Traum Zahn Flashcards

1
Q

Schmelzinfraktion
Synonym: Schmelzinfraktur

Def, Therpie

A

=unvollständige Sichtbarer RISS des Zahnschmelzes ohne Substanzverlust= ausschließlich auf den Schmelz begrenzt

  • unterschiedliche Verlaufsmuster
  • selten (nur in 4% der Fälle) ohne die Hilfe einer zusätzlichen KALTLichtquelle erkennbar
  • keine speziellen Therapie der Pulpa
  • Die Sensibilität jährliche Nachkontrolle
  • Infraktionen und Mikrorisse Eintrittspforten für Mikroorg
  • keine restaurative Therapie.
  • Ausgeprägte Risse können mit Adhäsivsystem versiegelt werden,

um die PULPA vor bakteriellen Invasion zu SCHUETZEN und um eine ästhetisch extrinsische VERFAERBUNG der Risse zu VERHINDERN

Komplikationen 0–3,5% Pulpanekrose

  • Schmelzinfraktionen (Synonym: Schmelzinfraktur) oder Schmelzsprünge sind Risse, welche ausschließlich auf den Schmelz begrenzt sind.
  • je nach Gewalteinwirkung und -richtung unterschiedliche Verlaufsmuster
  • Klinisch selten (nur in 4% der Fälle) ohne die Hilfe einer zusätzlichen kalte Lichtquelle erkennbar
  • keine speziellen Therapiemaßnahmen der Pulpa erforderlich
  • Die Sensibilität („Vitalität“) des Zahnes sollte im Rahmen von jährlichen Nachkontrollen überprüft werden, da Infraktionen und Mikrorisse Eintrittspforten für Mikroorganismen sein können
  • Keine restaurative Therapie
  • Ausgeprägte Risse können mit einem Adhäsivsystem versiegelt werden, um die Pulpa vor einer möglichen bakteriellen Invasion zu schützen und um eine ästhetisch störende extrinsische Verfärbung der Risse zu verhindern
  • 0–3,5% (Stalhane 1975; Nielsen 1981) der Fälle mit einer Pulpanekrose gerechnet werden.
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2
Q

Kronenfraktur, begrenzt auf den Schmelz
(= Schmelzfraktur
DEF, TH

A

= Frakturen, die ausschließlich den Zahnschmelz betreffen

=keine speziellen Therapiemaßnahmen der Pulpa erforderlich.

= Die Sensibilität jährlichen Nachkontrollen

=Eine Versiegelung kann bei ausgeprägten Schmelzfrakturen bei eventuelle Schädigung der Pulpa zu vermeiden sinnvoll sein.

=Frakturen und Mikrorisse Eintrittspforten für
Mikroorg

=keiner restaurativen Sofortversorgung.

=einfache Schliffkorrektur zur Rekonturierung des Zahnes ausreichend sein, zu einem späteren
Zeitpunkt adhäsiv versorgt

Komplikationen 0–1% Pulpanekrose

Kronenfrakturen:
Kronenfraktur, begrenzt auf den Schmelz (= Schmelzfraktur) = Frakturen, die ausschließlich den Zahnschmelz betreffen
• keine speziellen Therapiemaßnahmen der Pulpa erforderlich
• Eine Versiegelung unter Anwendung der Säureätztechnik kann bei ausgeprägten Schmelzfrakturen in Hinblick auf eine eventuelle Schädigung der Pulpa sinnvoll sein
• Die Sensibilität („Vitalität“) des Zahnes sollte im Rahmen von jährlichen Nachkontrollen überprüft werden, da Frakturen und Mikrorisse Eintrittspforten für Mikroorgansimen sein können.
• Schmelzfrakturen bedürfen – sofern ästhetisch vertretbar und abhängig vom Schweregrad - keiner restaurativen Sofortversorgung
• Bei Schmelzfrakturen kann je nach Ausmaß des Defekts eine einfache Schliffkorrektur zur Rekonturierung des Zahnes ausreichend sein. Bei Bedarf kann zu einem späteren Zeitpunkt adhäsiv versorgt werden.
• Bei Frakturen muss in 0–1% (Stalhane 1975; Ravn 1981) der Fälle mit einer Pulpanekrose gerechnet werden

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3
Q

Kronenfraktur (Schmelz, Dentin, ohne Pulpabeteiligung)
(= unkomplizierte Kronenfraktur)
Schmelz-Dentin-Fraktur

Kronenfraktur (Schmelz-Dentin) OHNE PULPABETEILIGUNG (=UNKOMPLIZIERTE KRONENFRAKTUR)
DEF,TH

A

= Fraktur der Zahnkrone unter Mitbeteiligung des Zahnschmelzes und des Dentins ohne Freilegung der
Pulpa

Bei Dentinwunden besteht eine Infektionsgefahr des Endodonts.
= die restaurative Therapie in erster Linie auf das optimale Abdichten der Dentinwunde ausgerichtet

  1. bei Dentinstärke (>0,3-0,5mm) Phosphorsäure PLUS Total-Bond-Technik Versieglung
  2. bei geringer DentinApplikation einer Schutzschicht mittels ZB CAOH2 Materialien oder MTA

=Wenn def Versorgung nicht sofort möglich ist, zum Schutz der Pulpa eine bakteriendichte Abdeckung ZB Glasionomerzement

Bei der definitiven Therapie

  1. Wiederbefestigung des Fragments (Reattachment)
    ODER
  2. Direkte Restauration (Kompositaufbau)
    ODER
  3. Indirekte Restauration (Veneer, Krone)

Die Sensibilität mind 1x Jahr in ertsen Jahr

Komplikationen 6% Pulpanekrose
Kanalobliterationen und externe Wurzelresorptionen kommen (< 1%).

= Fragmente, welche in einem Stück vorliegen, sicher repositionierbar sind, über eine ausgedehnte
Adhäsionsfläche und einen günstigen Frakturverlauf verfügen, können wieder verwendet werden.

=Durch lange trockene Lagerung verfärbte Bruchstücke
über 24 Stunden in Wasser oder Kochsalzlösung rehydrieren

Kronenfraktur (Schmelz-Dentin) OHNE PULPABETEILIGUNG (=UNKOMPLIZIERTE KRONENFRAKTUR) = = Fraktur der Zahnkrone unter Mitbeteiligung des Zahnschmelzes und des Dentins ohne Freilegung der Pulpa (Andreasen JO 1972).
• Bei Dentinwunden besteht eine Infektionsgefahr des Endodonts. Bei Kronenfrakturen mit freiliegendem Dentin soll deshalb die restaurative Therapie in erster Linie auf das optimale Abdichten der Dentinwunde ausgerichtet sein.
• Die Dentinwunde kann bei geringer Restdentinstärke (>0,3-0,5mm) nach der Konditionierung mit Phosphorsäure mit der Total-Bond-Technik versiegelt warden
• Bei geringer Restdentinstärke kann die Applikation einer Schutzschicht mittels biokompatibler Materialien wie beispielsweise kalziumhydroxidhaltiger Materialien oder Mineraltrioxidaggregat (MTA; Synonym: medizinischer Portlandzement) weitgehend erfolgen
• Wenn eine definitive Versorgung nicht sofort möglich ist, sollte zum Schutz der Pulpa eine bakteriendichte Abdeckung mit einem geeigneten Material (beispielsweise Glasionomerzement) erfolgen.
• Bei der definitiven Therapie stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
1. Wiederbefestigung des Fragments (Reattachment) =Fragmente, welche in einem Stück vorliegen, sicher repositionierbar sind, über eine ausgedehnte Adhäsionsfläche und einen günstigen Frakturverlauf verfügen, können wieder verwendet werden. Durch lange trockene Lagerung verfärbte Bruchstücke können vorab über 24 Stunden in Wasser oder Kochsalzlösung rehydrieren (Farik 1999).
2. Direkte Restauration (Kompositaufbau)
3. Indirekte Restauration (Veneer, Krone)
• Zähne mit Kronenfrakturen ohne direkte Pulpabeteiligung sollten innerhalb des ersten Jahrs nach dem Trauma mindestens einmal nachuntersucht werden.
• Die Prognose für das Überleben der Pulpa nach einer unkomplizierten Kronenfraktur ist bei adäquater Versorgung gut. Mit einer Pulpanekrose muss in höchstens 6% der Fälle gerechnet werden (Zadik 1979). Kanalobliterationen und externe Wurzelresorptionen kommen selten vor (< 1%). Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Folgen nicht diagnostizierter Konkussionen oder Lockerungen. Ein höheres Risiko einer späteren Pulpanekrose liegt bei gleichzeitiger Dislokation des Zahnes vor

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4
Q

Frontzahntrauma:
Milchzähne
Umkomplizierte Kronenfrakturen

A

wie bei bleibende Zaehnen, jedoch muss die Indikation in Anbetracht des physiologischen Zahnwechsels , CAVE bei nicht Anlage alle Moeglichkeiten ausschoepfen

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5
Q

Milchaehne

Komplizierte Kronenfrakturen

A

wie bei bleibende Zaehnen, jedoch muss die Indikation in Anbetracht des physiologischen Zahnwechsels , CAVE bei nicht Anlage alle Moeglichkeiten ausschoepfen

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6
Q

Milchzaehne

Wurzelfrakturen

A

: Milchzaehne mit Wurzelfrakturen werden im Allgemeinen entfernt, zugunsten der bleibenden Zahnanlage
• Fuer die Entwicklung der Sprache und des Gebisses / OK Frontzaehne untergeordnete Bedeutung
• Therpieoptionen durh Kooperationsfaehigkeit eingeschraenkt
• Vor Behandlung Sedierung Narkose Kosten Nutzung Analyse und mit Eltern besprechen
• Apikale Fragmente koennen ggf belassen werden, um Keimschaedigung des bleibened Zahnes zu vermeiden

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7
Q

Mikchzaehne

Kontusion oder Konkussion

A

Kontusion oder Konkussionkeine Therapie, langfristige Kontrolle erforderlich
• bei Aufbissempfindlichkeit kann eine Schiene angefertigt werden fuer 1-2 Wochen

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8
Q

Milchzahne Subluxation:

A

nur ruhiggestellt,sofern die physiologische Resorption noch nihct eingetreten ist,
• bei bevorstehenden Zahnwechsel soll eine Zahnex in Erwaegung gezogen werden

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9
Q

Michzaehne luxation

A

Die Reposition ist ist nur sinnvoll wenn die physiologische Resorpion noch nicht eingetreten ist
• Bei geringfuegige Lockerug ohne phzsiologischer Resorption mit Vitalitaetserhalt Schienung moeglich sie unten CAVE
• CAVE eine zusaetzliche moegliche Schaedigung des bleibenden Zahnkeims zu beachten = nur nach strenger Indikationsstellung vorgenommen

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10
Q

Milchzaehne Intrusion

A

kann es zu Schaedigung oder Verlagerung der bleibenden Zahnanlage kommen, sowie zur Resorptionsstoerungen des intrudierten Zahnes ,dies kann zur Retention fuehren. Es soll ueber eine Zahnentfernung nachgedacht werden.
• Bei geringer Verlagerung kann eine zuwartende Haltung eingenommen werden , da haeufig eine spontane Wiedereinstellung des Milchzahns eintritt

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11
Q

Milchzaehne Avulsion

A

eine Replantation ist nicht indiziert CAVE Zahnkeimschaden

• Luckenhalter im Betracht nehmen

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12
Q

Bleibende Zähne

Frakturen

A

Schmelzinfraktion= Sichtbarer Riss des Zahnschmelzes ohne Substanzverlust
Kronenfraktur, begrenzt auf den Schmelz (= Schmelzfraktur)
Kronenfraktur (Schmelz, Dentin, ohne Pulpabeteiligung) (= unkomplizierte Kronenfraktur)
Schmelz-Dentin-Fraktur Kronenfraktur (Schmelz, Dentin, mit Pulpabeteiligung) (= komplizierte Kronenfraktur) Schmelz-Dentin-Fraktur mit Freilegung der Pulpa
Kronen-Wurzelfraktur (mit und ohne Pulpabeteiligung) Bis in die Wurzel extendierte Kronenfraktur. Mobiles Kronenfragment ist oftmals noch an der Gingiva befestigt. Eine Exposition der Pulpa ist nicht zwingend.
Wurzelfraktur ohne Kommunikation zur Mundhöhle =
Horizontale bzw. schräge Fraktur der Zahnwurzel. Oftmals erhöhte Mobilität des koronalen Fragments ggf. mit Dislokation.
Wurzelfraktur mit Kommunikation zur Mundhöhle=
Horizontale bzw. schräge Fraktur der Zahnwurzel. Oftmals erhöhte Mobilität des koronalen Fragments ggf. mit Dislokation. Wurzellängsfraktur Vollständiger Längsriss mit Kommunikation zur Mundhöhle

