Der Markt als geschaffene Institution Flashcards

1
Q

Grundannahme

A
  • Die Regelhaftigkeiten der Organisation von Märkten sind zeitlich und räumlich beschränkt
  • Daher gibt es keine universellen Marktgesetze, sondern vielmehr befristete Regelmäßigkeiten und zeitlich und örtlich spezifische Märkte
  • Frage daher: Wer gestaltet das Regelwerk dieser Märkte und welche Möglichkeiten der Ausgestaltung gibt es?
  • Reale Märkte sind daher sowohl das Ergebnis des Preismechanismus, der Angebot und Nachfrage aufeinander abstimmt, als auch Resultat spezifischer institutioneller Strukturen.
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2
Q

Performativität

A
  • ganz vereinfacht gesagt, dadurch, dass ich sage das etwas so ist, schaffe ich es erst, bzw. erreiche ich, dass es so ist
  • dass wir mit Äußerungen nicht nur bestehende Sachverhalte behaupten und beschreiben, sondern dass wir mit Äußerungen auch handeln können („ich taufe dich“; „hiermit eröffne ich“, „hiermit erkläre ich Euch zu Mann und Frau“ etc.)
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3
Q

Beispiel Unsicherheit

A

Will ich z.B. ein Auto bei einem Gebrauchthändler kaufen, kann ich als Laie nicht beurteilen wie gut das Auto in Detail tatsächlich ist.

  • Durch institutionelle Arrangements (Institutionalisierung der Tauschpraktik) kann ich diese Unsicherheit senken: z.B. Rücknahme Garantien, Testmöglichkeiten, Versicherungen, versprochene Ersatzleistungen
  • Zudem lässt sich der Markt in übergreifende Institutionen einbetten (v.a. die staatliche Gesetzgebung), durch deren Durchsetzung und Sanktionierung sich die Regelmäßigkeiten des Marktes erst voll anwenden lassen.
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4
Q

Performativität in der Ökonomie (nach Callon 1998):

A
  • Das Zusammenwirken von Ökonomik (also der Wissenschaft der Ökonomie) und der reellen Ökonomie bei der kulturellen Selbsthervorbringung ökonomischer Wirklichkeit.
  • Ökonomische Modelle beschreiben und erklären nicht nur Märkte, sondern prägen die Märkte in ihrer Ausgestaltung selbst mit.
  • D.h. Ökonomen werden als performativ betrachtet, weil ihnen die Macht zugestanden wird, die Welt nach den eigenen abstrakten Modellen zu gestalten.
  • Dabei werden in vielen wissenschaftlichen Disziplinen Konzepte erarbeitet die zu Normen politischen Handelns werden.
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