35. Gesellschaftliche Teilhabe, Opstapje Flashcards
(41 cards)
Teilhabe
Möglichkeit, ein nach eigenen Vorstellungen erfülltes Leben zu leben, indem man in selbst gewählten Lebensbereichen mit anderen Menschen als gleich zusammen ist und sich an wesentlichen, das eigene Leben betreffenden Entscheidungen beteiligen und so über die eigene Zukunft entscheiden kann.
Gesellschaftliche Teilhabe und Menschenrechte
Die Freiheit zu entscheiden, • ob und mit wem ich eine Familiegründen möchte, • welchen Beruf ich aus üben möchte, • ob ich in einem Chor singen will ....
Verschiedene Aspekte
- Ältere Menschen
- Kinderrechte
- Armut und Teilhabe
- Migration
Partizipationsstufen nach Wright et al.
Partizipationsstufen nach Wright et al.
Nicht-Partizipation
Stufe 1 – Instrumentalisierung: Die Belange der Zielgruppe spielen keine Rolle. Entscheidungen werden außerhalb der Zielgruppe getroffen, während die Interessen der Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger im Mittelpunkt stehen. Einzelne Zielgruppenmitglieder nehmen eventuell an Veranstaltungen teil, jedoch ohne deren Ziel und Zweck zu kennen (Zielgruppenmitglieder als „Dekoration“).
Vorstufen der Partizipation
Stufe 5 – Einbeziehung: Die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger lassen sich von ausgewählten Personen aus der Zielgruppe (oft Personen, die z. B. der jeweiligen Einrichtung nahestehen) beraten. Die Beratungen haben jedoch keinen verbindlichen Einfluss auf den Entscheidungsprozess
Partizipation
Stufe 6 – Mitbestimmung: Die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger halten Rücksprache mit Vertreterinnen und Vertretern der Zielgruppe, um wesentliche Aspekte einer Maßnahme mit ihnen abzustimmen. Es kann zu Verhandlungen zwischen
Partizipation Vorstufen der Partizipation
Nicht Partizipation
der Zielgruppenvertretung und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern zu wichtigen Fragen kommen. Die Zielgruppenmitglieder haben ein Mitspracherecht, jedoch keine alleinige Entscheidungsbefugnis.
Partizipation
Stufe 6 – Mitbestimmung: Die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger halten Rücksprache mit Vertreterinnen und Vertretern der Zielgruppe, um wesentliche Aspekte einer Maßnahme mit ihnen abzustimmen. Es kann zu Verhandlungen zwischen
Partizipation Vorstufen der Partizipation
Nicht Partizipation
der Zielgruppenvertretung und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern zu wichtigen Fragen kommen. Die Zielgruppenmitglieder haben ein Mitspracherecht, jedoch keine alleinige Entscheidungsbefugnis.
Geht über Partizipation hinaus
Partizipationsstufen nach Wright et al.
Partizipationsstufen nach Wright et al.
Rechtliche Grundlagen
- InternationalClassification of functioning, disability and health (2001)
- UN Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung (2009)
- NationalerAktionsplan(2011)
- Bundesteilhabegesetz (SGB IX)
Bio-psycho-soziales Modell der ICF
Forderung: Demokratisierung von Behandlung
- Mit Patienten statt über sie reden
2. in einer verständlichen Sprache
Behinderungsbegriff ICF
Behinderung:
• Ergebnis der negativen Wechselbeziehung zwischen einer Person mit einem Gesundheitsproblem (ICD) und ihren Kontextfaktoren auf ihre Teilhabe
• Behinderung kann nicht mehr allein in einem kausalen Zusammenhang mit der gesundheitlichen Einschränkung eines Menschen gesehen werden.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Ziel ist es, die Teilhabe fördern, also die Möglichkeiten zur Partizipation steigern.
Die Fachleute müssen somit zwingend das Umfeld in den Blick nehmen:
• Inwiefern ist die Teilhabe beeinträchtigt?
• Was behindert die Person in ihrer Lebenswelt?
• Was braucht er/sie, um teilhaben zu können?
