Neurologische Notfälle Flashcards

1
Q

Allgemeines

A

✅ Definition neurologischer Notfälle verstanden:
- Zustände wie Schlaganfälle, Meningitis oder Schädel-Hirn-Traumata.
✅ Ursachen und Symptome erkannt:
Ursachen: Gefäßverschlüsse, Entzündungen, Traumata.
Symptome: Bewusstseinsstörungen, Lähmungen, Krampfanfälle.
✅ Sofortmaßnahmen verstanden:
- Lagerung, Sauerstoffgabe und Monitoring.
Vertiefung: Expertenwissen (Optional):
☑️ Ursachen und Komplikationen:
- Zerebrale Durchblutungsstörungen, traumatische Querschnittslähmung, Epilepsie.
☑️ Prähospitale Maßnahmen:
Spezielle Lagerungen (z. B. Seitenlage bei Bewusstlosigkeit).
Pharmakologische Interventionen bei Anfällen.

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2
Q

Allgemeines

A

 Neurologische Notfälle haben viele Ursachen, die sowohl krankheitsbedingt als auch verletzungsbedingt hervorgerufen sein können  Bei allen Ursachen ist Eile geboten, um Folgen zu vermeiden (ggf. verhindern)
 Erkrankungen des Nervensystems oder Erkrankungen, die das NS beeinflussen

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3
Q

Symptome

A

 Quantitative Bewusstseinsstörungen
 Akute Paresen (Teilausnahme motorischer Funktionen eines einzelnen Muskels)Lähmung
 Epileptische Anfälle (Störung des Gehirns auf Grund einer kurz andauernden vermehrten Entladung Nervenzellen)  Bewegungsstörungen
 Bewusstseinsstörungen
 Kopfschmerzen
 Meningismus (Erkrankung der Gehirnhäute (Meningen)Kopfschmerz, Lichtempfindlichkeit und Nackensteifheit)  Schwindel/Übelkeit/Erbrechen
 Sehstörungen

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4
Q

Arten der neurologischen Notfälle

A

 Traumatische Querschnittslähmung, Bandscheibenvorfall, Gehirnerschütterung  Schlaganfall, Sonnenstich, Hirnblutung, Entzündungen

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5
Q

▸ Traumatische Querschnittslähmung

A

 Trauma mit unterschiedlichem Ausmaß einer mechanischen Schädigung von knöchernen oder disko-ligamentären Struktur (keine Auslösung von Reizen durch Nozizeptoren) und des Rückenmarks/Nervenwurzeln
 Strikte Schonung der Wirbelsäule bei Transport mit RD-Material (Schaufeltrage, Stiffneck, etc.)
 Basis Monitoring (ggf. Sauerstoff/mechanische Beatmung)
 Ggf. NEF nachfordern und bei Intubation assistieren

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6
Q

Schlaganfall

A

 Schlagartig auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn, die zum regionalen Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen (vor allem an Glukose) und damit zum Absterben von Gehirngewebe führt
 Schlaganfallinzidenz in Deutschland: ca. 180 von 100.000 Menschen
 Nach Herzerkrankungen und Krebsleiden ist Schlaganfall dritthäufigste Todesursache in Deutschland
 Häufigste Ursache für Langzeitbehinderung
Ursachen
 Hirninfarkt (ischämischer Infarkt); ca. 80 - 85 % der Fälle; Mangeldurchblutung auf Grund von Gefäßverschlüssen
 Hirnblutung (intrazerebrale Blutung, hämorrhagischer Infarkt); ca. 10- 15 %; v.a. bei Hypertonie und Arteriosklerose; nach Riss eines arteriellen Blutgefäßes im
Gehirn oder nach thrombotischem Verschluss einer Hirnvene
Maßnahmen
 Sicherung und Stabilisierung der Vitalfunktionen
 Lagerung nach Situation (Rückenlagerung bei Bewusstseinslosigkeit)  Basis Monitoring
 Pulsoxymetrie und O2-Gabe
Symptomatik
 Patient hat häufig eine Halbseitenlähmung, einen hängenden Mundwinkel, hängende Augenlider, etc.

