Psychologie, Psychotherapie Flashcards
Triadisches System der Psychiatrie
Unterscheidet psychopathologische Phänomene nach möglichen Ursachen
Organische Psychosen
Endogene Psychosen
Psychogene Störungen
Organische Psychosen allg.
= körperlich begründbare psychische Störungen
Akute organische Psychosen vs. chron. organische Psychosen
Endogene Psychosen allg.
= nicht körperlich begründbare Psychosen
Affektive Psychosen (=manisch-depressive Erkrankungen)
Schizophrene Psychosen
Psychogene Störungen allg.
Neurosen
Abnorme Erlebnisreaktionen
Persönlichkeitsstörungen (Psychopathien)
Phänomenologie psychischer Störungen
Bewusstseinsstörungen
Bewusstseinsstörungen
Bewusstsein nach Scharfetter (Allg. Psychopathologie) wie folgt definiert:
Der Begriff Bewusstsein umfasst folgende drei Bereiche: die Vigilanz (=Wachheit) als Voraussetzung des klaren Bewusstseins, die Bewusstseinsklarheit, d.h. die Intaktheit perzeptiver (=Wahrnehmungs-) und kognitiver (=Denk) Funktionen und das Ich-Bewusstsein.
Störungen des Bewusstseins nach Quantität und Qualität unterschieden.
Quantitative Bewusstseinsstörungen - Benommenheit
Benommenheit: Leichte Weckbarkeit durch Ansprechen oder Anfassen, ungestörte Reflexe und Muskeltonus
Quantitative Bewusstseinsstörungen Aufzählung
Benommenheit
Somnolenz
Sopor
Koma
Quantitative Bewusstseinsstörungen Somnolenz
= Schläfrigkeit: Weckbarkeit durch lautes Ansprechen und festes Anfassen, ungestörte Reflexe, leicht verminderter Muskeltonus
Quantitative Bewusstseinsstörungen Sopor
Weckbarkeit durch starke Reize wie Zwicken oder Schütteln, ungestörte Reflexe, herabgesetzter Muskeltonus
Quantitative Bewusstseinsstörungen Koma
Auch durch stärkste Reize nicht weckbar, die physiologischen Reflexe sind erloschen, zentrale vegetative Funktionen (z.B. Atmung und Kreislauf) sind gestört
Qualitative Bewusstseinsstörungen Aufzählung
Verwirrtheit
Dämmerzustand
Delirium tremens
Qualitative Bewusstseinsstörungen Verwirrtheit
Unzusammenhängendes , verlangsamtes oder sprunghaftes Denken, beeinträchtigte Orientierung - oftmals in Verbindung mit Ängsten
Qualitative Bewusstseinsstörungen Dämmerzustand
eingeengte Aufmerksamkeit, illusionäre Verkennungen oder Halluzinationen, partielle oder komplette Amnesie (= Erinnerungslücken)
Störungen von Gedächtnis und Orientierung allg.
Mestrische Funktionen: Speichern und Erinnern von Wahrnehmungsinhalten
Gedächtnisstörungen liegen vor wenn mestrische Funktion unzureichend oder gar nicht mehr gelingen
Ultra-Kurzzeitgedächtnis: Speicherung und Reproduktion innerhalb von 10 - 30 sek.
Kurzzeitgedächtnis: ca. 20 Min.
stabiles Langzeitgedächtnis
Qualitative Bewusstseinsstörungen Delirium tremens
Desorientierung, Halluzinationen, Hypermotorik, vegetative Störungen
Korsakow-Syndrom
Schädigung des Gehirns liegt zugrunde
bspw. durch pathologischen Alkoholabusus
drei Einzelsymptome:
Orientierungsstörungen
Merkfähigkeitsstörungen
Konfabulationen
Konfabulation
das Füllen von Gedächtnislücken durch Phantasien, die vom Patienten für echte Erinnerungen gehalten werden
Paramnesien
Verfälschte Erinnerungen wie bei Deja-vue
Ekmnesie (Vergangenheit als Gegenwart erleben) und Hypermnesie (Erinnerungsfähigkeit extrem gesteigert) zählen dazu
Amnesien
Erinnerungslücken
Durch Hirntraumata, Intoxikationen oder Epilepsie
a) retrograde Amnesie: Erinnerungslücken an Zeit vor dem Trauma
b) anterograde Amnesie: Erinnerungslücken an die Zeit nach dem Trauma
c) kongrade Amnesie: Erinnerungslücken während Bewusstlosigkeit
Orientierungsstörungen
Orientierung = über zeitliche, situative, örtliche und persönliche Gegebenheit Bescheid wissen und sich zurecht finden
Orientierungsstörungen können demnach
Zeit
Situation
Ort und/oder
eigene Person betreffen
Je nach Schwere der Dysfunktion des Gehirns in o.g. Reihenfolge
Denkstörungen
Inhaltliche vs. formale Denkstörungen
Inhaltliche: abnorme Veränderung des inhaltlichen Ergebnisses des Denkprozesses bspw. Wahn
Formale: Störungen des Gedankenablaufs
Verlangsamtes Denken
Denken vollzieht sich schleppend, ist dem Betroffenen nicht bewusst bspw. bei Bewusstseinsstörungen, Depression, Schizophrenie
Gehemmtes Denken
Denken gebremst, ist dem Betroffenen in unangenehmer Weise bewusst
Er kann diese Hemmung nicht überwinden
Eingeengtes Denken
Denken auf wenige Inhalte fixiert (=inhaltliche Perversation). Bspw. bei Depression
Grübeln
Unablässiges Beschäftigtsein mit meist unangenehmen Gedankengängen aus der aktuellen Lebenssituation
Gedankensperrung/Gedankenabreißen
Flüssiger Gedankengang bricht plötzlich ab bspw. bei Schizophrenie
umständliches, weitschweifiges Denken
Betroffenen gelingt es nicht ein Thema klar auf den Punkt zu bringen bspw. bei Schizophrenie oder Manie
Verbigeration und Neologismen
Steigert sich die Perversation, also das Haften an bestimmten Worten und Gedanken zur sinnlosen und andauernden Wiederholung = Verbigeration
