01 Operation Flashcards
In den letzten Jahren geht man aufgrund der enorm hohen Kosten im Gesundheitswesen immer mehr dazu über, Patienten ambulant auf eine Operation vorzubereiten und erst am OP-Tag stationär aufzunehmen. Wie sollte eine optimale OP-Vorbereitung in Ihren Augen aussehen?
Die präoperative Phase dient der Operationsvorbereitung des Patienten und soll das OP-Risiko minimieren. Zudem muss der Patient über den bevorstehenden Eingriff und die entsprechende Anästhesie informiert und aufgeklärt werden. Zu einer optimalen OP-Vorbereitung gehören je nach Patient und Eingriff:
• Anamnese und klinische Untersuchung
• Laboruntersuchungen (Blutbild, Gerinnung, Retentionswerte und Elektrolyte)
• Röntgen-Thorax (bei kardiopulmonalen Erkrankungen und/oder Patient > 60 Jahre)
• EKG (bei auffälliger kardiopulmonaler Anamnese und/oder ab dem 50. Lebensjahr)
• evtl. Optimierung der Dauermedikation
• Prämedikationsvisite und Aufklärung durch den Operateur und den Anästhesisten
• Lungenfunktionstest (LuFu) bei pulmonalen Erkrankungen und/oder als Risikoeinschätzung vor pulmonalen Eingriffen
• Antikörpersuchtest bei Operationen, bei denen mit einem größeren Blutverlust zu rechnen ist
Eingriffsspezifisch werden weitere Untersuchungen durchgeführt, z. B. Sonografie des Abdomens, CT, Koloskopie, Röntgenaufnahmen etc. Wenn spezielle präoperative Maßnahmen (z. B. Einstellung internistischer Krankheitsbilder, Darmspülung, Ureterschienung) notwendig sind, ist es besser, den Patienten schon vorher stationär aufzunehmen.
Wie gehen Sie mit der Dauermedikation perioperativ um?
Die Dauermedikation sollte der Patient nach Möglichkeit auch perioperativ verabreicht bekommen. Dies gilt insbesondere für herz- und kreislaufwirksame Medikamente sowie Statine.
Orale Antidiabetika werden spätestens am OP-Tag abgesetzt, da sie zu schwer beherrschbaren Hypoglykämien führen können. Blutzuckerschwankungen werden perioperativ durch Insulin bzw. Glukose behandelt.
Biguanide (Metformin) sollten wegen der Gefahr perioperativer Ketoazidosen nach Möglichkeit 3 Tage vor der OP abgesetzt werden. ASS und NSAID hemmen die Synthese von Prostaglandin, Prostazyklin und Thromboxan A2 und hemmen auf diesem Weg irreversibel die Thrombozytenaggregation. Clopidogrel und Ticlopidine hemmen die ADP-vermittelte Aggregation der Thrombozyten und besitzen ebenfalls eine irreversible Wirkung. Die zwei letztgenannten werden bei elektiven Eingriffen 7–10 Tage präoperativ abgesetzt, um intra-und perioperative Blutungsereignisse zu verhindern.
Kumarinderivate (Marcumar®, Sintrom®) werden je nach dem individuellen Thrombembolierisko auf High- oder Low-Dose-Heparin (meist niedermolekulares Heparin) umgestellt. Niedermolekulares Heparin besitzt im Vergleich zum unfraktionierten Heparin bessere pharmakokinetische Eigenschaften (z.B. bessere Bioverfügbarkeit und längere Halbwertszeit) und ist aufgrund der Ein- oder Zweimalgabe pro Tag für die Patienten besser zu handhaben.
Was ist Ziel der chirurgischen Anamnese?
Ziel einer chirurgischen Anamnese ist es, durch fokussierte und gezielte Fragen möglichst schnell zu einer Verdachtsdiagnose zu kommen. Dies verhindert sinnlose, zeitintensive und teure Untersuchungen. Basierend auf der Anamnese erfolgen die weitere Abklärung und der Ausschluss von Differenzialdiagnosen. Wichtig ist es, dass man sich auf das aktuelle Krankheitsbild beschränkt, dennoch aber das Gesamtbild des Patienten und evtl. vorhandene Begleitdiagnosen nicht außer Acht lässt. Akute lebensbedrohliche Zustände müssen rasch erkannt und therapiert werden. In diesen Fällen darf die Anamnese extrem kurzgehalten werden, um keine weitere Zeit zu verlieren.
