2.1 Familiensoziologie Flashcards
Wie wird “Familie” definiert?
- keine Legal- oder allgemeingültige rechtliche Definition
- Verwandtschaft
- alle Eltern-Kind-Gemeinschaften (immer aus zwei Generationen bestehend)
- > Kinder mit eigenen Kindern, die noch bei Eltern wohnen und nicht mehr ledig sind, werden als eigene Familie bezeichnet
Wie wird Familie in der Soziologie definiert?
- soziale Gruppe bzw. spezifische Lebensgemeinschaft, deren Leistungen und Verhaltensregeln auf die Sicherung der Handlungs- und Überlebensfähigkeit ihrer Mitglieder, insb. der Kinder und der für sie verantwortlichen Erwachsenen ausgerichtet ist
Wie lautet der Vorschlag einer Definition für Familie der Familiensoziologie?
- Zusammengehörigkeit von zwei oder mehreren aufeinander bezogenen Generationen, die zueinander in einer persönlichen Beziehung stehen, welche die Position “Elter” und “Kind” umfasst und dadurch als Elter-Kind-Beziehung bezeichnet werden kann
Wie sehen die Geburtenziffern in Deutschland aus?
- sind rückläufig
Wie sieht die Anzahl an Frauen ohne Kinder aus?
- steigt an
Was lässt sich zur Wohnentfernung, Beziehungsenge und zur Kontakthäufigkeit zu erwachsenen Kindern außerhalb des elterlichen Haushaltes sagen?
- Wohnentfernung nimmt ab
- Kontakthäufigkeit und Beziehungsenge bleiben relativ stabil
Was besagt die strukturell-funktionale Theorie nach Parsons?
- beschreibt Funktion der Familie in modernen Gesellschaften
- Familie als Subsystem des Gesamtsystems Gesellschaft
- Funktionen: sexuelle Gratifikation, Reproduktion, Sozialisation, soziale Kontrolle, Statuszuweisung, biologische, emotionale und ökonomische Erhaltung des Individuums
- in Familie werden Werte, Normen und Verhaltensstandards eingeübt, ohne die eine Gesellschaft keinen Bestand hat
- hohe Plausibilität trotzdem Kritik
- Funktionsverlust und Funktionswandel
- Familienakteure als Rollenträger
- menschliches Handeln als Funktionserfüllung
Was besagt der Ansatz “Familie als Sozialisationsinstanz” nach Schnabel (glaube gehört auch zum strukturell, funktionalen Ansatz von Parsons)?
- als Instanz, die sozialisatorische Aktivitäten auf Ebenen entfaltet, die für eine gesunde, mit sich im Einklang lebende und Gewinn bringende kommunizierende Persönlichkeit erforderlich ist
- die Erste aller Institutionen, die ihre Wirkung gegenüber einer fast unbegrenzt lernfähigen anpassungsbereiten Kinderpersönlichkeit entfalten kann
- keine andere der Sozialisationsinstanzen begleitet den Menschen als Herkunfts- und als Gründungsfamilie ein Leben lang, ohne dabei ihren Einfluss jemals ganz zu verlieren
Was kann man zu der These sagen: “In der heutigen Gesellschaft ist Familie einem Bedeutungsverlust unterworfen!”?
- weltanschaulicher Pluralismus findet in Emotionalisierung und Individualisierung der Partnerwahl seine Entsprechung, wobei nichteheliche Formen des Zusammenlebens das Risiko der Partner minimieren, der Verzicht auf Kinder die Stabilität der Partnerschaft erhöht oder die Anzahl der Kinder gering bleibt (da diese “nur psychologischen Nutzen” hätten)
- Bedeutungsverlust der Familie durch: demografische Veränderungen, institutionellen und kulturellen Wandel
- > Familienmitglieder fühlen sich weniger an ihre Familie gebunden und werden autonomer
- > Bindung bzw. Abhängigkeit der Ehepartner wird durch steigende Frauenerwerbstätigkeit schwächer
- > Einfluss der Eltern auf Kinder verliert durch Bedeutungszunahme von peer groups und Massenmedien an Relevanz
- > Eltern sind längere Zeit von den Kindern getrennt, vermehrte Scheidungen zeugen nicht von besonderer emotionaler Zuwendung, und der exklusive Status der Ehe für die Sexualbeziehungen scheint gefährdet
Was besagt die Austauschtheorie / Ressourcentheorie nach Homans, Coleman und Foa/Foa?
- Tausch initiiert und stabilisiert soziale Interaktionen
- Unterscheidung ökonomischer und sozialer Tausch
- direkter und indirekter Tausch
- sozialer Tausch unterliegt einer Reziprozitätsnorm
- beidseits positiver Tausch wird wiederholt
- subjektiv rationaler Akteur, beschränkte Ressourcen, Nutzenmaximierung
- Erfahrenswerte, soziale Vergleichsprozesse oder gesellschaftliche Standards dienen als Bewertungsgrundlage
Was besagt die Ressourcen Theorie nach Foa/Foa?
- Spezifizierung der Tauschtheorie
- keine handlungstheoretische Grundlage des Tausches sondern die Tauschbarkeit von Ressourcen
- Akteure verfügen über Ressourcen, deren Tausch zur Bedürfnisbefriedigung zählt
- empirisch fundierte Klassifikation von Ressourcen
- nicht alle Güterklassen können gleich gut getauscht werden
- je geringer die Distanz, desto eher werden Leistung und Gegenleistung akzeptiert
Welche Ressourcenklassen gibt es?
- Liebe
- Hilfsdienste
- Güter
- Geld
- Information
- Status
Was kann man zu ambivalenten Gefühlen in der Beziehung zwischen erwachsenen Kindern außerhalb des elterlichen Haushalts zu ihren Eltern sagen?
- Wut und Ärger sind eher selten, aber teilweise auch manchmal vorhanden
- > Distanz kann zu besserer Beziehung zwischen Kindern und Eltern führen