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13
Q

Bleibende Zaehne Dislokationen

A

Konkussion= Keine Dislokation, keine Lockerung, lediglich Perkussionsempfindlichkeit
Lockerung = Keine Dislokation, erhöhte Mobilität, Perkussionsempfindlichkeit, Blutung aus dem Sulcus möglich
Laterale Dislokation=
Dislokation nach oral, oftmals Verkeilung in dieser Position, Aufbissstörung.
Dislokation nach vestibulär mit oder ohne Verkeilung i.S.einer intrusiven Dislokation.
(Gemeinsam ist beiden Formen die Dislokation des Zahnes mitsamt der frakturierten festhaftenden bukkalen Lamelle.)
Extrusion = Dislokation nach inzisal, hochgradige Mobilität (Zahn hängt an der Pulpa oder an einigen dentogingivalen Fasern.)
Intrusion = Dislokation nach apikal, Verkeilung im Alveolarknochen, Diskrepanz zwischen Gingiva und Zahnumfang, Alveole bukkal aufgetrieben, keine Perkussionsempfindlichkeit, keine Sulcusblutung, metallischer Perkussionsschall
Avulsion = Komplette Herauslösung des Zahnes aus seiner Alveole

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14
Q

Fraktur des bezahnten Alveolarfortsatzes

A

Vertikale oder schräge Fraktur des Alveolarfortsatzes mit/ohne Verlauf durch das Alveolenfach, i.d.R. mehrere Zähne betreffend, mit/ohne Dislokation (Okklusionsstörung), auf Druck federnde Auslenkung möglich, Einrisse der gingivalen Schleimhaut i.d.R. interdental sichtbar, mit/ohne Blutung aus dem Sulcus
Weichteilverletzungen (Lippe, Wange, Zunge)
Begleitende Riss-/Quetsch-/Platzwunden der Weichgewebe in enger Lagebeziehung zur Einwirkung der traumatischen Kräfte, i.d.R. begleitet von stärkerer Blutung, mit/ohne Einsprengung von Fremdkörpern (Zahnfragmente, etc.)

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15
Q

Therapieziele Zahn -Trauma

Grundlegende Ziele:

A

Wundversorgung mit rascher Sofortversorgung, Schmerztherapie, Infektionsprophylaxe, Abklärung des Impfstatus (Tetanus), Vermeidung des kompletten Zahnverlustes mit Offenhalten aller sinnvollen Therapieoptionen
• Vermeidung von Infektionen unfallbedingt geschädigter Gewebe und von Folgezuständen, die häufig weitere Komplikationen wie Entzündung, Schwellung, Abszess, progrediente Resorptionen, Frühverlust von Zähnen und zahnumgebenden Geweben wie Alveolarknochen und Weichgewebe nach sich ziehen können.
• Erhalt von Weichgeweben, Alveolarfortsatz, Endodont, Parodont, Zahnhartsubstanz
• Zahnerhalt, Sicherung des optimalen Kieferwachstums möglichst bis zum Abschluss des Kieferwachstums
• Wiederherstellung von Form (Anatomie) und Funktion (Ästhetik, Okklusion, Artikulation, Phonation) Außerdem ist ein Ausschluss von Alveolarfortsatz-, Unterkiefer-, Mittelgesichtsfrakturen und weiteren schwerwiegenderen Verletzungen im Kopf-Hals-Bereich (Schädel-Hirn-Trauma mit/ohne retrograder Amnesie) notwendig, die im Einzelfall eine sofortige Überweisung an eine Fachklinik nach sich ziehen kann.

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16
Q

Diagnostik Zahntrauma komplette dg ab wann der pat durch die tuer kommt

A

-Anamnese
Abklärung der Sturzursache • Hinweise auf Schädel-Hirn-Trauma (Kopfschmerzen, Ohnmacht [anterograde/retrograde Amnesie], Übelkeit, Erbrechen, Blutung aus Nase/Ohren) • Immunitätsschutz Tetanus (Impfung) • Unfallhergang (Wo? Wie? Wann? Wer? Fremdverschulden? Roheitsdelikt?) • Wegeunfall, Schulunfall, Arbeitsunfall (Polizei, Versicherungsträger) • Laufende kieferorthopädische Therapie
-klinische Untersuchung io und eo
sollte nach dem Grundprinzip „Hartgewebe vor Weichgewebe“ und „von innen nach außen“ jeweils mit Inspektion, Palpation und Funktionsprüfung erfolgen.

Io
Weichgewebe (Lippe, Zunge, Gingiva, Schleimhaut)
Perforierende Verletzungen (Fremdkörper, Zahnfragmente), Riss-, Quetschwunden, Schwellungen
Zähne und Zahnhartsubstanz
Frakturierte (fehlende oder mobile) Zahnanteile
Dislokation eines gelockerten Zahnfragments, ggf. Okklusionsstörung
Risse (Transillumination) 
Endodont
▪ Exponierte Pulpa ▪ Veränderte Sensibilität, Sensibilitätstest: Eisspray, CO2, elektrisch (primär wenig aussagekräftig, aber vorteilhaft für Verlaufskontrolle) 
Parodont
Klopfempfindlichkeit, Perkussionstest
Metallischer Klopfschall (Ankylose, traumatische Intrusion)
Prüfung auf Lockerung der offensichtlich betroffenen und der benachbarten Zähne
Verlagerung des Zahnes ohne/mit Okklusionsstörung
Vollständiger Verlust des Zahnes (leere Alveole)
Sulcusblutung (perialveoläre Blutung)
Alveolarfortsatz
Okklusionsstörung
Abnorme Knochenbeweglichkeit
Knochenstufen tastbar
Zahnersatz (vorhandener Zahnersatz, fehlende oder abnorm mobile Teile)

Eo
Weichgewebe (Haut, Lippen) ✓ Perforierende Verletzungen (Fremdkörper, Zahnfragmente) ✓ Riss-, Quetsch-, Platz-, Schürfwunden ✓ Schwellungen
Hartgewebe/Knochen ✓ Dislokationen/Deformationen ✓ Tastbare Stufen ✓ Abnorme Beweglichkeit (evtl. Krepitation) • Funktion  Mundöffnung/Unterkieferbeweglichkeit  Okklusionsstörung
-bildgebende Diagnostik= roentgen, dentale fotografie
Bei anamnestischem und/oder klinischem Verdacht auf ein dentales Trauma soll eine bildgebende Diagnostik erfolgen.
Intraorale Aufnahme (Einzelzahnaufnahme, Zahnfilm)
• Zahn-/Wurzelfrakturen
• Verlagerung oder Dislokation von Zähnen oder Zahnfragmenten
• Integrität der Knochen- und Parodontalstrukturen (z.B. Veränderung von Form und Verlauf des Parodontalspaltes)
• Stadium Wurzelentwicklung
• Größe des Pulpenkavums
• Sekundäre wie externe und interne Resorptionen, apikale Aufhellungen (apikale Parodontitis, laterale Parodontitis)
Okklusalaufnahme (Aufbissaufnahme)
• Zahn-/Wurzelfrakturen
• Verlagerung oder Dislokation von Zähnen oder Zahnfragmenten
• Größeres Volumen bei tiefen Verletzungen zum Ausschluss von Fremdkörpern im Weichgewebe
Panoramaschichtaufnahme (PSA, OPG)
• Kiefer-/Gelenkfrakturen
• Verlagerung oder Dislokation von Zähnen oder Zahnfragmenten
Im Einzelfall können zusätzlich folgende Verfahren zur Anwendung kommen:
DVT (Digitale Volumentomographie) mit adaptiertem Volumen und in hoher Ortsauflösung
• Kiefer-/Gelenkfrakturen
• Verlagerung oder Dislokation von Zähnen oder Zahnfragmenten
CT (Computertomographie)
• Neurologische Indikation (z.B.: retrograde Amnesie, Bewusstlosigkeit) CCT
• Kiefer-/Gelenkfrakturen
• Verlagerung oder Dislokation von Zähnen oder Zahnfragmenten
• Fremdkörper im Weichgewebe
-dokumentation

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17
Q

Therapie Zahntrauma bleibende Zaehnen

Grundsaetze der Therapie

A
  1. Minimal invasives Vorgehen mit Reposition und Ruhigstellung sowie Weichteilversorgung in der Akutsituation, invasives Vorgehen (z.B. Extraktion, Enttrümmerung, Sofortimplantation etc.) in der Akutsituation vermeiden.
  2. Vorgehensweise nach dem chirurgischen Grundsatz: Hartgewebe vor Weichgewebe und von innen nach außen
  3. Sofortmaßnahme: Avulsierte Zähne vorzugsweise zellphysiologisch lagern (Zahnrettungsbox), bis der Patient (wieder) zahnmedizinisch versorgt werden kann. • Alternative Lagerungen (in alphabetischer Reihenfolge): Alveole, H-Milch, isotone Kochsalzlösung, Mundspeichel, Ringerlösung
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18
Q

Kronenfraktur (Schmelz-Dentin) MIT PULPABETEILIGUNG (=KOMPLIZIERTE KRONENFRAKTUR) =

DEF, TH

A

Kronenfraktur (Schmelz-Dentin) MIT PULPABETEILIGUNG (=KOMPLIZIERTE KRONENFRAKTUR) = Kronenfraktur (Schmelz-Dentin) mit Eröffnung der Pulpa (Andreasen JO 1972)
• Durch die Eröffnung des Pulpagewebes kommt es zunächst zu einer oberflächlichen Pulpitis, welche nur wenige Millimeter tief in das Gewebe reicht und reversibel ist (Cvek 1982)
• Erfolgt keine oder eine unzureichende Therapie kommt es nachfolgend zu einer Nekrose des Pulpagewebes (Kakehashi 1965).
• Daher ist das primäre Ziel der Behandlung die Erhaltung der Vitalität und Entzündungsfreiheit der Pulpa durch einen möglichst dichten Verschluss zur Mundhöhle
• Vor der restaurativen Versorgung sollte die jeweils nach Traumatisierungsgrad indizierte endodontische Therapie erfolgen. Insbesondere sollte bei Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum versucht werden, die Wurzelpulpa vollständig oder partiell vital zu erhalten, damit die Entwicklung der Wurzel weiter gehen und sie möglichst ihre volle Länge und Wandstärke erreichen kann (Cvek 1992). Ist ein Vitalerhalt der Pulpa nicht möglich, sollten weiterführende endodontische Maßnahmen eingeleitet werden.

Dazu können je nach Situation folgende Vorgehensweisen indiziert sein:

  1. Die direkte Überkappung - Innerhalb der ersten zwei Stunden kann die Pulpawunde direkt überkappt werden. Vorzugsweise bei kleinflächig, punktförmiger Pulpaexposition bis 2 Stunden nach Trauma (theoretisch bis 24 Stunden) - Erhalt der Pulpavitalität: 80% (Baume 1981) - Alle Zähne mit geschlossenem und offenem Apex
  2. Die partielle Pulpotomie (Pulpotomie nach Cvek 1978; Fuks 1987) - Bei längeren Expositionszeiten (2 h bis zu 48 h) sollte die partielle Pulpotomie einer direkten Überkappung vorgezogen werden. - Expositionszeit > 2 bis 48 Stunden, Vorliegen einer vitalen Pulpa - Hohe Erfolgssicherheit (94 – 96%) unabhängig von Größe der Freilegung und Zustand des Wurzelwachstums - Alle Zähne (mit geschlossenem und offenem Apex)
  3. Die vollständige Pulpotomie (= Vitalamputation) - Bei längeren Expositionszeiten (> 48 h) sollte die vollständige Pulpotomie einer partiellen Pulpotomie oder einer Pulpektomie vorgezogen werden, wenn keine Symptome einer irreversiblen Pulpitis vorliegen. - Expositionszeit > 48 Stunden ohne Symptome einer irreversiblen totalen Pulpitis - Zähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum - Wurzelwachstum kann so noch zum Abschluss kommen. - Erhalt der Pulpavitalität: 60%
  4. Pulpektomie mit konventioneller Wurzelfüllung (= vollständige Exstirpation der Pulpa) - Stellen sich im weiteren Verlauf
    - Zeichen einer infizierten Pulpanekrose ein,
    - Bei Vorliegen einer irreversiblen Pulpitis /Pulpanekrose
    - Bei begleitender, ausgeprägter Dislokationsverletzung
    - Bei umfangreichem Hartsubstanzverlust der Zahnkrone, d.h. die definitive Restauration muss zusätzlich mit einem Stift adhäsiv im Wurzelkanal verankert werden.
    - Bei Zähnen mit geschlossenem Apex und größeren freigelegten Pulpaarealen
    sollte bei abgeschlossenem Wurzelwachstum eine Wurzelkanalbehandlung erfolgen.
  5. Pulpektomie mit Apexifikation - Diese sollte bei offenem Apex mit nekrotischer Pulpa einer konventionellen Wurzelfüllung vorgezogen werden. Dazu können folgende therapeutische Möglichkeiten gewählt werden:
    • Über eine mehrmals zu wechselnde Langzeiteinlage aus Ca(OH)2
    • Über einen apikalen Verschluss mit MTA (Erdem 2008; Mente 2013

