Fehlschlag des Versuchs Flashcards
Einzelaktstheorie
Jede auf die Tatbestandsverwirklichung gerichtete Handlung ist isoliert zu betrachten. Ein Fehlschlag liegt deshalb schon dann vor, wenn der Täter einen einzelnen aus seiner Sicht erfolgsgeeigneten Ausführungsakt vollzieht und dann dessen Scheitern erkennt.
-> Kritik: Aufspaltung eines einheitlichen Lebensvorganges. Schränkt Rücktrittsmöglichkeit zu sehr sein, was im Hinblick auf den Opferschutz wenig zweckmäßig erscheint.
Tatplantheorie (frühere Rspr)
Ein ggf. zuvor gefasster Tatplan stellt den Bezugspunkt zur Bestimmung des Fehlschlags dar. Hiernach liegt ein subjektiver Fehlschlag vor, wenn der eigene Tatplan vollständig ausgeführt und dennoch der angestrebte Erfolg nicht herbeigeführt wurde.
Kritik: Privilegiert den, der viele Handlungsalternativen einplant und damit mit höherer krimineller Energie handelt.
Lehre von der Gesamtbetrachtung und dem Rücktrittshorizont (hM)
Das auf die Tatbestandsverwirklichung gerichtete Verhalten des Täters ist in seiner Gesamtheit zu betrachten. Entscheidend ist die Vorstellung des Täters nach Vornahme der letzten Ausführungshandlung (sog. Rücktrittshorizont).
-> Beachte den KORRIGIERTEN RÜCKTRITTSHORIZONT
Einleitung
Ob in der vorliegenden Fallkonstellation, in der der Täter noch Fortsetzung- und Wiederholungsmöglichkeiten zur Tatvollendung hat, bereits ein Fehlschlag vorliegt, wenn die erste Möglichkeit ausscheidet, ist umstritten.