• Was können die einzelnen Fachleute dazu beitragen, um dieses Ziel zu erreichen?
Das ist nicht nur die Aufgabe einzelner Berufsgruppen, das gehört zu den übergreifenden Aufgaben und erfordert die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Die Zusammenarbeit muss dafür nicht nur interdisziplinär sondern auch interinstitutionell organisiert werden.
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass gute Zusammenarbeit von verschiedenen Faktoren abhängig ist.
Eine Besonderheit der interdisziplinären Zusammenarbeit liegt darin, dass hier Fachleute miteinander kommunizieren sollen, die verschiedene Ausbildungen haben mit verschiedenen Fachsprachen und Vorgehensweisen.
Sie arbeiten mit dem gleichen Kind, aber nicht unbedingt im gleichen Kontext. Das macht die Herausforderungen an interdisziplinäre Zusammenarbeit komplex.
ICF-basiertes Vorgehen: Auftragsklärung
Fragen - Auftragsklärung
Die Fragen :
1. Was ist aus Ihrer Sicht ein Problem?
2. Was soll sich von Fachleuten ändern?
3. Was wäre dann anders und für wen?
4. Was soll auf jeden Fall so bleiben, wie es ist?
5. Wenn nichts getan werden würde, was glauben Sie, wie lange das Problem dann noch bestehen würde?
ICF- basiertes Vorgehen: Situationserfassung
Sammeln / Situationserfassung
▪ Was wissen wir über die Partizipationsmöglichkeiten der Person?
▪ Was wissen wir über den Einbezug der Person in ihr Lebensumfeld?
▪ Welche Informationen fehlen noch, um die Situation entsprechend des Auftrags/der Aufträge zu verstehen?
▪ Wie und von wem können sie beschafft werden?
ICF-CY- basiertes Vorgehen: Situationsanalyse
Diskutieren/Situationsanalyse
Im interdisziplinären Austausch (Fallbesprechung/Hilfeplanung)
- Es diskutieren und kooperieren allerdings keine Disziplinen, sondern Menschen.
- Sie vertreten und vermideln das in dieser Disziplin von ihnen erworbene Wissen.
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit unterliegt den Bedingungen menschlicher Kommunikation.
Gemeinsame Interpretation
„Interdisziplinär arbeiten Teams in der Frühförderung, wenn es einen formalisierten oder regelhaften Austausch der Vertreter verschiedener Fachdisziplinen über das gemeinsam betreute Kind und seine Familie gibt. Das Wissen der Einzelnen wird zusammen getragen und gemeinsam bewertet. Die Bewertung führt dann zu Beschlüssen über das weitere Vorgehen, die weitere Aufgabenverteilung oder die Entscheidung darüber, dass das bisherige Ziel erreicht wurde und das Team sich auflösen kann“ (Simon, 2021 in Druck).
ICF- basiertes Vorgehen: Kodieren
Kodieren
Reicht nicht aus, es muss stets eine Erläuterung dazu gegeben werden
Historie und Hintergründe
- Pisa-Studien: Bildungserfolg von Kindern ist von der sozialen Herkunft abhängig
- Risikofaktoren
- Einkommensarmut
- Geringes Bildungsniveau • Migrationshintergrund
- Chancengleichheit in Kita und Schule
Charakteristika von e:du / Opstapje
• Präventives Förderprogramm: Entwicklungsförderung 2-jähriger Kinder und Kompetenzentwicklung ihrer Eltern
• Niederschwelliges Angebot: Gehstruktur (Hausbesuche)
• geschulte Laienhelferinnen: Hausbesucherinnen stammen selbst aus dem Umfeld der
Zielpopulation, werden durch sozialpädagogische Fachkraft geschult und supervidiert
• Intensive Langzeitbegleitung: 2 Programmjahre zur Initiierung und Festigung entwicklungsförderlicher Interaktionen zwischen Eltern und Kindern
• Alltagsnähe: Veränderung von Verhaltensmustern im realen Kontext des Familienalltags, dadurch Vermeidung von Transferverlusten