Die Behandlung von Kronenfrakturen mit Pulpabeteiligung unterscheidet sich von der Behandlung unkomplizierter Kronenfrakturen ohne Pulpabeteiligung nur bezüglich der Versorgung der freiliegenden Pulpa. Die definitiven Rekonstruktionsmöglichkeiten und -prozeduren sind gleich

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19
Q

Die direkte Überkappung

A

Innerhalb der ersten zwei Stunden kann die Pulpawunde direkt überkappt werden. Vorzugsweise bei kleinflächig, punktförmiger Pulpaexposition bis 2 Stunden nach Trauma (theoretisch bis 24 Stunden) - Erhalt der Pulpavitalität: 80% (Baume 1981) - Alle Zähne mit geschlossenem und offenem Apex

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20
Q

. Die partielle Pulpotomie (Pulpotomie nach Cvek 1978; Fuks 1987)

A
  • Bei längeren Expositionszeiten (2 h bis zu 48 h) sollte die partielle Pulpotomie einer direkten Überkappung vorgezogen werden. - Expositionszeit > 2 bis 48 Stunden, Vorliegen einer vitalen Pulpa - Hohe Erfolgssicherheit (94 – 96%) unabhängig von Größe der Freilegung und Zustand des Wurzelwachstums - Alle Zähne (mit geschlossenem und offenem Apex)
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21
Q

. Die vollständige Pulpotomie (= Vitalamputation)

A

(= Vitalamputation) - Bei längeren Expositionszeiten (> 48 h) sollte die vollständige Pulpotomie einer partiellen Pulpotomie oder einer Pulpektomie vorgezogen werden, wenn keine Symptome einer irreversiblen Pulpitis vorliegen. - Expositionszeit > 48 Stunden ohne Symptome einer irreversiblen totalen Pulpitis - Zähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum - Wurzelwachstum kann so noch zum Abschluss kommen. - Erhalt der Pulpavitalität: 60%

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22
Q

Pulpektomie mit konventioneller Wurzelfüllung

A

(= vollständige Exstirpation der Pulpa) - Stellen sich im weiteren Verlauf
- Zeichen einer infizierten Pulpanekrose ein,
- Bei Vorliegen einer irreversiblen Pulpitis /Pulpanekrose
- Bei begleitender, ausgeprägter Dislokationsverletzung
- Bei umfangreichem Hartsubstanzverlust der Zahnkrone, d.h. die definitive Restauration muss zusätzlich mit einem Stift adhäsiv im Wurzelkanal verankert werden.
- Bei Zähnen mit geschlossenem Apex und größeren freigelegten Pulpaarealen
sollte bei abgeschlossenem Wurzelwachstum eine Wurzelkanalbehandlung erfolgen.

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23
Q

. Pulpektomie mit Apexifikation

A

Diese sollte bei offenem Apex mit nekrotischer Pulpa einer konventionellen Wurzelfüllung vorgezogen werden. Dazu können folgende therapeutische Möglichkeiten gewählt werden:
• Über eine mehrmals zu wechselnde Langzeiteinlage aus Ca(OH)2
• Über einen apikalen Verschluss mit MTA (Erdem 2008; Mente 2013

Die Behandlung von Kronenfrakturen mit Pulpabeteiligung unterscheidet sich von der Behandlung unkomplizierter Kronenfrakturen ohne Pulpabeteiligung nur bezüglich der Versorgung der freiliegenden Pulpa. Die definitiven Rekonstruktionsmöglichkeiten und -prozeduren sind gleich

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24
Q

Therapie Frakturen

Schmelzinfraktion:

A
  • Schmelzinfraktionen (Synonym: Schmelzinfraktur) oder Schmelzsprünge sind Risse, welche ausschließlich auf den Schmelz begrenzt sind.
  • je nach Gewalteinwirkung und -richtung unterschiedliche Verlaufsmuster
  • Klinisch selten (nur in 4% der Fälle) ohne die Hilfe einer zusätzlichen kalte Lichtquelle erkennbar
  • keine speziellen Therapiemaßnahmen der Pulpa erforderlich
  • Die Sensibilität („Vitalität“) des Zahnes sollte im Rahmen von jährlichen Nachkontrollen überprüft werden, da Infraktionen und Mikrorisse Eintrittspforten für Mikroorganismen sein können
  • Keine restaurative Therapie
  • Ausgeprägte Risse können mit einem Adhäsivsystem versiegelt werden, um die Pulpa vor einer möglichen bakteriellen Invasion zu schützen und um eine ästhetisch störende extrinsische Verfärbung der Risse zu verhindern
  • 0–3,5% (Stalhane 1975; Nielsen 1981) der Fälle mit einer Pulpanekrose gerechnet werden.
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25
Q

Therapie Frakturen
Kronenfrakturen:
Kronenfraktur, begrenzt auf den Schmelz

A

(= Schmelzfraktur) = Frakturen, die ausschließlich den Zahnschmelz betreffen
• keine speziellen Therapiemaßnahmen der Pulpa erforderlich
• Eine Versiegelung unter Anwendung der Säureätztechnik kann bei ausgeprägten Schmelzfrakturen in Hinblick auf eine eventuelle Schädigung der Pulpa sinnvoll sein
• Die Sensibilität („Vitalität“) des Zahnes sollte im Rahmen von jährlichen Nachkontrollen überprüft werden, da Frakturen und Mikrorisse Eintrittspforten für Mikroorgansimen sein können.
• Schmelzfrakturen bedürfen – sofern ästhetisch vertretbar und abhängig vom Schweregrad - keiner restaurativen Sofortversorgung
• Bei Schmelzfrakturen kann je nach Ausmaß des Defekts eine einfache Schliffkorrektur zur Rekonturierung des Zahnes ausreichend sein. Bei Bedarf kann zu einem späteren Zeitpunkt adhäsiv versorgt werden.
• Bei Frakturen muss in 0–1% (Stalhane 1975; Ravn 1981) der Fälle mit einer Pulpanekrose gerechnet werden

26
Q

Kronenfraktur (Schmelz-Dentin) OHNE PULPABETEILIGUNG (=UNKOMPLIZIERTE KRONENFRAKTUR

A

Fraktur der Zahnkrone unter Mitbeteiligung des Zahnschmelzes und des Dentins ohne Freilegung der Pulpa (Andreasen JO 1972).

• Bei Dentinwunden besteht eine Infektionsgefahr des Endodonts. Bei Kronenfrakturen mit freiliegendem Dentin soll deshalb die restaurative Therapie in erster Linie auf das optimale Abdichten der Dentinwunde ausgerichtet sein.
• Die Dentinwunde kann bei geringer Restdentinstärke (>0,3-0,5mm) nach der Konditionierung mit Phosphorsäure mit der Total-Bond-Technik versiegelt warden
• Bei geringer Restdentinstärke kann die Applikation einer Schutzschicht mittels biokompatibler Materialien wie beispielsweise kalziumhydroxidhaltiger Materialien oder Mineraltrioxidaggregat (MTA; Synonym: medizinischer Portlandzement) weitgehend erfolgen
• Wenn eine definitive Versorgung nicht sofort möglich ist, sollte zum Schutz der Pulpa eine bakteriendichte Abdeckung mit einem geeigneten Material (beispielsweise Glasionomerzement) erfolgen.
• Bei der definitiven Therapie stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
1. Wiederbefestigung des Fragments (Reattachment) =Fragmente, welche in einem Stück vorliegen, sicher repositionierbar sind, über eine ausgedehnte Adhäsionsfläche und einen günstigen Frakturverlauf verfügen, können wieder verwendet werden. Durch lange trockene Lagerung verfärbte Bruchstücke können vorab über 24 Stunden in Wasser oder Kochsalzlösung rehydrieren (Farik 1999).
2. Direkte Restauration (Kompositaufbau)
3. Indirekte Restauration (Veneer, Krone)
• Zähne mit Kronenfrakturen ohne direkte Pulpabeteiligung sollten innerhalb des ersten Jahrs nach dem Trauma mindestens einmal nachuntersucht werden.
• Die Prognose für das Überleben der Pulpa nach einer unkomplizierten Kronenfraktur ist bei adäquater Versorgung gut. Mit einer Pulpanekrose muss in höchstens 6% der Fälle gerechnet werden (Zadik 1979). Kanalobliterationen und externe Wurzelresorptionen kommen selten vor (< 1%). Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Folgen nicht diagnostizierter Konkussionen oder Lockerungen. Ein höheres Risiko einer späteren Pulpanekrose liegt bei gleichzeitiger Dislokation des Zahnes vor

27
Q

Kronen-Wurzelfraktur
Grundsätze
Wenn Zahnerhalt möglich
Wenn Zahnerhalt nicht möglich

A

= Schmelz-Dentin-Fraktur unter Beteiligung der Zahnkrone und der Zahnwurzel mit und ohne Pulpabeteiligung

Grundsätze
Minimal invasives Vorgehen mit Reposition, Ruhigstellung und Weichteilversorgung (z.B. Fragmente mittels Schiene zunächst refixieren, was gute ästhetische Dienste leisten kann und alle Beteiligten vom Zeitdruck befreit, um in Ruhe den weiteren Behandlungsplan zu überlegen.)
• Entfernung von nicht refixierbaren, gelockerten koronalen Fragmenten
• Weitere Versorgung entweder wie unkomplizierte oder komplizierte Kronenfraktur
• Bei Pulpafreilegung: Partielle Pulpotomie oder Pulpotomie und Wundverband mit Ca(OH)2 oder MTA oder Pulpaexstirpation und Wurzelkanalbehandlung (WKB)
• Chirurgische Freilegung subgingivaler Frakturflächen (Kronenverlängerung) zur Etablierung des bindegewebigen und epithelialen Attachments (biologische Breite)
• Orthodontische oder chirurgische Extrusionstherapie
• Extraktion des frakturierten Zahnes
• Definitive restaurative/prothetische Versorgung
Wenn Zahnerhalt möglich
• Zur Etablierung eines bindegewebigen und epithelialen Attachments (Biologische Breite) von ca. 2 mm (Nugala 2012) kann ggf. vor einer definitiven Restauration eine chirurgische Kronenverlängerung oder orthodontische oder chirurgische Extrusion des Zahnes erfolgen
• Während es bei der chirurgischen Kronenverlängerung zu einer Verlagerung des Gingivarandes nach apikal kommt, ist es bei der kieferorthopädischen Extrusion möglich, die Gingivahöhe zu erhalten, so dass dies im Frontzahnbereich in der Regel zu ästhetisch besseren Ergebnissen führt und daher dort bevorzugt werden kann
• Wird bei der kieferorthopädischen Extrusion keine regelmäßige suprakrestale Fibrektomie mit einem Scaling der Wurzeloberfläche durchgeführt, kommt es auch zu einer Koronalverlagerung von Gingiva und Knochen, was bei dieser Indikation in der Regel nicht erwünscht ist
• Bei der definitiven Versorgung mit Zahnersatz sollte eine ausreichende zervikale Umfassung des Defektes (ferrule design) unter Berücksichtigung des Zerstörungsgrades gewährleistet sein (Jotkowitz 2010)
Wenn Zahnerhalt nicht möglich
• Muss der Zahn extrahiert werden (z.B. Längsfraktur) und ist das Kieferwachstum nicht abgeschlossen, können der orthodontische Lückenschluss, die autogene Transplantation von Zähnen (Milcheckzähne im frühen Wechselgebiss, Prämolaren im späten Wechselgebiss) die Dekoronation mit Belassen der Zahnwurzel (Cohenca 2007) sowie die langfristige Versorgung der Lücke durch eine einflügelige vollkeramische Adhäsivbrücke (Kern 2011) erwogen warden
• Die Versorgung mit einer Adhäsivbrücke ermöglicht auch das Offenhalten der Lücke für eine spätere Versorgung durch enossale Implantation.
• Die Versorgung der Zahnlücke mit einem Zahntransplantat in der Wechselgebissphase erhält den Knochen, da ansonsten bis zum Erreichen des Erwachsenenalters mit hoher Wahrscheinlichkeit eine vertikale und horizontale Kieferatrophie resultiert,
• Die Implantation sollte jedoch in der Oberkieferfront nicht vor dem 17. Lebensjahr erfolgen, da das vertikale Kieferwachstum bis zu diesem Zeitpunkt noch anhält. Im Falle einer Zahnentfernung sollte bei nicht zeitgleich erfolgender Sofortimplantation an die Möglichkeit der Socket/Ridge Preservation gedacht werden, um die Kieferkammdimensionen im zahnlosen Areal für eine spätere Implantation zu erhalten