Wie führen Sie ein Aufklärungsgespräch und welche Punkte besprechen Sie mit dem Patienten ?
Rechtlich gesehen ist jeder Eingriff am Patienten Körperverletzung. Erst durch die Aufklärung und das Einverständnis des Patienten bekommt man juristisch die Erlaubnis zur Operation. Die Aufklärung durch den Operateur sowie auch durch den Anästhesisten dient der Information und der Entscheidungsfindung des Patienten. Folgende Punkte müssen angesprochen werden:
• Art und Bedeutung der Krankheit für den Patienten
• Prognose bei Spontanverlauf und bei operativer Intervention
• Behandlungsalternativen (konservativ, verschiedene Operationstechniken)
• grober Operationsablauf und postoperativer Verlauf
• mögliche Notwendigkeit zur Erweiterung des Eingriffs
• allgemeine und spezielle Operationsrisiken
Die Aufklärung muss individuell dem Patienten, seinem Bildungsstand und Alter angepasst werden. Unmündige Patienten und Kinder werden in Anwesenheit des gesetzlichen Vormunds oder der Eltern aufgeklärt. Bei elektiven Eingriffen muss die Aufklärung spätestens am Vortag der Operation erfolgen, damit dem Patienten ausreichende Bedenkzeit bleibt. Wichtig ist die sorgfältige Dokumentation aus juristischen Gründen. Ist der Patient nicht in der Lage, zu unterschreiben (z.B. blinde Patienten oder Patienten mit einer Handverletzung), genügt auch ein mündliches Einverständnis unter Angabe von Zeugen.
Was versteht man unter allgemeinen OP-Risiken?
Allgemeine OP-Risiken sind Komplikationen, die nach jedem operativen Eingriff unabhängig von der Art der Operation auftreten können. Dazu zählen:
• Narben- oder Keloidbildung, Wundheilungsstörungen
• Blutung (intra- und postoperativ)
• Thrombose, Lungenembolie
• Verletzung von Gefäßen, Nerven und Lymphgefäßen
• Infektion
Spezielle Komplikationen sind von der Art und dem Ausmaß der Operation abhängig.
Bei einer adipösen 72-jährigen Patientin ist wegen eines diskret symptomatischen Gallensteinleidens eine laparoskopische Cholezystektomie geplant. Seit Jahren bestehen eine arterielle Hypertonie, eine koronare Herzkrankheit und eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Regelmäßige pektanginöse Beschwerden und ausgeprägte Dyspnoe schränken die Patientin im Alltag stark ein. Sie beschreibt eine Nykturie von 4- bis 5-mal pro Nacht und schläft immer mit erhöhtem Oberkörper. Aufgrund einer dekompensierten Linksherzinsuffizienz lag sie vor Jahr 1 Woche lang auf der Intensivstation. Bei der Untersuchung der Patientin stellen Sie eine mäßige Ruhedyspnoe fest. Auffallend sind ausgeprägte Unterschenkelödeme. Der Blutdruck liegt bei 190/100 mmHg. Die Medikation besteht aus einem Nitrat, einem Diuretikum und einem Kalziumantagonisten.
Welche Untersuchungen würden Sie präoperativ durchführen und was müssen Sie beachten?
Die Patientin ist aufgrund ihrer Vorerkrankungen im Allgemeinzustand stark eingeschränkt. Dies bedeutet ein deutlich erhöhtes OP- und Narkoserisiko. Aktuelle Laborwerte geben wertvolle Informationen über Retentionswerte, Elektrolyte und Blutbild. Ein Röntgen-Thorax liefert Informationen über die pulmonale Belüftung, Herzgröße und -form und dient dem Ausschluss einer pulmonalvenösen Stauung, einer Pneumonie oder eines Ergusses.
