7. PSI-Theorie Flashcards
Einführung in die PSI-Theorie
Die vier persönlichkeitsbildenden Makrosysteme
nach Julius Kuhl
Die vier persönlichkeitsbildenden Makrosysteme
nach Julius Kuhl
-Intentionsgedächtnis Denken
(IG)
-Extensionsgedächnis Fühlen
(EG)
-Intuitive Verhaltenssteuerug (IV)
-Objekterkennung (OES)
Intentionsgedächtnis Denken
(IG)
Planen: Was ist meine nächste Aufgabe? Welche Schritte muss ich vorbereiten?
Objekterkennung (OES)
Prüfen: Was ist hier falsch? Wo sehe ich einen Fehler?
Intuitive Verhaltenssteuerung (IV)
Ausführen: Was kann ich tun? Wie geht’s ein- fach für mich?
Extensionsgedächtnis Fühlen (EG)
Rat geben: Welche Idee habe ich? Was sagt mein Herz dazu?
Intentionsgedächtnis Denken
(IG):
Analytisch (linkshemisphärisch) Komplex (präfrontal)
• sequentiell-analytisch
• langsame Anwendung
• schnelles Lernen
• explizites Wissen: Pläne, allgemeine Absichten, etc.
• Entweder-Oder-Charakteristik
• Reduktionismus
• Emotionsentkopplung: Ich-Bezug
• Vulnerabilität (bei unvollständiger Information)
• bewusst
• zielfokussierte Aufmerksamkeit
• intensive kognitive-analytische Rückmeldungsverwertung
Objekterkennung (OES):
Analytisch (linkshemisphärisch) Elementar (parietal)
• Figur-Grund-Differenzierung (Kontrastbildung, Separieren)
• dekontextualisiert
• Separierung verschiedener Sinne
• vergangenheitszentriert („Wiedererkennen“)
• kategorial
• bewusst
• unstimmigkeitsbetonte
Aufmerksamkeit
• reduzierte Rückmeldungsverwertung
Intuitive Verhaltenssteuerung (IV):
Holistisch (rechtshemisphärisch) Elementar (parietal)
• intuitive Programme,
z.B. für die soziale Interaktion
• multimodale Verschmelzung
• gegenwarts- und zukunftsorientiert
• prototypisch
• nicht bewusst
• räumliche Aufmerksamkeit
• unmittelbare Rückmeldungs- verwertung
Extensionsgedächtnis Fühlen
(EG):
Holistisch (rechtshemisphärisch) Komplex (präfrontal)
• parallel-holistisch
• schnelle Anwendung
• langsames Lernen
• implizites Konfigurationswissen: Erwartungen, allg. Ziele, etc.
• Integration von Gegensätzen
• Unterschiedssensitivität
• Emotionswahrnehmung und Emotionsregulation: Selbstbezug
• Robustheit (bei unvollständiger Information)
• nicht bewusst
• kongruenzbetonte, verteilte Aufmerksamkeit (Vigilanz)
• extensive kognitive-emotionale Rückmeldungsverwertung
Wie müssen Denkprozesse in einer potentiell unbekannten und bedrohlichen Umwelt organisiert sein?
Primäre Umwelteigenschaften
Primäre Umwelteigenschaften + die vier persönlichkeitsbildenden Makrosysteme
In welchem Funktionszusammenhang stehen diese persönlichkeitsbildenden Makrosysteme?
Fallbeispiel: Marie
A: Marie ist 8 Monate alt. Sabine, die Mutter von Marie, bekommt Besuch von Maike, einer guten Freundin von Marie. Maike hat eine prächtige schwarze Lockenmähne, die sie allerdings meistens in einem Zopf zusammengebunden hat. Beim heutigen Besuch trägt Maike ihr Haar allerdings offen. Als Maike sich der kleinen Marie nähert und sie begrüßen will, fängt Marie an, fürchterlich zu weinen.
B: Marie krabbelt zu Sabine und versteckt sich hinter Ihren Beinen. Sabine nimmt Marie auf den Arm. Sabine redet mit beruhigender Stimme auf Marie ein und Marie beruhigt sich langsam. Erst als Maike ihre Haare wieder zu einem Zopf bindet, beruhigt sich Marie ganz. Marie ist nun entspannt.
C: Marie möchte nun vom Arm von Sabine herunter. Sabine setzt Marie ab. Maike hat sich inzwischen auf den Fußboden gesetzt. Marie krabbelt nun langsam auf Maike zu und lächelt Maike an.
In welcher Affektlage (Stimmung) befindet sich Marie jeweils in Situation A, B und C? Welches Makrosystem wird jeweils angesteuert? Wie kommt es zu einem Wechsel der Makrosysteme?