Im Rahmen der Schizophrenie unsinnige Wortneubildungen möglich = Neologismen
Gedankendrängen und Ideenflucht
Gedanken und Ideen drängen sich unwillkürlich auf, finden ständig neue Ziele und werden von weiteren Assoziationen unterbrochen
Typ. bei Manie
Inkohärentes Denken
= zerfahrenes Denken
Denken ist dissoziiert (=zerissen) und in einzelne, scheinbar sinnlos nebeneinander stehende Sätze zerteilt
Satzbau entweder intakt (=Paralogik), zerstört (Paragrammatismus) oder in einen unverständlichen Wortsalat zerfallen (Schizophrenie)
Typ. bei Schizophrenie
Vorbeireden
Betroffener in pathologischem Ausmaß unfähig auf eine Frage adäquat zu antworten
Zwangssymptome
Wenn sich Gedanken oder Handlungsimpulse immer wieder aufdrängen
Können nicht unterdrückt oder verdrängt werden
Pat. erkennt, dass unsinnig
Zwangsdenken, Zwangsimpulse, Zwangshandlungen = so häufig der Aufbau
Zwangsgedanken
Zwanghaft sich vollziehender, wiederkehrender Einfall meist unerwünschter Gedanken und Vorstellungen
Zwangsimpulse
Zwanghaftes Auftreten von Impulsen zu einem bestimmten, meist aggressiven Handeln
Handeln unterbleibt meist
Zwangshandeln
Sich aufgrund von Zwangsgedanken und Zwangsimpulsen aufdrängendes, zwanghaftes Tun
bspw. Zählzwang, Kontrollzwang, Ordnungszwang, Putzzwang, Waschzwang
Oft in Form eines Zwangsrituals
unspezifische Phänomene
Können nicht direkt einer psychischen KH eindeutig zugeordnet werden
Differenzialdiagnostisch gegen Fremdbeeinflussungserleben bei Schizophrenie abzugrenzen
Zwanghafter empfindet Zwänge selbst als unsinnig, aber dem eigenen ich zugehörig
auch Sucht muss deutlich abgegrenzt werden, da für den Süchtigen selbst sinnvoll
Wahn allg.
= inhaltlich falsche, krankhaft entstandene und die Lebensführung behindernde Überzeugung, an der der Patient trotz Unvereinbarkeit mit dem bisherigen Erfahrungszusammenhang und der objektiv nachprüfbaren Realität unbeirrbar festhält
Kriterien deren Zusammenwirken die Diagnose Wahn nahelegen
Inhaltlich falsche, aber beharrlich vertretende Überzeugung liegt vor
Sie ist für den Betroffenen von unbestimmender Wirklichkeit
Wirklichkeitsüberzeugung führt zu zunehmender Isolierung
offenbart krankhafte Ich-Bezogenheit
Macht Standpunktwechsel völlig unmöglich
Formen des Wahns Aufzählung
Wahnstimmung
Wahnwahrnehmung
Wahngedanke
Wahnerinnerung
Wahnarbeit
wahnhafte Personenverkennung
symbiotischer Wahn
Wahnstimmung
- spannung
in Überzeugung, dass etwas in der Luft liegt
Wahnwahrnehmung
Objektiv richtige Wahrnehmungen werden abnorm, meist ich-bezogen umgedeutet
Wahngedanke
= Wahnidee
Wahnhafter Einfall ohne vorherige sinnlich-objektive Wahrnehmung
Wahnerinnerung
ein früheres Erlebnis wird nachträglich wahnhaft umgedeutet
Wahnarbeit
Der durch den Erklärungswahn forcierte Prozess der Verknüpfung und Begründung versch. wahnhafter Inhalte, die auf diese Weise zu einem Wahnsystem verbunden werden
wahnhafte Personenverkennung
Dem Patienten bekannte Personen werden verkannt, d.h. wahnhaft als andere Personen wahrgenommen
symbiotischer Wahn
= Folie á deux
Durch psychische Übertragung übernimmt ein gesunder dem Patienten nahestehender Mensch den Wahn des Kranken
Wahnthemen Aufzählung
Beziehungswahn
Beeinträchtigungswahn
Verfolgungswahn
Eifersuchtswahn
Erotischer Beziehungswahn
Hypochondrischer Wahn
Größenwahn
Nichtigskeitswahn
Schuld- oder Versündigungswahn
Verarmungswahn
Dermatozoenwahn
Beziehungswahn
Dinge, die in seiner Umgebung geschehen, bezieht der Patient wahnhaft auf sich. Bspw. bei Schizophrenie.
Beeinträchtigungswahn
Patient empfindet die in seiner Umgebung sich vollziehenden Vorgänge nicht nur als auf ihn bezogen, sondern sogar als feindlich gegen ihn gerichtet
Verfolgungswahn
Steigerung des Beeinträchtigungswahns
Eine bei der Schizophrenie häufiger vorkommende Sonderform ist der Vergiftungswahn
Eifersuchtswahn
Häufiger bei Männern auftretender, einer objektiven Begründung entbeerende Idee, dass die Partnerin ihn betrügen würde
Bei Schizophrenie, aber auch bei Alkoholismus in Verbindung mit Impotenz
Erotischer Beziehungswahn
= Liebeswahn
Die häufiger bei Frauen auftretende Wahnidee, von einem - meist ganz bestimmten Mann - begehrt zu werden
Hypochondrischer Wahn
Die medizinisch nicht begründbare Überzeugung, an einer schweren Krankheit zu leiden
v.a. bei endogenen Depressionen
Größenwahn
Die wahnhafte Überschätzung der eigenen Person
Bei Schizophrenie und Manie
Nichtigkeitswahn
Gegenteil des Größenwahns
v.a. bei endogener Depression
Schuld- oder Versündigungswahn
Wahnhafte Vorstellung man habe Schuld auf sich geladen
v.a. bei endogener Depression
Verarmungswahn
Wahnidee finanziell ins Unglück zu stürzen
v.a. bei endogener Depression
Dermatozoenwahn
Wahn tierische Erreger könnten in die Haut eingedrungen sein und sich dort eingenistet haben
v.a. bei organischen und endogenen Psychosen
Wahrnehmungsstörungen allg.
