AOW: Kapitel 3 Flashcards
Def.: Leistung
= eine Funktion aus Fähigkeiten, Motivation und situativen Möglichkeiten.
Komponenten von Motivation 3
- Aktivierung (= Antrieb/handlungsauslösende Energie)
- Richtung (durch persönliche Zielentscheidung festgelegt)
- Ausdauer (= Verhalten bis zum Ziel aufrechterhalten)
Def.: extrinsische Motivation
Realisierung eines Handlungszieles wird gratifiziert
Def.: intrinsische Motivation
Handlung bzw. Handlungsresultat selbst ist die Gratifikation
Intrinsische Motivation nach Heckhausen 5
- Triebe ohne Triebreduktion (v.a. Bedürfnisse nach Selbstentfaltung und Wachstum)
- Zweckfreiheit
- Optimalniveau von Aktivation und Inkongruenz (kleine Diskrepanzen wirken anregend)
- Selbstbestimmung
- Freudiges Aufgehen in einer Handlung
Def.: Flow-Effekt + von wem
- Csikszentmihalyi
= völliges Aufgehen in einer Tätigkeit, Aufmerksamkeit wird ganz von Tätigkeit angezogen und eigene Person wird vergessen. - optimale Beanspruchung: subjektiv bedeutsame Handlung als Herausforderung + Fertigkeiten und Fähigkeiten als entsprechend erlebt
Def.: Flow-Erlebnis
= Wenn Tätigkeiten selbst zu ihrem eigenen Antrieb wird
Konsequenz von Csikszentmihalyis Erkenntnis für A&O Psychologie
Forderung nach optimaler Arbeitsgestaltung, die Flow während der Arbeitszeit erlaubt
2 paradoxe Hypothesen von DeCharms über Zusammenhang zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation + Name des Phänomens
= Korrumpierungseffekte
- Durch externe Belohnung für etwas, was freiwillig getan wurde, kann intrinsische Motivation abnehmen.
- Bei einer uninteressanten Tätigkeit, die wegen einer Belohnung begonnen wurde, aber nicht belohnt wird, steigt die intrinsische Motivation.
Experiment von Lepper, Greene und Nisbett
Kindergarten-Kinder mit Freude am Malen –> angekündigte Belohnung erhalten –> nach einer Woche malten sie weniger, als Gruppe die keine Belohnung bekamen
Experiment von Calder und Staw
mit Bezahlung sank Zufriedenheit mit interessanter Aufgabe –> Zufriedenheit mit uninteressanter Aufgabe nahm zu
Metaanalyse von Deci, Koestner und Ryan 4
- Reizvolle Tätigkeiten verlieren durch Belohnungen oder Verhaltenszwänge an Attraktivität
- Materielle Belohnungen wirken stärker als verbale oder symbolische
- Belohnungen, Kritik, Kontrolle oder Terminvorgaben können intrinsische Motivation einschränken
- Unterscheidung informierende und kontrollierende Aspekte –> informierende wirken fördernd, kontrollierende vermindern
Def.: Bedürfnis
= interner Mangelzustand, der Kognition und Verhalten steuert
Def.: Motive
= handlungsrelevante und zielbezogene Beweggründe, die durch Bedürfnisse definiert werden
Def.: Inhaltstheorie
beschäftigen sich mit inhaltlichen Faktoren der Arbeitsmotivation
Def.: Prozesstheorien 2
= beschäftigen sich mit Regulation des Antriebs, der Richtung und der Ausführung
= befassen sich mit der Auswahl von Handlungsalternativen, der Durchführung und der Bewertung der Ergebnisse
Praktische Konsequenz aus Maslows Bedürfnispyramide?
Aufmerksamkeit auf Bedürfnis nach Selbstentfaltung
Praktische Konsequenzen aus Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie? 2
- Motivation wird mit Möglichkeit nach persönlichem Wachstum und dem Bedürfnis nach ständiger Weiterentwicklung verbunden.
- Augenmerk auf Arbeitsbedingungen und Arbeitsgestaltung gelenkt
Nach welche Prinzip funktionieren die Menschenbilder von McGregor?
