2.2.2 Strategien von Supply Chains Flashcards
Ableitung der SC-Strategie aus Funktionsstrategien - allgemein
falls nach der Aufstellung aller Funktionsstrategien Definition der SC-Strategie
-> zahlreiche strategische Elemente bereits festgelegt
-» Ableitung der SC-Strategie aus Funktionsstrategien
-»> Positionierung der SC gilt als quasi vorgegeben
Ableitung der SC-Strategie aus Funktionsstrategien - Folgen
Positionierung verortet SC in einem Spektrum zwischen hoch effizient und sehr reaktionsfähig
Einfluss von Funktionsstrategien auf die Supply Chain - Produktdesignstrategie - effiziente Supply Chain
Ausrichtung auf Anforderungen für Großserienproduktion mit geringen Variantenzahlen
Einfluss von Funktionsstrategien auf die Supply Chain - Produktdesignstrategie - reaktionsfähige Supply Chain
- modulare Bauweise der Produkte
- für eine in der Wertschöpfungskette zum Kunden gerichtete Endfertigung
- um kundenindividuelle Wünsche möglichst zu berücksichtigen
Einfluss von Funktionsstrategien auf die Supply Chain - Beschaffungsstrategie -
effiziente Supply Chain
- Dual Sourcing
- zur Erzielung hoher Kostenersparnisse
- über Lieferantenwettbewerb und Skaleneffekte
Einfluss von Funktionsstrategien auf die Supply Chain - Beschaffungsstrategie - reaktionsfähige Supply Chain
- Single Sourcing für Komponenten und Modulfertigung
- Multiple Sourcing für Standardprodukte
Einfluss von Funktionsstrategien auf die Supply Chain - Produktionsstrategie - effiziente Supply Chain
- Fertigung über Make-to-Stock
- Fokus auf hohe Auslastung der Produktionsanlagen
Einfluss von Funktionsstrategien auf die Supply Chain - Produktionsstrategie - reaktionsfähige Supply Chain
- Fertigung über Assamble-to-Order
- flexible Produktionsressourcen
Einfluss von Funktionsstrategien auf die Supply Chain - Distributionsstrategie - effiziente Supply Chain
- geringe Lagerbestände
- Fokus auf Kosten und Qualität bei der Lieferung
Einfluss von Funktionsstrategien auf die Supply Chain - Distributionsstrategie - reaktionsfähige Supply Chain
- ausreichend hoher Bestand, um auf Nachfrageänderungen reagieren zu können
- Fokus auf Qualität, kurze Lieferzeiten und Lieferverlässlichkeit
Funktionsstrategien - Erzielung des Strategic Fit
- zunächst Funktionsstrategien aufgestellen
- anschließend in mehreren Anpassungsschleifen aufeinander abgestimmen
Strategic Fit - Abstimmungsprozess
Supply-Chain-Strategie mit ihrem Koordinationscharakter kann als Bindemittel zwischen den einzelnen Funktionsstrategien dienen
Abstimmungsprozess - Schleifen
Bei jeder Schleife werden Funktionsstrategien variiert und ihre Auswirkungen auf die Supply-Chain-Strategien bewertet
Abstimmungsprozess - Zustimmung
kollaborative Abstimmungsprozess wird wiederholt, bis alle Funktionsverantwortlichen der eigenen Funktionsstrategie und der Supply-Chain-Strategie zustimmen
Supply-Chain-Segmentierung - Problemstellung - Ausgangslage
Unternehmen bieten in der Regel mehrere Produkte oder Dienstleistungen in unterschiedlichen Märkten für verschiedene Kundensegmente
Supply-Chain-Segmentierung - Problemstellung - One size fits all