Störungen können sich auf zwei unterschiedlichen Ebenen vollziehen:
auf Ebene der Sinnesorgane
auf Ebene der Interpretation der Sinneswahrnehmung
Bei einfachen Wahrnehmungsveränderungen handelt es sich um Wahrnehmungen, die zwar durchaus die reale Umwelt erfassen, aber in einer veränderten, verzerrten oder entstellten Weise
Intensitätsminderung (bspw. Depression)
Intensitätssteigerung (bspw. Manie)
Mikropsie (Gegenstände erscheinen kleiner)
Makropsie
Metamorphosie (Gegenstände erscheinen verändert)
Wahrnehmung
Kenntnisnahme von sinnlichen Gegebenheiten unserer Welt, unserer Umwelt und des eigenleiblichen Bereiches
Hauptgruppen von Wahrnehmungsstörungen
Halluzinationen
Erfahrungen, die den Halluzinationen nahe stehen
einfache Wahrnehmungsveränderungen
Halluzinationen allg.
= Wahrnehmungen ohne entsprechende Sinnesreize
akustische H.
optische H.
olfaktorische H.
taktile H.
Zonästhesien
Sonderformen
Leibhalluzinationen
akustische Halluzinationen
Das Hören von Geräuschen (Akoasmen) oder Stimmen (Phoneme), die der Betroffene als dialogisch, kommentierend oder imperativ erleben kann.
Vorkommen: Schizophrenie, organische Psychosen, Epilepsie
optische Hallizinationen
Das Sehen von Gestalten, Gegenständen oder Lichteffekten (Photomie)
Vorkommen: v.a. bei organischen Psychosen
olfaktorische Halluzinationen
Das Riechen objektiv nicht vorhandener Gerüche
bspw. bei Schizophrenen mit Vergiftungswahn
taktile Halluzinationen
= haptische H.
Hautempfindungen, wie bspw. Dermatozoenwahn
Häufig auch bei organischen Psychosen bspw. in Zusammenhang mit toxischen Delirien
Zonästhesien
Störungen der Körperwahrnehmung (bspw. Gefühl der Schrumpfung oder Versteinerung) oft im fließenden Übergang von der taktilen Halluzination
Sonderformen von Halluzinationen
Vestibuläre Halluzinationen (Gefühl zu schweben) und kinästhetische Halluzinationen (Gefühl bewegt zu werden)
Typ. bei Schizophrenie
Leibhalluzinationen
Störung der Körperwahrnehmung, aber mit spezifischem Charakter der Fremdbeeinflussung von außen
Bspw. das Gefühl radioaktiv bestrahlt zu werden
typ. bei Schizophrenie
Erfahrungen die den Halluzinationen nahe stehen allg.
Pseudohalluzinationen
Illusionen
Pareidolien
Pseudohalluzinationen
Sinnestäuschungen, die sofort als solche erkannt werden
Illusionen
Verkennung tatsächlich vorhandener Gegenstände. Ein Baum wird bspw. bei Dunkelheit als Mensch wahrgenommen.
Pareidolien
In etwas real wahrgenommenes wird gleichzeitig etwas hineingedeutet
bspw. Wahrnehmung der Ähnlichkeit eines Baumes mit einer menschl. Gestalt
Ich-Störungen und Entfremdungserlebnisse
Ich-Störungen oder Störungen der Meinhaftigkeit gehören zu den Erstrangsymptomen der Schizophrenie
–> eigene seelische Vorgänge und Zustände werden nicht mehr dem Ich zugehörig, sondern als von außen und von anderen gemacht, gelenkt und beeinflusst, erlebt
Das Denken betreffend –> Gedankeneingebung, Gedankenentzug, Gedankenausbreitung
Handlungen –> Willensbeeinflussung
Verwandt sind Entfremdungserlebnisse
–> Betroffener empfindet sich selbst als fremd (Depersonalisation) oder seine Umwelt als entrückt und entfremdet
Das Gefühl der Fremdbestimmung fehlt hier aber
Entfremdungserlebnisse auch bei Neurosen, Psychopathien, Depression, Drogenrausch, Übermüdung
Affekte
= Emotionen, Gefühle und Stimmungen, die bei einem Menschen aktuell vorherrschen
Affektivität
= Emotionalität als Ganzes, reine Grundstimmung, sein Gemüt
Affektarmut
= Mangel bis völliger Verlust emotionaler Empfindungsfähigkeit
Betroffener leidet selbst darunter –> Gefühl der Gefühllosigkeit
Vorkommen: v.a. bei endogenen Depressionen, aber auch bei organischen Psychosen
Affektstarre
Betroffener weist durchaus Emotionen auf, kann diese aber nicht an aktuelle Situation anpassen
= Verlust der affektiven Modulationsfähigkeit
Eher bei organischen Psychosen, aber auch bei endogenen Psychosen
Parathymie
Gefühlsausdruck stimmt nicht mit subjektivem Erleben überein
v.a. bei Schiziphrenie
Affektinkontinenz
Mangelhafte Affektstörung
Betroffener Mensch wird im Übermaß und nahezu unbeherrschbar von aktuellen Emotionen überschwemmt
Bei bestimmten Persönlichkeitstypen normal, können aber v.a. bei organischen Psychosen pathologische Züge annehmen
Affektlabilität
v.a. bei organischen Psychosen
Stimmung schnell von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt
Ambivalenz
Unterschiedlichste Emotionen bestehen gleichzeitig nebeneinander
bspw. Liebe und Hass für einen Menschen
In Verbindung mit Zwangssymptomen, bei Depressionen und v.a. Schizophrenie
Störungen der Vitalgefühle
Leibliche Missempfindungen in Form einer körperlich wahrgenommenen Traurigkeit bspw. als Druck im Brustkorb
