Wirtschaftsentwicklung -Einführung Flashcards

1
Q

Marktmechanismus (Jevons, Walras)

A

Alle Anbieter und Verbraucher versuchen, auf dem Markt ihre eigenen Interessen durchzusetzen, und treffen laufend Entscheidungen (z.B. Kauf oder Verkauf bestimmter Gütermengen zu bestimmten Preisen),
Diese vielen Entscheidungen bringen Angebot und Nachfrage in ein Marktgleichgewicht, bei dem Anbieter und Nachfrager ihre persönlichen Vorstellungen von Gütermenge und Güterpreis verwirklichen

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2
Q

neoklassische Theorie

A

Wirtschaft ist vor allem ein System von Märkten, auf denen Angebot und Nachfrage durch die Güterpreise ins Gleichgewicht gebracht werden.

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3
Q

Gewinnmaximierung

A

Die Unternehmen stellen mit Rücksicht auf die Nachfrage der Verbraucher die Art und Menge von Gütern her, durch deren Verkauf sie größtmöglichen Gewinn erzielen können

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4
Q

Marktgleichgewicht

A

Angebot und Nachfrage sind im Gleichgewicht

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5
Q

Preisbildung

A

in der Volkswirtschaftslehre entsteht der Prozess der automatischen Preisbildung durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage auf Märkten mit einer Vielzahl von Anbietern und Nachfragern in der Marktform der vollständigen Konkurrenz (Polypol).
Die drei Marktfaktoren Angebot, Nachfrage und Preis stehen dabei in einem engen wechselseitigen Zusammenhang.
Der Preis bringt Angebot und Nachfrage am Markt zum Ausgleich (Gleichgewichtszustand).
Ist die nachgefragte und die angebotene Menge eines Gutes vom Preis abhängig, wird der Anbieter normalerweise umso geneigt sein zu verkaufen, je höher der Preis des Gutes ist.
Umgekehrt wird der Nachfrager üblicherweise umso geneigt sein zu kaufen, je niedriger der Preis ist.

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6
Q

Gleichgewichtspreis

A

bringt Angebot und Nachfrage zum Ausgleich, bildet sich nun genau in der Höhe, bei der die von den Verkäufern angebotene Menge an Gütern auch von den Nachfragern tatsächlich gekauft wird (Gleichgewichtsmenge).
weder ein Angebotsüberhang noch ein Nachfrageüberhang.
Aber: Mit Veränderung von Angebot und Nachfrage verändert sich auch der Gleichgewichtspreis laufend.
Steigende Preise für bestimmte Güter führen jedoch normalerweise zu steigendem Angebot, da die Hersteller die Möglichkeit sehen, höhere Gewinne zu erwirtschaften und deshalb mehr produzieren. Durch die erhöhte Produktion steigt das Angebot und ein neuer, niedrigerer Gleichgewichtspreis bildet sich, bei dem allerdings eine größere Gütermenge umgesetzt wird.

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7
Q

Die neoklassischen Grundüberlegungen

A

dienen als Grundlage für verschiedene raumwirtschaftliche Theorien
bilden Grundlage für viele Wirtschafts- und Entwicklungspolitiken
bestechen durch schlichte Plausibilität
Bedingung sind aber viele vereinfachende Grundannahmen
stehen daher seit Jahrzehnten auch in heftiger Kritik
Abbildung

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8
Q

Grenzertrag

A

Der Grenzertrag eines Produktionsfaktors gibt an, um wie viel der Output ansteigt, wenn von dem Produktionsfaktor eine Einheit mehr verwendet wird (ceteris paribus).
Möbelfirma stellt einen Schreiner mehr ein und kann damit zusätzlich 50 Tische pro Woche herstellen. D.h. der Grenzertrag des Faktors Arbeit ist in diesem Fall 50.
In neoklassischen Überlegungen nimmt der Grenzertrag eines Produktionsfaktors ceteris paribus langfristig ab.

