Irrtum über Kausalverlauf bei zweiaktigem Geschehen Flashcards
Irrtum über Kausalverlauf
Der Täter glaub irrtümlich, den Erfolg bereits mit seiner ersten Handlung herbeigeführt zu haben, führt ihn tatsächlich aber erst mit einer daran anschließenden Handlung herbei
Lehre vom dolus generalis
Beide Handlungen blilden ein einheitliches Gesamtgeschehen, das auch im zweiten Teil noch von einem Gesamttötungsvorsatz getragen wird. -> vollendetes vorsätzliches Delikt.
P: Fingieren eines erloschenen Vorsatzes
Aufspaltungslösung
Beide Handlungen sind getrennt zu betrachten.
Erste Handlung hat Vorsatz jedoch keinen Erfolg. Zweite hat Erfolg, jedoch keinen Vorsatz. -> versuchtes Delikt in Tatmehrheit mir fahrlässigem Delikt.
P: Bedeutung der Ersthandlung für den Erfolgseintritt wird nicht zureichend berücksichtigt.
Unwesentlichkeitslösung hM OT
Maßgebliche Tathandlung ist die erste Handlung.
OT: Erste Handlung ist ursächlich für den Erfolgseintritt. OZbar, da ein solcher Geschehensverlauf nicht außer der Lebenserfahrung liegt. Zweite Handlung schafft also keine neue Gefahr, sondern schließt an die durch die erste Handlung erzeugte Ausgangsgefahr an.
Unwesentlichkeitslösung ST
Zum Zeitpunkt der ersten Handlung liegt Vorsatz vor. Dass der Täter den Erfolg nicht wie geplant unmittelbar mit der ersten, sondern erst mit der zweiten Handlung bewirkt, stellt lediglich eine unwesentliche Abweichung des tatsächlichen vom vorgestellten Kausalverlauf dar. -> vollendetes vorsätzliches Delikt