Oft lavierte = maskierte Depression
Angst
wesentliche Störung der Affektivität
= gegenstandsloses, qualvolles, unbestimmtes und individuell sehr unterschiedlich ausgeprägtes Gefühl der Beengung, Bedrohung und des Ausgeliefertseins
Immer ein psychosomatisches Phänomen
Auch vegetative Erscheinungen wie Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern, Magenschmerzen
Kann in folgenden Ausprägungen vorkommen:
Real-Angst; normalpsychisch
neurotische Angst, Folge bestimmter Traumata
Phobien = zwanghafte Ängste angesichts spezifischer Situationen und Objekte
Panik-Attacken = meist unerwartete Perioden intensiver Angst oder Unbehagens
Symptom endogener Psychosen = Depression, Schizophrenie
Begleiterscheinung körp. Krankheit = Angina pectoris, Asthma
Antrieb
Grundaktivität des Menschen, eine hypothetisch angenommene Kraft für alle psychischen und physischen Leistungen
Zeigt sich in erster Linie am Ausdrucksverhalten, an der Psychomotorik
Antrieb pathologisch
Antrieb herabgesetzt, gesteigert und enthemmt = Antriebsstörungen
Antriebsmangel
Es fehlt an der nötigen Energie und Initiative um etwas zuwege zu bringen
Kein subjektives Interesse vorhanden
Psychomotorik ist erlahmt
bei organischen Psychosen
Antriebsschwäche
Energie und Initiative anfänglich vorhanden, erlahmen aber vorschnell, können bald nur noch mit großer Mühe aufrecht erhalten werden
v.a. bei endogenen Depressionen
Antriebshemmung
Energie und Initiative zunächst nicht als vermindert wahrgenommen
Subjektives Interesse vorhanden
Innere Widerstände machen es sehr schwer in der Aktivität fortzufahren
v.a. bei endogener Depression
Antriebssperrung
Handlung wird plötzlich ohne Grund abgebrochen
Schizophrenie
Antriebssteigerung
In pathologischer Form Folge einer akuten organischen Psychose (bspw. nach Einnahme von Amphetaminen) bzw. Anzeichen der “agitierten” Depression
Antriebsenthemmung
Antriebssteigerung bis zur Enthemmung ist typ. für Manie
Organische Psychosen allg.
Ihnen liegt eine pathologisch definierte Erkrankung oder vorübergehende Beeinträchtigung des Gehirns zugrunde
Exogene oder symptomatische Psychosen, Funktionspsychosen oder hirnorganische Psychosyndrome
Gehirn ist primär oder sekundär betroffen
Organische Psychosen primäre Ursachen
SHT
Enzephalitis
Hirntumor
Epilepsie
Degenerierte Hirnerkrankung
Organische Psychosen sekundäre Ursachen
Erschöpfungszustände
Intoxikationen
körp. KH (Leber, Niere, Kreislauf, Drüsen)
gefäßbedingte Hirnprozesse
Auf hirnorganisches Psychosyndrom lässt schließen
Pathologisch definierte somatische Befunde
Psychopathologische Leitsymptome organischer Psychosen
Zeitlicher Zusammenhang zwischen körp. Befund und Psychose
Paralleler Verlauf der somatischen Erkrankung und der Psychose
Akute organische Psychosen
Folge einer unmittelbaren (primären) oder mittelbaren (sekundären) Schädigung des Gehirns, die nicht dauerhaft, also reversibel ist
Ebenfalls gibt es Formen, die nicht mit einer Bewusstseinsstörung einhergehen
–> Durchgangssymptome
Typ. Bsp. ist akutes Korsakow-Syndrom
–> Störung der Orientierung aber nicht des Bewusstseins
Chronische organische Psychosen
= irreversible Folgeerscheinung einmaliger Schädigung des Gehirns oder fortschreitender degenerativer Prozesse (Alzheimer)
Drei Abstufungen der chronischen organischen Psychose
Im Schweregrad abgestuft
Pseudoneurasthenisches Syndrom
Organische Persönlichkeitsveränderung
Demenz
Pseudoneurasthenisches Syndrom
= Hirnleistungsschwäche
Uncharakteristisches und äthiologisch vieldeutiges Psychosyndrom, das mit stark schwankenden Störungen der affektiven Reaktivität (Affektlabilität, Affektinkontinenz, Reiz- und Erregbarkeit) sowie einer Reduktion des gesamtseelischen Energieniveaus (Antriebsminderung, Verlangsamung und Umstellungsunfähigkeit) einhergeht
In ca. 2/3 der Fälle steht depressive Symptomatik mit Leistungsinsuffizienz im Vordergrund
1/3 der Fälle mit gereizter, enthemmter, überschätzender Symptomatik
Vorkommen;
z.B. nach Hirnkontusion, im Verlauf von Hirngefäßprozessen oder in Folge von Alkoholismus
Organische Persönlichkeitsveränderung
Objektiv wahrnehmbare Wesensveränderungen
Zuspitzung oder Verflachung bereits vorhandener Persönlichkeitszüge, oder echte Charakterveränderung
Meist von sozialer Umgebung als negativ empfunden: Distanzlosigkeit, Verlust ethischer Werte etc.
Demenz
Nicht angeborener, erworbener Intelligenzdefekt
Irreversibler, in seinem Verlauf meist zunehmender Abbau zuvor vorhandener Fähigkeiten des Gedächtnisses und Intellektes
Ursache 60% Mb. Alzheimer, 20% vesikuläre Demenzen, 20% andere irreversible dementische Syndrome
Endogene Psychosen allg.