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9
Q

Produktionselastizität

A

gibt an, um wie viel Prozent der Output ansteigt, wenn ausgehend von einem bestimmten Produktionsniveau von dem Produktionsfaktor ein Prozent mehr verwendet wird (ceteris paribus)

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10
Q

Ceteris paribus

A

bedeutet unter sonst gleichen Bedingungen

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11
Q

Primärer Sektor

A

rohstoffbasierte Aktivitäten (z.B. Bergbau, Erdölförderung, Gasgewinnung), Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

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12
Q

Sekundärer Sektor

A

(Produzierender Sektor): Industrie, Handwerk, Bauwirtschaft, Energieerzeugung

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13
Q

Tertiärer Sektor

A

(Dienstleistungssektor): öffentliche und private Dienstleistungen (inkl. Groß- und Einzelhandel, Transport), die für Privatpersonen, Unternehmen und andere Organisationen erbracht werden (inkl. unentgeltlicher Leistungen der öffentlichen Verwaltung

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14
Q

Industrie

A
  • technische Produktionseinrichtungen in größeren Betriebsstätten
  • Kapitalintensiv
  • Hohe Stückzahlen
  • standardisierte Produkte
  • Arbeitsteilung
  • Weitgehend anonyme & überregionale Märkte
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15
Q

Verarbeitendes Gewerbe

A

Industrie + Handwerk

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16
Q

Produzierendes Gewerbe

A

Verarbeitendes Gewerbe + Baugewerbe und oft auch Bergbau

17
Q

Definition von Dienstleistungen

A
  • Immaterialität
    z.B. Haarschnitt, Beratung
  • Uno-actu-Prinzip
    Zeitliches und räumliches Zusammenfallen von Leistungserbringung und –verwendung (z.B. medizinische Behandlung, klassischer Einzelhandel)
  • Früher auch Begriff des „Quartären Sektors“ (v.a. für Informations- und Kommunikationsdienste, Bildung, Forschung) oder des „Quintären Sektors“ (v.a. für Gesundheitswesen, Tourismus, Freizeitgestaltung), konnten sich in wissenschaftlicher Literatur nicht durchsetzen
18
Q

Unterschiedliche Dienstleistungsformen

A

Unternehmensbezogen (B2B)
z.B. Unternehmensberatung, Rechtsanwalt

Konsum-/Personenbezogen (B2C)
z.B. Einzelhandel, Frisör

19
Q

Modell des sektoralen Wandels nach J. FOURASTIE(„Drei-Sektoren-Hypothese“)

A
  • Übergang von landwirtschaftlichen
    Abbildung zur Industrie- und dann zur Dienstleistungsgesellschaft (von Industrialisierung bis zum Zustand der reifen Wirtschaft )
  • technischer Fortschritt und Industrialisierung
  • sekundärer Sektor ist durch einen starken und tertiärer Sektor durch einen äußerst schwachen technischen Fortschritt gekennzeichnet
  • primärer Sektor: durchschnittlich großer technischer Fortschritt
  • technische Fortschritt häufig Substitution des Faktors Arbeit durch den Faktor Kapital
    -> im primären und im sekundären Sektor im Zuge des wirtschaftlichen Wachstums Arbeitskräfte freigesetzt und im tertiären Sektor bei geringem technischen Fort-
    schritt und gleichzeitig steigender Nachfrage vermehrt Beschäftigte eingestellt.
20
Q

Ursachen für den Rückgang der Bedeutung der Landwirtschaft

A
  • Positive Einkommensentwicklungen sorgten über Jahrzehnte für Veränderungen in der Konsumentennachfrage
  • Eher Stagnation der Nachfrage bei Grundversorgungsgütern (z.B. Lebensmitteln)
  • Anstieg der Nachfrage nach höherwertigeren Gütern (z.B. Autos) und später Dienstleistungen (Urlaub, Unterhaltung)
  • Engel: Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten nimmt mit steigendem Einkommen zu, der Anteil dieser Einkäufe am Einkommen nimmt aber ab (geringe Einkommenselastizität).
21
Q

Engel Kurven

A

Stellen die Nachfrage eines oder mehrere Haushalte(s) bei sich verändernder Nachfrage dar.

22
Q

Gründe für Bedeutungszunahme des tertiären Sektors

A
  • Unterschiedlich schnelle Produktivitätsentwicklung in den Sektoren (Fourastie)
    Unterschiedliche Einkommenselastizitäten:
  • Superiore Güter vs. inferiore Güter (hohe vs. geringe Einkommenselastizitäten)
    Zunehmende Arbeitsteilung:
  • Interaktionsthese (Wissens- und Informationsvermittlung)
  • Externalisierungsthese (Outsourcing von Dienstleistungsfunktionen)
23
Q