28
Q

Wurzelfrakturen mit / ohne Kommunikation zur Mundhöhle

A
  1. Intraalveoläre Fraktur
  2. Wurzellängsfraktur
  3. Fraktur des bezahnten Alveolarfortsatzes
29
Q

1,Intraalveoläre Fraktur -wurzelfrakturen

A

= Intraalveolär und weitgehend quer zur Wurzelachse verlaufende Fraktur (früher: Querfraktur)
Ausschluss Korrespondenz Bruchspalt/Mundhöhle via Sulcus/Tasche
Ansonsten: Entfernung des koronalen Fragments
Therapie Intraalveolere Fraktur
Bei Erhalt des koronalen Fragmentes:
- Reposition des dislozierten koronalen Fragments und Schienung über 4 Wochen, bei ausgeprägter Dislokation Schienung bis 12 Wochen
- Bei zum Zeitpunkt des Unfalls vitaler Pulpa: engmaschige Kontrolle
- Bei zum Zeitpunkt des Unfalls gesichertem Verdacht einer devitalen Pulpa: Wurzelkanalbehandlung des koronalen Fragments
Nach Entfernung des koronalen Fragmentes und erhaltungswürdigem Wurzelanteil:
- Wurzelkanalaufbereitung
- Chirurgische Extrusion/Schienung für 1-2 Wochen oder kieferorthopädische Extrusion und Retention für 3 Monate
- Definitive Wurzelkanalfüllung
- Prothetische Versorgung
Die Lokalisation spielt eine untergeordnete Rolle, wenn die Fraktur schräg verläuft und z. B. apikales und mittleres Drittel erfasst. Die primäre Therapie einer Wurzelquerfraktur hängt von der Lage des Frakturspaltes in Relation zum gingivalen Sulcus (Kommunikation zur Mundhöhle) ab.
Zum Ausschluss einer solchen Verbindung sollte eine sorgfältige zirkuläre Sondierung des Zahnes nach Wiederherstellung des gingivalen Attachments erfolgen.
Das Auftreten von Obliterationen ist möglich. Sie können als sichere Zeichen pulpaler Vitalität interpretiert werden und geben keinen Anlass zur Wurzelkanalbehandlung des betroffenen Zahnes (Bauss 2010). Bei negativem Sensibilitätstest und klinisch und/oder röntgenologisch sicheren Hinweisen auf vom infizierten Endodont ausgehende Veränderungen wie laterale Läsionen im Bereich des Frakturspalts und zunehmende Diastase (Hülsmann 1999), anhaltende Lockerung des koronalen Fragments, deutlicher Perkussionsschmerz und verbreiteter Frakturspalt im Röntgenbild sollte eine auf das koronale Fragment beschränkte Wurzelkanalbehandlung erfolgen.

30
Q

Wurzellängsfraktur

A
= Intraalveolär und/oder supraalveolär weitgehend längs zur Wurzelachse verlaufende Fraktur ohne bzw. mit Eröffnung der Pulpa. In der Regel: Extraktionsindikation. Die Längsfraktur des Zahns stellt eine absolute Indikation für die Entfernung des betroffenen Zahns dar.
Nach Zahnex (orthodontischer Lückenschluss / autogene Zahntransplantation / Offenhalten der Lücke bis zur späteren Implantatversorgung/ Brückenversorgung).
31
Q

Fraktur des bezahnten Alveolarfortsatzes

A

= Fraktur des zahntragenden Anteils des Kieferknochens, oftmals in Kombination mit einer Dislokationsverletzung von Zähnen.
• partieller Fraktur (Bruch der vestibulären oder oralen Alveolenwand) und vollständiger (Bruch der vestibulären und oralen Alveolenwand) mit und ohne Dislokation.
• vertikaler Entlastungsriss aus der Gingiva vor
• ggf. eine Stufenbildung getastet werden mit oder ohne Okklusionsstörung.
• Die Sensibilität der betroffenen Zähne geht dabei häufig verloren.
• in einer Panoramaschichtaufnahme gut dargestellt werden. Weiterführende Diagnostik mittels Einzelzahnaufnahmen oder DVT können dabei zur Klärung des Frakturverlaufs hilfreich sein

Therapie Alveolarfrtsatzfraktur
• zeitnahe manuelle Reposition des dislozierten zahntragenden Kieferabschnittes erfolgen, so dass keine Stufenbildung mehr nachweisbar ist
• eine Immobilisation des betroffenen Kieferabschnittes für ca. 4 bis 6 Wochen über eine rigide Schienung der Zähne stattfinden. Diese soll durch eine zahngetragene Draht-KunststoffSchiene durchgeführt werden.
• Ist auf dem Wege der geschlossenen manuellen Reposition keine zufriedenstellende okklusale Relation wiederherzustellen, so sollte im äußersten Fall die Darstellung der Fraktur mit offener Reposition und ggf. Fixation durch Mikroplattenosteosynthese erfolgen
• Bei kombinierten Zahn-/Alveolarfortsatz-Verletzungen sollte ein Kompromiss in der Schienungszeit (Zähne: ca. 2 Wochen, Alveolarfortsatz: 4 bis 6 Wochen) und Schienungsart (Zähne: flexibel; Knochen: rigide) nach der individuellen Situation gefunden werden.

32
Q

Therapie Dislokationen

A

Sofortmaßnahmen (Reposition und Schienung)
Bezüglich Schienungsart und Schienungsdauer wird auf „Schienentherapie nach dentoalveolären Traumata“ verwiesen (Berthold 2005)

33
Q

Kontusion oder Konkussion :

A

Konkussion = Verletzung des Zahnhalteapparates ohne Lockerung und Verlagerung des verletzten Zahnes jedoch mit erhöhter Perkussionsempfindlichkeit (Andreasen JO 1972).
• Der Sensibilitätstest ist positiv
• röntgenologisch finden sich keine pathologischen Befunde.
• Der verletzte Zahn sollte bis zur Schmerzfreiheit geschont werden (kein Abbeißen, weiche Kost). Mit dem Ziel einer Komfortverbesserung (Schmerzreduktion, leichtere Nahrungsaufnahme) kann eine flexible Schienung für 1 bis 3 Wochen erwogen werden (Berthold 2005)

34
Q

Lockerung:

A

• Lockerung = Verletzung des Zahnhalteapparates mit erhöhter Mobilität des Zahnes, aber ohne erkennbare röntgenologische Anzeichen oder Verlagerung des Zahnes (Andreasen JO 1972).
• Klinisch weist der Zahn eine erhöhte Perkussionsempfindlichkeit auf.
• Eine gering-gradige Blutung aus dem Sulcus ist möglich.
• In der Regel fällt der Sensibilitätstest positiv aus, eine verzögerte oder gar negative Reaktion kann in Einzelfällen noch über die ersten drei Monate andauern.
• Röntgenologisch stellt sich der Zahn in der Regel als unauffällig dar.
• Bei starker Lockerung kann eine leichte Erweiterung des Parodontalspaltes sichtbar sein.
• Der verletzte Zahn sollte zwei Wochen geschont werden (kein Abbeißen, weiche Kost). Zur Komfortverbesserung für den Patienten (Schmerzreduktion, leichtere Nahrungsaufnahme) kann eine flexible Schienung für 1 bis 3 Wochen erfolgen (Berthold 2005).
!Subluxation -nu exista = Lockerung

35
Q

Luxation:

Laterale Dislokation=Luxation

A
  • Der verletzte Zahn ist nicht gelockert und in nicht axialer Richtung verlagert (Andreasen FM 1985).
  • Die Zahnkrone ist in der Regel nach palatinal/lingual oder vestibulär disloziert, häufig mit Fraktur der vestibulären Alveolenwand.
  • Besonders bei Dislokation nach palatinal ist der Zahn fixiert und stört häufig den Aufbiss.
  • Die Schädigung des parodontalen Ligaments besteht somit einerseits im partiellen bis kompletten Abriss sowie andererseits in seiner Kompression.
  • Außerdem besteht ein hohes Risiko für das Abreißen des Gefäß-Nervenbündels (Pulpa) am Apex.
  • erhöhte Perkussionsempfindlichkeit,
  • ein metallischer Perkussionsschall,
  • eine Blutung aus dem Gingivasulcus
  • ggf. eine Okklusionsstörung.
  • Der Sensibilitätstest ist häufig negativ.
  • Röntgenologisch kann sich ein apikal verbreiteter Parodontalspalt und/oder inkongruenter Apex- und Alveolenfundus zeigen. Ein stark verlagerter Zahn wird je nach Verlagerung auf der Zahnfilmaufnahme entweder verkürzt oder verlängert abgebildet.
  • Der exakt reponierte Zahn sollte abhängig vom Ausmaß der Knochenverletzung für 1 bis 4 Wochen flexibel geschient werden (Berthold 2005; Diangelis 2012).
  • Bei verzögerter Erstvorstellung kann eine orthodontische Reposition angezeigt sein.
  • Wegen hoher Komplikationsraten seitens des Parodonts und Endodonts kann bei reifen Zähnen mit Dislokation > 2mm die endodontische Behandlung bereits in der Schienungsphase eingeleitet werden
  • Spätestens beim Auftreten von infektionsbedingten Wurzelresorptionen oder bei einer infizierten Pulpanekrose sollte eine endodontische Therapie in Abhängigkeit vom Entwicklungsstand des Zahnes eingeleitet werde
36
Q

Zentrale Luxation= Intrusion

Intrusion:

A
  • Bei der traumatischen Intrusion handelt es sich um eine axiale Verlagerung des Zahnes in das Alveolarfach hinein
  • Zudem ist der Alveolarknochen gequetscht und kann auch (meist labial) frakturiert sein. Je nach Schweregrad der Intrusion ist mit einer Quetschung oder dem Abriss des Gefäß-Nervenbündels (Pulpa) am Apex zu rechnen
  • Klinisch zeigt sich die Inzisalkante der Krone gegenüber den Nachbarzähnen in Infraposition (Wigen 2008).
  • Der Zahn ist nicht beweglich und der Perkussionsschall metallisch.
  • In der Regel ist die Sensibilitätstestung negativ.
  • Bei einer Alveolarfortsatzfraktur kann eine Knochenstufe tastbar sein. Eine begleitende Kronenfraktur oder – bei Kindern – ein asymmetrischer Durchbruch der Frontzähne können die Diagnose erschweren.
  • Das eindeutigste Zeichen für eine intrusive Dislokation ist eine Diskrepanz zwischen Gingiva und Zahn (scheinbarer palatinaler Gingivaüberschuss).
  • Röntgenologisch sind eine Unterbrechung des Parodontalspaltes, insbesondere im apikalen Wurzelbereich sowie eine Infraposition des Zahnes im Vergleich zu unverletzten Nachbarzähnen charakteristisch.
  • Bei Fraktur des Alveolarfortsatzes sollte eine sofortige Reposition des Fragmentes und Zahnes mit rigider Schienung über 4 bis 6 Wochen durchgeführt werden (s. Alveolarfortsatzfraktur).
  • Liegt keine Alveolarfortsatzfraktur vor, so ist die Wahl der geeigneten Maßnahmen vom Ausmaß der Intrusion abhängig:
  1. Zähne mit offenem Apex mit gering-gradiger Intrusion (< 3mm) sollten der spontanen Re-Eruption in den folgenden 3 Wochen überlassen werden (Wigen 2008; Tsilingaridis 2012). Eine Fotodokumentation sollte zur Prüfung des Heilungsverlaufes herangezogen werden.
  2. Zeigt das Abwarten bei gering-gradiger Intrusion keinen Erfolg oder ist der Zahn mittelgradig intrudiert (3 bis 6 mm), kann eine chirurgische oder kieferorthopädische (allmähliche) Reposition eingeleitet werden
  3. Bei starker Intrusion (> 6 mm) kann die chirurgische oder kieferorthopädische Reposition sofort beginnen
  4. Chirurgisch reponierte Zähne können für 1 bis 3 Wochen flexibel geschient werden (Berthold 2005).
  5. Nach Abschluss der kieferorthopädischen Reposition kann sich eine flexible Schienung für 4 bis 6 Wochen anschließen.
    • Bei gering-gradiger Intrusion kann es zu einer vollständigen Ausheilung des Parodontalapparates und seltener zu einer Ankylose kommen.
    • Bei mittelgradigen und schwerwiegenden Intrusionen kommt es aufgrund der schwerwiegenden Schädigung des Zahnhalteapparates fast immer zu Ersatzresorptionen im Wurzelbereich und einer Ankylose des Zahnes (Tsilingaridis 2012). Diese führt bei Heranwachsenden zu einer Hemmung des Alveolarfortsatzwachstums und nachfolgender Disharmonie der Rot-Weiß-Ästhetik
37
Q

Extrusion:

