§ 263 - Betrug Flashcards

1
Q

Wie lautet das Prüfungsschema des Betruges im objektiven Tatbestand?

A
  1. Täuschungshandlung
    a. Tatsache
    b. Behaupten
  2. Irrtum
  3. Vermögensverfügung
  4. Vermögensschaden
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2
Q

Wie wird der subjektive Tatbestand des Betruges geprüft?

A
  1. Dolus Eventualis bzgl. der obj. Tatbestandsmerkmale
  2. Bereicherungsabsicht
    a. Absicht
    b. Stoffgleichheit
    c. Objektive und subjektive Rechtswidrigkeit der Bereicherung
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3
Q

Was wird bei der Vermögensverfügung geprüft?

A

Lediglich der Abfluss des Vermögens, aber nicht, ob dieser Abfluss bereits schädlich für das Opfer ist.

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4
Q

Wie wird eine Täuschungshandlung definiert?

A

Das vorspiegeln falscher oder unterdrücken wahrer Tatsachen.

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5
Q

Wie lautet die Definition von Tatsachen?

A

Tatsachen sind konkrete Zustände aus der Gegenwart und der Vergangenheit, die dem Beweis zugänglich sind.

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6
Q

Wie wird Irrtum definiert?

A

Ein Irrtum liegt bei jeder unrichtigen, der Wirklichkeit nicht entsprechenden Vorstellung über Tatsachen vor.

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7
Q

Wie wird die Vermügensverfügung definiert?

A

Jedes Handeln, Dulden oder Unterlassen, dass sich unmittelbar vermögensmindernd auswirkt.

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8
Q

Wie lautet die Definition des Vermögensschaden?

A

Er liegt vor, wenn diese Saldierung zu dem Ergebnis gelangt, dass die Vermögensminderung nicht unmittelbar durch eine äquivalente Vermögensmehrung ausgeglichen wurde.

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9
Q

§ 263 StGB

Reicht eine auffällige Preisdifferenz aus, um eine grob fahrlässige Unkenntnis der Herkunft zu begründen? Und was ist dann die Folge?

A

Ja, aber nur wenn die Sache keinen festen Marktwert besitzt. Sollte so ein Fall vorliegen, so würde kein gutgläubiger Erwerb mehr möglich sein.

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10
Q

Kann gutgläubiger Eigentumserwerb minderwertig sein?

A

hM: Wirtschaftliche Minderung wg. konkreter Gefahr des Verlusts der Sache, z.B. durch Prozessrisiko im Herausgabeprozess möglich.

zB Fälle der sozialen Rücksichtsnahme

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11
Q

Muss der Täter die Sache mit dem Willen des Berechtigten erlangt haben?Falls ja: Wie lautet der Fachbegriff zu diesem Bewusstseinszustand?

A

Ja, es muss ein Verfügungsbewusstsein beim Berechtigten vorliegen.

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12
Q

§ 263 StGB

Muss sich das Verfügungsbewusstsein auf einen konkreten Gegenstand beziehen?

A

M1: Abstraktes Verfügungsbewusstsein ausreichend

M2 (hM): konkretes Verfügungsbewusstsein notwendig
(+) Schutzzweck des 252 würde unterlaufen, sodass in erschwerten Fällen Strafbarkeitslücken entstünden, wenn man der ersten Meinung folgt.

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13
Q

Was ist das Verfügungsbewusstsein?

A

Der Täter muss die Sache mit Willen des Berechtigten erlangt haben. Das Opfer muss den Gewahrsam willentlich (263) (unwillentlich bei 242) übertragen haben.

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14
Q

Liegt ein Vermögensschaden vor, wenn bewusst keine direkte Gegenleistung für die Vermögensverfügung erwartet wird?

Bspw. bei Spenden?

A

M1:(-), bewusste Selbstschädigung schließt Betrug aus

M2 (hM): (+), wenn sozialer Zweck verfehlt wird (lehre von der Zweckverfehlung).
(+) Gegenleistung = verfolgter sozialer Zweck

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15
Q

Wenn die Täuschung nur bezüglich der Höhe des Betrags für den sozialen ZWeck stattfindet, handelt es sich dabei dann auch um einen Vermögensschaden?

A

Nein, da der soziale Zweck erreicht wird.

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16
Q

Wann liegt ein persönlicher Schadenseinschlag vor?

A

Wenn ein Schaden trotz gleichwertiger Gegenleistung gegeben ist.

17
Q

Nenne Fallgruppen des persönlichen Schadenseinschlags.

A
  1. Mangelnde individuelle Verwendbarkeit / Brauchbarkeit
  2. Zwang zu vermögensschädlichen Folgemaßnahmen
  3. Liquiditätsverlust / Existenzlimit
18
Q

Kann in dem Abschluss eines (anfechtbaren) Vertrags eine Vermögensverfügung im Sinne des 263 gesehen werden?

A

M1: (-), da keine unmittelbare Vermögensminderung durch bloßen Vertragsabschluss

M2 (hM): (+), weil Schein einer vertraglich einredefreien Verpflichtung geschaffen wird und es vom Zufall abhängt, ob der Betroffene die wahre Sachlage beweisen kann.
(+) geschäftliche Unerfahrenheit des Getäuschten
(+) fehlende juristische Kenntnis des Getäuschten
(+) schutzbereichsnahe wirtschaftliche Betrachtungsweise

19
Q

Wann besteht Stoffgleichheit in der Bereicherungsabsicht?

A

Sie besteht dann, wenn der erstrebte Vorteil unmittelbar aus dem Vermögen des Geschädigten in der Weise angestrebt worden ist, dass der Vorteil die Kehrseite des Schadens ist.
Das ist der Fall, wenn der erstrebte Vorteil und der Schaden auf derselben Vermögensverfügung beruhen.

20
Q

Wann ist ein Vermögensvorteil rechtswidrig?

A

Wenn der Täter auf ihn keinen fälligen und einredefreien Anspruch hat.

21
Q

Nach herrschender Auffassung bilden bloße Hoffnungen auf einen Zuwachs des Vermögens keine schützenswerte Position. Aber wie schaut es aus, wenn eine Sachlage gegeben ist, nach der mit Wahrscheinlichkeit bei ungestörtem Fortgang des Geschehens ein Vermögenszuwachs zu erwarten ist? Ist das dann eine schützenswerte Position?

A

Ja, weil der Erfolg dann hinreichend konkretisiert ist

22
Q

Was ist ein Dreiecksbetrug?

A

Wenn der Verfügende und Geschädigte nicht personenidentisch sind.

23
Q

Welche Voraussetzung gibt es für einen Dreiecksbetrug?

A

Die Vermögensverfügung des Getäuschten, der nicht Geschädigter ist, ist dem Geschädigten nur dann zurechenbar, wenn der Verfügende “im Lager des Geschädigten steht” (Lagertheorie)

Der Verfügende muss demnach zumindest Repräsentant des Geschädigten sein, d.h. im Rahmen einer vorherigen Absprache für ihn tätig sein.

24
Q

Was wird unter einem Prozessbetrug verstanden?

A

Wenn einem Klagebegehren auch ohne richterliche Tatsachenaufklärung schon aufgrund bloßer Schlüssigkeitsprüfung stattgegeben werden kann und das Gericht sich bzgl. solcher Tatsachen irrt.