8.1 Migration und Gesundheit Flashcards

1
Q

Was ist Migration?

A
  • ein auf Dauer angelegter Wechsel in eine andere Gesellschaft bzw. in ein anderes Land
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2
Q

Was bedeutet “Race”?

A
  • biologisch-genetische Kategorie, die nach phänotypischen Markmalen wie Hautfarbe, Körperbau und Haarstruktur klassifiziert
  • Erweiterung um kulturelle und soziale Merkmale
  • “Rasse” diente historisch betrachtet immer der Konstruktion und Legitimation von vermeintlicher Minderwertigkeit der Unterdrückten
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3
Q

Was bedeutet “Ethnicity”?

A
  • gemeinsame Kultur sowie das subjektive Zugehörigkeitsgefühl und zwar unabhängig von einer biologischen Abstammungsgemeinschaft
  • aktuelle Definitionen im englischsprachigen Raum: “Gruppe, zu der eine Person durch Selbst- oder Fremdzuschreibung gehört als Resultat gemeinsamer Merkmale wie geographische und genetische Herkunft, Religion, Sprache und andere Charakteristika” (Problematische Definition)
  • Ethnizität als dynamischer Prozess von Selbst- und Fremdzuschreibung
  • > Flexibilität
  • > Temporalität
  • z.T. willkürliche Abgrenzung über Sprache, Religion/Überzeugungssysteme
  • > Wir-Bewusstsein
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4
Q

Was sind (Post-)Migranten?

A
  • Personen, deren Situation durch die eigene oder die Migrationserfahrung der Herkunftsfamilie geprägt ist
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5
Q

Was ist der Migrationshintergrund?

A
  • komplexes Bedingungsgefüge all jener Merkmale, die die Lebenssituation von Migranten und Nicht-Migranten unterscheiden
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6
Q

Was bedeutet “Postmigration”?

A
  • nicht selbst zugewanderte Menschen der zweiten und dritten Generation, deren Erfahrungen im Kontext von Migration stehen
  • > beschreibt gesellschaftliche Transformationsprozesse
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7
Q

Was bedeutet “Postmigration”?

A
  • nicht selbst zugewanderte Menschen der zweiten und dritten Generation, deren Erfahrungen im Kontext von Migration stehen
  • > beschreibt gesellschaftliche Transformationsprozesse
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8
Q

Wie unterscheiden sich Migranten und Nicht-Migranten hinsichtlich der Bildung?

A
  • mehr Personen ohne Migrationshintergrund haben Hochschulabschluss und Realschulabschluss
  • mehr Personen mit Migrationshintergrund haben Fachhochschulabschluss
  • Personen mit beidseitigem Migrationshintergrund eher Hochschulabschluss
  • Personen mit Migrationshintergrund aus Türkei und ehem. SU häufiger in Hauptschule als andere Länder
  • Personen mit Migrationshintergrund aus Türkei und ehem. SU allgemein niedriger Sozialstatus
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9
Q

Inwiefern unterscheidet sich die Gesundheit von Personen mit Migrationshintergrund zu den anderen?

A
  • keine eindeutigen Befunde
  • in einigen Bereichen größere Betroffenheit von Krankheitsrisiken, in anderen Gesundheitsvorteile und in anderen kein Unterschied
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10
Q

Inwiefern unterscheidet sich die Gesundheit von Personen mit Migrationshintergrund zu den anderen?

A
  • keine eindeutigen Befunde
  • in einigen Bereichen größere Betroffenheit von Krankheitsrisiken, in anderen Gesundheitsvorteile und in anderen kein Unterschied
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11
Q

Welche Befunde gibt es über die Sterblichkeit in Europa?

A
  • geringere Mortalitätsrate für Migranten aus Ostasien, eine der Mehrheitsbevölkerung ähnliche für Türkischstämmige, eine gar höhere für Migranten aus Nordafrika und Osteuropa
  • in Deutschland liegt Mortalität der Gastarbeitergeneration (inzwischen) über jener der Bevölkerung ohne MH
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12
Q

Welche Befunde gibt es über Infektionskrankheiten?

A
  • höhere Betroffenheit von Tuberkulose, HIV bei Menschen mit MH
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13
Q

Welche Befunde gibt es über psychische Erkrankungen?

A
  • höhere Prävalenzen für psychosomatische Erkrankungen und Depressionen
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14
Q

Welche Befunde gibt es über onkologische Erkrankungen?

A
  • Zugewanderte aus nicht-westlichen Industrienationen Erkrankten im Vergleich zur Mehrheitsbevölkerung der europäischen Industriestaaten seltener an lebensstilassoziierten Krebsarten, jedoch häufiger an bösartigen Neubildungen, die im Kontext früherer Infektionserkrankungen stehen wie Leber-, Magen- und Gebärmutterhalskarzinome
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15
Q

Welche Befunde gibt es über das Gesundheitshandeln?

A
  • erhöhte migrationsspezifische Risiken für Übergewicht, unzureichende sportliche Aktivität, ungesündere Ernährung, eine geringere Maserndurchimpfung, seltenere Inanspruchnahme von Versorgungseinrichtungen, geringerer Alkohol- und Tabakkonsum
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16
Q

Was ist der Healthy-Migrant-Effekt?

A
  • Mortilitätsvorteile aufgrund von:
  • > (Selbst-) Selektionsprozessen
  • > international verschiedenen Mortalitätsraten und Todesursachenprofilen
  • > Late-Entry-Bias
17
Q

Welchen Effekt hat der Migrationshintergrund und Sozialstatus auf Übergewicht?

A
  • beidseitiger Migrationshintergrund scheint Einfluss darauf zu haben, dass Personen mit hohem oder mittleren Sozialstatus eher übergewichtiger sind
18
Q

Inwiefern verändern sich Ernährungsgewohnheiten nach der Migration?

A
  • symbolische Bedeutung von Nahrungsmitteln
  • Distinktion nach unten, aber auch nach oben
  • Integration
  • Speisen symbolisieren auch Zugehörigkeit zum Zuwanderungsland - nämlich solche Speisen, die mit “Moderne” assoziiert sind: Cola, Hamburger, Chips etc.
19
Q

Was ist der Migrationskontext?

A
  • eigene Migrationserfahrung o. die der Herkunftsfamilie, ein ethnischer Minderheitenstatus im Zuwanderungsland sowie die Bedingungen im Herkunftsland bilden Migrationskontext und somit einen zusätzlichen Erfahrungsraum der zugewanderten gegenüber der nicht migrierten Bevölkerung
20
Q

Welche systembedingten Zugangsbarrieren gibt es?

A
  • Recht, Komplexität des deutschen Gesundheitssystems, Ethnozentrismus, fehlende interkulturelle Kompetenz, Mangel an Dolmetschern, Ethnisierungs- und Diskriminierungsprozesse
21
Q

Welche patientenseitigen Zugangsbarrieren gibt es?

A
  • keine (so guten) Deutschkenntnisse, Kenntnisse über Gesundheitssystem, kulturspezifische Krankheits- und Gesundheitskonzepte, Schmerz- und Krankheitserleben
22
Q

Was bedeutet Ethnozentrismus?

A
  • Sichtweise, durch die ethnische Gruppen und ihr Handeln entsprechend den eigenen kulturellen Deutungsmustern und sozialen Normen interpretiert und bewertet werden
  • hiesiges medizinisch-naturwissenschaftliche Verständnis von Krankheit und Heilung wird
    dadurch zu einem scheinbar objektiven Bewertungsrahmen, vor dessen Schablone andere Konzepte als
    abweichend wahrgenommen werden