Selbsterfüllende Prophezeiung
Praktische Konsequenz von McGregors Menschenbildern?
zeigte Vorurteile auf und regte Manager zur Reflexion eigener Menschenbilder an
Def.: Leistungsmotivation
= Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in jenen Tätigkeitsbereichen zu steigern bzw. möglichst hoch zu halten, in denen ein Gütemaßstab für verbindlich gehalten wird und deren Ausführung gelingen oder misslingen kann
Affekt-Erregungs-Modell von McClelland, Atkinson und Clark 3
- Motive werden durch emotionale Erfahrungen in Verbindung mit ihren situativen Bedingungen gelernt#
- Erfolg= Stolz, Misserfolg= Scham
- spätere Situationen können durch bestimmte Wahrnehmungsreize (“cues”) dieselben Gefühle triggern –> es wird entweder zuwendende oder vermeidende Handlungstendenz entwickelt!
2 Motivtendenzen laut Affekt-Erregungs-Modell
- Hoffnung auf Erfolg
- Furcht vor Misserfolg
Wie werden Motivtendenzen des Affekt-Erregungs-Modells gemessen? + Ergebnisse 3
Thematischer Apperzeptionstest von Murray
- Personen mit hohem Leistungsmotiv zeigen mehr Interesse an Motivatoren
- Personen mit niedrigem Leistungsmotiv zeigen mehr Interesse an Hygienefaktoren
Merkmale von Personen mit hoher Leistungsmotivation 3
- Fähigkeit, sich selbst hohe, jedoch erreichbare Ziele zu setzen
- persönliche Leistung ist wichtiger als Belohnung
- Bedürfnis nach arbeitsrelevanter Rückmeldung
Womit korreliert hohe Leistungsmotivation? 2
- individuelle Leistungen
- allgemeine Wirtschaftsdaten
Wie kann Leistungsmotivation trainiert werden?
Emotionale Assoziationen von bestehenden leistungsthematischen Situationen werden aufgebaut und bewusst gemacht
Ziel der Employee-involvement-program + wie soll es erreicht werden 4
Commitment der Mitarbeiter erhöhen
- mehr Handlungsspielraum
- mehr Kontrolle über eigene Arbeit
- Gefühl, am Erfolg des Unternehmens beteiligt zu sein
Häufige Kombinationen im Employee-involvement-program 6
- Partizipation bei Entscheidungen über die Arbeit selbst
- Beratende Partizipation
- Projektbezogene Partizipation
- Informelle Partizipation
- Mitarbeiter als Miteigentümer
- Partizipation über Repräsentation
Def.: Qualitätszirkel
= Arbeitsgruppen von 8-10 Mitarbeiter, die sich regelmäßig treffen um Probleme zu identifizieren, analysieren und Lösungsvorschläge zu besprechen –> Entscheidung über Anwendung der Vorschläge wird jedoch durch Management vorgenommen
Konsequenzen der Einführung eines Qualitätszirkels 3
- Mitarbeiter müssen geschult werden
- Steigerung der Produktivität
- nur geringe Auswirkungen auf Mitarbeiterzufriedenheit
Konsequenzen der Aktienbeteiligung der Mitarbeiter 4
- höhere Arbeitszufriedenheit
- höhere Motivation
- höhere Produktivität
- -> allerdings nur bei zusätzlicher Einflussnahme der Mitarbeiter in betriebliche Entscheidungen?
Mit welchen 3 Methoden kann der Handlungsspielraum von ArbeiterInnen erweitert werden?
- Job Enlargement
- Job Rotation
- Job Enrichment
Def.: Job Enlargement 4
= Erweiterung des Aufgabenbereichs ohne Erhöhung der Verantwortung
- Fehler im Gesamtablauf können schneller erkannt werden
- kurzer Zeitraum höhere Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit
- längerer Zeitraum: erweiterte Arbeit wird zu Routine und positive Effekte nehmen ab
Def.: Job Rotation 4
= Wechsel des Arbeitsplatzes(Bereichs) innerhalb des Betriebes –> horizontale Ebene!