Affektive Psychosen (=manisch-depressive Erkrankungen) und schizophrene Psychosen
Affektive Psychosen
Schizophrene Psychosen
Psychogene Störungen
Affektive Psychosen
Durch unmotivierte Verstimmungen depressiv-gehemmter oder manisch-erregter Art gekennzeichnet
Phasenhaftes Auftreten
Mehrfach während des Lebens
Monopolarer Verlauf
Bipolarer Verlauf
Endogene Manie
Endogene Depression
Affektive Psychosen - Monopolarer Verlauf
65% aller affektiven Psychosen ausschließlich mit depressiven Phasen
5% mit manischen Phasen
Affektive Psychosen - Bipolarer Verlauf
Depressive und manische Phasen wechseln sich ab
30%
Affektive Psychosen - Endogene Manie
Ganz spezifische manische Verstimmung und der Ideenflucht, der psychomotorischen Erregung, den gehobenen Vitalgefühlen und manischem Größenwahn
Gegenstück zur endogenen Depression vor allem an 3 folgenden Kardinalsymptomen zu erkennen:
Gehobene Stimmung
Gesteigerter Antrieb
Ideenflucht
häufige Symptome sind auch:
Gehobene Vitalgefühle und fehlende Krankheitseinsicht
Selbstüberschätzung und vermindertes Fremdwertgefühl
Ausgeprägte Anregbarkeit, aber auch starke Ablenkbarkeit
Logorrhoe (=Redefluss) und vermindertes Schlafbedürfnis
Affektive Psychosen - Endogene Depression
Depressive Verstimmung plus weitere Symptome wie gehemmtes Denken, psychomotorische Hemmung, negative Vitalgefühle, depressive Wahnideen
ABER: 70% der Depressionen sind psychoreaktive Depressionen mit eindeutigem Auslöser –> psychogene Störung wie depressive Erlebnisreaktion, Erschöpfungsdepression, neurotische Depression und Depression im Rahmen von Persönlichkeitsstörungen
In 20% aller Fälle organische Depression, bspw. nach Einnahme bestimmter Medis, Störungen des Stoffwechsels oder Hormonhaushaltes, degenerative Erkrankungen wie Mb. Parkinson, MS, Schädigungen des Gehirns, Tumoren oder INf.kh
10% endogene Depression
psychische Symptome endogener Depression
Leitsymptom: depressive Verstimmung (Traurigkeit, Minderwertigkeitsgefühl, Anhedonie (Lustlosigkeit), Gefühl der Gefühllosigkeit etc.)
psychomotorische Hemmung
Antriebslosigkeit
Denkhemmung
Vitalstörungen
Wahnidee
Suizidgedanken
vegetative Symptome endogener Depressionen
Schlafstörungen (Einschlaf-, Durchschlafstörung)
Appetit- und Verdauungsstörungen (Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung)
Störungen von Drüsenfunktionen (Speichel-, Tränen-, Schweißdrüsen)
Schmerzsyndrome (v.a. Kopf- und Rückenschmerzen)
Kreislaufstörungen (Arrythmie, Schwindel, Kollaps)
Störungen der Geschlechtsfunktionen (Libido bzw. Potenzverlust)
Die lavierte oder maskierte Depression äußert sich lediglich in Form dieser vegetativen Symptome, die psychischen Symptome bleiben aus.
Schizophrene Psychosen allg.
Typisch sind abnorme Erlebnisweisen, d.h. Störungen, die das Empfinden, Wahrnehmen, Vorstellungen, Denken, Fühlen und Werten, Streben und Wollen sowie des Ich-Erlebnis betreffen
Typ. Spaltung zwischen Denken, Emotion und Verhalten bei schizophrenen Patienten
Zu den wichtigsten Symptomen zählen folgende Phänomene
Wahn
Halluzinationen
Ich-Störungen
leibliche Beeinflussungserlebnisse
formale Denkstörungen
Störungen der Affektivität
Schizophrenie - Wahn
Wahnstimmung, Wahnwahrnehmung und Wahneinfälle zählen allsamt zu den typ. Erkennungsmerkmalen der Schizophrenie, v.a. in Gestalt des Verfolgungs- oder Vergiftungswahns
Ideen haben häufig äußerst bizarren, oft auch mystisch-spirituellen Charakter
Schizophrenie - Halluzinationen
Typischerweise akustische Hallus, hier v.a. Stimmen (Phoneme)
Kombi von Hallus und Erklärungswahn = paranoid-halluzinatorische Schizophrenie
Schizophrenie - Ich-Störungen
Schizophrener erlebt eigene seelische Vorgänge und Zustände als von außen und von anderen gemacht, gelenkt und beeinflusst
Empfindet sein Seelenleben nicht mehr als dem eigenen Ich zugehörig
Schizophrenie - leibliche Beeinflussungserlebnisse
Schizophrener fühlt sich häufig in seinen körperlichen Empfindungen von außen beeinflusst
Schizophrenie - formale Denkstörungen
Typisch für Schizophrenie sind Inkohärenz (=Zerfahrenheit), Dissoziation (=Zerfall) des Denkens
Begriffe verlieren Bedeutung
Kontaminationen (unsinnige Wortverbindungen) und Neologismen (Neuschöpfung von Wörtern)
Schizophrenie - Störungen der Affektivität
v.a. bei Mischformen von Schizophrenie und affektiver Psychose, der sogenannten schizoaffektiven Psychose, kommt es zu deutlichen Störungen der Affektivität: Depressive Verstimmung bis zur Athymie (= Gemütsverödung oder maniformes (der Manie ähnlichem) Verhalten, affektive Instabilität, Parathymie, Angst oder Autismus
Störungen der Psychomotorik: sogenannte katatone Symptomatik äußert sich entweder als psychomotorische Übererregung (Hyperkinese) oder als psychomotorische Sperrung (Hypokinese), letztere z.Bsp. in Form von Bewegungslosigkeit (Akinese) oder Verstummen (Mutismus)
Psychogene Störungen allg.