Das EKG informiert über Lagetyp, Rhythmus und über frühere oder aktuelle Myokardischämien. Es liefert jedoch keine Informationen über die kardiale Leistung. Um diese zu eruieren, muss eine kardiale Echokardiografie durchgeführt werden. Diese dient der Messung der kardialen Pumpleistung, der Myokardkontraktilität, der Füllung der Herzkammern und der Darstellung und Funktion der Herzklappen. Ein Belastungs-EKG liefert Informationen über die kardiale Perfusion, ist aber bei dieser Patientin aufgrund der schon bestehenden Symptomatik nicht durchführbar.
Je nach Häufigkeit der pektanginösen Beschwerden der Patientin sollte präoperativ in Anbetracht der eher moderaten Symptomatik bei Cholezystolithiasis eine Linksherz-Katheter-Untersuchung durchgeführt werden.
Die Dauermedikation bedarf sicher einer Optimierung. Eine medikamentöse Einstellung der Herzinsuffizienz erfolgt meist durch die Kombination eines Betablockers, eines ACE-Hemmers und eines Diuretikums. Diese Medikamente reduzieren vor allem den Sauerstoffverbrauch des Myokards und die kardiale Vor- und Nachlast. Zudem wirken sie vasodilatativ, sodass der Gefäßwiderstand gesenkt wird. Je nach OP- und Narkoseverlauf empfiehlt sich eine postoperative Betreuung der Patientin auf der Intensivstation.
Welche OP-Indikationen sind Ihnen bekannt?
Im Fachbereich Chirurgie nimmt die Indikationsstellung eine zentrale Rolle ein. Man unterscheidet je nach Dringlichkeit des Eingriffs folgende Indikationen:
• Notfallindikation: Ein akutes Krankheitsbild erfordert einen sofortigen Eingriff (z. B. bei akuter vital bedrohlicher Blutung, Spannungspneumothorax, akutem subduralem Hämatom, Notfallsectio etc.)
• dringliche Indikation: Eine Operation sollte so schnell wie möglich erfolgen (z. B. bei akutem Abdomen, Frakturen, Perforationen im Gastrointestinaltrakt etc.)
• elektive Operationen (z.B. asymptomatische Hernien, Cholezystektomie, Hemikolektomie)
Bei den elektiven Operationen unterscheidet man zudem absolute Indikationen, bei denen eine vital bedrohliche Erkrankung (z. B. Malignom) behoben werden muss und relative OP-Indikationen, bei denen alternative Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen. Absolute Kontraindikationen für eine Operation gibt es in der Regel nur bei elektiven Eingriffen.
Kennen Sie die ASA-Klassifikation?
Die ASA-Klassifikation orientiert sich am körperlichen Zustand und an den Vorerkrankungen eines Patienten. Es existieren fünf ASA-Klassen (› Tab. 1.1). Die Klassifikation ist hilfreich zur Abschätzung des OP- und Narkoserisikos und nimmt entscheidenden Einfluss auf die Wahl des Operations- und des Anästhesieverfahrens sowie die postoperative Betreuung. Sie zeigt eine Korrelation zur perioperativen Morbidität und Mortalität.
Tab. 1.1 Einstufung des Allgemeinzustands eines Patienten nach der American Society of Anaesthesiologists (ASA)
ASA-Klasse
Körperliches Befinden des Patienten
I : gesund
II : leichte Allgemeinerkrankung, keine Leistungseinschränkung
III : schwere Allgemeinerkrankung, Leistungseinschränkung
IV : schwere Allgemeinerkrankung, lebensbedrohlich mit und ohne Operation
V : moribunder Patient, Tod innerhalb der nächsten 24 Stunden mit oder ohne Operation wahrscheinlich
Als Assistent müssen Sie bei der Lagerung des Patienten auf dem OP-Tisch helfen. Worauf müssen Sie dabei achten?
