12. Gustav Giraffe, Lese-Rechtschreibschwierigkeiten Flashcards

1
Q

Phasenmodell der Lese-Rechtschreibentwicklung
nach Frith (1985,1986)

A
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Q

Phasenmodell der Lese-Rechtschreibentwicklung
nach Frith (1985,1986)

A
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3
Q

Entwicklung des Lesens, Logographische Phase

A

In der logographischen Phase der Leseentwicklung können Kinder bekannte Wörter direkt erkennen, und zwar auf Basis hervorstechender graphischer Eigenschaften.

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4
Q

Entwicklung des Lesens, Alphabetische Phase

A

In der alphabetischen Phase der Leseentwicklung werden Graphem-Phonem- Korrespondenzregeln genutzt, um Wörter zu erlesen.

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5
Q

Entwicklung des Lesens, Orthographische Phase

A

In der orthographischen Phase der Leseentwicklung werden bekannte Wörter durch Abruf abstrakter Wortrepräsentationen aus dem Langzeitgedächtnis direkt erkannt (z. B. Hut = /hu:t/) oder werden aus verschiedenen orthographischen Einheiten zusammengesetzt (z. B. Fußball = /fu:s/ + /bal/).

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6
Q

Entwicklung des Schreibens, Logographische Phase

A

In der logographischen Phase der Schreibentwicklung haben die Schreibversuche der Kinder bereits bestimmte lautliche Bezüge
(später: Skelettschreibung).

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7
Q

Entwicklung des Schreibens, Alphabetische Phase

A

In der alphabetischen Phase der Schreibentwicklung werden Phonem-Graphem- Korrespondenzregeln genutzt, um Wörter zu schreiben.

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8
Q

Entwicklung des Schreibens, Orthographische Phase

A

In der orthographischen Phase der Schreibentwicklung können bekannte Wörter durch Abruf abstrakter orthographischer Repräsentationen direkt niedergeschrieben werden (z. B. /hu:t/ = Hut) oder aus verschiedenen orthographischen Einheiten zusammengesetzt werden (z. B. fu:sbal/ = Fuß + Ball).

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9
Q

Phasenmodell der Lese-Rechtschreibentwicklung
nach Frith (1985,1986)

A
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10
Q

Phasenmodell der Lese-Rechtschreibentwicklung
nach Frith (1985,1986)

A
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11
Q

Dual-Route Cascaded Model (DRC-Modell)

A

Weg 1: Lexikalischen Route
Weg 2: Nicht- lexikalische Route
Welcher Weg ist schneller? -„horse race“ der Strategien

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12
Q

Dual-Route Cascaded Model (DRC-Modell) WEG 1

A

In der lexikalischen Route, oft auch direkte Route genannt, aktivieren diese Cluster eine gespeicherte abstrakte Wortrepräsentation im orthographischen Lexikon.

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13
Q

Dual-Route Cascaded Model (DRC-Modell), WEG 2

A

In der nicht-lexikalischen Route, oft auch phonologische Route genannt, entsprechen diese Cluster einzelnen Graphemen, die dann, strikt von links nach rechts, entsprechend der erlernten GPK-Regeln im Graphem-Phonem- Regelsystem eine serielle Übersetzung in Phoneme erfahren.

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14
Q

Dual-Route Cascaded Model (DRC-Modell), WEG 2

A

In der nicht-lexikalischen Route, oft auch phonologische Route genannt, entsprechen diese Cluster einzelnen Graphemen, die dann, strikt von links nach rechts, entsprechend der erlernten GPK-Regeln im Graphem-Phonem- Regelsystem eine serielle Übersetzung in Phoneme erfahren.

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15
Q

Situationsmodell
von Teun van Dijk und Walter Kintsch

A
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16
Q

SITUATIONSMODELL

A
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17
Q

Anmerkungen zum
Situationsmodell
von Teun van Dijk und Walter Kintsch

A

Van Dijk & Kintsch (1983) gehen davon aus, dass beim Lesen von Texten (z.B. Geschichten) verschiedene kognitive Repräsentationsebenen gleichzeitig aufbaut werden. Eine der Repräsentationsebenen ist das sog. Situationsmodell, welches Schlussfolgerungen und Vorstellungen enthält, die über den Text hinausgehen. Eine zentrale Annahme lautet, dass erfolgreiches Textverstehen mit dem Aufbau eines Situationsmodells korrespondiert.
Diese Annahme wird mit dem Konstruktions-Integrations- Modell später etwas revidiert (Kintsch, 1988).