Bilden nach organischen und endogenen Psychosen dritte Gruppe im Triadischen System der Psychiatrie
Kennzeichnend für psychogene Störungen –> weisen psychoreaktive Ursache auf, d.h., dass hier
- die psychische Störung einen eindeutig nachweisbaren Auslöser hat, dass also ein formal-kausaler Zusammenhang zwischen Erkrankung und zugrundeliegender Ursache besteht und
- der Auslöser und das Krankheitsbild in einem gewissen inhaltlichen Zusammenhang zueinander stehen
Gruppen Psychogener Störungen
Abnorme Erlebnisreaktionen
Neurosen
Psychopathien
Psychogene Störungen - abnorme Erlebnisreaktionen
Äußere Einflüsse und außergewöhnliche psychische Belastungen führen bei der betroffenen Person zu inadäquatem Verhalten
Psychogene Störungen - Neurosen
Aufgrund frühkindlicher oder lebensgeschichtlicher Traumatisierungen verläuft die weitere psychische Entwicklung tw. abnorm
Psychogene Störungen - Psychopathien
= Persönlichkeitsstörungen
Hier handelt es sich um “Charakterneurosen”, bei denen als Folge widriger äußerer Ursachen die gesamte die Persönlichkeitsentwicklung abnorm verläuft und zu stark pathologischen Charakterzügen führt
Abnorme Erlebnisreaktionen allg.
Man unterscheidet:
- Persönlichkeitsreaktionen, bei denen die Reaktion ganz spezifische charakterlich individuell geprägte Züge trägt, von den
- Primitivreaktionen, bei denen jene Kollektivpsychischen Tiefenschichten zum Tragen kommen, die unterhalb jeglicher individueller Ausprägung liegen, wie dies z.B. bei Kurzschlussreaktionen der Fall ist
Auch bei einzelnen Formen abnormer Erlebnisreaktionen lassen sich Unterscheidungen vornehmen:
Akute Belastungsreaktion
Anpassungsstörung
posttraumatische Belastungsstörung
andauernde Persönlichkeitsstörung infolge von Extrembelastungen
Abnorme Erlebnisreaktionen - Akute Belastungsreaktion
= Nervenzusammenbruch
nach einer Phase akuter psychischer Überforderung oder nach einem traumatischen Erlebnis tritt ein spezifisches Beschwerdebild auf, das aber schon nach einigen Tagen wieder abklingt
Abnorme Erlebnisreaktionen - Anpassungsstörung
Der Tod eines nahen Angehörigen oder ein ähnlich traumatisierendes Ereignis zieht eine abnorm verlängerte Verlust- oder Trauerreaktion nach sich
Abnorme Erlebnisreaktionen - posttraumatische Belastungsstörung
Wochen oder Monate nach massiv traumatischem Ereignis leidet die betroffene Person plötzlich an emotionaler Gleichgültigkeit, psychovegetativer Übererregbarkeit und an bislang verdrängten Erinnerungen, die sich im Traum und Wachzustand bemerkbar machen. Ohne Behandlung Sucht oder Selbstmord möglich
Abnorme Erlebnisreaktionen - andauernde Persönlichkeitsstörung infolge von Extrembelastungen
Nach Krieg, Verfolgung oder Folter können sich bleibende Deformationen der Persönlichkeit entwicklen
Neurosen allg.
Entstehung psychodynamisch erklärbar
–> zurückliegender, meist frühkindlicher Konflikt zwischen eigenen Antrieben und Bedürfnissen auf der einen Seite und vorgegebenen Normen und Vorschriften auf der anderen Seite hat ein bestimmtes psychisches Symptom bewirkt
Bspw. gestörtes Kommunikations- und Verhaltensmuster oder ein psychosomatisches Beschwerdebild
–> Bedeutung frühkindlicher Erfahrungen für spätere Entwicklung
Neurosen - pathogenetische Zuordnung frühkindlicher Entwicklungsphase zu spezifischen neurotischen Störungen nach Freud
Orale Phase (1. Lebensjahr): z.B. neurotische Depressionen, Suchtprobleme, Angstneurosen, Kontaktstörungen, fehlendes Selbst- und Fremdvertrauen
Anale Phase (2. - 3. Lebensjahr): z.B. Zwangsneurosen und zwanghafte Persönlichkeitsstörungen
Ödipale Phase (4. - 5. Lebensjahr): z.B. Sexualstörungen, Partnerschaftsprobleme, Phobien
charakteristische Erscheinungsformen der Neurose allg.
Angstneurose
Phobie
neurotische Depression
Konversionssymptome
hypochondrische Störung
somatopsychische Störung
charakteristische Erscheinungsformen der Neurose - Angstneurose
Betroffener empfindet irreale Ängste, die “frei flottieren” und keinen konkreten Objektbezug aufweisen
charakteristische Erscheinungsformen der Neurose - Phobie
Angstzustände mit konkretem Objektbezug
Objekt wird gemieden, Unsinnigkeit der Angst wird erkannt
charakteristische Erscheinungsformen der Neurose - neurotische Depression
Folge einer Traumatisierung während oraler Phase nach Freud
charakteristische Erscheinungsformen der Neurose - Zwangsneurose
Dem Betroffenen drängen sich Zwangsgedanken, Zwangsimpulse, Zwangshandlungen auf
Als unsinnig und unangemessen empfunden
Beim Ignorieren der Zwänge starke Ängste
charakteristische Erscheinungsformen der Neurose - Konversionssymptome
Psychische Konflikte äußern sich in Form akuter körperlicher Beschwerden
Flucht ins somatische –> Konfliktlsg. durch Krankheitsgewinn
Geschieht unbewusst
charakteristische Erscheinungsformen der Neurose - hypochondrische Störung
Hypochonder widmet seinem Körper bzw. den Krankheiten eine gesteigerte, unangemessene, mit großen Ängsten verbundene Aufmerksamkeit
charakteristische Erscheinungsformen der Neurose - somatopsychische Störung
Aufgrund real vorhandener körp. Krankheit und deren inadäquater Bewältigung kommt es zu psychopathologischen, v.a. angstneurotischen und depressiven Symptomen
Persönlichkeitsstörungen allg.