A
  • Der verletzte Zahn ist in Achsrichtung partiell aus der Alveole verlagert. Dabei kommt es zur Dehnung oder zum Abriss des Gefäß-Nervenbündels und des parodontalen Ligaments.
  • Bei der klinischen Untersuchung dominieren eine hohe Mobilität, eine Blutung aus dem Gingivasulcus und ggf. eine Okklusionsstörung.
  • Der Perkussionsschall ist dumpf;
  • der Sensibilitätstest in der Regel negativ.
  • Röntgenologisch ist ein verbreiteter Parodontalspalt apikal sichtbar. Extrudierte Zähne sollten langsam mittels axial gerichteten Fingerdrucks auf die Schneidekante reponiert werden. Der reponierte Zahn sollte 1 bis 3 Wochen flexibel geschient werden (Berthold 2005).
38
Q

Avulsion:

A

Vollständige Verlagerung des Zahnes aus der Alveole (Andreasen JO 1972)

Grundsätzlich gilt für die Avulsion von Zähnen das in Kapitel 5 Gesagte. Zusätzlich sollten die folgenden wichtigen Sofortmaßnahmen bei Zahnverlust beachtet werden
- Austrocknung der Zahnwurzel-Oberfläche unbedingt vermeiden.
- Möglichst zeitnahe Replantation des Zahnes anstreben.
- Vorzugsweise zellphysiologische Lagerung (Zahnrettungsbox)
- Alternativen: Alveolenfach, H-Milch, isotone Kochsalzlösung, Mundspeichel, Ringerlösung
- Tetanusschutz abklären
• Die Replantation sollte möglichst zeitnah erfolgen.
• Ihr sollte eine sorgfältige und schonende Reinigung/Spülung der Wurzeloberfläche mit (isotoner) physiologischer Kochsalzlösung vorausgehen, ohne dabei die Wurzeloberfläche mechanisch zu verletzen.
• So kann eine Fraktur der (bukkalen) Alveolarwand deren vorsichtige Reposition unter Zuhilfenahme eines stumpfen Instrumentes erforderlich machen.
• Die Replantation sollte langsam und mit wenig Druck erfolgen, um eine zusätzliche Schädigung des Wurzelzements zu vermeiden.
• Anschließend sollte eine flexible Schienung des Zahnes für 7 bis 10 Tage gemäß den Empfehlungen zur Fixationsdauer und -art erfolgen (Berthold 2005)
• . Bei Fixation des replantierten Zahnes an beiden Nachbarzähnen kann bei der Schienenentfernung nach 7 bis 10 Tagen zunächst nur eine Verbindung zum Nachbarzahn gelöst werden. In Abhängigkeit vom klinischen Lockerungsgrad des replantierten Zahns kann die Fixation zum zweiten Nachbarzahn bei Bedarf noch ein paar Tage länger belassen werden.

Nach Abschluss dieser Akutmaßnahmen folgt die weitere Behandlung des replantierten Zahnes, die zwei wesentliche Entscheidungskriterien berücksichtigen soll:

  1. Handelt es sich um einen Zahn mit offenem oder geschlossenem Apex?
  2. Wie ist die Prognose des replantierten Zahnes aufgrund des Zustandes der desmodontalen Zellen zu bewerten (extraorale Lagerung und Verweilzeit)?
    a. Die PDL-Zellen des avulsierten Zahnes sind sehr wahrscheinlich vital, d.h. zeitnahe Replantation bzw. sehr kurze extraorale Verweildauer (< 15 Minuten).
    b. Die PDL-Zellen sind sehr wahrscheinlich noch vital, jedoch aufgrund der extraoralen Lagerungszeit zum Teil geschädigt (Trockenlagerungszeit 15-60 Minuten).
    c. Die PDL-Zellen sind nicht mehr vital (Trockenlagerungszeit > 60 Minuten).

Behandlung avulsierter Zähne mit geschlossenem Apex
• Die Wurzelkanalbehandlung kann unmittelbar vor der Schienenentfernung sieben bis 10 Tage nach dem Trauma eingeleitet werden.
• Bei einer Trockenlagerungszeit von < 60 Minuten ist in der Regel von noch vitalen PDL-Zellen auf der Zahnoberfläche auszugehen.
• Der Zahn sollte durch endodontische Maßnahmen versorgt werden.
• Dies kann zunächst durch ein Mischpräparat bestehend aus Triamcinolonacetonid und Demeclocyclin oder Kalziumhydroxid als temporäre Wurzelkanalbehandlung erfolgen.
• Mit der definitiven Wurzelkanalbehandlung kann nach drei Monaten bzw. nach Ausschluss von resorptiven Veränderungen an der Zahnwurzel begonnen werden.
• Für den Fall einer extraoralen Trockenlagerungszeit des avulsierten Zahns von > 60 Minuten ist in der Regel von devitalen PDL-Zellen auf der Wurzeloberfläche auszugehen, so dass diese Zähne bereits bei der Replantation extraoral wurzelbehandelt werden können oder, wie oben beschrieben, sieben bis zehn Tage nach dem Trauma vor Schienenentfernung.
• Im Falle einer Trockenlagerungszeit von > 60 Minuten ist in der Regel von einer Resorption der Zahnwurzel auszugehen. Von einer nachfolgenden Resorption der Zahnwurzel muss daher mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgegangen werden.
• Deshalb sollte in diesen Fällen eine Wurzelkanalbehandlung mit bioresorbierbaren Materialien wie Kalziumhydroxid erfolgen. Damit kann bei der regelhaft traumatischen Entfernung der fast immer ankylosierten Zahnwurzel das Risiko für einen Verbleib von Resten des Wurzelfüllmaterials im Knochen verringert werden und der Alveolarfortsatzknochen geschont werden.

Behandlung avulsierter Zähne mit offenem Apex
Bei replantierten avulsierten Zähnen mit offenem Apex sollte die Einschätzung der Prognose der PDLZellen in derselben Weise wie beim Erwachsenen erfolgen. Die Therapie unterscheidet sich jedoch aufgrund der Möglichkeit einer Revaskularisation des noch offenen Apex
Im Falle einer extraoralen Trockenlagerungszeit von > 60 Minuten sollte die Wurzelkanalbehandlung wie beim Erwachsenen durchgeführt werden.
Diese kann bei der Replantation extraoral erfolgen oder kurz vor der Schienenentfernung.
Die Verwendung von bioresorbierbaren WurzelfüllMaterialien wie Kalziumhydroxid kann empfohlen werden, da gerade bei ungünstigen Lagerungsbedingungen die Gefahr einer Ankylose und damit einer Wachstumshemmung des Alveolarfortsatzes als hoch einzustufen ist (Andersson 2012).
Eine aufwändige Osteotomie zur Entfernung des Zahnes mit im Knochen verbliebenem Wurzelfüllmaterial kann so vermieden werden.
Die Entscheidung über das weitere Vorgehen (Zahnerhalt durch chirurgische Anluxation mit sofortiger kieferorthopädischer Einstellung des Zahns oder Dekoronation sowie Zahnersatz durch autogene Zahntransplantation oder Implantation oder Klebebrücke) kann in Folgesprechstunden und nach Konsultation eines Kieferorthopäden, Zahnarztes und Chirurgen erfolgen. Das Ziel dieses Vorgehens ist die Erhaltung des Knochens und das Vermeiden einer Hemmung des vertikalen Knochenwachstums

39
Q

Behandlung avulsierter Zähne mit geschlossenem Apex

A
  • Die Wurzelkanalbehandlung kann unmittelbar vor der Schienenentfernung sieben bis 10 Tage nach dem Trauma eingeleitet werden.
  • Bei einer Trockenlagerungszeit von < 60 Minuten ist in der Regel von noch vitalen PDL-Zellen auf der Zahnoberfläche auszugehen.
  • Der Zahn sollte durch endodontische Maßnahmen versorgt werden.
  • Dies kann zunächst durch ein Mischpräparat bestehend aus Triamcinolonacetonid und Demeclocyclin oder Kalziumhydroxid als temporäre Wurzelkanalbehandlung erfolgen.
  • Mit der definitiven Wurzelkanalbehandlung kann nach drei Monaten bzw. nach Ausschluss von resorptiven Veränderungen an der Zahnwurzel begonnen werden.
  • Für den Fall einer extraoralen Trockenlagerungszeit des avulsierten Zahns von > 60 Minuten ist in der Regel von devitalen PDL-Zellen auf der Wurzeloberfläche auszugehen, so dass diese Zähne bereits bei der Replantation extraoral wurzelbehandelt werden können oder, wie oben beschrieben, sieben bis zehn Tage nach dem Trauma vor Schienenentfernung.
  • Im Falle einer Trockenlagerungszeit von > 60 Minuten ist in der Regel von einer Resorption der Zahnwurzel auszugehen. Von einer nachfolgenden Resorption der Zahnwurzel muss daher mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgegangen werden.
  • Deshalb sollte in diesen Fällen eine Wurzelkanalbehandlung mit bioresorbierbaren Materialien wie Kalziumhydroxid erfolgen. Damit kann bei der regelhaft traumatischen Entfernung der fast immer ankylosierten Zahnwurzel das Risiko für einen Verbleib von Resten des Wurzelfüllmaterials im Knochen verringert werden und der Alveolarfortsatzknochen geschont werden.
40
Q

Behandlung avulsierter Zähne mit offenem Apex

A

Bei replantierten avulsierten Zähnen mit offenem Apex sollte die Einschätzung der Prognose der PDLZellen in derselben Weise wie beim Erwachsenen erfolgen. Die Therapie unterscheidet sich jedoch aufgrund der Möglichkeit einer Revaskularisation des noch offenen Apex
Im Falle einer extraoralen Trockenlagerungszeit von > 60 Minuten sollte die Wurzelkanalbehandlung wie beim Erwachsenen durchgeführt werden.
Diese kann bei der Replantation extraoral erfolgen oder kurz vor der Schienenentfernung.
Die Verwendung von bioresorbierbaren WurzelfüllMaterialien wie Kalziumhydroxid kann empfohlen werden, da gerade bei ungünstigen Lagerungsbedingungen die Gefahr einer Ankylose und damit einer Wachstumshemmung des Alveolarfortsatzes als hoch einzustufen ist (Andersson 2012).
Eine aufwändige Osteotomie zur Entfernung des Zahnes mit im Knochen verbliebenem Wurzelfüllmaterial kann so vermieden werden.
Die Entscheidung über das weitere Vorgehen (Zahnerhalt durch chirurgische Anluxation mit sofortiger kieferorthopädischer Einstellung des Zahns oder Dekoronation sowie Zahnersatz durch autogene Zahntransplantation oder Implantation oder Klebebrücke) kann in Folgesprechstunden und nach Konsultation eines Kieferorthopäden, Zahnarztes und Chirurgen erfolgen. Das Ziel dieses Vorgehens ist die Erhaltung des Knochens und das Vermeiden einer Hemmung des vertikalen Knochenwachstums

41
Q

Umgang mit primären und sekundären Verlusten von Zaehnen nach Trauma:

A

In Abhängigkeit von der klinischen Situation kann es sein, dass –

  • ein Zahnerhalt langfristig oder nur temporär möglich ist (-> Extraktion).
  • kurzfristig lediglich die Infektion vermieden wird, um so die Zahnentfernung zum wohl überlegten, (zahn)medizinisch richtigen Zeitpunkt durchführen zu können. Nach Wachstumsabschluss ist eine Ankylose (Ersatzresorption) als langfristiges Therapieergebnis akzeptabel.
  • Während des Wachstums ist eine Ankylose mit funktionellen und ästhetischen Einbußen (z.B. Infraposition) nicht wünschenswert. In diesem Falle sollten sekundäre Maßnahmen der Einstellung von in Infraposition verbliebenen Zähnen etwa durch chirurgische Anluxation mit sofortiger kieferorthopädischer Einstellung des Zahns bei der Therapieplanung und Erstversorgung berücksichtigt werden. Die Therapie der posttraumatischen Ankylose im jugendlichen Gebiss stellt eine schwierige therapeutische Aufgabe dar. In der Regel lässt sich die Ankylose bedingte Wachstumshemmung des Alveolarfortsatzes durch chirurgische Anluxation mit sofortiger kieferorthopädischer Einstellung des Zahns mit/ohne Kortikotomie nur unbefriedigend lösen. Mittelfristig kommt es zum vorhersagbaren Zahnverlust bedingt durch fortschreitende Wurzelresorption (sekundärer Verlust)
42
Q

Nachsorge nach Zahntrauma

A

Für die meisten Verletzungsarten sollte eine mindestens einmalige Kontrolle innerhalb des ersten Jahres erfolgen. Danach kann die Nachsorge im Rahmen der üblichen zahnärztlichen Betreuung individuell erfolgen

43
Q

Aufklärung über Unfallfolgen nach Zahntrauma

Diese sind:

A
  • Notwendigkeit einer Wurzelkanalbehandlung
  • Wachstumshemmung des Alveolarfortsatzes (Ankylose)
  • Resorptionen
  • prothetische Weiterbehandlung des Zahnes (Überkronung)
  • bis hin zum späteren Zahnverlust und -ersatz.