- Mitarbeiter können zusätzliche Qualifikationen aufbauen, Erfahrungen und Fertigkeiten sammeln
- Chancen auf Beförderung und höhere Löhne größer
- schwer zu realisieren
Def.: Job Enrichment 8
= Erweiterung des Aufgabenbereichs mit Erhöhung der…
- Vollständigkeit der Aufgabe und
- der Verantwortung,
- sowie Kontrolle der Arbeitsausführung. –> vertikale Veränderung!
- Mitarbeiterzufriedenheit steigt
- Fehlstunden nehmen ab
- Realisierung oft schwierig und kostspielig
- Mitarbeiter haben oft mangelnde Akzeptanz
Welche Art von Mitarbeiter finden Job Enrichment besonders gut?
Leistungsmotivierte und affiliationsbedürftige Mitarbeiter
Job-Characteristic-Model von Hackmann und Oldham 2
= was eine “gute Arbeit” ausmacht
- Motivationspotentialformel = das Ausmaß der Motivation, die Mitarbeiter aus der Arbeit schöpfen können
Welche sind die wichtigsten 2 Komponenten der Arbeitsgestaltung im Job-Characteristic-Model?
- Rückmeldung
- Autonomie
Praktischer Nutzen des Job-Characteristic-Model 5
- Aufspüren von Problemfeldern für eine bestimmte Tätigkeit
- höhere intrinsische Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter
- Fehlstunden und Arbeitsplatzwechsel nehmen ab
- kein Effekt auf Arbeitsleistung
- abhängig von Erfolg- bzw. Misserfolgsorientierung der Mitarbeiter
Welches ist das bisher kompetteste Modell der Prozesstheorie?
Rubikon-Modell von Heckhausen
4 Phasen der Motivation und Volition im Rubikon-Modell
- prädezisional –> Wählen
- präaktional –> Zielsetzung
- aktional –> Handeln
- postaktional –> Bewerten
Wie werden Selektionsprozesse im Rubikon-Modell genannt?
Motivationsprozesse
Wie werden Realisierungsprozesse im Rubikon-Modell genannt?
Volitionsprozesse
Merkmale der Prädezisionalen Phase im Rubikon-Modell 5
- Motivation
- Wählen
- Erwartungs-mal-Wert-Theorien
- Modell der Risikowahl
- V-I-E-Theorie
Merkmale der Präaktionalen Phase im Rubikon-Modell 3
- Volition
- Zielsetzung
- Zielsetzungs-Theorien
Merkmale der Aktionalen Phase im Rubikon-Modell 3
- Volition
- Handeln
- Handlungs- vs. Lageorientierung
Merkmale der Postaktionalen Phase im Rubikon-Modell 4
- Motivation
- Bewerten
- Kausalattributionen
- Verfahrens- und Verteilungs-Gerechtigkeit
Def.: Erwartungs-mal-Wert-Theorien + welche ökonomische Grundannahme steht dahinter
= bei Auswahl einer Handlungsalternative wählt Person die Alternative, die ihr am liebsten ist
–> Nutzenmaximierungsmodell
Nutzungsmaximierungsmodell 4
A = E * W
- A = Attraktivität einer Alternative
- E = Erwartung –> subjektive Einschätzung, dass eine Handlung zu einem bestimmten Ziel führen wird
- W = Wert –> durch Folgen und damit einhergehende Lust/Unlust definiert (= Valenz des Ergebnisses)
Modell der Risikowahl von Atkinson 4
= Ergebnis von Leistungshandlungen: jede Handlung kann zu Erfolg + Stolz oder Misserfolg + Scham führen
- 2 Grundhaltungen:
- -> Hoffnung auf Erfolg
- -> Furch vor Misserfolg
- Stärke der Gefühle entscheidet über Inangriffnahme einer Handlung
Modell der Risikowahl im Sinne der Erwartung-mal-Wert-Theorems 5
Te = Me * Ae * We
- Te = Tendenz, Erfolg anzustreben
- Me = Erfolgsmotivation
- Ae = Anreiz des Ergebnisses der Handlung
- We = subjektive WSK, dass bei Erledigung einer Aufgabe Erfolg eintreten wird
Valenz-Instrumentalitäts-Erwartungs-Theorie (V-I-E-Theorie) von Vroom 4
- auf Basis von Atkinsons Modell der Risikowahl Besteht aus: - Valenz - Instrumentalität - Erwartung
Valenz in V-I-E-Theorie 3
= subjektiv intrinsischer Wert oder Anziehungskraft von bestimmten Handlungsergebnissen. Unterschieden werden Valenzen von..
