2.3.1 Supply-Chain-Strategien unter Berücksichtigung von Unsicherheiten Flashcards
Einflussfaktoren auf die Lieferkette - heute
global vernetze Wirtschaft
-> instabil
-> nicht zuverlässig vorherbestimmbar
Einflussfaktoren auf die Lieferkette - Beispiele
- Wandel von Kundenpräferenzen
- Änderungen und Neuerungen in nationalen und internationalen gesetzlichen Regulationen
- disruptive Technologien und Geschäftsmodelle, die bestehende Strukturen unter Handlungsdruck setzen
Einflussfaktoren auf die Lieferkette - Auswirkungen
- lösen Trends und Veränderungen auf Lieferketten aus
- sind im Vorfeld nur bedingt abschätzbar und daher schwer bewertbar
-> Unsicherheiten über Gültigkeit der Erkenntnisse und über Verlässlichkeit der Prämissen, die zur Erarbeitung von Supply-Chain-Strategien herangezogen werden
Veränderungen - mit Ankündigung
- Einige kündigen sich mit mehrjähriger Vorlaufzeit an
-> Unternehmen haben Möglichkeiten, sich – je nach verfügbarer Informationslage – auf diese einzustellen - Beispiel: Brexit
Veränderungen - ohne Ankündigung
Beispiel: Corona
adäquate strategische Reaktion auf einzelne kurzfristige Veränderungen
- gestaltet sich als überaus herausfordernd
- falls zeitliche Auswirkung und die Breitenwirkung der Veränderung auf die Wertschöpfungskette nicht absehbar sind
Unsicherheiten - strategische Aufgaben im Kontext des Supply Chain Managements
- systematische Erfassung und Bewertung
- Ableitung von Maßnahmen
Abb. Sechs-Phasen-Modell des Risikomanagements
- sechs Phasen
- laufen zyklisch ab
Sechs-Phasen-Modell des Risikomanagements - Phasen
- Umfeld überwachen
- Risiken identifizieren
- Risiken bewerten
- Maßnahmen beschließen
- Maßnahmen umsetzen
- Umsetzung bewerten
Überwachen relevanter Unsicherheitsfaktoren
- fortlaufende Aufgabe des Risikomanagements
- zu überwachende Unsicherheitsfaktoren sind über die Planungsprämissen hinaus sektor- und branchenübergreifend aufzustellen
Für Überwachung benötigte Informationen - Quellen
- unternehmensinterne Experten
- IT-Systeme
- externe Anbieter (Datenbanken und Marktanalysen)
- öffentlich zugängliche Informationen
- informelle Informationskanäle
zu beobachtende Unsicherheitsfaktoren - Klassifizierung
- Beschaffung
- Absatz
- interne Funktionen
- Wettbewerber
- Politik und Gesellschaft
- technologischer Fortschritt
zu beobachtende Unsicherheitsfaktoren - Beschaffung
- falls Abhängigkeit von externen Lieferanten und Dienstleistern
-> engmaschige Überwachung ihrer Aktivitäten und ihrer strategischen Ausrichtung - Rohstoffmarkt
zu beobachtende Unsicherheitsfaktoren - Absatz
- Entwicklungen im Kundensegment regelmäßig erfassen
- Informationen über die Absatzkanäle und Absatzgegebenheiten
- Ausrichtung und die Marktambitionen von Absatzpartnern (Angebotsportfolio, Zusammenarbeit mit Wettbewerben)
zu beobachtende Unsicherheitsfaktoren - interne Funktionen
Beispiel: Neue Fertigungskapazitäten in der Produktion
* können nicht in der geplanten Zeit in Betrieb genommen werden
* Ausbringungsmenge ist geringer als geplant
zu beobachtende Unsicherheitsfaktoren - Wettbewerber
- Direkte Wettbewerber in aller Regel ausreichend überwacht
- höheres Risiko: Positionierung zuvor nicht beobachteter Akteure als neue Wettbewerber im Markt
-> angrenzende Branchen und Märkte beobachten
zu beobachtende Unsicherheitsfaktoren - Politik und Gesellschaft
- Trend schneller politischer und gesellschaftlicher Veränderungen
- national-protektionistische oder umweltschützende Ausrichtungen in der Politik und in der Gesellschaft
-> signifikante Nachfrageänderungen
Trend der schnellen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen - Grund
- Verbreitung der sozialen Medien und der vermeintlich ungefilterten Kommunikation über diese Medien
- kurze Mitteilung könnte gesamte Wertschöpfungsketten nachhaltig beeinflussen
zu beobachtende Unsicherheitsfaktoren - technologischer Fortschritt - Technologien, die sich disruptiv auf Supply Chains auswirken können
Beispiele:
* Additive Fertigung
* autonomes Fahren
* künstliche Intelligenz
* Blockchain
zu beobachtende Unsicherheitsfaktoren - technologischer Fortschritt
- neue Materialien und Fertigungsmethoden
- gestiegene Zahl an Patentanmeldungen als Indikator technischer Entwicklungen
- Verschiebung der Technologieentwicklung von westlichen Ländern nach China
Neue Materialien und Fertigungsmethoden - Folgen
setzen bestehende Produkte und Geschäftsmodelle unter Druck
-> systematische Beobachtung technologischer Fortschritte für Unternehmen existenziell
Risikomanagement - erste Phase
Analysen erlangter Informationen
-> mögliche Veränderungen erkennbar
Arten von Informationen
- einfach
- komplex
Arten von Informationen - einfache Informationen
quantitativer Natur
-> mit Plandaten gut vergleichbar
-> Abweichungen können rechnerisch und damit automatisierbar ermittelt werden