2.2.1 Strategien von Supply Chains Flashcards
Supply Chains - Charakter
funktions- und unternehmensübergreifend
-> sind in der Lage, ein weites Spektrum an strategischen Ausrichtungen zu bedienen
Spektrum an strategischen Ausrichtungen - Abdeckung
- hochspezialisierte effiziente SC mit hochgradig integrierten Akteuren
- genauso agile SC, die sich beispielsweise durch kurzfristige Kooperationspartnerschaften von Akteuren bilden
Bandbreite an möglichen strategischen Ausrichtungen - Gründe
- vielfältige Funktionsstrategien einzelner Akteure einer SC
- Vielfältigkeit strategischer Kooperationsformen von Unternehmen
Wesentliche Funktionsstrategien
- Distributionsstrategie
- Produkt- und Produktionsstrategie
- Beschaffungsstrategie
- Verwertungs- und Entsorgungsstrategie
- IT-Strategie
Distribution - Definition
in der Logistik und SMC: physische Verteilung von Gütern
Distributionsstrategie - Ziel
Definition langfristiger Rahmenbedingungen für Versorgung der Zielmärkte
Distributionsstrategie - strategische Elemente
- Servicegrad
- Liefergeschwindigkeit und Lieferturnus
- Distributionsnetzwerk und Transportmittel
Servicegrad - Definition
Messgröße, in der die erbrachte Leistung zur vereinbarten Leistung ins Verhältnis gesetzt wird
Servicegrad - Beispiel
- Einhaltung eines bestimmten Lieferzeitfensters für eine Bestellung
- Servicegrad von 98 %:
-> 98 von 100 Sendungen wurden im vereinbarten Zeitfenster geliefert
-> zwei Sendungen wurden nicht wie vereinbart geliefert
Liefergeschwindigkeit und Lieferturnus
zunehmende Bedeutung für Wettbewerbsfähigkeit einer SC
-> erfordert strategische Vorgaben für diese beiden Elemente
Distributionsnetzwerk und Transportmittel - Distributionsnetzwerk
Festlegung geografischer Positionierung von Knoten des Netzwerks:
* Produktions-
* Lagerstätten
* Verteilzentren zur Versorgung der Kunden und Märkte
Distributionsnetzwerk und Transportmittel - Transportmittel
Entscheidung über notwendige bzw. zulässige Transport- und Umschlagmittel
-> physische Warenbewegung zwischen den unterschiedlichen Netzwerkknoten
Produkt- und Produktionsstrategie - Aufgabe
langfristige Ausrichtung der Produktionsressourcen zur Herstellung wettbewerbsfähiger Produkte
-> prägt Freiheitsgrade der SC maßgeblich durch Festlegung des Kundenentkopplungspunktes
Produkt- und Produktionsstrategie - strategische Elementen
beeinflussen Kundenentkopplungspunkt
- Produktdesign und Portfoliogestaltung
- Fertigungsfokus
- Produktionsplanung und -steuerung
Produktdesign und Portfoliogestaltung - bestimmt über…
- Transportprozesse
- Handhabungprozesse
- Lagerprozesse
- Produktionsprozesse
- Bestandshöhen
Produktdesign und Portfoliogestaltung - modulares Produkt
ermöglicht:
* breites Produktportfolio herzustellen
* dabei Bestände niedrig zu halten
* Kundenwünsche durch möglichst späte Endproduktmontage zu berücksichtigen
Fertigungsfokus - Arten
entsprechend dem Strategic Fit :
* kosteneffizient oder
* reaktionsfähig
Fertigungsfokus - kosteneffizient
zielt auf maximale Auslastung vorhandener Fertigungsressourcen ab
Fertigungsfokus - reaktionsfähig
- setzt auf Flexibilität beim Einsatz der Fertigungsressourcen
- bspw. nur dann produzieren, wenn konkrete Kundenbedarfe vorliegen
Fertigungsfokus - Einfluss Fortschritt der Fertigungstechnologien
- Divergenz zwischen einer effizienten und reaktionsfähigen Fertigung wird abnehmen
- bspw. flexible Kleinserienproduktionen durch Einsatz additiver Fertigungsmethoden
Produktionsplanung und -steuerung - Auslöser Fertigungsprozesse
über plangesteuerte oder bedarfsgesteuerte Signale
Produktionsplanung und -steuerung - Aufgabe
Koordination dieser Signale
Produktionsplanung und -steuerung - Steuerungskonzepte
- Make-to-Stock (MTS)
- Make-to-Order (MTO)
- Assemble-to-Order (ATO) oder Configure-to-Order (CTO)
- Design-to-Order (DTO) oder Engineer-to-Order (ETO)
Make-to-Stock (MTS) - allgemein
- Produktion wird über Pläne gesteuert
- Produkte werden kundenanonym gefertigt
- in Fertigproduktlager eingelagert, bis sie von Kunden abgerufen werden
Make-to-Stock (MTS) - Kundenentkopplungspunkt
am Fertigproduktlager
Make-to-Order (MTO) - allgemein
- Produktion wird über konkrete Kundenbestellungen angestoßen
- wird in der Regel für Investitionsgüter angewendet
Make-to-Order (MTO) - Kundenentkopplungspunkt
am ersten Produktionsprozess
Assemble-to-Order (ATO) oder Configure-to-Order (CTO)
