4.2.2 Aggregierte Planung in der Supply Chain Flashcards
aggregierte Planung - weitere Vorteile
vereinfacht Kommunikation zwischen den Akteuren einer SC
aggregierte Planung - Beispiel Kommunikation
finden über aggregierte Pläne statt:
* Voranmeldungen von benötigten Ressourcenkapazitäten an Subunternehmen
* Voranmeldungen zukünftiger Bedarfe an Modullieferanten
aggregierte Planung - Voranmeldungen benötigter Ressourcenkapazitäten / zukünftiger Bedarfe
- werden hinsichtlich Bestellzeitpunkt und Bestellartikel
- mit voranschreitender Zeit und der Überführung der taktischen Pläne
- in die operativen Pläne genauer spezifiziert
hierarchische Aggregation - allgemein
- kann über mehrere Ebenen hinweg erfolgen
- Aggregationsgedanke ist unabhängig von der Bezeichnung und der Anzahl der Hierarchieebenen
hierarchische Aggregation - Beispiel
- unterschiedliche regionale Märkte
-> ein nationaler Markt - unterschiedliche nationale Märkte
-> der globale Markt (höchste Aggregationsebene)
Aggregierte Planung - Planung in Supply Chains
- erfordert eine simultane Betrachtung
- unterschiedlicher hierarchischer Dimensionen
Aggregierte Planung - gängige Aggregationsdimensionen in der Planung
- Zeit
- Produkt
- Kapazität
- Markt
Aggregationsdimension Zeit - allgemein
- physikalische Größe
- folgt einer vorgegebenen Hierarchie
-> Aggregationsebenen sind vorgegeben
Aggregationsdimension Zeit - Beispiel
Nachfragemenge kann zu einer:
* wöchentlichen
* monatlichen
* quartalsweisen
* jährlichen
Nachfragemenge aggregiert werden
Aggregationsdimension Produkt - Hierarchiestruktur
- ist in der Regel unternehmensspezifisch oder gar funktionsspezifisch definiert
- Marketing und Vertrieb könnten andere Hierarchiestruktur verwenden als die Produktion
Aggregationsdimension Produkt -Hierarchiestruktur - Erfordernis
gemeinsame Definition aller beteiligten Akteure in der SC ist entscheidend für:
* stimmige Kommunikation
* gemeinsame Planung
Aggregationsdimension Produkt - Hierarchiestruktur - Beispiel
- Produkt bzw. Artikelnummer (SKU) (niedrigste Aggregationsebene)
- Produktgruppe
- Produktlinie
- Produktklasse
- Produktfamilie (höchste Aggregationsebene)
SKU
- Stock Keeping Unit
- = Artikelnummer
Aggregationsdimension - Kapazität - allgemein
Hierarchiestruktur der Aggregationsebenen von Kapazitäten ist vielschichtig
hierzu zählen:
* Produktions-
* Lager-
* Transportkapazitäten
Aggregationsdimension - Kapazität - Hierarchiestruktur
- folgt den Aggregationsmerkmalen der betrachteten Ressourcen
- und den Prozessen, in denen die Ressourcenkapazitäten eingesetzt werden
Aggregationsdimension - Markt - allgemein
Hierarchiestruktur der Aggregationsebenen gestaltet sich unternehmensspezifisch
Aggregationsdimension - Markt - Beispiel
bei multinationalen Konzernen Hierarchiestruktur:
* Welt
* Regionen
* Staaten bzw. Länder
Auswahl der Aggregationsdimensionen und der Aggregationsebenen - Zweck
-> für jeweiligen Zweck angepasste Planungsräume aufspannen
Auswahl der Aggregationsdimensionen und der Aggregationsebenen - Beispiel
Nachfrageprognose über ein Jahr
-> Absatzplan über folgende Dimensionen und Aggregationsebenen aufgespannen:
[Dimension|Aggregationsebene]
* [Zeit|Monat]
* [Produkt|Produktlinie]
* [Markt|nationaler Markt]
Disaggregation - allgemein
Detaillierungsvorgang
Disaggregation - Hintergrund
- je mehr sich aggregierte Pläne zeitlich in Richtung der Gegenwart bewegen
- desto mehr Informationen sind verfügbar
-> Generierung detailliertere Pläne
-» als ausführbare Pläne der operativen Ebene überführen
Abb. Beispielhafte Darstellung möglicher Konkretisierungsschritte eines Absatzplans
Vereinfachung der aggregierten Planung - Basis
Verdichtung von Informationen entlang der Aggregationsdimensionen
-> verringert Wirkung fehlender Informationen in der Planung
-> reduziert den Einfluss von Marktschwankungen
Aggregierte Planung - Beispiel Einfluss von Marktschwankungen
Absatzplanung auf monatlicher Zeitebene und regionaler Marktebene für ein bestimmtes Jeansmodell:
schwankende Kundennachfragen an verschiedenen Tagen in unterschiedlichen Filialen nach diversen Jeansgrößen gleichen sich aus
taktische Prognosen - heute
nach aktuellem Stand:
weder effektiv noch effizient, taktische Prognosen und daraus abgeleitete taktische Pläne auf niedrigen bzw. detaillierten Aggregationsebene zu erstellen