= Psychopath weicht mit seinen Charaktereigenschaften und -ausprägungen deutlich von der durchschnittlichen Norm ab
Wird vom sozialen Umfeld als störend empfunden und bewirkt auch beim Psychopathen selbst einen gewissen Leidensdruck
Die Psychoanalyse spricht von Charakterneurose und erklärt Entstehung mit Störungen in der Persönlichkeitsentwicklung. Ergebnis oft schwaches Selbstwertgefühl, instabile Selbstregulierung und unreifen Formen der Objektbeziehung
Unterformen der Charakterneurose allg.
schizoide Persönlichkeit
depressive Persönlichkeit
anakastische Persönlichkeit
hysterische Persönlichkeit
selbstunsichere Persönlichkeit
paranoide Persönlichkeit
hyperthyme Persönlichkeit
asthenische Persönlichkeit
Borderline-Persönlichkeit
Soziopathie
Narzissmus
Unterformen der Charakterneurose - schizoide Persönlichkeit
Kontaktscheu, introvertiert, misstrauisch, kalt und emotionsschwach
Unterformen der Charakterneurose - depressive Persönlichkeit
schwermütig, still, zurückgezogen, pessimistische Grundeinstellung
Unterformen der Charakterneurose - anakastische Persönlichkeit
zwanghaft, übergenau, pedantisch, perfektionistisch-rigide Verhaltensweisen, kombiniert mit Ängstlichkeit
Unterformen der Charakterneurose - hysterische Persönlichkeit
geltungssüchtig, leistungs- und bindungsschwach, pseudologica-phantastica (=Münchhausen-Syndrom) als Ersatz für fehlende oder mangelnde Erlebnisfähigkeit
Unterformen der Charakterneurose - selbstunsichere Persönlichkeit
sensitiv, unentschlossen, häufig mit vermindertem Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen
Unterformen der Charakterneurose - paranoide Persönlichkeit
leicht kränkbar, emotional wenig schwingungsfähig, querulantisch, Erlebnisse werden häufig wahnhaft als gegen die eigene Person gerichtet verbreitet
Unterformen der Charakterneurose - hyperthyme Persönlichkeit
lebhaft, gesteigerte Betriebsamkeit, innere Unruhe bis hin zur Distanzlosigkeit
Unterformen der Charakterneurose - asthenische Persönlichkeit
schwach, leicht erschöpfbar, geringe Durchsetzungsfähigkeit, häufig depressive Grundstimmung
Unterformen der Charakterneurose - Boderline-Persönlichkeit
instabiles, stark wechselndes Kontaktverhalten, Abwertung oder Idealisierung zwischenmenschlicher Beziehungen, mangelnde Impulskontrolle, affektive Instabilität und chronische Ängste
Unterformen der Charakterneurose - Soziopathie
dissoziales und verantwortungsloses Verhalten; verminderte Fähigkeit aus Erfahrung zu lernen, eingeschränkte Frustrationstoleranz
Unterformen der Charakterneurose - Narzismus
Gestörte Ich-Identität, Defizit in der Regulation des Selbstwertgefühls, kompensatorisch gesteigerte Selbstbezogenheit und Größenphantasien
Abhängigkeit allg.
= Sucht
kann sich auf verschiedene Dinge beziehen –> Toxikomanie, Sexualität, Arbeit usw.
Abusus
Missbrauch von Stoffen
Vorstufe der Abhängigkeit
eigenständiges Aufhören möglich
Drogen
Psychotrope Stoffe
wirken auf ZNS
Machen abhängig
Abhängigkeit
Chron. oder periodische Einnahme einer psychotropen Substanz
Schädigung des Abhängigen und/oder der Gemeinschaft
psychische Abhängigkeit
Zwanghafte gedankliche Beschäftigung mit psychotropem Stoff und seiner Beschaffung
Hohes Rückfallrisiko nach Entzug
körp. Abhängigkeit
Organismus hat ggü. psychotroper Substanz bereits Toleranz entwickelt
–> regelmäßige Zufuhr notwendig
Suchtpotenzial
Fähigkeit eines Stoffes einen Konsumenten abhängig zu machen
Zusammenwirken versch. Ursachen beim Entstehen von Sucht - Persönlichkeitsstruktur
Keine typ. Suchtpersönlichkeit
Empfindsame, ängstliche, verschlossene, labile, passive oder willensschwache Menschen besonders gefährdet
Bei 50% weitere psychopathologische Phänomene
–> Persönlichkeitsstörungen, Depressionen, Ängste
Diese zu Beginn mit Substanz “behandelt” –> Sucht
Zusammenwirken versch. Ursachen beim Entstehen von Sucht - soziale Faktoren
Oft gestörte Familienverhältnisse und gelerntes Suchtverhalten, Gleichaltrigengruppe, Verfügbarkeit psychotroper Substanzen
Zusammenwirken versch. Ursachen beim Entstehen von Sucht - kulturelle Faktoren
Als normal definierter Konsum psychotroper Substanzen im individuellen Umfeld
Zusammenwirken versch. Ursachen beim Entstehen von Sucht - aktuelle Belastungen
Gefühl der Überforderung, Leistungsdruck, Stress, Schlafstörungen, Schmerz
Zusammenwirken versch. Ursachen beim Entstehen von Sucht - Eigenwirkung der Substanzen
