Notfallmedizin Flashcards
Der bewusstlose Patient allg.
keine Erkrankung, nur Symptom
tritt ein bei unzureichender O2 Versorgung des Gehirns oder (toxischer) Schädigung
Unfähigkeit zum willkürlichen Handeln
Stadien der Bewusslosigkeit
Somnolenz: Schläfriger Zustand, Patient durch lautes Ansprechen oder leichtes Schütteln weckbar, trübt aber wieder ein
Sopor: Tiefschlafartiger Zustand, kann nicht geweckt werden, reagiert aber mit Abwehrbewegungen auf Schmerzreize
Koma: Tiefste Form der Bewusstlosigkeit, keine Reaktion auf Schmerzreize, keine Reflexe, wenig Muskeltonus, Zurücksinken der Lunge, ausbleibender Hustenreflex
Ursachen der Bewusstlosigkeit
Schädel-Hirn-Trauma
Atemstillstand, Herz-Kreislauf-Stillstand
Schock
Vergiftung
Brustkorbverletzungen
Maßnahmen bei Bewusstlosigkeit
Überprüfung von Atmung und Kreislauf
vorhanden = stabile Seitenlage, weitere Überwachung
Der Atemstillstand
Grundsätzlich 2 Ursachen: Verlegung der Atemwege oder Verlust des Atemantriebs durch schwere Verletzung, Erkrankung, Vergiftung
Leicht zu erkennen = keine Atembewegung, kein Atemgeräusch, Zyanose der Haut und Schleimhaut
Dann:
Inspektion des Mundes, Überstrecken des Kopfes, nochmalige Atemkontrolle, Verschluss Mund und Nase = Beatmung
Der Kreislaufstillstand
Kein fühlbarer Puls
Zyanose
Schnappatmung, Atemstillstand
weite und lichtstarre Pupillen
Der Schock allg.
Minderdurchblutung des Gewebes bei vermindertem Abtransport von sauren Stoffwechselendprodukten
Schock durch Blutverlust = hämorrhagischer Schock
Schock durch Herz- und Kreislaufversagen = kardiogener Schock
Schock durch schwere allergische Reaktion = anaphylaktischer Schock
Der hämorrhagische Schock
Beim Erwachsenen i.d.R. > 1Liter Blutverlust
Schneller, an Extremitäten schwacher Puls
Blasse Haut
Frieren
Kalter Schweiß
eventuell niedrieger Blutdruck
Der Schockindex
SI = Pulsfrequenz/ systol. BD
Je größer, desto tiefer der Schock
Maßnahmen beim hämorrhagischen Schock
Schocklage flach mit erhöhten Beinen
Blutung stillen
Patient vor Wärmeverlust schützen
Patient beruhigen
mindestens 1 Infusion legen: 1x Elektrolyt, 1x Plasmaexpander
Der anaphylaktische Schock
Schwerste Form der allergischen Reaktion
Durch Freisetzung von Mediatoren aus Mastzellen = Minderdurchblutung mit Verengung der Bronchien
Unruhe, Schwindel, Tachykardie, evtl. Niesreiz, Hautrötung, Blasenbildung, Blutdruckabfall, Atemnot, Bewusstlosigkeit, Herz-Kreislauf-Stillstand
Vier Grade:
Grad I: leichtes Geschehen mit Unruhe & Urtikaria
Grad II: Mittelschwer mit zusätzlichem Blutdruckabfall und Atemnot
Grad III: Schweres Geschehen mit schwerer Atemnot und starkem Blutdruckabfall
Grad IV: Herz-Kreislauf-Stillstand
Maßnahmen beim anaphylaktischen Schock
Beseitigung der Ursache
Bei leichtem Geschehen: Dimentiden (z.B. Tavegil), eine Ampulle i.v.; Prednisolon 250mg i.v., Ringer-Lösung i.v.
Bei schweren Symptomen: Adrenalin (10ml Spritze mit 0,5ml Suprarenin und Kochsalzlösung), nicht im Bolus injizieren, Wirkung nach kurzer Zeit, keine Wirkung -> nach 2 Minuten Wdhl. Injektion, anschließend Solu Decortin und Tavergil
Der kardiogene Schock
Schwerste Form der Herzinsuffizienz
Üblicherweise durch Herzinfarkt
Weitere Ursachen: Lungenembolie, Spannungspneu, schwere dekompensierte HI, schwerer Herzklappenfehler
Symptome: Blasse schweißnasse Haut, oft Tachykardie, oft Herzrhythmusstörungen oder Extrasystolen, eventuell Zeichen des Herzinfarktes, kein messbarer oder extrem niedriger BD, Atemnot, eventl. Zyanose
Maßnahmen kardiogener Schock
Lagerung mit erhöhtem Oberkörper
O2, mind. 4l/min
venöser Zugang und Infusion, langsame Tropfgeschwindigkeit
Definition Schürfwunde
oberflächliche aber großflächige Verletzung