9. Mich und Dich verstehen Flashcards

1
Q

Systematik der Interventionen

A
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Q

Mich und Dich verstehen

A

-Das „Mich und Dich verstehen” (MUDV) Programm ist ein Präventionsansatz zur Wahrnehmung von und zum Umgang mit Gefühlen.
-Es ist zugeschnitten auf Kindergruppen im Alter von ca. 8 bis 12 Jahren.
-Pädagogen, Sozialpädagogen oder Berater können es ohne spezielles vorheriges Training durchführen, wenn sie sich mit den Materialien von ca. 35 Schulstunden vertraut machen und in Ansätzen den theoretischen Hintergrund des Programms kennen.

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3
Q

Theoretische Grundlagen von Mich und Dich verstehen

A

-Personenzentrierte Persönlichkeitstheorie (Rogers, 1951, 1958)
-Transaktionales Stressmodell (Lazarus & Folkman, 1984)
-Emotionale Intelligenz (Salovey & Mayer, 1997)

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4
Q

Personenzentrierte Persönlichkeitstheorie (Rogers, 1951, 1958)

A

Basisvariablen
- Kongruenz
- Empathie
- Akzeptanz

Ausgangspunkt: Organismische Erfahrung in der Außenwelt
- Reiz wird eine bestimmte Bedeutung zugeordnet

Erfahrungen aus Außenwelt müssen in Selbstbild übernommen werden
- werden Teil des Selbstbildes (integriert)

Gegenbeispiel: Traumata -> außenweltliche Erfahrungen werden nicht integriert

Selbstsymbolisierung: Integration in Selbstbild
- wird unterstützt von conditions of worth (uneingeschränkte Wertschätzung durch die Eltern)

Integration ist gestört wenn condition of worth in Familie nicht gegeben ist
- zB Substanzabhängigket bei Eltern, inkongruente Verhaltensweisen (Schlagen an einem Tag, verwöhnen an anderem Tag -> Kind immer in Warnmodus)

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5
Q

Zielsetzungen aus personenzentrierter Perspektive

A

-Sowohl offene als auch insbesondere subtile eigene Bewertungen des Gefühlserlebens sollen gemindert werden.
-Bezugsrahmen für emotionales Erleben, die der sozialen Umwelt entstammen und die in dysfunktionaler Weise Angst, Scham und Schuldgefühle erzeugen, sollen sich relativieren.
-Dies soll ein möglichst freies, umfassendes Erleben fördern.
-Es soll ein Selbsterleben unterstützt werden, das in möglichst umfassenden Kontakt zum organismischen Erleben ist.
-So soll ein organismischer Bewertungsprozess von Wahrnehmungen den sozial vermittelten Bewertungen vorgeschaltet werden. Indem die Person Zugang zu beiden Bewertungsprozessen hat, erlangt sie die Freiheit, sich zu entscheiden.

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6
Q

Transaktionales
Stressmodell (Lazarus & Folkman, 1984)

A

Primary und secondary appraisal
- immer zusammen einsehen
- Stress ist immer subjektiv

Primary Appraisal
- potentiell bedrohliches Umweltereigniss wird bewertet, ob es ein Stressor ist

Secondary Appraisal
- Ressourcen bewerten ob sie für Bewältigung reichen

Umgang mit Stress
- Emotionszentrierte Strategien (Entspannung, kognitive Umbewertung, förderliche Gedanken und Einstellungen etc)
- Problemlösungsorientierte Strategien (soziale Unterstützung, Training, Zeitpläne, Verhandlungen, Coaching etc)

Emotionsorienterite Strategien helfen im Alltag oft, allerdings gehen sie nicht Problem an und sind deshalb langfristig nicht sinnvoll

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6
Q

Schutzmotivationstheorie Rippetoe und Rogers (1987).

A

Wahl der Copingsstrategie wurde zum Lazarus Modell hinzugefügt

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7
Q

Das Integrierte Lern- und Handlungsmodell Martens (2012)

A
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8
Q

Emotionale Intelligenz (Salovey & Mayer, 1997)

A

-Reflektierte Emotionen
-berücksichtigt soziale, raumzeitliche und persönliche Bedingungen
-beschreibt die Interaktionen zwischen Kognitionen, Emotionen, Motorik, und Verhaltenskonsequenzen bei Erwachsenen und
-basiert auf dem Konstrukt „Soziale Kompetenz“

Faktoren
- Reflektierende Emotionsregulation, und emotionales und intellektuelles Wachstum zu fördern
- Verstehen und Analysieren von Emotionen, Grabsch emotionales Wissen
- Unterstützende Wirkung von Emotionen
- Wahrnehmung, Zugang und Ausdruck von Emotionen