in der Praxis zeigt sich, dass eine einzelne Supply Chain nicht genügt, um ein breites Produktportfolio in unterschiedlichen Märkten erfolgreich anzubieten
Supply-Chain-Segmentierung - Problemstellung - produkt- bzw. marktspezifischen Supply Chains
Aufbau und paralleler Betrieb von produkt- bzw. marktspezifischen SC aufgrund Ressourcen- und Kostenintensivität nicht praktikabel
Supply-Chain-Segmentierung - Problemstellung - Lösung
- Lösung: Supply-Chain-Segmentierung
- hat sich in der Praxis als Methode zur Ableitung von SC-Strategien bewehrt
Supply-Chain-Segmentierung - Vorgehen - Anforderungen
produkt- und marktspezifische strategische Anforderungen werden an übergeordnete Supply-Chain-Prozesse abgeleitet:
* Planung
* Beschaffung
* Produktion
* Distribution
Supply-Chain-Segmentierung - Vorgehen - Zusammenfassen
- abgeleiteten Anforderungen werden nach Ähnlichkeiten zusammengefasst
- Ziel: Anforderungen über gemeinsame Prozesse und Ressourcen bedienen
Supply-Chain-Segmentierung - Vorteil
über definierte Abschnitte in Versorgungsketten können unterschiedliche Produkte und Märkte mit den gleichen Prozessen und Ressourcen bedient werden
-> Synergieeffekte
-» Effektivitäts- und Effizienzsteigerung
Supply-Chain-Segment
Kombination von:
* Produkt
* Markt
* Prozess
* Ressource
Strategische Kooperationen - Problemstellung
SC-Strategie, von einem einzigen Unternehmen der Versorgungskette aufgestellt
-> hat über Unternehmensgrenzen hinaus eine eingeschränkte koordinierende Wirkung
Strategische Kooperationen - Notwendigkeit
Beteiligung aller Supply-Chain-Akteure
-> weitreichender Effekt strategischer Planung entlang der gesamten Wertschöpfungskette bzw. des gesamten -netzwerks
Strategische Kooperationen - Aufgabe aller Akteure
- langfristige Pläne und Marktverhalten unter Berücksichtigung des Umfelds abstimmen
- unternehmensspezifischen Funktionsstrategien auf gemeinsame Strategie auszurichten
Strategische Kooperationen - Problem
zeitlich begrenzte Verluste, die einzelnen Unternehmen durch die Einhaltung von gemeinsamen Plänen und Regeln entstehen können
Netzwerkstrategie - Definition
unternehmensübergreifende abgestimmte strategische Planung des Wertschöpfungsnetzwerks
Netzwerkstrategie - Grundlage für
Erarbeitung von Kooperationsstrategien
Kooperation - Definition
- Unternehmen gehe freiwillig eine konkrete Zusammenarbeit ein,
- geht über Abstimmung von Plänen und Verhalten hinaus
Bestimmungsgrad der Zusammenarbeit - wesentlicher Aspekt
- unternehmenseigenen Kernkompetenz
- den sich daraus ergebenden Fragen nach der Eigenleistungs- und Eigenfertigungstiefe der Funktionen
Eigenleistungstiefe und Eigenfertigungstiefe
Anteil, den die eigene Produktion zum Gesamtwert des Endprodukts beiträg
Fertigungstiefe in der Produktion - Frage
- Welche Materialen und Komponenten bzw. Module sollen extern beschafft werden?
- Welche soll das Unternehmen über eigene Fertigungsressourcen herstellt?
Eigenleistungstiefe in der Distribution - Frage
Sollen eigene Lager, Transportmittel und Personal für die Produktverteilung eingesetzt werden?
Eigenleistungstiefe in der IT - Frage
Soll eine unternehmensinterne Infrastruktur aufgebaut und betrieben werden?
