Neoklassische Standortlehre Flashcards

1
Q

Neoklassische (raumwirtschaftliche) Ansätze

A

Theoriekonstrukt: homo oeconomicus

  1. Voraussetzung: rational-ökonomische Standortwahl
  2. Transportkosten als wesentlicher Erklärungsfaktor für räumliche Struktur
  3. Grundlegendes Modell von Alfred Weber für die Industrie, aber auch von Thünen (Landwirtschaft), Christaller (Dienstleistungen), Lösch (Industrie) usw.
  4. Isolierende Abstraktion als Methode des Erkenntnisgewinns (Quasi- bzw. Gedanken-Experiment)
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2
Q

homo oeconomicus

A

Akteure verhalten sind in der Summe rational, perfekt informiert und auf individuelle Nutzenmaximierung ausgerichtet

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3
Q

Prämissen

A

Gemeinsame Prämissen der Standorttheorien sind:

  • die statische Betrachtungsweise
  • der homogene Raum
  • die vollkommene Markttransparenz
  • gewinnrational handelnde Subjekte (homo oeconomicus)
  • die Reduktion der Einflussfaktoren
  • die Nicht-Berücksichtigung von „Außeneinflüssen“
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4
Q

Limitationen

A

Zu wenig berücksichtigt werden:

  • die Differenziertheit des Raums in der Realität
  • die komplexen Verhaltensweisen der Entscheidungsträger im Wirtschaftsprozess
  • die politischen Bestimmungsgründe der räumlichen Verteilung
  • der historische Entwicklungsstand einer Volkswirtschaft
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5
Q

Landwirtschaft

A

Modell agrarer Bodennutzung (Thünen‘sche Ringe)

Johann Heinrich von Thünen (1875): Der isolierte Staat in Beziehung auf Landwirtschaft und Nationalökonomie

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6
Q

Industrie

A
Industriestandorttheorie
Alfred Weber (1909): Über den Standort der Industrie
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7
Q

Dienstleistung

A
Theorie der Zentralen Orte
Walter Christaller (1933): Die Zentralen Orte in Süddeutschland
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8
Q

Kritik

A
  • Optimierung in Realität oft nicht (alleiniges) Ziel der Unternehmen
    (satisfizer)
  • Standortprobleme stellen sich oft in reduzierter Form dar (viele nicht-ökonomische Faktoren, z.B. Wohnstandort des Unternehmensgründers, familiäre Bindungen fehlen)
  • (Vollständige) Information kostet Geld (Informationssuche, Informationsverarbeitung) = Transaktionskosten
  • Keine wirkliche Berücksichtigung von dynamischen Prozessen (Innovationen, Zeit)
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9
Q

Satisfizer

A
  • verfügt nur über begrenzte Information
  • stark eingeschränkte Vorstellung von seiner Umwelt und
  • zu geringe Kapazitäten zur Informationsverarbeitung, um Vor- und Nachteile aller infrage kommenden Standorte (Standortfaktoren) gegeneinander aufzurechnen
  • Standortwahl wird durch persönliche Präferenzen, subjektive Wertvorstellungen oder Zufälligkeiten erheblich beeinflusst (behaviouristische Standorttheorie)
    => häufig ökonomisch suboptimale Standorte
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