33. Soziokulturelle Entwicklungstheorie (und deren Einfluss auf den Unterricht) Flashcards

1
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Lerntheorien

A
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1
Q

Lerntheorien

A
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2
Q

Die soziokulturelle Theorie

A

• Vygotsky gilt als wesentlicher Mitbegründer der soziokulturellen Theorie.
• Hierbei wird der Fokus auf soziale Interaktionen und deren Bedeutung für die
menschliche Entwicklung gelegt.
• Entwicklung ist somit nicht universell, sondern von lokaler Umgebung abhängig.
• Kindliche Entwicklung wird nicht als eigenaktiver Konstruktionsprozess betrachtet, sie geht vielmehr auf soziale Prozesse mit kompetenteren Personen zurück (Ko-Konstruktion).
• Das Kind ist hierbei jedoch nicht passiv, sondern lernt aktiv.

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3
Q

Lew Smjonowitsch Vygotsky (Wygotski)

A

• am 05.11.1896 als Kind jüdischer Eltern geboren
• studierte auf Wunsch der Eltern Medizin (nur kurzzeitig) und
Rechtswissenschaften in Moskau
• Parallel studierte er an einer inoffiziellen Volksuniversität Geschichte, Philosophie, Psychologie und Literatur.
• beendete 1917 seine Studiengänge und begann als Lehrer zu arbeiten -> Interesse an Psychologie wuchs -> gründete psychologisches Laboratorium; führte hier Untersuchungen mit Klein- und Schulkindern durch
• wurde 1934 Direktor der Psychologischen Sektion am Nationalen Institut für Experimentelle Medizin in Moskau
• starb wenig später am 11.06.1934
• Arbeiten waren unter Stalin verboten; erst in den 50er Jahren wieder zugelassen und übersetzt; in den 70ern wurden seine Werke auch außerhalb der Sowjetunion bekannter

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4
Q

Lernen als Enkulturation

A

▪ Tätigkeitspsychologie
▪ Kultur ist eine wesentliche Entwicklungsbedingung des Individuums
▪ Lern- und Entwicklungsprozesse basieren auf Tätigkeiten des Lernenden
▪ Die Tätigkeit des Lernenden ist immer in soziale Aktivitäten eingebunden
▪ Und führt so zum Hineinwachsen des Individuums in eine Kultur mit ihren bestimmten Praktiken, Kommunikationsformen, Sichtweisen etc. -> Enkulturation

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5
Q

Beispiel Kultur: Studie von Heath (1989)

A

▪ Kinder an einer Grundschule in einer afro-amerikanischen Community hatten geringes Interesse an Unterricht und schienen nicht in der Lage zu sein, einfache Fragen zu beantworten
▪ Einfache Fragen von Eltern (+ Antworten ihrer Kinder) sind häufig in europäisch- amerikanischen Familien, aber seltener in afro-amerikanischen Familien: „Was ist das für ein Auto?“ Wo ist die Puppe im Bild?“
▪ Afro-amerikanische Eltern fragten Kinder erst, wenn diese älter und „echte“ Quellen von Information waren
▪ Dagegen konnten bereits sehr junge Kinder längere Geschichten erzählen (Dies wurde hingegen nicht in der Schule gefordert.)

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6
Q

Die soziokulturelle Theorie: Entwicklungsperspektive

A

• Die Entwicklung von Kindern umfasst laut Vygotsky stabile Perioden, mit allmählichen/unauffälligen Veränderungen.
• Am Ende von Entwicklungsphasen kommt es zu Entwicklungskrisen.
-> Konflikte mit Umfeld; Kind gilt als „schwer erziehbar“; Krisen haben enorme persönliche Wandlung zur Folge

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7
Q

Sprechen und Denken

A

• Vygotsky interessierte sich sehr für das Sprechen und Denken.
• Laut Wygotski entwickeln sich Sprechen und Denken zunächst getrennt.
• Ab dem zweiten Lebensjahr gemeinsam Sprechen wird intellektuell Denken wird versprachlicht
(und somit zum inneren Sprechen)

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8
Q

Sprechen und Denken

A

• Vygotsky interessierte sich sehr für das Sprechen und Denken.
• Laut Wygotski entwickeln sich Sprechen und Denken zunächst getrennt.
• Ab dem zweiten Lebensjahr gemeinsam Sprechen wird intellektuell Denken wird versprachlicht
(und somit zum inneren Sprechen)

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9
Q

Intersubjektivität

A
  • Intersubjektivität = wechselseitiges Verstehen in Kommunikationen
  • Grundlage für Lernbegleitung
  • Intersubjektivität entwickelt sich bereits früh:
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10
Q

