12.3 Risiken des höheren Lebensalters Flashcards

1
Q

Wieso ist das Thema Schmerz im Alter relevant?

A
  • Schmerzen gehören zu den häufigsten Körperbeschwerden der über 60 Jährigen
  • besonders häufig persistierende chronische Schmerzen
  • signifikant negative Auswirkungen auf Funktionsfähigkeit, Aktivität sowie auf die individuelle Lebensqualität
  • eines der multimorbiditätsassoziierten Phänomene
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2
Q

Was sind die multimorbiditätsassoziierten Phänomene?

A
  • Schmerz
  • Schlafstörungen
  • Zustände nach Stürzen
  • Inkontinenz
  • Mangelernährung
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3
Q

Was sind Gründe für underreporting of pain?

A
  • Schmerzen sind normales Phänomen des Alters und eine Begleiterscheinung von Altersprozessen
  • physischer Schmerz ist im Vergleich zu anderen Lebensereignissen weniger bedeutsam
  • höhere Akzeptanz gegenüber unangenehmen Erfahrungen und Schmerz
  • Schmerz als Metapher für Krankheit und Tod
  • soziale Erwünschtheit und dem Anliegen nicht zur Last fallen
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4
Q

Was sind Vorbehalte bei der Schmerzbeurteilung von Professionellen?

A
  • Schmerzen gehören zum Alter dazu
  • Schmerzen werden geäußert, um Aufmerksamkeit zu erhalten
  • Schmerzintensität entspricht nicht dem Schmerzreiz
  • ältere Menschen sind nicht so schmerzempfindlich
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5
Q

Was ist bei der Schmerzbeurteilung zu beachten?

A
  • Schmerzempfinden im Alter verringert sich nicht
  • Vermutung: Schmerzsinn im Alter wird geringfügig schwächer
  • > sowohl exterozeptive Schmerzfunktion, als auch Schutzfunktion vor schädigenden Reizen als auch interozeptive Schmerzhemmung, die die Potenzierung von Schmerzbeschwerden verhindern soll (Abnahme der Toleranzschwelle)
  • Veränderung im Alter der Balance zwischen Schmerzverstärkung und -hemmung nachteilig
  • erst bei höherer Reizintensität wird akuter Schmerz von älteren Menschen wahrgenommen, aber früher als von jüngeren Menschen als unerträglich empfunden
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6
Q

Welche Empfehlungen zur Schmerzeinschätzung gibt es?

A
  • Schmerz ist subjektiv und Selbstauskunft ist Goldstandard
  • grundsätzliche Empfehlung für Einsatz bestimmter Schmerzskala wird nicht gegeben
  • bei Auswahl müssen Präferenzen des älteren Menschen Berücksichtigung finden
  • Schmerzskalen eignen sich grundsätzlich für Verlaufskontrolle
  • > setzt voraus, dass immer das gleiche Instrument bei Patienten zum Einsatz kommt
  • empfohlen, zur Beobachtung von Schmerzen bei Älteren mit kognitiven Einschränkungen, systematische Instrumente einzusetzen und unstrukturierte Beobachtungen zu vermeiden
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7
Q

Wie sieht die Schmerzeinschätzung bei Menschen mit Demenz aus?

A
  • demenziell Erkrankte verlieren mit zunehmender Erkrankungsschwere die Fähigkeit, ihre Schmerzen mitzuteilen
  • Auskunft des Bewohners als bester Indikator für bestehende Schmerzen (solange verbale Kommunikation möglich)
  • Aussagen über aktuelle Schmerzen möglich -> Anwendung einfacher (analoger) Schmerzskalen wird empfohlen
  • häufigeres Fragen nach Schmerzen ist notwendig
  • bei fehlendem Sprachvermögen der Demenz lassen sich Vorhandensein von Schmerzen und Schmerzstärke häufig nur durch Beobachtung erschließen
  • Fremdeinschätzung weist häufig Fehlerquellen auf (Geschlecht des Patienten, eigene Erfahrung, Nationalität der Pflegefachkraft etc.)
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8
Q

Was ist die take home message?

A
  • Age is not an analgesic!
  • Schmerz bleibt auch im Alter ein wichtiges Warnsystem
  • individuelle Selbstauskunft des älteren Menschen zum Schmerzempfinden ist handlungsleitend
  • > er gibt mit seinen Angaben die Behandlung vor
  • Pain is whatever the experiencing person says it is, existing whenever he says he does
  • entscheidend für effiziente Schmerztherapie ist, Schmerzerleben in seiner Subjektivität zu akzeptieren
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9
Q

Wieso gibt es einen Defizit bei der Versorgung?

A
  • 17,8% der Pflegeheimbewohner mit mind. mäßigem Schmerz erhalten keine Medikation
  • nicht auskunftsfähige Personen erhalten signifikant häufiger keine Medikation
  • Einsatz komplementärer Interventionen bei Bewohnern mit Schmerzen ist unzureichend
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