4.3 Theorien der Gerontologie Flashcards

1
Q

Was ist die Disengagement-Theorie?

A
  • Gesellschaft und Individuum wollen selbst mit zunehmenden Alter einen sukzessiven Rückzug des Individuums aus sozialen Rollen und Aufgaben
  • Krankheit und Tod des Individuums werden mit zunehmendem Alter immer wahrscheinlicher
  • > reduziert Bereitschaft zum Engagement der Individuen
  • Disengagement ist für das gesellschaftliche Funktionieren notwendig
  • > Stimmen gesellschaftliche und individuelle Bereitschaft zum Disengagement überein, resultiert in hoher Lebenszufriedenheit
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2
Q

Was ist nach der Disengagement-Theorie erfolgreiches Altern?

A
  • stimmen gesellschaftliche und individuelle Bereitschaft zum Disengagement überein, resultiert hohe Lebenszufriedenheit
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3
Q

Was ist erfolgreiches Altern nach Rowe & Kahn?

A
  • normales, nicht-pathologisches Altern, welches dennoch stark risikobehaftet ist, wird von erfolgreichem Altern unterschieden
  • 3 Komponenten des erfolgreichen Alterns:
  • > geringe Wahrscheinlichkeit für Krankheiten und krankheitsbedingte Einschränkungen (nicht rauchen, trinken, Sport machen etc.)
  • > hohe funktionale, kognitive und physische Kapazität
  • > aktive Beschäftigung mit dem Leben (Job haben, viele nahestehende Personen haben etc.)
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4
Q

Was ist der Positivitätseffekt?

A
  • Annahme einer höheren Positivität (Verabredung, Erinnerung; Selektion von Zielen, Entscheidungsfindung) bei Menschen mit begrenzter Zukunftsperspektive
  • trotz vieler Einschränkungen bleibt bis ins hohe Alter Lebenszufriedenheit relativ stabil
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5
Q

Was ist die sozioemotionale Selektivitätstheorie?

A
  • relative Bedeutsamkeit verschiedener Gruppen von Zielen ändert sich als Funktion der wahrgenommenen verbleibenden Lebenszeit
  • Bedeutsamkeit gegenwartsorientierter Ziele ist in Kindheit hoch, in Adoleszenz niedrig und steigt im höheren Alter wieder
  • Bedeutsamkeit zukunftsrelevanter Ziele ist in Kindheit niedrig, in Adoleszenz hoch und sinkt im höheren Alter wieder

Gegenwartsorientierte Ziele:

  • die der Emotionsregulation dienen
  • die negative Emotionen vermeiden
  • bieten jedoch weniger Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung

Zukunftsorientierte Ziele:

  • kurzfristig negative Emotionen möglich
  • gesundheitsbezogenes Sammeln von Informationen
  • Motivation zu präventivem Verhalten
  • bieten Möglichkeit zur Entwicklung
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6
Q

Was für Evidenz gibt es für die sozioemotionale Selektivität?

A
  • junge Männer mit HIV am Ende ihres Lebens
  • Erinnerung an Mitteilungen vom Arzt
  • Wahl von sozialen Kontakten, wenn 30 Minuten Zeit
  • Hongkong zurück in China
  • SARS und SARS-Cov-2
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7
Q

Was ist noch wichtig bei der Selektivitätstheorie?

A

Kein Hedonismus

  • trotz vermehrtem Fokus auf positiven Emotionen kein Hedonismus
  • vermehrter Wunsch nach Bedeutsamkeit und Lebenszufriedenheit
  • häufiger komplexe Emotionen (z.B. glücklich und traurig zugleich, “bittersweet”)

Regulation von Emotionen

  • ältere Menschen zeigen bessere Emotionsregulation
  • ältere zeigen mehr emotionsorientiertes und weniger problemorientiertes Coping
  • ältere zeigen aktives Vermeiden negativer Emotionen
  • Ansatz zur Erklärung des Wohlbefindensparadox des Alters

Soziale Präferenzen

  • Jüngere bevorzugen eher unbekannte, interessante Personen (Entwicklungsziel)
  • soziale Netzwerke Jüngerer sind oberflächlicher aber größer als bei Älteren
  • Ältere bevorzugen enge und emotional bedeutsame Beziehungen (emotionale Ziele)
  • > geht einher mit Verkleinerung des sozialen Netzwerks

Kognitionen und Entscheidungsfindung

  • Ältere bewerten ihre Erinnerungen positiver als Jüngere
  • Ältere sammeln weniger Informationen, bevor sie eine Entscheidung treffen (Verlassen sich mehr auf Erfahrung)
  • generell werden Entscheidungsprozesse eher vermieden
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8
Q

Was ist die “selektive Optimierung mit Kompensation”?

A
  • SOK als Prozesse, die Ziele (Selektion) und Ressourcen oder Mittel (Optimierung, Kompensation) der aktuellen Lebenssituation und in Interaktion mit der Umwelt angepasst werden
  • Maximierung von Gewinnen und Minimierung von Verlusten
  • Wie schafft es ein Pianist, noch immer so guter Konzertpianist zu sein (obwohl er schon 80 ist)?
  • > Er hat sein Repertoire verringert (Selektion: Auswahl von Entwicklungszielen),
  • > übe die Stücke mehr als früher (Optimierung: Investition von Ressourcen an ausgewählte Ziele)
  • > und schließlich nutze er Kunstgriffe: Vor schnellen Passagen verlangsamte er sein Tempo (Kompensation: Ausgleich von Ressourcenverlusten durch Heranziehen zusätzlicher Ressourcen oder Veränderung des Ziels).
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9
Q

Wie schafft man es allgemein, erfolgreich zu altern?

A
  • stabile und substanzielle Prävalenz von Disability und Pflegebedarf
  • gesund und pflegebedürftig altern als aufeinanderfolgende Phasen im Lebenslauf
  • Das Konzept des erfolgreichen Alterns erweitern in Richtung Alter mit Disability und Pflegebedürftigkeit
  • individuelle Strategien und Ressourcen für erfolgreichen Altern
  • Umweltstrategien und Ressourcen für erfolgreiches Altern
  • Pflegebezogene Strategien und Ressourcen für erfolgreiches Altern
  • visionäre Komponente für erfolgreiches Altern
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