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18
Q

LRS (Lese-Rechtschreibstörung)

A

Lese-Rechtschreibstörung (nach ICD-10)
eine umschriebene und eindeutige Beeinträchtigung in der Entwicklung der Lesefertigkeiten (F81.0)
Leseleistungen liegen unter dem Niveau, das aufgrund des Alters, der allgemeinen Intelligenz und der Beschulung zu erwarten wäre (PR < 10)
• Mit den Lese- gehen oft Rechtschreibstörungen einher. Sie überdauern meist, auch wenn es beim Lesen allmählich Fortschritte gibt
• betroffen sind 4-8% eines Altersjahrgangs; Jungen häufiger
• seltener ist die isolierte Rechtschreibstörung (F81.1)

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19
Q

Ursachen (Vorbemerkung)

A

Warum es zu Lernschwierigkeiten kommt …
- Funktionsdefizite individueller Lernvoraussetzungen  Entwicklungsverzögerungen und -störungen
- mangelnde Adaptivität des Unterrichts
- ungünstige Rahmenbedingungen

20
Q

Ursachen von Leseschwierigkeiten

A

• vom flüssigen zum verstehenden Lesen
• Dimensionen der Leseflüssigkeit
– Lesegeschwindigkeit (> 100 WPM) – Genauigkeit (< 5% Lesefehler)
– Automatisierung
– Prosodie
• vom Dekodieren zum Textverstehen
– hierarchieniedrige Prozesse als Voraussetzungen
– ohne flüssiges kein verstehendes Lesen
– ohne Kompetenzerleben keine
Prosodie: Lauteinheiten die mehrere Konsonanten und Vokale gleichzeitig beeinflussen. z.B. Betonung, Silben, Rhythmus, Intonation
Lesemotivation

21
Q

Leseflüssigkeit als ‚Brücke‘ zum Textverstehen

A

• angemessen schnell
• hinreichend genau
• hochgradig automatisiert
• sinngestaltend betont

22
Q

Weitere Ursachen von Leseschwierigkeiten

A

– Defizite bei der sprachlichen Informationsverarbeitung – langsame und ungenaue Worterkennung
– geringer Wortschatz
– defizitäre Strategien des Textverstehens

23
Q

Ursachen von Rechtschreibschwierigkeiten

A

..ist schwieriger als das Lesen, weil Phoneme durch eine größere Anzahl von Graphemen wiedergegeben werden können als umgekehrt

• Defizite bei der phonologischen
Informationsverarbeitung (indirekter Zugangsweg gestört)
• geringer Wortschatz (direkter Zugangsweg gestört)
• mangelndes Regelwissen
• Wechselseitige Beeinflussung von Lesen und Schreiben

24
Q

Aufbau von Gustav Giraffe

A
25
Q

Aufbau von Gustav Giraffe

A
26
Q

Feingliederung von Gustav Giraffe

A
27
Q

Feingliederung von Gustav Giraffe

A
28
Q

Ablauf einer Stunde

A

• Begrüßung und Erfahrungsaustausch bezüglich der zu erledigenden Übungsaufgaben („Giraffenaufträge“)
• Besprechung der Übungsaufgaben und Verteilen der Belohnungspunkte („Giraffenflecken“)
• Entspannungsspiel
• Einführungsgeschichte
• Einführung und Besprechung der entsprechenden Rechtschreibregeln („Giraffentrick“)
• Durchführung einer Übungsaufgabe („Giraffenauftrag“)
• Auflockerungsspiel (nicht in jeder Trainingsstunde)
• Durchführung einer Übungsaufgabe („Giraffenauftrag“)
• Verteilung der Übungsaufgaben („Giraffenaufträge“) für die kommende Woche
• Abschlussspiel und Verabschiedung 42

29
Q

Bitte theoretische Querbezüge finden … „Einführungsgeschichte“

A

Fehlende Flecken symbolisieren den aktuellen IST-Zustand. (Motivationsphase: Soll-Ist)
Eingeständnis, dass bestimmte Fähigkeiten NICHT vorhanden sind
und das man auch traurig sein darf. (Motivationsphase: Sensitives Coping)

30
Q

Bitte theoretische Querbezüge finden …
- Giraffen-Bitte: „Hilfst du mir?“
- Giraffen-Abmachung: „Ich helfe dir!“
- Hausaufgabe: sich selbst neben Gustav Giraffe zu zeichnen

A
31
Q

Bitte theoretische Querbezüge finden … „Selbstbewertung nach der Aufgabe“

A

Die Kinder sollen merken, dass Ihnen etwas gut gelungen ist. (Mittlere Rückkopplung mit erhofftem Anstieg der Kompetenzerwartung.)