Die Lagerung des Patienten muss für den Patienten, das Operationsteam und den Anästhesisten optimal gestaltet werden. Nach Möglichkeit sollte sie von speziell ausgebildeten Lagerungspflegern in Zusammenarbeit mit dem Operateur und dem Anästhesisten vorgenommen werden. Dabei übernimmt der Anästhesist normalerweise die Verantwortung für die Lagerung des Kopfes und der Extremität, an der venöse oder arterielle Zugänge liegen. Die Position des Patienten sollte folgende Aspekte erfüllen:
• guter Zugang zum OP-Gebiet
• stabile Lagerung (ggf. Fixierung durch Gurte und Stützen) • guter Zugriff des Anästhesisten zu Geräten und Zugängen
• Vermeiden von Kompressionsschäden (Nerven, Gefäße)
Bei einem 68-jährigen adipösen Patienten wird eine Rektumamputation in Steinschnittlage durchgeführt. Die Operation verläuft unerwartet schwierig und dauert etwa 4 Stunden. Am nächsten Tag klagt der Patient über starke Schmerzen im linken Unterschenkel. Die Fußpulse sind nicht mehr tastbar. Die Haut des betroffenen Unterschenkels ist glänzend und gespannt. Der Umfang des Beins ist deutlich größer als auf der Gegenseite.
An was denken Sie und was sind mögliche Differenzialdiagnosen?
Anamnese und Klinik sprechen für ein Kompartmentsyndrom infolge der Steinschnittlagerung. Durch längerfristige Kompression der Muskulatur kann es zu ausgeprägten Ödemen in diesen Arealen kommen. Bei engen Muskellogen, wie man sie bevorzugt am Unterschenkel und Unterarm findet, kommt es rasch zu einem Druckanstieg in den betroffenen Arealen. Die Perfusion stagniert. Das Muskelgewebe wird minderperfundiert. Unbehandelt kommt es zu ausgedehnten Muskelnekrosen. Der Untergang der Muskelzellen zeigt sich laborchemisch in einem massiven Anstieg der Kreatinkinase (CK). Therapie der Wahl ist die sofortige Faszienspaltung der entsprechenden Muskellogen. Wichtigste Differenzialdiagnose ist die tiefe Beinvenenthrombose, die mithilfe der Doppler-Sonografie und der klinischen Untersuchung ausgeschlossen werden kann.
Merke: Folge einer Steinschnittlagerung sind nicht selten schwerwiegende Lagerungsschäden bis hin zum Kompartmentsyndrom des Unterschenkels. Mit der Dauer der OP steigt das Risiko.
Wie können Sie den Druck in den Muskellogen messen und mit welchen Druckwerten rechnen Sie?
Die Klinik ist meist eindeutig, sodass eine sofortige Intervention erforderlich ist. Beim narkotisierten Patienten während der Operation kann man die Drücke in den Muskellogen mit der einfachen Nadelinjektionstechnik nach Whitside messen. Dabei wird eine Kanüle in die Muskellogen geschoben, die mit einem direkten Druckaufnehmer verbunden ist. Bei Patienten auf der Intensivstation können die Drücke kontinuierlich mit einem Verweilkatheter erfasst werden.
Der normale Muskellogendruck liegt bei 10 mmHg und tiefer. Bei Drücken zwischen 25 und 40 mmHg ist mit einer Perfusionsminderung und Nekrosen zu rechnen. Der normale Perfusionsdruck liegt zwischen 25 und 35 mmHg und ist vom Systemkreislauf weitgehend unabhängig. Die Empfehlungen sind daher, dass bei Drücken in den Muskellogen von mehr als 30–40 mmHg eine Spaltung des Kompartmentsyndroms erfolgen sollte.
Welche anderen Ursachen fallen Ihnen spontan ein, die zu einem Kompartmentsyndrom führen können?
Es gibt Kompartmentsyndrome, die durch Kompression von außen entstehen, wie es in dem von Ihnen erwähnten Beispiel durch die Lagerung der Fall war. Diese können auch durch komprimierende Verbände entstehen.
