Stoffwechsel- und Mangelerkrankungen Flashcards
Der Diabetes mellitus
= Hyperglycämie und Glucosurie (Glucose im Urin)
Zugrunde liegt relativer oder absoluter Insulinmangel
Zwei Arten –> Diabetes mellitus Typ I und Typ II
Der Diabetes mellitus Typ I
= jugendlicher Diabetes
Menschen im Alter von 15-25 Jahren
Ursächlich ist Versagen der Insulinproduktion durch Pankreas
Aber Menschen in jedem Alter können erkranken
Ursache Diabetes mellitus Typ I
Zerstörung der insulinbildenden Zellen durch AK
Bei Zerstörung von >90% dieser Zellen reicht das produzierte Insulin nicht mehr zur Versorgung des Organismus aus
Symptome Diabetes mellitus Typ I
Meist akut beginnend, wenn Insulinproduktion kritischen Wert unterschreitet.
Oft kurz nach Infekt oder nach großer körp. Belastung
Gefühl der Abgeschlagenheit
Polyurie (>4 Liter Urin am Tag)
Polydipsie (starker Durst)
Rapider Gewichtsverlust
Leistungsminderung
Ohne Behandlung nach wenigen Tagen ketoazidotisches Koma
Messwerte Diabetes mellitus Typ I
BZ Spiegel erhöht
Glucose im Urin
Vermehrung von Ketonkörpern im Urin
Akutes Auftreten ist lebensgefährlich –> KH
Therapie Diabetes mellitus Typ I
Lebenslange Insulinzufuhr per s.c. Injektion und streng geregelter KH-Zufuhr
Der Diabetes mellitus Typ II
= Altersdiabetes, nicht insulinabhängiger Diabetes
Meisten Patienten >45 Jahre, aber auch junge Menschen
Ursache Diabetes mellitus Typ II
Ererbter Defekt der Insulinrezeptoren in Zellen
Bei normalem KG Insulinproduktion ausreichend
Bei Erhöhung schleichender BZ Anstieg
Meisten Patienten sind übergewichtig (>80%). Bei ausgeprägtem Defekt aber kein Muss.
Symptome Diabetes mellitus Typ II
Schleichender Verlauf
Stammfettsucht
Sehverschlechterung
Leistungsminderung
Konzentrationsstörungen
Parästhesien
Immunschwäche
Candidose
Dupuytren-Kontraktur
In schweren Fällen hyperosmolares Koma
Messwerte Diabetes mellitus Typ II
BZ Spiegel erhöht
Glucose im Urin
Therapie Diabetes mellitus Typ II
Gewichtsreduktion
Körperliche Aktivität
Orale Zufuhr von Sulfonyharnstoffen (z.B. Euglucon) oder Biguanide
Regelmäßige BZ-Kontrolle
Die Adipositas
Übermäßige Vermehrung oder Bildung von Fettgewebe
Meist durch Überernährung und Bewegungsmangel
Häufigste Stoffwechselstörung in Industrieländern
In USA mehr als Hälfte aller Erwachsenen übergewichtig.
Aber auch Hypothyreose oder Mb. Cushing ursächlich.
Ermittlung Normalgewicht
Am einfachsten Broca-Formel:
Sollgewicht = Körpergröße - 100
Bei Männern Minus 5%, bei Frauen Minus 10%
oder
BMI = KG/KGrxKGr
zwischen 22 und 26 normal
Therapie Adipositas
Individuell
Grundlage hypokalorische Mischkost (15-25 kcal/kgKG/d) über Wochen
Körperliche Aktivität von mindestens 1/2 Stunde pro Tag
Ernährungsberatung, Familientherapie
Psychotherapie
Die Hyperproteinämie
Erhöhte Konzentration einer oder mehrerer Blutfettwerte
Ernährungsbedingt oder genetisch
Fettzellen und Cholesterin werden in Form von Mizellen von Darmschleimhaut aufgenommen.
Verbindung mit Transportproteinen –> Lipoproteine, zunächst Chylomikronen –> weiter zu Very-Low-Density-Lipoprotein (VLDL) –> in Leber LDL –> Weitersythese –> HDL, Zwischenstufe ILD
Klassen Hyperproteinämie
Einteilung nach Fredericksen:
Typ I: Chylomikrone erhöht, Triglyceride erhöht
Typ IIa: LDL erhöht, Cholesterin erhöht
Typ IIb: LDL erhöht, VLDL erhöht, Cholesterin, Tryglyceride erhöht
Typ III: IDL erhöht, Chylomikrone erhöht, Cholesterin, Tryglyceride erhöht
Typ IV: VLDL erhöht, Triglyceride erhöht
Typ V: VLDL erhöht, Chylomikrone erhöht, Cholesterin erhöht, Triglyceride erhöht
Normwerte für Blutfette
Gesamtcholesterin (VLDL, LDL, HDL): <240mg/dl
HDL >50mg/dl
LDL <150mg/dl
Triglyceride <190mg/dl
Ursachen Hyperproteinämie
primär –> familiär genetisch
Sekundär –> Adipositas, Diabetes mellitus, M. Cushing, Alkoholabusus
Therapie Hyperproteinämie
Fettarme Ernährung
Behandlung der Grunderkrankung
Körperliche Aktivität
Alkoholkarenz
Die Gicht
Pathologische Erhöhung der Harnsäure
Entsteht beim Purinabbau
Bestandteile der DNA
Ursache Gicht
Selten erhöhte Purinzufuhr
Häufiger Purinstoffwechselstörung mit übermäßiger Harnsäurebildung und -ablagerung
Formen der Gicht
primäre Gicht: 95%
Vererbte Erkrankung mit Überproduktion oder verminderter Ausscheidung von Harnsäure
Sekundäre Gicht 5%
Erhöhung der Harnsäure, durch erworbene KH
Männer 20x häufiger als Frauen
Liegt schon dann vor, wenn Harnsäurespiegel im Blut erhöht (Hyperurikämie)
Harnsäure normal Frauen 2,5-5,9 mg/dl
Männer normal 3,5-7,1mg/dl
Starker Anstieg des Harnsäurespiegels –> Kristallbildung –> Ablagerung in Gelenken –> Entzündung –> Gichtanfall
Symptome Gicht
Plötzlich (meist nachts) auftretende, starke Gelenkschmerzen (Dauer 1-2 Wochen)
Meist Großzehengrundgelenk
Rötung, Schwellung, Übererwärmung des Gelenks
Leukozytose, BSG erhöht, CRP erhöht
Hyperurikämie
Fehlende oder falsche Therapie Gicht
Wiederholte Gichtanfälle
Gichttophie
Gelenkdeformation und -zerstörung durch dauerhafte Entzündung