Für den Fall eines Zahnverlustes im wachsenden Kiefer sollte auf die möglichen Alternativen des Zahnersatzes hingewiesen werden. Dies sind
• der kieferorthopädische Lückenschluss
• die autogene Milcheckzahn- und Prämolarentransplantation
• sowie die prothetische Versorgung der Zahnlücke durch eine herausnehmbare Prothese oder eine Brückenversorgung.
• Bei abgeschlossenem Kieferwachstum steht neben den genannten Möglichkeiten des Zahnersatzes die enossale Implantation als weitere optionale Therapie zur Verfügung.

44
Q

Komplikationen nach Zahntrauma

A

Allgemein • Infektion • Chronische Schmerzen • Kraniomandibuläre Dysfunktion 7.2 Speziell - Desmodont: • Periapikale oder laterale Entzündungen • Parodontale Defekte (z.B. Rezessionen) • Ausgedehnte Zementschädigung und daraus resultierendes hohes Resorptionsrisiko • Wurzelresorptionen (intern, extern)  Oberflächenresorption  Ankylose/Ersatzresorption  Entzündliche Resorptionen • Ankylose und die sich daraus potentiell ergebende lokale Wachstumshemmung - Pulpa: • Infizierte Pulpanekrose • Interne Wurzelresorption - Zahn: • Vitalitätsverlust • Zahnverfärbung • Okklusionsstörung • Zahnverlust • Stillstand Wurzelwachstum - Knochen und Weichgewebe: • Weichgewebsdefekt und/oder –verlust • Weichgewebsödem, Hämatom oder Hämorrhagie • Vitalitätsverlust

45
Q

Heilungsphänomene und –störungen nach dentalem Trauma

1. Pulpa-Dentin-Komplex

A
  • Bridging: Bei traumatischer Eröffnung einer sonst intakten Pulpa und Sterilhaltung derselben bildet diese lokal ein neues Pulpadach aus Tertiärdentin (Fuks 1987), das jedoch nicht die Dichtigkeit regulären Dentins aufweist (Cvek 1987).
  • Vorübergehender Sensibilitätsausfall: Bei parodontalem Trauma ohne Dislokation (Konkussion, Subluxation) kann es zu einem isolierten Sensibilitätsausfall von mehreren Wochen bis Monaten kommen. Bei parodontalem Trauma mit Dislokation kann eine Wiederkehr der Sensibilität auch erst nach 1 – 2 Jahren erfolgen (Andreasen FM 1989).
  • Vorübergehende Verfärbung: Bei jugendlichen Zähnen tritt gelegentlich eine rötliche Verfärbung auf, die spontan nach Wochen bis Monaten verschwindet. Sie kann von vorübergehendem Sensibilitätsausfall und vorübergehender apikaler Parodontitis begleitet sein (Andreasen FM 1986).
  • Vorübergehende apikale Parodontitis: Im Röntgen können vorübergehender Sensibilitätsausfall und Verfärbung von einer vorübergehenden periapikalen Erweiterung des Parodontalspaltes und einer kegelförmigen Resorption um das Foramen apicale begleitet sein (Andreasen FM 1986). Dies hat daher keine therapeutische Konsequenz im Sinne einer Wurzelkanalbehandlung.
  • Pulpaobliteration: Eine posttraumatische Verengung des Wurzelkanals wird bei Zähnen jeden Alters beobachtet. Sie gilt als Zeichen einer erfolgreichen Pulpareparatur (Andreasen FM 1987) und stellt daher keine Indikation zur Wurzelkanalbehandlung dar. Zähne mit Pulpaobliteration sind häufig gelblich verfärbt und z.T. desensibel (Jacobsen 1977). Bei Wurzelfrakturen erfährt das apikale Fragment immer eine Pulpaobliteration. Betrifft diese auch das kronentragende Fragment, wird dies als Frakturheilung mittels Hartgewebes interpretiert (Andreasen FM 1995).
  • Vorübergehende interne Resorption: Besonders nach Wurzelfraktur mit Erhalt der Pulpavitalität (= bei 80% aller Wurzelfrakturen ohne permanente Kommunikation des Frakturspaltes mit der Mundhöhle) wird eine mehrere Monate anhaltende, zylinderförmige interne Resorption auf Höhe des Bruchspaltes beobachtet, die anschließend wieder mit Hartsubstanz repariert wird. Sie kann als notwendige initiale Abräumreaktion von Nekrosen interpretiert werden. Auch hier besteht keine unmittelbare therapeutische Konsequenz im Sinne einer Wurzelkanalbehandlung (Andreasen FM 1988).
  • Internes Granulom: Bei der Revaskularisation einer nekrotischen Pulpa kann sich das reparative Gewebe im Kontakt mit infizierten Pulpaabschnitten in ein resorbierendes Granulom verwandeln, das ohne endodontischen Eingriff die Zahnwurzel kontinuierlich kugelförmig oder ovalär aushöhlt und schließlich in das Parodont durchbricht. Die therapeutische Konsequenz ist hier die zeitnahe Wurzelkanalbehandlung (Fuss 2003; Andreasen FM 2007).
  • Pulpitis: Eine nach Trauma vital erhaltene Pulpa reagiert bei nachfolgender Infektion (bei unkomplizierter Kronenfraktur via Dentintubuli, bei komplizierter Kronenfraktur auch via Exposition) entzündlich bis hin zur Nekrose unter den klassischen Zeichen einer akuten Pulpitis (Kakehashi 1965; Cvek 2007). Therapie: Wurzelkanalbehandlung.
  • Pulpanekrose: Die meisten Pulpanekrosen nach Trauma resultieren aus einer Ischämie infolge einer Dislokation und verlaufen daher stumm. Sie werden erst sekundär bakteriell infiziert. Eine akute klinische Symptomatik kann jahrelang ausbleiben (Andreasen FM 1985). Therapie: Wurzelkanalbehandlung.

a. Chronische apikale Parodontitis: Sie wird hauptsächlich radiologisch und via Sensibilitätstest diagnostiziert. Seltenere Phänomene sind Verfärbung (weinrot, bräunlich oder grau), Fistel oder unspezifische lokale Beschwerden (Cepic 2009).
b. Zyste: große zirkuläre apikale Aufhellungen sind bei jugendlichen Zähnen häufig und stellen mit größerer Wahrscheinlichkeit Granulome oder Epithelgranulome statt Zysten dar. Eine konservative Behandlung ist daher indiziert (Nair 1996)
c. Zirkuläre Parodontitis: Wird die Pulpa eines wurzelfrakturierten Zahnes nekrotisch, dann zumeist nur im koronalen Abschnitt bis auf Höhe des Bruchspaltes. Die reaktive Parodontitis entwickelt sich um den Bruchspalt und drängt die Fragmente auseinander. Bei geschienten Zähnen kommt es ausgleichend zur Apikalwanderung des apikalen Fragmentes. Bei ungeschienten Zähnen wird das kronentragende Fragment extrudiert (Andreasen JO 1967). Therapie ist die Wurzelkanalbehandlung des kronentragenden Fragmentes im Sinne einer Apexifikation.
d. Endo-Paro-Granulom: Bei vorbestehender Parodontitis profunda oder masssiver Schädigung des Zahnbettes durch das Trauma kann im Zuge einer Pulpanekrose eine kombinierte Endo-Paro-Läsion entstehen (Ebeleseder 1999). Der Erhalt des Zahnes ist i.d.R. nicht indiziert
e. Endodontisch bedingte Wurzelresorption: Bei gleichzeitigem schwerem Parodontaltrauma (Avulsion, traumatische Intrusion) kann eine infizierte Pulpanekrose eine rasch fortschreitende, die ganze Wurzel ergreifende Resorption auslösen. Nach endodontischer Desinfektion kommt diese verlässlich zum Stillstand (Andreasen JO 1981a-b).

46
Q

Heilungsphänomene und –störungen nach dentalem Trauma

2. Parodont Wurzelresorptionen

A

• Oberflächenresorption: nach einem Trauma an der Wurzeloberfläche einsetzende Resorption beschädigter, aber nicht infizierter Strukturen (Zement und Dentin). Sie ist selbstlimitierend und endet mit der Deposition reparativen Zementes, auf das neues Verankerungszement abgelagert wird
• Infektionsbedingte (entzündliche) Wurzelresorption:
Diese beginnt wie eine Oberflächenresorption, setzt sich aber aufgrund anwesender bakterieller Stimuli fort.
a. Endodontisch bedingt: die Stimuli gelangen aus dem infizierten Endodont via Dentintubuli bis zum Resorptionssitus.
b. Zervikale Wurzelresorption: die Bakterien gelangen vom Sulcus in eine diesem benachbarte Resorptionslakune und stimulieren die Resorption weiter. Es entsteht eine von Granulationsgewebe ausgefüllte, sich kontinuierlich vergrößernde Lakune, die nach apikal hin teilweise mit Ersatzknochen aufgefüllt werden kann. Unbehandelt kommt es zum Verlust des Zahnes durch Spontanfraktur (Heithersay 1999)
• Ersatzresorption: Bei Verlust oder Nekrose des Parodonts auf einer Fläche > 4 mm² besiedeln anstelle der Parodontalfibroblasten osteogene Zellen die Wurzeloberfläche. Es resultiert eine knöcherne Verbindung des Zementes mit der Alveole (Ankylose) (Andreasen JO 1981c; Andersson 1984). Als Resultat dieser Verbindung greift das Bone Remodelling auf die Wurzel über, sodass die Zahnwurzel im Verlaufe von 3 – 10 Jahren durch Alveolarknochen ersetzt wird.

47
Q

Heilungsphänomene und –störungen nach dentalem Trauma

Diverse altele

A

• Frakturheilung: Alle Frakturen des Alveolarknochens heilen bei Sterilhaltung durch primären Einbau von Geflechtknochen, der später in Lamellenknochen umgewandelt wird. Da es sich um funktionellen Knochen handelt (Generierung durch Zug der Sharpey’schen Fasern), ist hierfür eine vollständige Immobilisation der betroffenen Zähne nicht vonnöten
• Vorübergehender Zusammenbruch des Alveolarknochens: Speziell nach Intrusionstrauma werden stark gequetschte Alveolarknochenanteile resorbiert und können in dieser Phase radiologisch als posttraumatische parodontale Tasche (s.u.) imponieren. Das knöcherne Attachment wird nach 6 bis 9 Monaten wiederhergestellt
• Posttraumatische parodontale Tasche: Bei massiver bakterieller Besiedlung einer traumatisch geschädigten Wurzeloberfläche kann diese nicht mehr regenerieren, sondern wird durch tiefer wachsendes Epithel ausgegrenzt. Als Folge geht der korrespondierende Alveolarknochen verloren (Ebeleseder 1999).
• Endodontisch bedingte Pseudotasche: Bei hochgradiger Infektion des Endodonts kann Eiter über den Parodontalspalt exsudiert werden, wenn dieser nach Trauma den Weg des geringsten Widerstandes darstellt. Der Zahn erfährt hierbei eine spontane Lockerung. Nach entsprechender endodontischer Behandlung erfolgt zügig die parodontale Heilung.
• Horizontaler Knochenabbau: Besonders nach Intrusionstrauma mit Verlust zervikalen Parodonts wird der Knochen auf die Höhe der noch vorhandenen Sharpey’schen Fasern eingeebnet (Ebeleseder 2000). Prophylaxe: Extrusion des Zahnes.
• Sequestration von Alveolaranteilen: Kommt es zu direkter Infektion des Alveolarknochens, so misslingt zumeist dessen vollständiger Abbau, und der verbliebene Anteil wird über Monate hinweg durch Granulationsgewebe umhüllt und abgestoßen
3. Formveränderungen an der noch wachsenden Wurzel
• Stopp des Wurzelwachstums: Es resultieren kolbenförmige, apikal abgerundete, verkürzte Wurzeln
• „Flaschen“-Form: Eine unvollständige Beeinträchtigung des Wurzelwachstums führt zum Weiterwachsen der Wurzel mit deutlich verringertem Durchmesser, ähnlich dem Übergang eines Flaschenkörpers in den Flaschenhals
• Phantomzahn: Ein Abriss der apikalen Papille (Zahnsäckchen) durch Extrusion oder Avulsion des Zahnes kann zu unbeeinträchtigtem, eigenständigem Weiterwachsen der Restwurzel führen. Im Röntgen findet sich dann ein röntgendichtes Gebilde von der Form eines umgedrehten Tropfens
4. Gingiva
• Gingivanarbe: Zerreißungen, die in den Gingivasaum auslaufen und nicht exakt adaptiert werden, heilen oft unter Ausbildung einer Scharte oder einer Abwinkelung im sonst ellipsen- oder parabelförmigen Verlauf der Gingivakontur. Eine spontane Besserung nach Monaten bis Jahren ist möglich (Andersson 2007)
• Rezession: Narbige Kontraktion besonders der interdentalen Papille nach Zerreißung des Cols (= Einziehung zwischen bukkaler und oraler interdentaler Papille) kann zu leeren interdentalen Dreiecken und zur Zervikalverlagerung des Gingivasaumes führen. Dieses Bild entsteht auch nach horizontalem Knochenabbau

48
Q

Wurzelresorptionen (Oberflächenresorptionen, Ersatzresorptionen oder infektionsbedingte bzw. progressive externe entzündliche Resorptionen)
Therapie Wurzelresorptionen

A
  • endodontische Maßnahmen eingeleitet werden (Wigen 2008).
  • bei nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum die Apexifikation mit Mineraltrioxidaggregat (MTA) aufgrund der Einzeitigkeit des Verfahrens die günstigere Behandlungsoption gegenüber der Apexifikation mit Kalziumhydroxideinlagen dar, wobei beide Verfahren angewendet werden können (Chala 2011).
  • Im Falle eines abgeschlossenen Wurzelwachstums sollte eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden.
  • Im Falle fortschreitender Resorptionserscheinungen sollte zunächst eine Dauereinlage mit Kalziumhydroxid erfolgen, bis eine Plateauphase für die Resorption erreicht ist und die definitive Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden kann (Wigen 2008).
49
Q

Endodontisch bedingte Wurzelresorption

A

Heilungsphänomene und –störungen nach dentalem Trauma
der 1. Pulpa-Dentin-Komplex
nach pulpanekrose
: Bei gleichzeitigem schwerem Parodontaltrauma (Avulsion, traumatische Intrusion) kann eine infizierte Pulpanekrose eine rasch fortschreitende, die ganze Wurzel ergreifende Resorption auslösen. Nach endodontischer Desinfektion kommt diese verlässlich zum Stillstand (Andreasen JO 1981a-b).