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7
Q

▸ Schädel-Hirn-Trauma

A

 Gedeckte bzw. offene Schädelverletzung mit Gehirnverletzung
Ursachen
 Schlag, Sturz, Aufprall Maßnahmen
 Stiffneck, schneller und schonender Transport in die (Fach-)Klinik, Basis Monitoring und Pulsoxymetrie, Immobilisation der Halswirbelsäule

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8
Q

Zerebraler Anfall

A

 Vom Gehirn ausgehender Anfall (ggf. mit Muskelzuckungen)  Bei vermehrtem Auftreten deutet auf Epilepsie
 Selbstschutz vor Verletzungen
 NEF und ggf. Medikamentengabe
 Guedel Tubus (verhindert Zurückfallen der Zunge bei Bewusstlosen, sichert dadurch die Atmungsfähigkeit)  Basis Monitoring und Pulsoxymetrie (O2-Gabe)

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9
Q

Meningitis

A

 Infektionsschutztransport bei bereits bestehendem Verdacht
 Meningitis ist eine Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshaut Maßnahmen
 Schutzkleidung anziehen (Mundschutz, Handschuhe, etc.)  KTW oder RTW in spezielle Reinigung nach Einsatz
 Beobachtung Vitalparameter
 Ggf. Eingreifen nach ABCDE-Schema notwendig
 Basis Monitoring
 i.v. Zugang und Vollelektrolytlösung  NEF und Schmerztherapie

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10
Q

Neurologische Notfälle – Vorgehen

A

 Im Allgemeinen: rasche Abschätzung von Hirn-, Nerven- und Rückenmarksschädigung, zügiger Transport in (Fach-)Klinik für genaue Diagnostik

  • Im Speziellen: Beurteilung der quantitativen Bewusstseinslage am Notfallort
    1. Wachheit/Somnolenz (vermehrte Schläfrigkeit)
    –>Patient reagiert dennoch weiterhin auf Außenreize
    2. Sopor (tiefer Schlaf, Reaktion nur auf extreme Reize)
    3. Koma (Bewusstlosigkeit ohne Reaktion auf etwaige Reize)

Diagnostik am Notfallort
* Orientierung, Atmung, Pupillen, Inkontinenz /Entleerungsstörung, Sensibilitätsstörung,
Koordination

Allgemeine Maßnahmen
* Basis Monitoring, Pulsoxymetrie, Sauerstoffgabe, Lagerung (Entsprechend Ursache/Situation)
* I.v. Zugang und Infusionslösung, NEF für Medikamente
* Ggf. absolute Immobilisation der Wirbelsäule mit allem verfügbaren RD-Material wie Schaufeltrage und Stiffneck, Vacuummatratze
* Zügiger und schonender Transport in (Fach-)Klinik

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11
Q

Neurologische Untersuchung

A

-Zu einer grob orientierenden neurologischen Untersuchung gehören die Überprüfung von Bewusstsein, anhand des AVPU-Schemas oder des “Glasgow-Coma-Score”, Orientierung, Pupillenreakton, Sprech oder Sprachstörungen, Sensibiloitö und Motorik

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12
Q

Meningismus

A

-Durch eine Reizung der Hirnhäute kommt es zu einer schmerzhaften “Nackensteifigkeit”
-Der Kopf des liegenden Patienten kann nicht mehr oder nur unter Schmerzen und Widerstand in Richtung Brustbein gebeugt werden

Ursache und Begleitsymptome

-zu den häufigen Ursachen gehören die Hirnhautentzündung (Meningitis), die Subarachoidalblutung und der Sonnenstich
-Eine Meningitis hat fast immer eine infektiöse Ursache und durch Bakterien oder Viren (FSME) ausgelöst werden
-Neben der Nackensteife äußert sich die Meningitis in Kopfschmerzen, hohen Fieber, Lichtüberempflindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen, sowie Blutdruck und Herzfrequenz Veränderungen

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13
Q

Kopfschmerzen

A

-Kopfschmerzen sind ein sehr häufiges und meist harmloses Symptom, können aber auch Ausdruck einer ernsthaften bedrohlichen Erkrankung sein
-Unterteilt in primäre und sekundäre Kopfschmerzen
-Primäre=Keine organischen bzw. strukturellen Schäden (Migräne)
-Sekundäre: Organische Erkrankungen (Hirntumor, saubrachiale Blutungen)