pseudogenaue Pläne - allgemein
Taktische Pläne auf detaillierter Aggregationsebene,
die beanspruchen genau zu sein
pseudogenaue Pläne - Problem
- Erstellung verschwendet wertvolle Planungskapazitäten
- sind fortwährenden Anpassungen unterworfen
- Planveränderung müssen kommuniziert werden
-> hoher Anstieg der Informationsmeng ohne wesentlichen Mehrwert
pseudogenaue Pläne - Beispiel
Produktionsplanung für Jeans mit einem Planungshorizont von einem Jahr auf der Artikelebene
-> für jede Jeansgröße und -farbe des Jeansmodells ein Produktionsplan für ein Jahr erstellen und stetig aktualisieren
pseudogenaue Pläne - Beispiel - Voraussetzung für sinnvolle Aggregation
benötigte Produktionsressourcen für alle Jeans eines Modells sind gleich
-> diese Aggregationsmerkmale heranziehen
Festlegung geeigneter Aggregationsebenen
- für die unterschiedlichen Planungsdimensionen ist im hohen Maße vom Produkt und vom Markt bestimmt
- nicht generell bestimmbar
Aggregierte Planung - taktische Entscheidungen - allgemein
- Auf Ebene der aggregierten Planung sind zahlreiche zu treffen
- wirken unmittelbar auf die Effektivität und die Effizienz der SC ein
Aggregierte Planung - taktische Entscheidungen - Kategorien
- Kapazität
- Servicegrad
- Bestände
Aggregierte Planung - taktische Entscheidungen - Kategorien - Wechselwirkungen
- generischen Ziele der Entscheidungskategorien stehen in der Regel in konfliktärer Wechselwirkung zueinander
- erzeugen ein Spannungsfeld
Abb. Entscheidungskategorien und ihre generischen Ziele in der taktischen Supply-Chain-Planung
taktische Entscheidungen - Kapazität - Problem
Vorhalten von Kapazitäten verursacht fixe und variable Kosten
taktische Entscheidungen - Kapazität - Entscheidungen
sind über Auslastungshöhe und über Produktionsmix zu treffen
-> verfügbare Kapazitäten effizient einsetzen
taktische Entscheidungen - Kapazität - Effizienz
stabile und hohe Auslastung von Ressourcen
taktische Entscheidungen - Servicegrad - Produkte zum richtigen Zeitpunkt anbieten
-> marktgerechte Deckung der Nachfrage
taktische Entscheidungen - Servicegrad - Produkte zu spät anbieten
-> Wettbewerber können Kundennachfrage bedienen
-» Reduktion der Umsätze der SC
-» durch Entsorgung der Bestände Kosten für SC
taktische Entscheidungen - Servicegrad - Ziel
marktgerechte und wettbewerbsfähige Servicegrade definieren
-> trotz Schwankungen in der Nachfrage diese effektiv bedienen
taktische Entscheidungen - Bestände - Hintergrund
- Angebot und Nachfrage eines bestimmten Produkts an einem bestimmten Ort weichen üblicherweise voneinander ab
- in Zeitpunkt und Menge
-> Abweichungen über Bestände ausgleichen
taktische Entscheidungen - Bestände - Problem
- Bestände führen zur risikobehafteten Bindung von Kapital -> Kosten
- Bestände von Rohstoffen oder Zwischenprodukten müssen erst Produktionsschritte durchlaufen
- Erlöse entstehen erst durch Abverkauf von Endproduktbeständen
taktische Entscheidungen - Bestände - Entscheidung
- an welchen Standorten
- welche Produkte
- in welcher Höhe
für eine effiziente und effektive Nachfragedeckung zu bevorraten sind
Aggregierte Planung - Kompromisse -Beispiele
- trotz Nachfrageschwankungen Kapazitäten der Produktion kontinuierlich hoch auslasten
- Nachfrage bestandsarm mit einem hohen Servicegrad bedienen
Aggregierte Planung - Kompromisse - trotz Nachfrageschwankungen Kapazitäten der Produktion kontinuierlich hoch auslasten
-> Differenz zwischen Mengenschwankung der Nachfrage und stabilen Produktionsmengen über kostenverursachende Bestände abzufedern
Aggregierte Planung - Kompromisse - Nachfrage bestandsarm mit einem hohen Servicegrad bedienen
-> Kapazitäten notwendig, die flexibel und wirtschaftlich anfallende Mengenschwankungen der Nachfrage bedienen können
Aggregierte Planung - Kompromisse
- je nach Relevanz der genannten Entscheidungskategorien
- unterschiedliche Kompromisse zwischen Effizienz und Effektivität der SC
Aggregierte Planung - Kompromisse - Ausarbeitung
Einsatz von computergestützten Methoden:
-> einfache und komplexe Wechselwirkungsmechanismen zwischen unterschiedlichen Plänen berücksichtigen
-» Auswirkungen unterschiedlicher Kompromissvorschläge untersuchen
Aggregierte Planung - Kompromisse - computergestützte Methoden
- computergestützten Simulation
- mathematischen Optimierung