Was für Einkünfte würden ohne § 15 (1) Nr.2 2. HS EStG vorliegen?

A

z.B. Einkünfte aus

  • selbständiger (18)
  • nichtselbständiger (19)
  • Kapitalvermögen (20)
  • V+V (21)
32
Q

Buchungsmäßige Behandlung der Vergütungen

A
  • Schuldrechtliche
    Aufwand (in der HB)
    Hinzurechnung (Korrektur)
    z.B. Geschäftsführergehalt
  • Gesellschaftsvertragliche
    kein Aufwand, Teil HB-Gewinn
    ⇒ keine Hinzurechnung
    z.B. Kapitalverzinsung
33
Q

Schema Gewinnverteilung PersGes StR

A

Stufe 1

1. Handelsbilanz PersGes

2. Steuerbilanz PersGes aus HaBi (Maßgeblichkeit)

3. Ergänzungsbilanzen für Gesellschafter
Wertkorrekturen zur Gesellschaftsbilanz

Stufe 2 (Vergütung)

  • *4**. Sonderbilanzen der Gesellschafter
  • *Sonderbetriebsvermögen SBV**

StB Stufe 1 + StB Stufe 2 = Gesamtbilanz der MUS

34
Q

Was ist in den Sonderbilanzen enthalten?

A
  • Aufwand und Ertrag betr. SBV
  • Sondervergütungen an Gesellschafter gem. § 15 (1) Nr. 2 2. HS EStG
  • andere SB-BE/BA betreffend SBV oder die Beteiligung
35
Q

Kurzschema StB-Erstellung

A

StB Stufe 1 + StB Stufe 2 = Gesamtbilanz der MUS

StB Stufe 1
⇒ Ableitung StB aus HB
⇒ Ergänzungsbilanzen der Gesellschafter Steuerbilanz zweiter Stufe

StB Stufe 2 (Vergütung)
⇒Sonderbilanzen der Gesellschafter

36
Q

Gewinnermittlung StB Stufe 1

A
  • nur Ermittlung des gemeinsamen mit Hilfe des Gesamthandsvermögens erzielten Gewinns (HB-Gewinn) § 15 (1) Nr. 2 1. HS EStG

Zu beachten

  • Bilanzierungs- und Bewertungswahlrechte von allen Gesellschaftern einheitlich
    ausgeübt (zwingend)
    (Ausnahme: personenbezogene Steuervergünstigungen, z.B. gem. § 6 b EStG.)
  • umgekehrte Maßgeblichkeit gem. § 5 Abs. 1 Satz 2 EStG a.F. nicht mehr seit 2009!
37
Q

Gewinnermittlung Stufe 2 StB

A

§ 15 (1) Nr. 2 2. HS EStG

Einkünften aus Gewerbebetrieb = Vergütungen an Gesellschafter
(aufgrund schuldrechtlichen Vertrages) für

  • Tätigkeit im Dienst der Gesellschaft
  • Hingabe von Darlehen
  • für die Überlassung von Wirtschaftsgütern.
38
Q

Was ist für die Gewinnermittlung Stufe 2 StB unbedeutend?

A
  • Höhe der Beteiligung
  • Mitunternehmer natürliche Person, PersGes, KapGes
  • unbeschr./ beschr. Steuerpflicht des Mitunternehmers
39
Q

Sonderbetriebseinnahmen

A

zusätzlich zu schuldrechtlichen Sondervergütung möglich

(Überlassung WG des SBV an Dritte)

40
Q

allgem. sind SBBA in der StB?

A

Aufwand

  • im Zusammenhang mit den Vergütungen
  • betreff. SBV
41
Q

Bsp. Sonderbetriebsausgaben

A

Aufwendungen in Zusammenhang mit

  1. Arbeits-, Dienst- oder Werkleistungen
  2. Überlassung von Wirtschaftsgütern
  3. Gewährung von Darlehen
  4. Sonstige Aufwendungen
42
Q

Sonderbetriebsausgaben - Arbeits-, Dienst- oder Werkleistungen

Bsp.

A

Reisekosten für Geschäftsreisen, soweit PersGes Kosten nicht ersetzt

43
Q

SBBA - **Überlassung von Wirtschaftsgütern

Bsp**

A
  • AfA
  • Grundsteuer
  • Kfz-Steuer
  • Versicherungen
  • Gewährung von Darlehen
    z.B. Schuldzinsen, Disagio, Vermittlungsprovision
  • Sonstige Aufwendungen
    .B. Prozesskosten bei Streitigkeiten, Steuerberatungskosten, Aufwendungen für einen Rechtsanwalt
44
Q

SBBA - **Gewährung von Darlehen

Bsp**

A
  • Schuldzinsen
  • Disagio
  • Vermittlungsprovision
45
Q

SBBA - Sonstige Aufwendungen

Bsp.

A
  • Prozesskosten bei Streitigkeiten
  • Steuerberatungskosten
  • Aufwendungen für Rechtsanwalt
46
Q

Inhalte Sonder GuV - KG nach StR

A

Soll Haben

Sonder-BA Sondervergütung
SonderBE
=
SonderGewinn =SonderVerlust

47
Q

Gesamthandsvermögen

A

bei PersGes

= Gesellschaftsvermögen (§ 718 Abs. 1 BGB)
alle VG/WG der PersGes

Unterscheidung zum SBV

48
Q

Bagatellgrenze “Infizierung” Abfärbetheorie

A

3 % Umsatz oder max. 24.500 €