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9
Q

EI: Reflektierende Emotionsregulation, um emotionales und intellektuelles Wachstum zu fördern

A
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10
Q

EI: Verstehen und Analysieren von Emotionen, Gebrauch emotionalen Wissens

A
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10
Q

EI: Unterstützende Wirkung von Emotionen

A
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11
Q

EI: Wahrnehmung, Zugang und Ausdruck von Emotionen

A
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12
Q

Zirkulär-
konstruktivistisches Modell (Bieg & Behr, 2005)

A
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13
Q

Mich und Dich verstehen Programm

A

Das „Mich und Dich verstehen“ Programm ist ein Präventionsansatz zur Wahrnehmung von und zum Umgang mit Gefühlen.
Es ist zugeschnitten auf Kindergruppen im Alter von ca. 8 bis 12 Jahren. Pädagogen, Sozialpädagogen oder Berater können es ohne spezielles vorheriges Training durchführen, wenn sie sich mit den Materialien von ca. 35 Schulstunden vertraut machen und in Ansätzen den theoretischen Hintergrund des Programms kennen.

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14
Q

Zielgruppe von Mich und Dich verstehen

A

-Kinder von acht bis zwölf Jahren in der dritten und vierten Klasse.
-Möglicher Einsatz zur spezifischen Entwicklungsförderung bzw. als begleitendes Gruppenprogramm in heilpädagogischen oder psychotherapeutischen Kontexten einzusetzen.

15
Q

Ablauf und Durchführung von Mich und Dich verstehen

A

Um das Programm mit dem Erfolgsversprechen der Wirksamkeitsstudie durchzuführen, ist es am Besten, wenn die Epochen zusammenhängend vermittelt werden, d. h. drei Tage hintereinander je vier Stunden. Dann Pause von ca. 6-8 Wochen und dann die nächste Epoche usw.

15
Q

Ablauf und Durchführung von Mich und Dich verstehen

A

Um das Programm mit dem Erfolgsversprechen der Wirksamkeitsstudie durchzuführen, ist es am Besten, wenn die Epochen zusammenhängend vermittelt werden, d. h. drei Tage hintereinander je vier Stunden. Dann Pause von ca. 6-8 Wochen und dann die nächste Epoche usw.

16
Q

Anwendungsfelder
„Mich und Dich verstehen“

A

-Schulen,
-Heimerziehung,
-jegliche sozialpädagogische Einrichtungen,
-Horte,
-die Kinder- Jugend- und Familienhilfe oder
-die Bereiche der Freizeitpädagogik.

17
Q

Als Mindestvoraussetzungen sollten Pädagoginnen und Pädagogen …

A

-grundlegende Erfahrungen im Umgang mit Kindergruppen mitbringen: Beziehungsaufbau, positives Gruppenklima herstellen, Gruppenregeln einhalten, Mediation bei Konflikten, die Kinder zu gemeinsamen Aktivitäten bewegen können, Balance halten zwischen Vorgaben und selbstgesteuerten Gruppenprozessen, Sozialformwechsel durchführen.
-sich mit den Übungen und Lernanlässen des Programms gut vertraut machen. Sie sollten eine Vorstellung haben, wie die jeweilige Übung ablaufen könnte und wie sie den Kindern helfen, das Lernziel zu erreichen.
-sie sollten zumindest in einigen Grundzügen die theoretischen Grundlagen des Programms kennen, so dass sie während der Durchführung nicht den roten Faden verlieren in Hinblick auf Ziele und Sinn der Übungen.

18
Q

Epoche 1

A
18
Q

Epoche 1 –

A
19
Q

Epoche 2 –

A
20
Q

Epoche 3 –

A
21
Q

K8 „Versprochen ist doch versprochen!“

A

Das Bild zeigt einen Vater, der mit seinem Kind spricht. Bearbeitung wie oben. Spielanweisung für das enttäuschte Kind.
In diesem Rollenspiel, spielt einer von euch den Vater, der seinem Kind erklärt, dass es aus dem geplanten Kinobesuch nichts wird, weil er einen wichtigen Termin einhalten muss. Das Kind ist natürlich sehr enttäuscht über die Absage des Vaters, weil es sich schon sehr aufs Kino gefreut hat. Wenn ihr die Situation gespielt habt, dann tauscht ihr die Rollen wieder.

Erfahrungsaustausch
• Wie hast du dich als Vater gefühlt, als du deinem Kind eine Absage erteilen musstest?
• Wie ist es dir als Kind ergangen? Welche Gedanken hattest du?
• Woran kann man erkennen, dass jemand enttäuscht ist?
• Wie kann man Enttäuschung zeigen?