50
Q

• Internes Granulom

A

Heilungsphänomene und –störungen nach dentalem Trauma
der 1. Pulpa-Dentin-Komplex

: Bei der Revaskularisation einer nekrotischen Pulpa kann sich das reparative Gewebe im Kontakt mit infizierten Pulpaabschnitten in ein resorbierendes Granulom verwandeln, das ohne endodontischen Eingriff die Zahnwurzel kontinuierlich kugelförmig oder ovalär aushöhlt und schließlich in das Parodont durchbricht. Die therapeutische Konsequenz ist hier die zeitnahe Wurzelkanalbehandlung (Fuss 2003; Andreasen FM 2007).

51
Q

Überlebensraten der Pulpa nach Zahntrauma

A

Schmelzinfraktion 0–3,5% (Stalhane 1975; Nielsen 1981) der Fälle mit einer Pulpanekrose gerechnet werden
Kronenfraktur, begrenzt auf den Schmelz 0–1% (Stalhane 1975; Ravn 1981) der Fälle mit einer Pulpanekrose gerechnet werden
Kronenfraktur (Schmelz-Dentin) OHNE PULPABETEILIGUNG Die Prognose für das Überleben der Pulpa nach einer unkomplizierten Kronenfraktur ist bei adäquater Versorgung gut. Mit einer Pulpanekrose muss in höchstens 6% der Fälle gerechnet werden (Zadik 1979). Kanalobliterationen und externe Wurzelresorptionen kommen selten vor (< 1%). Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Folgen nicht diagnostizierter Konkussionen oder Lockerungen. Ein höheres Risiko einer späteren Pulpanekrose liegt bei gleichzeitiger Dislokation des Zahnes vor
Kronenfraktur (Schmelz-Dentin) MIT PULPABETEILIGUNG
1. Die direkte Überkappung Erhalt der Pulpavitalität: 80%
2. Die partielle Pulpotomie Hohe Erfolgssicherheit (94 – 96%)
3. Die vollständige Pulpotomie Erhalt der Pulpavitalität: 60%
4. Pulpektomie mit konventioneller Wurzelfüllung
Wurzelfraktur mit Erhalt der Pulpavitalität (= bei 80% aller Wurzelfrakturen ohne permanente Kommunikation des Frakturspaltes mit der Mundhöhle)
Behandlung avulsierter Zähne mit geschlossenem Apex
Bei ungünstiger Prognose für die PDL-Zellen liegt die mittlere 5-Jahres-Überlebensrate für replantierte Zähne bei ca. 50% (Andreasen FM 1985; Pohl 2005a).
Mit nahezu 80 % ist die Prognose der Erhaltung von Zähnen mit Wurzelquerfraktur günstig (Andreasen JO 2004a-b).
Konkusionen - Das Risiko einer Pulpanekrose oder für Wurzelresorptionen ist gering (Andreasen FM 1985). Bei Hinweis auf infizierte Pulpanekrose sollte die Einleitung der endodontischen Therapie in Abhängigkeit vom Stand des Wurzelwachstums erfolgen.
Zahnlockerung In seltenen Fällen kann es zu einer Pulpanekrose oder Resorptionserscheinungen kommen (Andreasen FM 1985; Robertson 1998).
Luxation Das Auftreten von Komplikationen ist abhängig vom Ausmaß der Verlagerung und vom Entwicklungsstand des Zahnes. Bei Zähnen mit abgeschlossenem Wurzelwachstum werden im weiteren Verlauf häufig Pulpanekrosen beobachtet; bei Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum Wurzelkanalobliterationen (Andreasen FM 1985).
Extrusion Pulpanekrosen sind die häufigsten Komplikationen an Zähnen mit abgeschlossenem Wurzelwachstum. An Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum werden im weiteren Verlauf häufiger Wurzelkanalobliterationen beobachtet
Intrusion Bei gering-gradiger Intrusion kann es zu einer vollständigen Ausheilung des Parodontalapparates und seltener zu einer Ankylose kommen. Bei mittelgradigen und schwerwiegenden Intrusionen kommt es aufgrund der schwerwiegenden Schädigung des Zahnhalteapparates fast immer zu Ersatzresorptionen im Wurzelbereich und einer Ankylose des Zahnes (Tsilingaridis 2012). Diese führt bei Heranwachsenden zu einer Hemmung des Alveolarfortsatzwachstums und nachfolgender Disharmonie der Rot-Weiß-Ästhetik. Ebenso wird berichtet, dass die kieferorthopädische oder chirurgische Reposition das Auftreten einer Pulpanekrose begünstigt (Cunha 2002; Humphrey 2003; Bauss 2010). Durch den Abriss des Gefäß-Nervenbündels bei mittleren und schwerwiegenden Intrusionen ist in den meisten Fällen, unabhängig vom Wurzelwachstum mit einer Obliteration oder Nekrose des Pulpagewebes zu rechnen (Humphrey 2003). Bei voranschreitender Resorption, Ankylose oder Entzündungszeichen kann es zum Verlust des Zahnes kommen (Wigen 2008).
Avulsion
Diese Art von Zahnverletzung stellt eine der prognostisch ungünstigsten Verletzungen der Zähne dar, sofern keine zellphysiologische Lagerung des Zahnes erfolgt. Schnelles und richtiges Handeln mit Einleitung der o. g. Sofortmaßnahmen am Unfallort kann die Prognose des Zahns erheblich verbessern
Wesentliche Voraussetzung für den Erhalt avulsierter Zähne ist eine hohe Überlebensrate desmodontaler Zellen (parodontales Ligament, PDL-Zellen) auf der Wurzeloberfläche. Dies ist insbesondere bei kurzer extraalveolärer Verweildauer des avulsierten Zahnes und Auswahl eines geeigneten Transportmediums gegeben (Lekic 1996). Zellkulturmedien ermöglichen den Erhalt der Vitalität desmodontaler Zellen über etwa 24 Stunden. Während kalte H-Milch für wenige Stunden geeignet erscheint, wird Kochsalzlösung aufgrund fehlender Nährstoffe diesbezüglich kritischer eingeschätzt (Blomlöf 1981). Gleiches gilt für Speichel wegen der hohen bakteriellen Kontamination. Die Lagerung in Leitungswasser ist aufgrund der hypotonen Eigenschaften ebenso ungeeignet wie eine trockene Lagerung. Besser ist die temporäre Lagerung des avulsierten Zahns im Alveolenfach, allerdings nimmt man die Gefahr des Verschluckens oder gar der Aspiration des Zahnes in Kauf.
Aus klinischer Sicht ist für die Einschätzung der Prognose des avulsierten Zahnes wichtig, den Zustand der desmodontalen Zellen aufgrund der anamnestischen Angaben über Traumahergang, Lagerung und extraorale Verweilzeit einzuschätzen. Eine klinische Hilfe hierfür gibt die folgende Einteilung (Andersson 2012):
a. Die PDL-Zellen des avulsierten Zahnes sind sehr wahrscheinlich vital, d.h. zeitnahe Replantation bzw. sehr kurze extraorale Verweildauer (< 15 Minuten).
b. Die PDL-Zellen sind sehr wahrscheinlich noch vital, jedoch aufgrund der extraoralen Lagerungszeit zum Teil geschädigt (Trockenlagerungszeit 15-60 Minuten).
c. Die PDL-Zellen sind nicht mehr vital (Trockenlagerungszeit > 60 Minuten).
Geschlossener Apex
• Im Falle einer Trockenlagerungszeit von > 60 Minuten ist in der Regel von einer Resorption der Zahnwurzel auszugehen
Bei ungünstiger Prognose für die PDL-Zellen liegt die mittlere 5-Jahres-Überlebensrate für replantierte Zähne bei ca. 50% (Andreasen FM 1985; Pohl 2005a). Von einer nachfolgenden Resorption der Zahnwurzel muss daher mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgegangen werden
Behandlung avulsierter Zähne mit offenem Apex

52
Q

Endo Schiene?;

A

Verlaengerung und Stabilisierung eins Zahnes durch das Einbringen eines Stiftes durch den Wurzelkanal, der ueber die Zahnwurzel hinausragt

Ziel
-wird die Wurzel verlsengert und bietet die Moeglichkeit eine ossaerer Regeneration des Defektes apikal , traegt zu Stabilisuerung des Zahnes bei

Ind
-Frakturen in Wurzelbereich, die ueber das apikale Drittel hinausgehen, unguemstiges Laengeverhaeltnis zwischen Krone und Wurzel

OP
-wie beim WSR, Darstellung der apikalen
Region
-osteitis oder zyste wird durch kurettage entfernt, bei Fraktur entfernung des frakturierten Fragments, dann Vorbereitung des Wurzelkanals von orthograd

53
Q

Schienungsarten:

A

Tiefziehschienen – provisorisch
• Mittels Abdrucknahme und Modellherstellung gefertigte Kunstsoffschienen
• In Wechselgebiss, wenn die benachbarten Zaehne aufgrund der physiologischen Zahnwechsel nicht vorhanden sind oder keine Stabilitaet zeigen
• Zur initialen Behandlung der lockeren Zaehnen und bei Frakturen der Alveolen nihct geeignet, nach Wochen in istu Hygiene Problemen, eine taegliche Abnahme kann in die ersten Tagen eine unerwuenschte Kraftausuebung auf Zahn, Parodont und Knochen
• In der Nachbehandlung im Anschluss einer Schienung sinnvoll, wenn zb waehrend des Essens gegenueber starekere Kraefte geschuetzt werden sollen
• Stabilitaet ist nur bedingt gegeben, Mundhygiene ist eingeschraenkt, endo Behandlug kann schlecht damit durchgefiehrt werden , zur Herselltung braucht man zahntechnischer Geraetschaften
Kompositschienung
• Mitels Saeure Aetz Technik und Komposit
• Die verletzte Zaehne werden bukkal oder lingual an den nicht verletzten Nachbarzaehnen fixiert
• KFO Draht oder Gewebegeflecht fuer bessere Stabilitaet oder 3D Titan Ringklebeschienen oder Titan Trauma Schienen TTS *romboid, durch diese Schienen kann die Th Zeit verringert werden
• Eine alleinige Schienung mit Komposit ist allenfalls als Notfallmaßnahme zur Überbrückung einer kurzen Zeit indiziert. Nachteile dieser Technik sind Schienungsbrüche und die mangelhafte Interdentalhygienefähigkeit
• Schienung mit Komposit in Verbindung mit Verstärkungsmaterialien
• Um diese Nachteile zu vermeiden, können Verstärkungsmaterialien, wie Glasfasermatten, Zahnseide etc. unter Verwendung der Säure-Ätz-Technik mittels Komposit als Schienungsbehelfe an den Labial- oder Lingualflächen der Zähne befestigt werden. Auf dem gleichen Prinzip basierend können auch die Titanringklebeschiene, der Titanium Trauma Splint oder Drähte zur Verstärkung genutzt werden. Die Applikation dieser Schienungsbehelfe erfolgt direkt am Patienten. Vorteile dieser Variante sind die Schonung der Gingiva, die Hygienefähigkeit, der problemlose endodontische Zugang sowie der Tragekomfort für den Patienten. Die Rigidität der Schiene kann durch die Wahl des Verstärkungsmaterials und die Ausdehnung der Kompositklebepunkte gesteuert werden. Nachteil aller Klebeschienen ist die aufwändige Entfernung des Komposits mit dem Risiko einer Schädigung der Zahnoberfläche.