Outsourcing - Definition
Verlagerung bzw. die Auslagerung von Teilfunktionen aus dem Unternehmen heraus an externe Partner
Outsourcing - Zuordnung
lässt sich der Kooperationsstrategie zuordnen
Strategische Kooperationen - Arten
horizontal oder vertikal zur Wertschöpfungsstufe bzw. Verarbeitungsstufe
Vertikale Kooperationsstrategien
zwischen Partnern auf unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen
Horizontale Kooperationsstrategien
zwischen Unternehmen, die sich auf der gleichen Wertschöpfungsstufe befinden
Abb. Horizontale und vertikale Kooperationen
zunehmender Anzahl an Lieferanten - Problem
Kommunikationsschnittstellen und der Abstimmungsbedarf zwischen Unternehmen und ihren Lieferanten nehmen zu
zunehmender Anzahl an Lieferanten - Lösung
Lieferantenkooperationen:
* Anzahl der Lieferanten reduzieren
* Zusammenarbeit mit verbliebenen Lieferanten intensivieren
Lieferantenkooperationen - Ziel
langfristige Partnerschaften aufbauen
-> Know-how und Flexibilität der Lieferanten sichern
Integrationstiefe - Ableitung
über das Leistungspotenzial des Lieferanten
Lieferanten mit hohen Leistungspotenzial
- eng an der Produktentwicklung beteiligt
- erhalten bei der Herstellung ihrer Produkte hohe Freiheitsgrade
- “Black-Box-Lieferanten”
Lieferanten mit mittleren Leistungspotenzial
- Lieferant fertigt seine Produkte nach exakten Vorgaben seines Kunden
- “Detailvorgabelieferanten”
Lieferanten mit niedrigen Leistungspotenzial
- liefern standardisierte Produkte
- “Kataloglieferanten”
langfristigen Partnerschaften - Entwicklung der Lieferanten
von Detailvorgabelieferanten zum Black-Box-Lieferanten
-> verfestigen Bindung ihrer Lieferanten an das Unternehmen bzw. an die SC
Kundenkooperation - Kundenbindung
langfristigen Bindung von Kunden an das Unternehmen
Kundenkooperation - Ziel
Kundenwünsche frühzeitig erkennen
-> Produktentstehungsprozess effektiver und effizienter aufstelle
Kundenkooperation - Begründung
Werteangebote werden geschaffen, die Kunden tatsächlich nachfragen
-> verkürzten Time-to-Market
-» höhere Marktanteile
Kundenkooperation vs. klassische Methoden der Marktforschung
- Kunden werden bereits bei Ideenfindung eingebunden
- begleiten Produktideen über den gesamten Produktentstehungsprozess
Horizontale Kooperationen - Häufigkeit
- in der Praxis seltener anzutreffen
- horizontale Kooperationen finden zwischen Unternehmen der gleichen Wertschöpfungsstufe statt
-> stehen in direktem Wettbewerb zueinander
Horizontale Kooperationen - Formen
- strategische Allianzen
- Joint Ventures
Strategische Allianzen - finden … statt
- unternehmensübergreifend
- auf einem bestimmten Geschäftsfeld
- auf einem Funktionsbereich
Strategische Allianzen - Ziele
Verteilung von Risiken und Investitionen bei der Entwicklung neuer Technologien oder Märkte
Joint Ventures - Besonderheit
Kapitalbeteiligung der kooperierenden Unternehmen
Wertschöpfungsnetzwerk - Machtposition
Einfluss auf die Ausrichtung der Supply-Chain-Strategie des Netzwerks
Wertschöpfungsnetzwerk - homogenen Verteilung der Macht
partnerschaftliche heterarchische Koordination
-> Ausarbeitung einer gemeinsamen, wenn auch nur kollaborativen SC-Strategie
Heterarchisch
- besondere Form der Machtverteilung in Organisation und Netzwerken
- stehen Akteure nicht in über- und untergeordneten Beziehungen zueinander
- sondern auf der gleichen Machtebene
Wertschöpfungsnetzwerke - heterogene Verteilung der Macht
- werden strategisch nahezu zentral über ein einziges Unternehmen geführt
- Ausrichtung aller anderen Akteure ist auf Strategie des zentralen Unternehmens fokussiert
-> fokales Unternehmen
fokale Unternehmen - Erhalt der Machtposition
- hohe Anteile am Lieferanten- und Kundenmarkt
- große Kapitalstärke
- Innovationsvorsprung
- Einfluss auf Politik und Gesellschaft