New Economic Geography (“Geographical Eonomics”) (v.a. Paul Krugman) Flashcards
1
Q
Grundansätze
A
- Verbindung von Außenhandelstheorie und Standorttheorie (Weiterentwicklung der neoklassischen Regionalentwicklungstheorie)
- Erklärung von Tendenzen zur Agglomeration & Ausgleich (abhängig von Transportkosten und Skaleneffekten)
- Mehrere (drei) Gleichgewichte
2
Q
Grundanahme
A
- Es wird von steigenden Skalenerträgen (je größer der Betrieb, desto günstiger die Stückkosten) ausgegangen und Transportkosten berücksichtigt
- Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital sowie Güter sind mobil
- Dadurch kann die NEG erklären, warum es nicht nur zu regionalem Ausgleich sondern auch zu Ballungen wirtschaftlicher Aktivitäten kommen kann
3
Q
Zwei-Regionen-Modell (Krugman, 1991)
A
- Besteht aus Region West und Region Ost
mit zwei Wirtschaftssektoren (Landwirtschaft und Industrie) - Landwirtschaft ist auf Boden angewiesen und verteilt sich gleichmäßig über beide Regionen
- Industriebetriebe können Standort hingegen frei wählen
- Nachfrage verteilt sich proportional zur Bevölkerungszahl in beiden Regionen
- Wie verhalten sich nun die Industrieunternehmen bei der Standortwahl?
4
Q
drei Standortoptionen
A
- Produktion nur in Region West
- Produktion nur in Region Ost
- Produktion in Region West und Ost (zu gleichen Teilen)
- Nun lassen sich drei Fälle unterscheiden, wovon davon ausgegangen wird, dass sich alle Unternehmen gleich entscheiden
- Mit Gleichgewicht ist hier gemeint, es besteht kein Anreiz/Möglichkeit den Standort zu wechseln (keine Gleichverteilung)
- detaillierte Fallbeschreibung auf Folien
5
Q
Zahlenbeispiel
A
- 60% aller Arbeitskräfte sind Bauern, die sich genau hälftig über beide Regionen verteilen.
- Die Gesamtnachfrage nach Industriegütern beträgt 10 Einheiten
- Falls sich die gesamte Industrie in einer Region konzentriert wird die Industriegüternachfrage in dieser Region 7 Einheiten betragen (3 durch die Nachfrage der Bauern, 4 durch die Nachfrage der Industriearbeiter)
- Die restlichen 3 auf die Bauern der anderen Region.
- Bei einer gleichmäßigen Verteilung entfallen auf beide Regionen 5 Nachfrageeinheiten
- Die Kosten der Industriebetriebe teilen sich in lageunabhängige Kosten und Transportkosten
- Die Transportkosten werden zunächst auf eine Geldeinheit (GE) pro Nachfrageeinheit gesetzt. Sie fallen nur an, wenn ein Transport zwischen den Regionen stattfindet.
- Die lageunabhängigen Kosten betragen insgesamt 4 GE (unabhängig von der Produktionsmenge)
6
Q
Drei Merkmale haben Einfluss darauf, wie stark die Tendenz zur räumlichen Ballung ausgeprägt ist
A
- Je größer die Bedeutung von Skalenerträgen, desto mehr orientieren sich Unternehmen daran und versuchen ihre Güterproduktion auf einen Standort zu konzentrieren
- Je niedriger die Transportkosten, desto stärker kommt es zu Ballungsprozessen
- Ballungsprozesse sind besondere dort ausgeprägt, wo eine Industrie nicht an bestimmte Rohstofffundorte gebunden ist.
7
Q
Gründe für die Spezialisierung von Standortregionen auf eine oder wenige Industriebranchen
A
- Arbeitsmarktpooling (spezialisierter Pool von Arbeitskräften)
- Spezialisierte Zulieferer (räumliche Nähe von Vorteil, spart Transaktionskosten, Transportkosten etc.)
- Technologische Spillover-Effekte (learning by interacting)
8
Q
Stärken
A
- Darstellung der Bedeutung der Geographie für die Wirtschaftswissenschaften
- Verknüpfung der Überlegungen von Agglomerationseffekten Transportkosten Polarisation zu einem mathematisch-formalen Modell => Erweiterung der Neoklassischen Überlegungen um die Möglichkeit regionaler Differenzen
9
Q
Kritik
A
- Unklar wo es unter welchen Bedingungen zu Konzentration kommt (Geschichte als Blackbox)
- Kulturelle und soziale Einbettung werden wenig berücksichtigt