Produktion wird in zwei Steuerungsabschnitte unterteilt
Assemble-to-Order (ATO) oder Configure-to-Order (CTO) - erster Abschnitt
Produktionsprozesse werden über MTS-gesteuert und fertigen Komponenten an
Assemble-to-Order (ATO) oder Configure-to-Order (CTO) - zweiter Abschnitt
Prozesse werden über konkrete Kundenbestellungen angestoßen
-> bereitstehende Komponenten werden zu fertigen Produkten montiert
Design-to-Order (DTO) oder Engineer-to-Order (ETO)
- nach Eingang des Kundenauftrags
-> Gestaltung und Konstruktion des Produktes nach Kundenvorgaben - Bei Fertigung können bereits vorgefertigte Komponenten zum Einsatz kommen
Beschaffungsstrategie - Aufgabe
Unternehmen mit allen Ressourcen versorgen, die für die Umsetzung und den Betrieb des Geschäftsmodells benötigt werden
Beschaffungsstrategie - strategische Elemente
- Beschaffungsobjekt
- Zahl der einbezogenen Lieferanten
- Räumliche Dimension
Beschaffungsobjekte
- physische Güter
- Dienstleistungen
- Kapital
- Personal
- Rechte und Patente
- Daten und Informationen
Beschaffungsobjekte - physische Güter
- Rohstoffe
- Fertigungsanlagen
- Gewerbeimmobilien
Beschaffungsobjekte - Dienstleistungen
- Lagerhaltung
- Transport
- Beratung
Zahl der einbezogenen Lieferanten - allgemein
Je nach Beschaffungsobjekt und dem Markt, auf dem beschafft wird
-> Anzahl von Lieferanten
Zahl der einbezogenen Lieferanten - Arten
- Single Sourcing
- Multiple Sourcing
- Dual Sourcing
Single Sourcing - allgemein
Beschaffungsobjekt wird von nur einem Lieferanten bezogen
Single Sourcing - Notwendigkeit
in der Regel langfristige und intensive Zusammenarbeit
Single Sourcing - Abhängigkeit vom Lieferanten
sehr hoch
Single Sourcing - Gründe
- Alleinstellungsmerkmale des Lieferanten
- gemeinsame Produktentwicklung
Multiple Sourcing - allgemein
- Beschaffungsobjekt wird von mehreren Lieferanten bezogen
- eignet sich besonders für Standardprodukte
Multiple Sourcing - Vorteile
- Verringerung der Lieferantenabhängigkeit
- höhere Flexibilität bei Bedarfsschwankungen
- niedrigere Preise durch Lieferantenwettbewerb
Multiple Sourcing - Einfluss Anzahl an Lieferanten
steigenden Anzahl an Lieferanten:
-> steigende Komplexität der Beschaffung
-> geringere Skaleneffekten
Dual Sourcing - allgemein
- besondere Form vom Multiple Sourcing
- Bezug eines Beschaffungsobjekts von zwei Lieferanten
Dual Sourcing - Ziel
- Vorteile von Single Sourcing und Multiple Sourcing erlangen
- ihre Risiken weitgehend reduzieren
Räumliche Dimension - abhängig vom
- Beschaffungsobjekt
- Beschaffungsmarkt
- Kundenmarkt
Räumliche Dimension - Artikel
- regional
- überregional
- national
- in internationalen Wirtschaftsräumen
- global
Räumliche Dimension - Beispiele
- Rohstoffe wie Lithium -> nur aus einigen wenigen Ländern wie Chile und Australien
- Verbrauchermärkten, in denen zunehmend regionale oder nationale Produkte nachgefragt werden, wird der Beschaffungsmarkt durch Kundenerwartungen vorgegeben
Verwertungs- und Entsorgungsstrategie - Treiber
- gesetzliche Vorgaben
- steigendes Umweltbewusstsein der Verbraucher
- Erkenntnisse über Endlichkeit von natürlichen Ressourcen
-> Preissteigerungen auf weltweiten Ressourcenmärkten
Verwertungs- und Entsorgungsstrategie - Produktdesign
bereits beim Produktdesign ressourcenschonende Möglichkeiten berücksichtigen
Verwertungs- und Entsorgungsstrategie - Produktdesign - ressourcenschonende Möglichkeiten
- Instandhaltung
- Modernisierung
- Entsorgung
- Verwertung
Verwertungs- und Entsorgungsstrategie - Aufgabe
Möglichkeiten zur Rückführung von Altprodukten in die Wertschöpfungskette anbieten
Verwertungs- und Entsorgungsstrategie - Möglichkeiten zur Rückführung von Altprodukten
- Recycling
- Upcycling
- Downcycling
Verwertungs- und Entsorgungsstrategie - Neben der Produktgestaltung
insbesondere logistische Prozesse:
* Sammeln
* Lagern
* Transport
der Altprodukte im Fokus der SC
-> strategisch zu erarbeiten
IT-Strategie - Bedeutung
zunehmende Digitalisierung aller Funktionsbereiche
-> zunehmend erfolgsentscheidende Rolle des abgestimmten Einsatzes von Informationstechnologien (IT)
IT-Strategie - IT für SC
operatives Bindeglied zwischen:
* innerbetrieblichen Funktionen
* Akteuren im Wertschöpfungsnetzwerk
IT-Strategie - Anforderungen
- funktions- und unternehmensübergreifende Kompatibilität der eingesetzten IT-Systeme
- ausreichende Flexibilität der IT-Funktionen
-> bei Bedarf auf Marktänderungen reagieren