Bracketschienung
• KFO Brackets werden auf den verletzten sowie benachbarten Zaehnen mittels Komposit befestigt , wenn zb bereits KFO Brackets bestehen
• Die Schienung erfolgt ueber einen daran befestigten Drahtbogen
• Die Fixierung der Drähte erfolgt über Knopf- oder Edgewisebrackets, die mittels Säure-Ätz-Technik und Kunststoff am Zahn befestigt werden. In Abhängigkeit vom verwandten Draht können die Schienen flexibel oder rigide gestaltet werden. Die gute Hygienefähigkeit sowie Schonung der Gingiva bieten günstige Voraussetzungen für die Heilung. Endodontische Interventionen sind ohne Probleme möglich.

Drahtbogen-Kunststoff-Schienen DKS
• Mit einem Draht verstarekte Sauer Aetz Schinen, als auch koventionelle Kieferbruchschienen nach Schuchardt, die mit Draehten an den Zaehnen befestigt werden oder Modell Muenster finden bei begleitenden Frakturen nur noch bedigt Anwendung Kap 10
• Wenn zugleich Zahnverletzungen und Kieferfrakturen, dann Kieferbruchschinene

Ziel der Schienung: • Fixation der Zähne in anatomischer Position, • Schutz vor Aspiration und Verschlucken, • Gewährleistung der Heilungsvorgänge, • Infektionsprophylaxe, • Wiederaufnahme von intraoraler Hygiene sowie oraler Ernährung und • ggf. Immobilisation von Alveolarfortsatzfragmenten.
Anforderungen an Zahntraumaschienen: • Einfache Herstellung und Applikation, möglichst „chair side“, • Adäquate Fixation in anatomischer Position über den Immobilisationszeitraum, • Schonung von Gingiva und Parodont, • Nichtbeeinflussung der Okklusion und Vermeidung von Zwangspositionen, • Mundhygienefreundlichkeit und Tragekomfort, • Anwendbarkeit in allen Gebissphasen, • Ermöglichung endodontischer Maßnahmen und • Indikationsbezogenes Rigiditätsverhalten

Rigidität der Schienen Zahntraumaschienen wurden in der Vergangenheit meist basierend auf den Prinzipien der Kieferbruchschienung entwickelt, für welche eine starre Fixation und Immobilisation zu fordern ist. Die temporär rigide Fixation, die bekanntermaßen Voraussetzung für eine primäre Knochenheilung ist, kann jedoch im Falle von Dislokationsverletzungen der Zähne Komplikationen (z. B. Ankylose, Resorption) nach sich ziehen. Deshalb ist die Starrheit der Schienen, welche von hoch (rigide Schiene) bis niedrig (flexible Schiene) rangieren kann, in Abhängigkeit von Art und Schweregrad der Verletzung zu wählen (Tab. 1)
• Konkussion Keine Schienung oder flexibel D- K- S (flexibel) TTS 1-3 Wochen
• Lockerung Flexibel D- K- S (flexibel) TTS BS (flexibler Draht) 1-3 Wochen
• Laterale Dislokation Flexibel D- K- S (flexibel) TTS BS (flexibler Draht) 1-3 Wochen
• Extrusive Dislokation Flexibel D- K- S (flexibel) TTS BS (flexibler Draht) 1-3 Wochen
• Intrusive Dislokation Flexibel; D- K- S (flexibel) TTS BS (flexibler Draht) 1-3 Wochen
• bei ausgeprägten Alveolarfortsatzverletzungen rigide D- K- S (rigide) TRS BS (rigider Draht) 4-6 Wochen
• Avulsion Flexibel 7-10 Tage
• Milchzahntrauma Keine Schienung oder ggf. flexibel wenn möglich; D- K- S (flexibel) TTS 1-3 Wochen
• Cave: Retentionsprobleme Miniplastschiene 1-3 Wochen
• Wurzelfraktur Rigide D- K- S (rigide) TRS BS (rigider Draht) 1-3 Monate
• Alveolarfortsatzfraktur Rigide D- K- S (rigide) TRS BS (rigider Draht) (Drahtschiene) 4-6 Wochen
D-K-S (Draht-Komposit-Schiene), TTS (Titanium Trauma Splint), TRS (Titanium-Ring-Splint), BS (Bracket-Schiene)

54
Q

Schienung bei 7jährigem nach Avulsion der 1er:

A

bis zum 6er um maximale Stabilität zu erreichen, wie lange?,

Avulsion Flexibel 7-10 Tage

55
Q

Tiefziehschienen – provisorisch

A
  • Mittels Abdrucknahme und Modellherstellung gefertigte Kunstsoffschienen
  • In Wechselgebiss, wenn die benachbarten Zaehne aufgrund der physiologischen Zahnwechsel nicht vorhanden sind oder keine Stabilitaet zeigen
  • Zur initialen Behandlung der lockeren Zaehnen und bei Frakturen der Alveolen nihct geeignet, nach Wochen in istu Hygiene Problemen, eine taegliche Abnahme kann in die ersten Tagen eine unerwuenschte Kraftausuebung auf Zahn, Parodont und Knochen
  • In der Nachbehandlung im Anschluss einer Schienung sinnvoll, wenn zb waehrend des Essens gegenueber starekere Kraefte geschuetzt werden sollen
  • Stabilitaet ist nur bedingt gegeben, Mundhygiene ist eingeschraenkt, endo Behandlug kann schlecht damit durchgefiehrt werden , zur Herselltung braucht man zahntechnischer Geraetschaften
56
Q

Kompositschienung

A
  • Mitels Saeure Aetz Technik und Komposit
  • Die verletzte Zaehne werden bukkal oder lingual an den nicht verletzten Nachbarzaehnen fixiert
  • KFO Draht oder Gewebegeflecht fuer bessere Stabilitaet oder 3D Titan Ringklebeschienen oder Titan Trauma Schienen TTS *romboid, durch diese Schienen kann die Th Zeit verringert werden
  • Eine alleinige Schienung mit Komposit ist allenfalls als Notfallmaßnahme zur Überbrückung einer kurzen Zeit indiziert. Nachteile dieser Technik sind Schienungsbrüche und die mangelhafte Interdentalhygienefähigkeit
  • Schienung mit Komposit in Verbindung mit Verstärkungsmaterialien
  • Um diese Nachteile zu vermeiden, können Verstärkungsmaterialien, wie Glasfasermatten, Zahnseide etc. unter Verwendung der Säure-Ätz-Technik mittels Komposit als Schienungsbehelfe an den Labial- oder Lingualflächen der Zähne befestigt werden. Auf dem gleichen Prinzip basierend können auch die Titanringklebeschiene, der Titanium Trauma Splint oder Drähte zur Verstärkung genutzt werden. Die Applikation dieser Schienungsbehelfe erfolgt direkt am Patienten. Vorteile dieser Variante sind die Schonung der Gingiva, die Hygienefähigkeit, der problemlose endodontische Zugang sowie der Tragekomfort für den Patienten. Die Rigidität der Schiene kann durch die Wahl des Verstärkungsmaterials und die Ausdehnung der Kompositklebepunkte gesteuert werden. Nachteil aller Klebeschienen ist die aufwändige Entfernung des Komposits mit dem Risiko einer Schädigung der Zahnoberfläche.
57
Q

Bracketschienung

A
  • KFO Brackets werden auf den verletzten sowie benachbarten Zaehnen mittels Komposit befestigt , wenn zb bereits KFO Brackets bestehen
  • Die Schienung erfolgt ueber einen daran befestigten Drahtbogen
  • Die Fixierung der Drähte erfolgt über Knopf- oder Edgewisebrackets, die mittels Säure-Ätz-Technik und Kunststoff am Zahn befestigt werden. In Abhängigkeit vom verwandten Draht können die Schienen flexibel oder rigide gestaltet werden. Die gute Hygienefähigkeit sowie Schonung der Gingiva bieten günstige Voraussetzungen für die Heilung. Endodontische Interventionen sind ohne Probleme möglich.
58
Q

Drahtbogen-Kunststoff-Schienen DKS

A
  • Mit einem Draht verstarekte Sauer Aetz Schinen, als auch koventionelle Kieferbruchschienen nach Schuchardt, die mit Draehten an den Zaehnen befestigt werden oder Modell Muenster finden bei begleitenden Frakturen nur noch bedigt Anwendung Kap 10
  • Wenn zugleich Zahnverletzungen und Kieferfrakturen, dann Kieferbruchschinene
59
Q

Ziel der Schienung

Anforderungen an Zahntraumaschienen:

A

Ziel der Schienung: • Fixation der Zähne in anatomischer Position, • Schutz vor Aspiration und Verschlucken, • Gewährleistung der Heilungsvorgänge, • Infektionsprophylaxe, • Wiederaufnahme von intraoraler Hygiene sowie oraler Ernährung und • ggf. Immobilisation von Alveolarfortsatzfragmenten.
Anforderungen an Zahntraumaschienen: • Einfache Herstellung und Applikation, möglichst „chair side“, • Adäquate Fixation in anatomischer Position über den Immobilisationszeitraum, • Schonung von Gingiva und Parodont, • Nichtbeeinflussung der Okklusion und Vermeidung von Zwangspositionen, • Mundhygienefreundlichkeit und Tragekomfort, • Anwendbarkeit in allen Gebissphasen, • Ermöglichung endodontischer Maßnahmen und • Indikationsbezogenes Rigiditätsverhalten

60
Q

Rigidität der Schienen Zahntraumaschienen

wie lange

A

wurden in der Vergangenheit meist basierend auf den Prinzipien der Kieferbruchschienung entwickelt, für welche eine starre Fixation und Immobilisation zu fordern ist. Die temporär rigide Fixation, die bekanntermaßen Voraussetzung für eine primäre Knochenheilung ist, kann jedoch im Falle von Dislokationsverletzungen der Zähne Komplikationen (z. B. Ankylose, Resorption) nach sich ziehen. Deshalb ist die Starrheit der Schienen, welche von hoch (rigide Schiene) bis niedrig (flexible Schiene) rangieren kann, in Abhängigkeit von Art und Schweregrad der Verletzung zu wählen (Tab. 1)
• Konkussion Keine Schienung oder flexibel D- K- S (flexibel) TTS 1-3 Wochen
• Lockerung Flexibel D- K- S (flexibel) TTS BS (flexibler Draht) 1-3 Wochen
• Laterale Dislokation Flexibel D- K- S (flexibel) TTS BS (flexibler Draht) 1-3 Wochen
• Extrusive Dislokation Flexibel D- K- S (flexibel) TTS BS (flexibler Draht) 1-3 Wochen
• Intrusive Dislokation Flexibel; D- K- S (flexibel) TTS BS (flexibler Draht) 1-3 Wochen
• bei ausgeprägten Alveolarfortsatzverletzungen rigide D- K- S (rigide) TRS BS (rigider Draht) 4-6 Wochen
• Avulsion Flexibel 7-10 Tage
• Milchzahntrauma Keine Schienung oder ggf. flexibel wenn möglich; D- K- S (flexibel) TTS 1-3 Wochen
• Cave: Retentionsprobleme Miniplastschiene 1-3 Wochen
• Wurzelfraktur Rigide D- K- S (rigide) TRS BS (rigider Draht) 1-3 Monate
• Alveolarfortsatzfraktur Rigide D- K- S (rigide) TRS BS (rigider Draht) (Drahtschiene) 4-6 Wochen
D-K-S (Draht-Komposit-Schiene), TTS (Titanium Trauma Splint), TRS (Titanium-Ring-Splint), BS (Bracket-Schiene)

61
Q

Wechselgebisszeiten

Miclhzaehne Durchbruch

A

Der Durchbruch wird durch die unteren zentralen Schneidezähne um den 7. Lebensmonat eröffnet,
es folgen die oberen zentralen Schneidezähne
und im 12.-14. Lebensmonat die lateralen.
Gegen Mitte des 2. Lebensjahres ist der Durchbruch der Milchmolaren zu erwarten
Die 2. Milchmolaren sind erst 10 Monate später, etwa in der Mitte des 3. Lebensjahres, zu erwarten.

62
Q

Zahnwechsel

A
6 J : UK 6er, OK 6er, UK 1er
7J : OK 1er, UK 2er
8 J: OK 2er
10 J: UK 3er, OK 4er, UK 4er
11J: OK 5er, UK 5er, OK3er 
12 J: UK 7er, OK7er
19J: 8er