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14
Q

Schlaganfall

A

-Ischämischer und hämorrhagischer Insult/Apoplex
-schlagartig einsetzende neurologische Symptomatik aufgrund einer kritischen lokalen Durchblutungsstörung des Gehirns

Ischämischer Insult

-85% der Fälle
-Aufgrund einer Gefäßverengung oder Verschlusses zu einer Minderversorgung des Gehirns mit Blut und damit Sauerstoff
-Ein Sauerstoffmangel wird von den Hirnnervenzellen nur sehr begrenzt toleriert
-Stirbt Nervengewebe ab spricht man von einem ischämischen Infarkt
-Halbseitenlähmung, Sehstörung, Sprachstörung bilden sich dann nicht mehr oder nur teilweise zurück
-Risikofaktoren sind Bluthochdruck, Diabetes, Nikotin und erhöhte Blutfette
-Ursächlich sind meist die Gefäßverengugen hinversorgender Arterien

Hämorrhagischer Insult

-aufgrund einer Gefäßzerreißug kommt es einer intrakraniellen Blutung
-Risikofaktor ist ein Bluthochdruck oder blutverdünnende Medikamente kommen in Frage
-Es kommt zu einer Blutung in das Hirngewebe und oder in die Hirnkammern
-Auch nach einem Schädel-Hirn Traumas kann es zu einer intrazebralen Blutung kommen

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15
Q

Lähmungen sind kontralateral

A

-eine Schädigung der rechten Hirnhälfte geht mit einer linksseitigen Lähmung einher und umgekehrt–>Pyramidenbahnfasern

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16
Q

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist die Anwendung des FAST-Test hilfreich

A

F (face)= Patienten lächeln lassen (Gesicht verzieht sich einseitig?)

A rm= Arm-Vorhalte-Versuch durchführen lassen (Absinken eines Arms)

S peech= Patienten einen einfachen Satz nachsprechen lassen (Sprache verwaschen?)

T ime= Jede Minute zählt (ist einer der o.g. Punkte pathologisch, besteht ein hochgradiger Verdacht auf einen Schlaganfall!

17
Q

Schlaganfall

A

-Der Schlaganfall beschreibt eine schlagartig einsetzende neurologische Symptomatik aufgrund einer lokalen Durchblutungsstörung des Gehirns
-Der ischämische Insultieren ist die häufigste Form eines Schlaganfalls–>Durch eine Gefäßverengung oder einen Gefäßverschlusses kommt es zu einer Sauerstoffunterversorgung des Gehirns, die eine neurologische Symptomatik nach sich zieht
-Bei einer sog. TIA (Transitorische Ischämische Attacke) bildet sich die Symptomatik innerhalb von 1h vollständig zurück
-Ursächlich sind meist Gefäßverengungen in der hinversorgender Arterien, Embolien,,,
-Bei hämorrhagischen Schlaganfällen liegt die Ursache bei einer Gefäßzerreißung und es kommt zu einer Einblutung
-Ursächlich ist hier meist ein Bluthochdruck
-Durch die Blutung kommt es zu einer Raumforderung und je nach Ausmaß zu einem intrakraniellen Druckanstieg
-Zu Symptomen zählen

  1. Lähmung einer kompletten Körperseite/Gesichtshälfte
    2.Sensibilitäts, Seh, Sprach und Sprechstörungen
  2. Kopfschmerzen
    4.Bewusstseinstörungen

Es hilft die Anwendung des FAST Tests

18
Q

Time is brain

A

-Die Prognose ist umso günstiger, umso früher Therapiemaßnahmen eingeleitet werden, da dann noch Hirnnervenzellen zu retten sind.
-Schnelle Erkennung (FAST) und Weiterleitung in eine Klinik mit Strike Unit sind entscheidend

19
Q

Präklinsiche Versorgung

A

-diese unterscheidet sich bei einem ischämischen bzw. hämorrhagischen Insults nicht