Andere Formen des Kompartmentsyndroms haben als Ursache eine Zunahme des Muskellogeninhalts. Ursächlich kämen dafür in Frage:
• Blutungen, Gefäßverletzungen und Hämatome
• erhöhte Kapillarpermeabilität (z. B. Reperfusionssyndrom nach Ischämie,
Gefäßbypässen, Embolektomie, Lyse-Therapie)
• erhöhte Muskelaktivität (Extremsport, Eklampsie, Tetanus)
• Verbrennungen und Erfrierungen
• verminderte Serumosmolarität (z. B. bei nephrotischem Syndrom)
• paravasale Injektionen
• postoperativ nach Osteosynthesen oder Reposition von Frakturen
• erhöhter Kapillardruck (Venenverschluss, Thrombosen)
• Rhabdomyolyse
• Phlegmone
Was müssen Sie bei der Betreuung von Patienten während der postoperativen Phase beachten?
Während der postoperativen Phase ist der Patient durch die Auswirkungen der Operation sowie durch die Nachwirkungen der Anästhesie besonders gefährdet. Die Betreuung durch ärztliches und pflegerisches Personal ist zudem nicht mehr so intensiv wie während der Operation. Dennoch sollten die folgenden Parameter engmaschig überwacht werden:
• Vitalfunktionen (Blutdruck, Herzfrequenz, Vigilanz, Atemfrequenz, Flüssigkeitsbilanz, Pupillenreaktionen)
• Temperatur
• Durchblutung der Extremitäten (v.a. nach Osteosynthesen und Gefäßoperationen)
• persönliches Befinden des Patienten (Schmerzen? Shivering [Muskelzittern]? Übelkeit? Ängste?)
Mit welchen Komplikationen müssen Sie nach einer Operation in Intubationsnarkose rechnen?
Man unterscheidet primär zwischen chirurgischen und anästhesiologischen Komplikationen. Zu den operativen Komplikationen zählen:
• Nachblutungen
• Wunddehiszenzen (extrem: Platzbauch)
• Durchblutungsstörungen nach Gefäßverschlüssen
Zu den typischen Narkoserisiken rechnet man vor allem Medikamentenüberhänge:
• Relaxanzien: Schwächung oder gar Lähmung der Atemmuskulatur führt zur respiratorischen Insuffizienz mit konsekutiver Hypoxie und Hyperkapnie. Klinisch fallen auf: Zyanose, Abfall der O2-Sättigung, Hypertonie, Tachykardie, übermäßiges Schwitzen.
• Opiate: Typisch sind Atemdepression, Übelkeit und Müdigkeit. Charakteristisch für eine „Opiatatmung“ sind tiefe, niederfrequente Atemzüge, stecknadelkopfgroße Pupillen, Abfall der O2-Sättigung, Zyanose.
• Inhalationsanästhetika: Sie wirken dämpfend auf das zentrale Nervensystem und bewirken in hohen Dosen eine Atemdepression. Sie werden fast komplett über die Lunge abgeatmet. Vor allem bei adipösen Patienten können sie kumulieren und zu einer verlängerten Wirkungszeit führen.
• Intravenöse Anästhetika (Barbiturate, Propofol) werden bei guter hepatischer und renaler Funktion relativ schnell metabolisiert, können aber v. a. bei längeren Eingriffen zu einer verlängerten Wirkungszeit führen.
Wie ernähren Sie den Patienten perioperativ?
Die perioperative Ernährung hat sich in den letzten Jahren komplett gewandelt. Heutzutage darf der Patient bis 6 Stunden vor der Operation essen und bis 2 Stunden präoperativ noch klare Flüssigkeiten (Wasser, Tee) zu sich nehmen. Ausnahmen werden teilweise bei größeren Darmeingriffen gemacht, wobei auch dort die präoperative Nahrungskarenz deutlich verkürzt wurde.
Nach kleineren und mittleren Eingriffen kann der Patient mit der Nahrungsaufnahme beginnen, sobald er wach ist, aber selbst bei ausgedehnteren Darmeingriffen darf der Patient postoperativ schon etwas trinken. Eine absolute Ausnahme stellen Operationen am Magen dar, bei denen in der Regel am 2. postoperativen Tag eine radiologische Darstellung der Magen-Darm-Passage mit Kontrastmittel (Gastrografin-Schluck) erfolgt. Wenn diese keine Leckage zeigt, darf der Patient mit der oralen Nahrungsaufnahme beginnen.