4. Mutig werden mit Til Tiger Flashcards
Systematik der Interventionen
Ziele von Til Tiger
Bei dem „Mutig werden mit Til Tiger“-Programm handelt es sich um ein präventives Training mit verhaltenstherapeutischer Ausrichtung. Mittels sorgfältiger Diagnostik werden zunächst die bestehenden Probleme analysiert, um dann schrittweise den Kindern Selbstbewusstsein, den Umgang mit Stress und Gefühlen zu vermitteln sowie praktische Handlungsstrategien für den Alltag einzuüben.
Theoretische Grundlagen von Til Tiger
- Entstehung und Aufrechterhaltung sozialer Unsicherheit
- Multimodales Erklärungsmodell
Definition: Soziale Unsicherheit …
… ist ein subklinisches Phänomen.
… ist gekennzeichnet durch eine Kombination von Angst in Anwesenheit anderer (bzw. Bewertungsangst in sozialen Situationen) und Vermeidung sozialer Situationen.
… hat als emotionale Komponente die soziale Angst.
… ist die nicht-aggressive Ausprägung der sozialen Inkompetenz.
… und Selbstunsicherheit nach Döpfner werden im Weiteren synonym verwendet.
… und soziale Phobie bzw. Störung mit sozialer Ängstlichkeit sind ähnliche Konzepte. Die Kriterien für diese beiden Störungsbilder sind jedoch meist nicht vollständig erfüllt. Soziale
Unsicherheit kann als subsyndromales
Phänomen angesehen werden.
… und die Störung mit Trennungsangst können komorbid auftreten.
Definition: Soziale Unsicherheit …
… ist ein subklinisches Phänomen.
… ist gekennzeichnet durch eine Kombination von Angst in Anwesenheit anderer (bzw. Bewertungsangst in sozialen Situationen) und Vermeidung sozialer Situationen.
… hat als emotionale Komponente die soziale Angst.
… ist die nicht-aggressive Ausprägung der sozialen Inkompetenz.
… und Selbstunsicherheit nach Döpfner werden im Weiteren synonym verwendet.
… und soziale Phobie bzw. Störung mit sozialer Ängstlichkeit sind ähnliche Konzepte. Die Kriterien für diese beiden Störungsbilder sind jedoch meist nicht vollständig erfüllt. Soziale
Unsicherheit kann als subsyndromales
Phänomen angesehen werden.
… und die Störung mit Trennungsangst können komorbid auftreten.
Interaktion von Sozialer Unsicherheit und Trennungsangst nach Döpfner (2000)
Multimodales Erklärungsmodell (Döpfner, 2000)
Döpfner 2000
- erklärt soziale Ängste bei Kindern,
- berücksichtigt soziale Angst,negative Selbstwertgefühle, Interaktionsverhalten und Informationsverarbeitung und
- basiert auf dem Konstrukt der Selbstunsicherheit
Multimodales Erklärungsmodell (Döpfner, 2000) Beispiel Rückkopplungsprozesse
Die Komponenten beeinflussen sich gegenseitig und führen zur Verstärkung der Symptome. Diese sind individuell unterschiedlich ausgeprägt. Bei einem Teil der Kinder stehen soziale Ängste im Vordergrund. Diese führen in sozialen Situationen zu ineffektivem Interaktionsverhalten, obwohl die Kinder prinzipiell zu sozial kompetentem Verhalten in der Lage wären. Bei einer andere Subgruppe dominieren negative Selbstwertgefühle, die wiederum ineffektive Interaktionsverhalten und sozialen Rückzug nach sich ziehen. Diese Kinder weisen auch depressive Stimmungen auf. Ein Teil der Kinder weist deutliche Defizite bei der sozialen Informationsverarbeitung auf, auch in Situationen, in denen sie nicht durch soziale Ängste gehemmt werden. Eine weitere Untergruppe zeigt grundsätzliche Defizite in der Sozialen Kompetenz, auch wenn sie nicht sozialer Aufmerksamkeit ausgesetzt sind. Das Modell zeigt auf, dass Soziale Unsicherheit an verschiedenen Stellen einsetzen kann. Die einzelnen Komponenten verstärken sich gegenseitig und führen zu einer stabilen Problematik.
Multimodales Erklärungsmodell (Döpfner, 2000) Beispiel Rückkopplungsprozesse
Die Komponenten beeinflussen sich gegenseitig und führen zur Verstärkung der Symptome. Diese sind individuell unterschiedlich ausgeprägt. Bei einem Teil der Kinder stehen soziale Ängste im Vordergrund. Diese führen in sozialen Situationen zu ineffektivem Interaktionsverhalten, obwohl die Kinder prinzipiell zu sozial kompetentem Verhalten in der Lage wären. Bei einer andere Subgruppe dominieren negative Selbstwertgefühle, die wiederum ineffektive Interaktionsverhalten und sozialen Rückzug nach sich ziehen. Diese Kinder weisen auch depressive Stimmungen auf. Ein Teil der Kinder weist deutliche Defizite bei der sozialen Informationsverarbeitung auf, auch in Situationen, in denen sie nicht durch soziale Ängste gehemmt werden. Eine weitere Untergruppe zeigt grundsätzliche Defizite in der Sozialen Kompetenz, auch wenn sie nicht sozialer Aufmerksamkeit ausgesetzt sind. Das Modell zeigt auf, dass Soziale Unsicherheit an verschiedenen Stellen einsetzen kann. Die einzelnen Komponenten verstärken sich gegenseitig und führen zu einer stabilen Problematik.
Das multimodale Modell nach Döpfner ….
-erklärt soziale Ängste bei Kindern,
-berücksichtigt soziale Angst,
negative Selbstwertgefühle, Interaktionsverhalten und Informationsverarbeitung und
-basiert auf dem Konstrukt der Selbstunsicherheit
Zielgruppe von Til Tiger
Das Trainingsprogramm „Mutig werden mit Til Tiger“ richtet sich an ängstliche, sozial unsichere und schüchterne Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren und deren Eltern.
Soziale Unsicherheit
auf individueller Ebene ….
– erhöht das Risiko für das spätere Auftreten einer depressiven Episode,
– erhöht das Risiko für das spätere Auftreten von Einsamkeits- und Minderwertigkeitsgefühlen,
– erhöht das Risiko für das spätere Auftreten von Störungen durch Substanzkonsum und
– bleibt bis ins Jugend und Erwachsenenalter stabil.
Innerhalb einer Kohorte …
-nimmt die Zahl der Kinder mit klinisch auffälligem Sozialen Rückzug im Verlauf der Kindheit und Jugend zu,
-nimmt die Zahl der subklinischen internalisierenden Störungen im Verlauf der Kindheit und Jugend kontinuierlich zu.
Komponenten der Sozialen Unsicherheit ….
-wurden als signifikant Prädiktoren für neue, im Alter von 18 bis 25 Jahren aufgetretene psychische Störungen identifiziert und
-haben einen signifikanten Einfluss auf die weitere Chronifizierung psychischer Störungen.
Internalisierende Störungen (ängstliche und depressive Syndrome) im Kindes- und Jugendalter …
-erhöhen das Risiko für einen späteren Suizidversuch,
-erhöhen das Risiko für spätere Störungen durch Subtanzkonsum
-erhöhen das Risiko, wiederholte und anhaltende affektive Störungen im Erwachsenenalter zu entwickeln und
-führen in verschiedenen Lebensbereichen wie Arbeit, soziale Aktivitäten, schulische Leistungen und zwischenmenschliche Beziehungen zu Beeinträchtigungen.