20
Q

Maßnahmen bei Verdacht auf Insult

A

Time is brain

-Prognose ist günstiger umso eher Therapiemaßnahmen eingeleitet werden.
-Vorrangiges Ziel ist das schnelle Erkennen des Schlaganfalls–>eine plötzlich auftretende Lähmung, akute Sprachstörungen, plötzlich heftigste Kopfschmerzen und Störungen der Wachheit)
-Zu den Basismaßnahmen zählen:

  1. Sicherung der Vitalfunktionen gemäß ABCDE)
  2. die symptomorientierte Lagerung, wo bei der Patient nicht auf die gelähmte Seite gelagert werden sollte:

3.Dokumentation des Symptonbeginns

4.Basismonitoring inkl Blutzucker Kontrolle

  1. Sauerstoffgabe

6.NA nachfordern

21
Q

Systemorientierte Lagerung

A
  1. Bei Bewusstseintsgestörten oder bewusstlosen Patienten in stabile Seitenlage
  2. bei bewusstseinsklaren Patienten mit zerebraler Schädigung und/oder hohem Blutdruck in 30° Oberkörper hochlagern
  3. Bewusstseinsklare Patienten mit niedrigem Blutdruck flach lagern
22
Q

Synkope (Ohnmacht)

A

-plötzlicher reversibler Bewusstseinsverlust, der auf einer Minderdurchblutung des Gehirns beruht und einem Tonusverlust der SKelettmuskulator einhergeht

23
Q

Synkope (Ohnmacht)

A

-Eine Synkope ist ein plötzlicher, spontan einsetzender und reversibler Bewusstseinsverlust, bedingt durch eine Minderdurchblutung des Gehirns.

Ursachen sind

  1. Reflexvermittelte Synkopen durch Schreck, Schmerz und Stress
  2. Kreislaufbedingte Synkopen zb nach dem Aufstehen
  3. Vom Herzen ausgehende (kradiogene) Synkopen durch Herzrhtmusstörungen oder Herzklappenfehler

Die Betroffenen berichten oft, dass Ihnen schwarz vor Augen oder schwindelig wurde
-Blasse, kaltschweißige Haut und eine Tachykardie sind typische Symptome nach einer Synkope
-Sobald der Patient in die “Schocklagerung” gebracht wird, verschwinden diese Symptome
-DIe Ananasse kann bereits Wegweisend sein

  1. ABCDE:

-Lagerung entsprechend Bewusstseinslage
-Basis Monitoring inkl BZ-Messung
-NA nachfordern bei instabilen Patienten

24
Q

Epileptische Anfälle

A

-Der epileptische Anfall ist durch eine umkoordinierte, gesteigerte Aktivität zerebraler Nervenzellen gekennzeichnet
-Erst bei sich wiederholenden Anfällen spricht man von einer Epilepsie
-Es werden fokale von generalisierten Anfällen unterschieden
-Entprechend ihrer Ursache kann man genetische von erworbenen und nicht klassifizierten Epilepsie unterscheiden
-zu den erworbenen Ursachen gehören: Hirntumore, Hirnblutungen, Intoxikationen und Hypoglykämien
-Fokale Anfälle können sich beispielsweise in motorischen (Krampfanfall) Symptomen äußern
-Bei generalisierten Anfällen finden sich häufig kombinierte tonisch-klonischce Anfälle, deren häufigste Form der sog. “Grand-mal-Anfall ist”
-Er beginnt oft mit dem sog. “Initialschrei”, der Betroffene wird dann bewusstlos und des kommt zu tonischen Krämpfen. die in klinische Krämpfe) übergehen
-Während des Krampfanfalls besteht eine Apnoe
-Zungenbiss, Inkontinenz und verstärkter Speichelfluss sind weitere Symptome
-In der folgenden Terminalschlafphase erschlafft die Muskulatur, die Atmung setzt wieder ein und der Betroffene ist benommen
-Der NA ist nachzufordern
-WÄhrend des Anfalls: Patienten vor Verletzungen schützen, nicht festhalten
-ZU den durchführend Basismaßnahmen im Anschluss an den Anfall zählen

  1. Sicherung der Vitalfunktionen gemäß ABCDE
    2.Basismonitoring inkl BZ MEssung
    3.Sauerstoffgabe
    4.Symptomorientierte Lagerung