- Handlungen und
- Handlungsergebnissen
Instrumentalität in V-I-E-Theorie 2
= Verknüpfungsart der mehr oder weniger wertvollen Handlungsergebnisse.
- hat Wert von -1 bis +1, weil Ergebnisse angenehme als auch unangenehme Folgen haben können
Erwartung in V-I-E-Theorie 2
= Beurteilung der Ausführbarkeit von Handlungen.
- hat Wert von 0 bis 1 (unausführbar bis sicher ausführbar)
Nutzenmaximierung in V-I-E-Theorie
Ergebnisse verschiedener Handlungen werden antizipiert und Valenzen errechnet –> Tätigkeit mit höchster Valenz wird gewählt
Was ergibt die multiplikative Verknüpfung zwischen Erwartung und errechneter Valenz des Handlungsergebnisses in der V-I-E-Theorie?
= Maß der Anstrengung, das als Kraft (F) übersetzt wird und über die Höhe des Anspruchsniveaus Auskunft gibt.
- Formel der V-I-E-Theorie und Folge daraus 5
= Valenzmodell
Vj = Valenz des Handlungsergebnisses –> ergibt sich aus…
- Vk = Handlungsergebnisfolgen, mal
- Ijk = wahrgenommene Instrumentalitäten des Handlungsergebnisses.
- Je wahrscheinlicher Leistung zu Belohnung führt, je wertvoller diese für einen ist und je geringer negativ bewertete Folgen sind, umso wertvoller erscheint eine hohe Leistung.
- Formel der V-I-E-Theorie und Folge daraus 4
= Handlungsmodell
Fi = Anstrengung/Motivation eine hohe Leistung zu erbringen –> umso höher, …
- je wertvoller das Handlungsergebnis Vj erscheint, und
- je größer die subjektive Erwartung Eij ist, die Leistung aufgrund der Handlung und der Voraussetzungen, Fähigkeiten und situativen Unterschiede auch erbringen zu können
Praktische Konsequenz aus V-I-E-Theorie
Modell gibt Handlungsanweisungen für Fragen der Personalforschung –> kann als Basis zur Konstruktion von Messinstrumenten dienen, um Arbeitszufriedenheit und motivationale Tendenzen zu erfassen
Kritik an V-I-E-Theorie 2
Methodisch:
- multiplikative Verknüpfung würde Unabhängigkeit der Variablen voraussetzen
- fordert Rationalskalenniveau
Was für ein 3. Modell schlägt Vroom vor? + Beschreibung 2
Ausführungsmodell
- psychologische Kraft (F) wird mit Fähigkeit der Mitarbeiter verknüpft: Handlungsergebnis = f(Fähigkeit) * Fi
Erweitertes Motivationsmodell von Heckhausen: 4 Ereignis-Stadien
- Situation
- Handlung
- Ergebnis
- Folgen
Situations-Ergebnis-Erwartungen (Heckhausen) 2
= bedingte Grund-WSK zukünftiger Ergebnisse
- beziehen sich auf subjektive WSK mit der sich in Situation ohne eigenes Zutun ein Ergebnis einstellt
Handlungs-Ergebnis-Erwartungen (Heckhausen)
= subjektive WSK mit eigenen Handlungen zu bestimmtem Ergebnis zu kommen
Handlung-bei-Situation-Ergebnis-Erwartungen (Heckhausen)
= subjektive WSK, mit der situative Bedingungen die Kontingenz zwischen Handlung und Ergebnis bedingen