Deindustrialisierung

A
  • Relative (und absolute) Abnahme der Bedeutung des produzierenden Gewerbes
  • Kennzeichen: absoluter Rückgang der Beschäftigung, der Produktion, der Rentabilität, der Investitionen, des Kapitalstocks, absoluter Rückgang der Exporte
24
Q

Neoindustrialisierung

A
  • Folge der Durchsetzung neuer, flexibler Produktionssysteme (flexible Spezialisierung)
  • Strukturwandel innerhalb des produzierenden Gewerbes
25
Q

Tertiärisierung

A
  • Relativer (und absoluter) Bedeutungsgewinn des tertiären Sektors
  • Bedeutungszuwachs von Dienstleistungen auch Hinweise auf zunehmende Flächennachfrage in Städten
  • > aufgrund ihrer Standortpräferenzen bevorzugen Dienstleistungen überwiegend urbane Standorte
26
Q

Standortfaktoren

A

Vorteile für eine wirtschaftliche Aktivität, die an bestimmte Orte gebunden sind.

27
Q

Weiche Standortfaktoren

A
  • nur schwer messbar/quantifizierbar
  • indirekter Einfluss
  • z.B regionales Image, soziales Klima, Wirtschaftsfreundlichkeit, Kulturangebot, Umweltqualität, Wohnwert, Freizeitwert, Kriminalität, Schulen & gastronomisches Angebot
28
Q

Harte Standortfaktoren

A
  • messbar/quantifizierbar
  • direkter Einfluss
  • z.B Verkehrsanbindung, regionaler Absatzmarkt, Steuern, Flächenverfügbarkeit, Arbeitskosten, berufliche Ausbildungseinrichtungen, Forschungseinrichtungen & Nähe zu Zulieferern
29
Q

Bedeutungswandel der Standortfaktoren

A

Landwirtschaft: Grund und Boden

Traditionelle Industrie: Rohstoffverfügbarkeit
Transportkosten
Arbeitskräfte

Dienstleistungen, High-Tech Industrien:
Informationsbeschaffung
Kontakterfordernisse, Netzwerke
Nähe zu Forschungseinrichtungen
Qualifizierte Arbeitskräfte
Lebensqualität
30
Q

Finanzialisierung

A
  • Immer größere Dominanz der globalen Finanzmärkte über traditionelle Märkte für industrielle, bergbauliche und landwirtschaftliche Produkte oder Immobilien, sowie in Politik und Gesellschaft allgemein.
  • Ausländische Direktinvestitionen (ADI) als Beispiel für grenzüberschreitende Finanzströme
  • Deutlich schnelleres Wachstum von reinen Finanztransaktionen mit dem Ziel hoher Renditen (z.B. Portfolioinvestitionen und Kredite) im Verhältnis zu internationalen Kapitalströmen insgesamt
  • Steigerung der Liquidität der Finanzmärkte durch neue Finanzinstrumente wie z.B. Derivate
  • > Stärkung ihrer Funktion als Triebfeder der Globalisierung
  • Zentrale Bedeutung der Finanzmärkte für globale Wirtschaft deutlich geworden durch Finanzkrise 2007/2009
31
Q

Finanzialisierung (Schamp & Lo Modell)

A

Änderung der Nachfrage nach Finanzprodukten
+steigende Einkommen der Privathaushalte
+neues Anlageverhalten von Privaten (Sparbuch, Depot)
+neue Vorsorgestrategien (Kapitalbildung anstelle Versicherung
Änderung der Rahmenbedingungen für Anbieter von Finanzprodukten:
+staatliche Deregulierung schafft neue Möglichkeiten für (neue) Anbieter
+neue Wettbewerber (Ausland) zwingen zur Erfindung neuer Produkte & zur Preissenkung
=> Änderung der Anbieterstrukturen von Finanzplätzen => Änderung der Struktur von Finanzplätzen => Wettbewerb der Finanzplätze
Abbildung

32
Q

Agglomerationsvorteile

A
Selbstverstärkende Größenvorteile:
\+ schnelle Diffusion von Innovation
\+Konzentration spezialisierter Arbeitskräfte
\+Pool an qualifizierten Arbeitskräften
\+Große Auswahl an Geschäftspartnern
\+Geringe Kosten für Informationsinfrastruktur
Vorteile räumlicher Nähe:
\+Hoher Informationsaustausch
\+Flexible Zusammenarbeit
\+Geringe Suchkosten
\+Austausch vertraulicher Infos
\+Möglichkeit komplexer Verhandlungen