32
Q

Abschluss von Gustav Giraffe
-Abschiedsparty
-Preise
-Landkarte
-Giraffenurkunde
-Königsbuch

A

Symbolisiert den Lernerfolg: die Kinder können auf sich selber stolz sein.
(Lange Rückkopplung mit Wirkung auf das Extensionsgedächtnis)

Der Lernerfolg spiegelt sich in realen Preisen wieder (reales Kriterium in der Außenwelt)
(Lange Rückkopplung mit Wirkung auf die Intentionsgedächtnis)

33
Q

Bitte theoretische Querbezüge finden … „Landkarte“
Landkarte: Das Land der Schreibís

A

Symbolisiert den zunehmenden Lernerfolg während des Trainings. (Lange Rückkopplung mit Wirkung auf das Intentionsgedächtnis)

34
Q

Bitte theoretische Querbezüge finden … „Giraffenurkunde“

A

Symbolisiert den Lernerfolg über das ganze Training: die Kinder können auf sich selber stolz sein.
(Lange Rückkopplung mit Wirkung auf das Extensionsgedächtnis)

35
Q

Bitte theoretische Querbezüge finden … „Königsbuch“

A

Übersicht über die Methoden und Techniken, die sich die Kinder im Laufe des Trainings angeeignet haben. (Lange Rückkopplung
mit Wirkung auf das Intentions- gedächtnis)

36
Q

Bitte theoretische Querbezüge finden … „Gustav Giraffe sammelt Flecken“

A

Dies könnte die Anstrengungsbereitschaft
für eine Aufgabe symbolisieren. (Kurze Rückkopplung mit Wirkung auf das Intentionsgedächtnis)

37
Q

Bitte theoretische Querbezüge finden … „Giraffenzeichen: Entspannen, Gruppenarbeit“

A

Alle Prozesse, bei denen die Aktivierung des Extensionsgedächtnis notwendig ist, können so unterstützt werden.
(PSI-Theorie: Selbstberuhigung (A-))

Kollaboratives Arbeiten kann
u.a. die Motivations- und Emotionsregulation unterstützen

38
Q

Bitte theoretische Querbezüge finden … „Giraffenzeichen: Konzentrieren, Giraffentrick“

A
38
Q

Bitte theoretische Querbezüge finden … „Giraffenzeichen: Konzentrieren, Giraffentrick“

A
39
Q

Bitte theoretische Querbezüge finden … „Giraffentrick, Silbenentensprache“

A
  • Volitionsphase: Planen und Problemlösen
    -Kurze Rückkopplung
39
Q

Bitte theoretische Querbezüge finden … „Giraffentrick, Silbenentensprache“

A
  • Volitionsphase: Planen und Problemlösen
    -Kurze Rückkopplung
40
Q

Bitte theoretische Querbezüge finden … „Überprüfung

A

Dies ist eine grundlegende Handlungsmethode, die zur Aufgabenbearbeitung angewendet werden soll. Es muss bekannt sein, dass es diese Methode gibt (Intention: Handlungssuche) und sie muss an geeigneter Stelle
(Volition: Planen und Problemlösen) mit Konsequenz (Volition: persistente Zielverfolgung) angewendet werden.

41
Q

Bitte beschreiben Sie mit Hilfe des Dual-Route Cascaded Model kurz, wie sich erfahrene von unerfahrenen Vorlesern unterscheiden

A

Erfahrene Vorleser: 1. Weg über das Orthographische Lexikon ist meistens schneller
Unerfahrene Vorleser: 2. Weg über das Graphem-Phonem-Regel-System ist meistens schneller

42
Q

Bitte skizzieren Sie kurz ein Element von Gustav Giraffe, das die lange Rückkopplung im Sinne des ILHM unterstützt. Begründen Sie die Wirkweise theoretisch.

A

Im Sinne der langen Rückkopplung (ILHM) könnte die Integration ins Selbst der teilnehmenden Kinder (etwa Kinder, die persistierende Schreibschwierigkeiten hatten) schwierig sein. Es sollte sichergestellt werden, dass der Selbstbezug des Erfolgs von “Gustav Giraffe” wirklich hergestellt wird und die Trainingsergebnisse entsprechend “gefühlt” werden (Internalisierung in das Extensionsgedächtnis (PSI-Theorie)). Dafür ist es wichtig, negative Affekte zu dämpfen (Selbstberuhigung: A(-) im Sinner der PSI-Theorie), beispielsweise darauf stolz zu sein, dass man das Training absolviert hat. Als äußeres Zeichen kann hierfür die “Giraffenurkunde” dienen. Die Kinder können sich immer wieder versichern, dass Sie es wirklich “geschafft” haben. (Anhaltende negative Affekte wie etwa anhaltende Selbstzweifel, könnten eine Integration in das Extensionsgedächtnis verhindern: der Trainingserfolg wird dann NICHT gefühlt.)

43
Q

Bitte skizzieren Sie in kurzen Stichworten ein sinnvolles Untersuchungsdesign für Gustav Giraffe. Messinstrumente brauche Sie hier nicht anführen, es geht “nur” um das Design.

A

Interventionsgruppe: Intervention Gustav Giraffe
Kontrollgruppe: anderes LRS-Programm
Randomisierte Zuordnung zu Interventions- und Kontrollgruppe
Messzeitpunkte: Post + Follow-Up
Ein Messzeitpunkt vor dem Training wäre nur bei einer kleinen Stichprobe nötig, dann könnte die Randomisierung nicht wie gewünscht funktionieren und müsste entsprechend überprüft werden.