Suchtstoff selbst bewirkt Toleranz –> psychische und physische Abhängigkeit
Psychische Veränderungen durch Abhängigkeit
z.T. auf hirnschädigende Wirkung zurückzuführen, aber auch psychoreaktive Abläufe
–> typ. psychopatholog. Abläufe
Einbuße kognitiver Fähigkeiten
Interessenverlust und Gleichgültigkeit
Verflachung der Individualität
Verfall der charakteristischen Ausformung
Störung des Kritikvermögens
Neigung zur Unaufrichtigkeit
Verlust von Selbstbewusstsein
Verfall sittlicher Verhaltensnormen (Depravation)
Folgen des Suchtverhaltens auf körp. Ebene - Gehirn
Irreversible organische Psychosyndrome - bis zur Atrophie
Folgen des Suchtverhaltens auf körp. Ebene - Nervensystem
Neurologische Ausfälle - bis Polyneuropathie
Folgen des Suchtverhaltens auf körp. Ebene - Innere Organe
Erkrankungen der Leber, Magen, Bauchspeicheldrüse
Folgen des Suchtverhaltens auf körp. Ebene - Immunsystem
Erhöhte Infektanfälligkeit, AIDS
Folgen des Suchtverhaltens auf körp. Ebene - Vegetativum
Tremor, Schlafstörungen, Gewichtsverlust, Impotenz
Folgen bei fortschreitender Sucht im sozialen Bereich
Familiäre Probleme
Verlust von Freunden
Verlust der Arbeitsstelle
Zunehmende Isolation
sozialer Abstieg
Beschaffungskriminalität
Selbstmordgefährdung
Alkoholabhängigkeit - Symptome
Kontrollverlust: schon nach kleinen Mengen kann nicht mehr aufgehört werden –> Rausch
Zentrieren des Denkens auf Alkoholkonsum: Gedanken kreisen zwanghaft um Konsum und Beschaffung
Unfähigkeit zur Abstinenz: Entwicklung von Toleranz und Entzugserscheinungen
Alkoholabhängigkeit allg.
Eher geringes Suchtpotenzial
nur ca. 5% entwickeln Alkoholkrankheit
vier Phasen:
Präalkoholische Phase
Prodromalphase
kritische Phase
chronische Phase
Alkoholabhängigkeit - präalkoholische Phase
Trinken zum Spannungsabbau, erhöhte Toleranz, fast tgl. mäßiger Konsum
Alkoholabhängigkeit - Prodromalphase
Zunehmender Konsum, mehr Toleranz, heimlich, Gedächtnislücken
Alkoholabhängigkeit - kritische Phase
starke psychische Abhängigkeit, Kontrollverlust, morgendliches Trinken, zunehmende Probleme, beginnende Wesensveränderungen
Alkoholabhängigkeit - chronische Phase
mehr Räusche, morgendliche Abstinenzsyndrome, beginnende Alkohol-Intoleranz, somatische Komplikationen, dementieller Abbau, Prädelirien, Delirien, Psychosen
Typen der Alkoholabhängigkeit nach E. M. Jellinek
Alpha
Beta
Gamma
Delta
Epsilon
Im engeren Sinne Alkoholismus beim Gamma- und Delta-Typ
Alpha-Typ nach E. M. Jellinek
Konflikttrinker
zeitweise psychische Abhängigkeit
kein Kontrollverlust, Fähigkeit zur Abstinenz
Beta-Typ nach E. M. Jellinek
Gelegenheitstrinken
keine Abhängigkeit
kein Kontrollverlust, Fähigkeit zur Abstinenz
Gamma-Typ nach E. M. Jellinek
süchtiger Trinker
Zuerst psychische, dann physische Abhängigkeit
Kontrollverlust, Phasen der Abstinenz
Delta-Typ nach E. M. Jellinek
Gewohnheitstrinker
physische Abhängigkeit
kein KV, Unfähigkeit zur Abstinenz
Epsilon-Typ nach E. M. Jellinek
episodischer Trinker
psychische Abhängigkeit
KV, Fähigkeit zur Abstinenz
Typen von Medikamentenabhängigkeit
Morphin-Typ
Barbiturat-Typ
Tranquilizer
Hypnotika unt. Zusammensetzung und Wirkungsweise
Amphetamin-Typ
Morphin-Typ
Wirkstoffe sind Codein (Methylmorphin), Morphium (Morphin)
Euphorisierend, hohes Suchtpotential
–> Miosis, Bradykardie, Obstipation
Barbiturat-Typ
einfache Analgetika
Abhängigkeit mit Entzugserscheinungen wie Kofschmerzen
Tranquilizer
psychische und physische Abhängigkeit
Hypnotika
Spezifische Gewöhnungsgefahren und Nebenwirkungen und Entzugserscheinungen
Amphetamin-Typ
Psychostimulanzien
körp. Abhängigkeit, psych. Abhängigkeit
Tachykardie, Hypertonie, Arrythmie, organische Psychosen
Illegale Drogen allg.
Morphin-Derivate
Cannabis-Derivate
Kokain
Halluzinogen-Typ
Amphetamine
Morphin-Derivate
Heroin, stark euphorisierend, hohes Suchtpotenzial
Miosis, Obstipation. Spincterspasmen, Bradykardie, Hypotonie, Hypothermie, Atemdepression
Cannabis-Derivate
euphorisierend, veränderte Wahrnehmung
Tachykardie, Mydriasis
Kokain
starke psychische Abhängigkeit, keine physische
meist geschnupft, Crack geraucht
Euphorie, Antriebs- und Leistungssteigerung, organische Psychosen und schneller körp. Verfall
Halluzinogen-Typ
Bekannteste LSD
Wahrnehmungsstörungen oder Horrortrip
starke psychische Abhängigkeit
Amphetamine
Speed, Ecstasy intensiver als Amphetamine
Medikamente