Bedeutung des Spiels

A
  • Für Vygotsky war das Spiel vorherrschende Aktivität im Vorschulalter.
  • Hierbei werden psychische Funktionen (Denken, Kreativität, Abstrahieren, …) ausgebildet.
  • Dem Rollenspiel kommt bei Wygotski besondere Bedeutung zu.
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11
Q

Zone of Proximal Development: Zitat

A

„Was das Kind heute in Zusammenarbeit und unter Anleitung vollbringt, wird es morgen selbstständig ausführen können. *…+ Wenn wir also untersuchen, wozu das Kind selbstständig fähig ist, untersuchen wir den gestrigen Tag. Erkunden wir jedoch, was das Kind in Zusammenarbeit zu leisten vermag, dann ermitteln wir damit seine morgige Entwicklung.“
(Vygotsky, zitiert nach Textor 2000: 77)

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12
Q

Zone of Proximal Development: Konzept

A
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13
Q

Zone of Proximal Development: Konzept

A
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14
Q

Scaffolding

A

• Scaffolding (scaffold: Gerüst):
• Die kompetentere Person ermöglicht Handlungen/Denken,
welche/s ohne ihr nicht möglich wären.
-> Orientierung an der Zone of Proximal Development
• Hierbei sollte/n…:
• Ziele geklärt werden,
• Lösungswege aufgezeigt werden,
• bei der Ausführung geholfen werden und
• die Hilfe mit der Zeit zurückgefahren werden.

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15
Q

Beispiel Scaffolding (Berk, 2011, S. 312)

A

▪ Kind: Ich kriege das nicht hin (versucht, ein Puzzlestück in eine falsche Stelle einzufügen)
▪ Erwachsener: Welches Stück könnte wohl passen? (zeigt auf die untere Seite des Puzzles)
▪ Kind: Seine Schuhe
▪ Erwachsener: Ok. Welches Stück hat genau diese Form? (zeigt wieder auf die
untere Seite)
▪ Kind: Dieses hier (versucht es mit Erfolg)
▪ Erwachsener: Du hast es!

16
Q

Interpsychische und intrapsychische Handlungssteuerung

A

▪ Hilfestellungen regulieren die Handlung auf zwei verschiedene Arten:
▪ Interpsychisch: der Lehrende beeinflusst den Lerner durch Kommunikation ▪ Intrapsychisch: das lernende Individuum reguliert sich selbst
▪ Lernen besteht im Übergang von der interpsychischen zur intrapsychischen Handlungssteuerung

17
Q

Zone of Proximal Development: Vergleichsperspektive 1

A
18
Q

Zone of Proximal Development: Vergleichsperspektive 2

A
19
Q

Zone of Proximal Development: Vergleichsperspektive 3

A
20
Q

Zone of Proximal Development: Vergleichsperspektive 3

A
21
Q

Zone of Proximal Development: Differenzperspektive

A

▪ Beispiel: 2 Kinder (A und B) haben ein Intelligenzalter (IA) von 8 Jahren
▪ Beide Kinder bekommen Hilfestellungen (Fragen, Demonstrationen)
▪ Kind A erreicht ein IA von 9 Jahren, Kind B erreicht ein IA von 12 Jahren
▪ Differenz (9-8 bzw. 12-8) = operationale Definition von Zone der proximalen Entwicklung

22
Q

Die Perspektive des Unterrichts

A
23
Q

Folgerungen für die Unterrichtspraxis

A
24
Q

Formatives Assessment (nach Black & William, 2009)

A
25
Q

Wechselseitiges Lehren und Lernen - WELL

A
26
Q

Cognitive Apprenticeship

A
  • Modeling: Vorzeigen und Vormachen, lautes Denken der Lehrperson
  • Coaching: Begleitung der Lernenden während der Problembearbeitung
  • Scaffolding: minimale didaktische Hilfen, um eine Brücke zu schlagen zwischen vorhandenem Wissen und den neuen Anforderungen
  • Fading: Unterstützung durch Lehrperson wird schrittweise reduziert
  • Articulation: Lernende sollen ihre Gedanken äußern
  • Reflection: Austausch mit anderen über Lösungen und Strategien
  • Exploration: Selbständiges aktives Explorieren und Problemlösen
27
Q

Illustrieren Sie die folgenden Schritte mit einem praktischen Beispiel für den Hochschulunterricht

A

• Modeling: Vorzeigen und Vormachen, lautes Denken der Lehrperson
• Coaching: Begleitung der Lernenden während der Problembearbeitung
• Scaffolding: minimale didaktische Hilfen, um eine Brücke zu schlagen zwischen vorhandenem Wissen und den neuen Anforderungen
• Fading: Unterstützung durch Lehrperson wird schrittweise reduziert
• Articulation: Lernende sollen ihre Gedanken äußern
• Reflection: Austausch mit anderen über Lösungen und
Strategien
• Exploration: Selbständiges aktives Explorieren und Problemlösen