2.3 Berücksichtigung der Situation Flashcards
Modelle zur Berücksichtigung der Führungssituation
- Kontingenztheorie (Fiedler)
- Reifegradmodell (Hersey/Blanchard)
- Entscheidungsmodell (Vroom/Yetton)
Kontingenztheorie - Urheber
Fiedler
Kontingenztheorie - Kernfrage
Welcher Führungsstil ist in welcher Situation am erfolgversprechendsten?
Kontingenztheorie - Namensherkunft
von den situativen Einflüssen (Kontingenzfaktoren)
-> zentrale Bedeutung für den Führungserfolg
Kontingenztheorie - zentrale Hypothese
Leistung einer Gruppe ist eine Funktion der Beziehung zwischen:
* Führungsstil
* Ausmaß, in dem die Gruppensituation es Führungskraft erlaubt, Einfluss auszuüben
Situation - Aspekte
- Führungskraft-Mitarbeiter-Beziehung
- Positionsmacht
- Strukturierungsgrad der Aufgabe
Führungskraft-Mitarbeiter-Beziehung
Mitarbeiter eher bereit, Impulse der Führungskraft anzunehmen, wenn sie Führungskraft wertschätzen oder sich wertgeschätzt fühlen
-> dyadische Beziehung = wichtigste situative Variable
Positionsmacht
- Einfluss Führungskraft (Positionsmacht), basierend auf hierarchischer Stellung in der Organisation
- Je größer Positionsmacht, desto mehr Einfluss, um das Verhalten der Mitarbeiter zu beeinflussen
Strukturierungsgrad der Aufgabe
- Anzahl wiederkehrender Elemente, deren Planbarkeit + Überprüfbarkeit der Leistungsergebnisse
- Je klarer strukturiert, desto leichter fallen Koordination und Kontrolle
Abb. Kontingenztheorie nach Fiedler
- in günstigen und ungünstigen Situationen leistungsbezogene Führung effektiver
- In mittleren Situationen ein stärker mitarbeiterbezogener Führungsstil
Kritik an Fiedlers Theorie
- Ergebnisse zwar in Laborexperiment, allerdings noch nicht in Feldstudien bestätigt
+ erstmalig situative Bedingungen in einem empirisch überprüfbaren Führungsmodell berücksichtigt
Reifegradmodell - Urheber
Hersey und Blanchard
Reifegradmodell - Namensherkunft
Empfehlung für das Führungsverhalten werden vom „Reifegrad“ des jeweils Geführten abhängig gemacht
Reifegradmodell - Kernaussage
unterschiedlich „reife“ Mitarbeiter sind unterschiedlich zu führen
-> individualisierte Führung ansatt „Gießkannenprinzip“
-> effektiver und fairer, wenn die Mitarbeiter unterschiedlich geführt werden
Reifegradmodell - Begründung der Kernaussage
- Mitarbeiter mit geringerer Reife benötigen mehr Anleitung und Kontrolle
- Mitarbeiter mit sehr hoher Reife verdienen mehr Freiräume
Reifegradmodell - Reifegrade
- vier verschiedene (M1 bis M4)
- nach psychologischer und funktionaler – also arbeitsbezogener – Reife
- nicht eine abstrakte persönliche Reife, sondern auf die jeweils fragliche Aufgabenstellung aus seinem aktuellen Verantwortungsbereich bezogen
Reifegradmodell - Reifegrad M1
niedrige psychologische und niedrige funktionale Reife
Reifegradmodell - Reifegrad M2
hohe psychologische, aber geringe funktionale Reife
Reifegradmodell - Reifegrad M3
geringe psychologische, aber hohe funktionale Reife
Reifegradmodell - Reifegrad M4
sowohl hohe funktionale als auch psychologische Reife
Abb. Reifegradmodell
Unterschiede Reifegradmodell / Kontingenztheorie
- Fiedler: Führungsstil nur mittel- bis langfristig veränderbar
- Hersey und Blanchard: jeder Mitarbeiter soll entsprechend seiner Reife geführt werden
Reifegradmodell - Handlungsempfehlungen
- Führungskräfte müssen Reifegrad ihrer Mitarbeiter maximieren
- alle vier Führungsstile beherrschen und situationsgerecht einsetzen
-> effektive Umsetzung des Reifegradmodells
Reifegradmodell - Studienlage
empirische Studie aus Taiwan:
* Produktivität je höher, desto besser auf Reifegrad des Mitarbeiters eingeht
* empirisch unzureichend belegt
Entscheidungsmodell - Urheber
Vroom und Yetton
Entscheidungsmodell - Kernfrage
Wann soll der Führende welchen Grad der Partizipation der Geführten zulassen?
Entscheidungsmodell - Vorgehen
- Betrachtung autokratischer, konsultativer auf Beratung durch die Geführten beruhenden Entscheidungen sowie Gruppenentscheidungen
- Mithilfe eines Entscheidungsbaumes sechs situationsdiagnostische Fragen beantworten
Entscheidungsmodell - situationsdiagnostische Fragen
- Macht Entscheidung, welche Handlungsstrategie eingeschlagen wird, einen Unterschied?
- Ist das Problem strukturiert?
- für Umsetzung erforderlich, dass Mitarbeiter Entscheidung und Konsequenzen akzeptieren?
- Würden sie diese auch akzeptieren, wenn die Führungskraft sie allein träfe?
- Teilen Mitarbeiter Ziele der Organisation, die durch Entscheidung erreicht werden sollen?
- Wird Entscheidung voraussichtlich zu einem Konflikt unter Mitarbeitern führen?
Entscheidungsmodell - Handlungsempfehlung
Nach Beantwortung der Fragen Ratschlag, ob allein, nach Beratung oder Gruppenentscheidungsprozesses
Entscheidungsmodell - mögliche Empfehlungen
- autoritäre Entscheidung
- autoritäre Entscheidung, nach Informationen einholen
- alleinige Entscheidung, nach individueller Beratung einzelner
- alleinige Entscheidung, nach Beratung mit Arbeitsgruppe
- Gruppenentscheidung.
Entscheidungsmodell - Bewertungskriterien
- Qualität der Entscheidung,
- Akzeptanz der Entscheidung,
- Ökonomie des Entscheidungsverhaltens.