Polarisationstheorien Flashcards

1
Q

Allgemein

A
  • Lassen sich unterscheiden in sektorale und die regionale Polarisationstheorie.
  • Empirische Entwicklung deckt sich nicht mit der Neoklassischen Theorie von Konvergenz/Ausgleich sondern zeigt auch Beispiele von Divergenz zwischen reichen und armen Regionen auf.
  • Betonen die Bedeutung von Wachstumspolen für die regionale Entwicklung, die durch ihre überdurchschnittliche Dynamik ein dauerhaftes Auseinanderklaffen zwischen armen und reichen Regionen bewirken
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2
Q

Sektorale Polarisation

A
  • nach dem Konzept des Wachstumspols von Perroux:
  • Wirtschaftliches Wachstum verläuft sektoral ungleichgewichtig , d.h. das bestimmte Sektoren schneller wachsen als andere
  • Grundlegende Innovationen in bestimmten Branchen bewirken hohe Nettoinvestitionen und ein überdurchschnittliches Wachstum
  • Solche Branchen werden als sektorale Wachstumspole oder motorische Einheiten bezeichnet
  • verstärken den Polarisationsprozess auch regional -> es kommt zu Konzentrationen wirtschaftlicher Aktivitäten an den jeweiligen Branchenstandorten
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3
Q

Zirkulär-kumulative Selbstverstärkungseffekte

A

Myrdal 1957, Hirschmann 1958:
- positive/negative Selbstverstärkung
- zirkulär, da sich der Kreis schließt (d.h. es gibt auch wieder Rückwirkungen auf den Ausgangsimpuls)
Abbildungen des Kreislaufs

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4
Q

Positive und negative Rückkopplungen

A

Entzugseffekte (backwash effects, polarization effects) z.B.:

  • Abwanderung gut ausgebildeter Arbeitskräfte aus der Peripherie
  • Abfluss von Kapital aus Peripherie
  • Konzentration des Infrastrukturausbaus in Zentrum

Ausbreitungseffekte (spread effects, trickling-down effects) z.B.:
- Diseconomies der Ballungsräume (hohe Grundstücks- und Lohnkosten)
- Regionalpolitische Intervention des Staates
=>Verhältnis zwischen diesen Effekten aber oft unklar!

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5
Q

Ansichten

A
  • Entzugseffekte werden von Myrdal dauerhaft als wir­kungsvoller angesehen
    -> Tendenz zu räumlichen Ungleichgewichten; Tendenz umso stärker ausgeprägt, je ärmer ein Land bzw. eine Region ist.
  • Hirschman: Zwei-Regionen-Modell: Positive Sicker­effekte (trickling down) und negative Polari­sa­tio­ns­effekte (polarization) -> auf lange Sicht sind positive Sickereffekte stärker als Polarisationseffekte -> langfristig Abbau von räumlichen Disparitäten
    Ursachen für längerfristige Entwicklungsunter­schiede können sein:
    • Immobilität von Produk­tions­faktoren, un­vollständige Information, positive Rückkopplungen
    • Anwendungsfälle interregional und inter­national; aber dominierend: „Entwicklungsländer­per­spek­tive”
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6
Q

Räumliche Zentrum-Peripherie-Modelle

A
  • Nach John Friedmann kommt es ausgehend von einer präindustriellen Phase typischerweise zuerst zu einer Konzentration an einem Ort aufgrund der beschriebenen zentripetal wirkenden Wachstumsmechanismen (Transitionale Phase)
  • Im Zuge der Industrialisierung bilden sich neue industrielle Subzentren (industrielle Phase)
  • Dies wirken auch zentrifugal, d.h. sie ziehen Aktivitäten (und auch Arbeitskräfte) aus dem Zentrum raus
  • In der postindustriellen Phase haben sich nun auch weitere Standorte mit Dienstleistungen gebildet
  • Am Ende steht ein breites Stadtsystem in dem jedoch immer noch unterschiedliche Stadtgrößen und Konzentrationen herrschen (stabiles hierarchisches Stadtsystem
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7
Q

Kritik

A
  • Ausführungen über die Stärke der zentrifugalen und zentripetalen Kräfte lassen keine abschließenden Aussagen über deren Auswirkungen auf den räumlichen Differenzierungsprozess zu
  • Keine geschlossene Theorie, eher induktiv (von begründeten Einzelaussagen auf eine allgemeine Aussage schließen )gewonnene Polarisationshypothesen
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8
Q

Stärken

A
  • Wachstumstheoretische Diskussion auf Pro­bleme räumlicher Ungleichgewichte gelenkt
  • Überwindung des neoklassischen „Gleichge­wichts­mythos“ und Annäherung an empirische Wirklichkeit (aber auch Gegenbeispiele z.B. Südostasien)
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