22
Q

Zuordnung von Theorie und Übung

A
22
Q

Zuordnung von Theorie und Übung

A
23
Q

Evaluation Überblick

A

• In 17 Schulklassen an 11 verschiedenen Schulen
wurden insgesamt 470 Kinder, Durchschnittsalter
9,0 Jahre, 45 % Mädchen, der Grundschulklassen
3 und 4 in die Studie einbezogen.

24
Q

Evaluation: Emotion & Extraversion

A

Prä-Post-Design mit Interventionsgruppe und KG
(Einschränkung durch keine randomisierte Zuordnung -> Störeffekte)
- Akzeptanz eigener Emotionen geht bei IG hoch
- Extraversion geht bei KG und IG hoch
- Empathie erhöht sich bei IG, geht runter bei KG
- Angst / Depression sinkt bei IG
- Aktuelles Stresserleben geht bei IG hoch (durch Sensibilisieren für Stress suchen)

25
Q

Evaluation: Empathie

A

Prä-Post-Design mit Interventionsgruppe und KG
(Einschränkung durch keine randomisierte Zuordnung -> Störeffekte)
- Akzeptanz eigener Emotionen geht bei IG hoch
- Extraversion geht bei KG und IG hoch
- Empathie erhöht sich bei IG, geht runter bei KG
- Angst / Depression sinkt bei IG
- Aktuelles Stresserleben geht bei IG hoch (durch Sensibilisieren für Stress suchen)

25
Q

Evaluation: Empathie

A

Prä-Post-Design mit Interventionsgruppe und KG
(Einschränkung durch keine randomisierte Zuordnung -> Störeffekte)
- Akzeptanz eigener Emotionen geht bei IG hoch
- Extraversion geht bei KG und IG hoch
- Empathie erhöht sich bei IG, geht runter bei KG
- Angst / Depression sinkt bei IG
- Aktuelles Stresserleben geht bei IG hoch (durch Sensibilisieren für Stress suchen)

26
Q

Evaluation: Angst & Stresserleben

A

Prä-Post-Design mit Interventionsgruppe und KG
(Einschränkung durch keine randomisierte Zuordnung -> Störeffekte)
- Akzeptanz eigener Emotionen geht bei IG hoch
- Extraversion geht bei KG und IG hoch
- Empathie erhöht sich bei IG, geht runter bei KG
- Angst / Depression sinkt bei IG
- Aktuelles Stresserleben geht bei IG hoch (durch Sensibilisieren für Stress suchen)

27
Q

Warum ist es wichtig zwischen “ehrlichen” und “unehrlichen” Gefühlsausdrücken zu unterscheiden? Bitte begründen Sie ganz kurz.

A

… etwa um die Konsequenzen meines eigenen Verhaltens richtig einschätzen zu können. Ein “höfliches” Lächeln, das nicht so gemeint ist, könnte mich glauben lassen, dass mein Verhalten ok war.

Vielleicht können Sie sich in Ergänzung noch ein Alltagsbeispiel ausdenken.

28
Q

EVALUATION MUDV

A

Prä-Post-Design mit Interventionsgruppe und KG
(Einschränkung durch keine randomisierte Zuordnung -> Störeffekte)
- Akzeptanz eigener Emotionen geht bei IG hoch
- Extraversion geht bei KG und IG hoch
- Empathie erhöht sich bei IG, geht runter bei KG
- Angst / Depression sinkt bei IG
- Aktuelles Stresserleben geht bei IG hoch (durch Sensibilisieren für Stress suchen)

29
Q

Probleme Evaluation MUDV

A

Gruppengröße unterschiedlich (KG)

KG hat gar kein Training
- wenn man Intervention gegen 0 testet hat man immer Effekt
- besser gegen anderes Training (wenn auch unspezifisch) testen

Interaktion zwischen Vortest und Intervention, Vortesteffekte
- Kinder merken bei Vortest worum es geht und wollen das was getestet verbessern
- kann man aber nicht vermeiden
- Vortest für Kontrolle der Vergleichbarkeit der Gruppe

Randomisierung fehlt
- keine zufällige Zuordnung von Vpn auf IG oder KG
- deshalb Störeffekte nicht kontrolliert
- dann wäre auch kein Vortest nötig weil man davon ausgehen kann dass sie gleich sein
- Klassenklima zB als Störfaktor nicht kontrolliert

30
Q

Wie bewerten Sie die den Anstieg des Aktuelles Stresserlebens in der Inverventionsgruppe beim Training “Mich und Dich verstehen” (siehe Bild oben)? Bitte spekulieren Sie begründet!

A

Eine erhöhte Sensitivität für das eigene Stresserleben wäre möglich, insbesondere wenn mit dem Training mögliche Bewältigungsstrategien nicht gleichzeitig mit einer Stressorensuche trainiert werden.