Vorlesung 9: Mucosales Immunsystem Flashcards

1
Q

Wie groß ist die Schleimhautoberfläche?

Wieviel hiervon ist der Darm?

Wie groß ist die Hautoberfläche?

A

500 m2

400 m2

2 m2

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2
Q

Wie groß ist der Anteil an Lymphozyten die sich im mucosalen Immunsystem befinden im Vergleich zum gesamten Immunsystem?

Wie viel Gramm IgA wird im mucosalen Immunsystem pro Tag gebildet?

A

3/4 aller Lymphozyten befinden sich im mucosalen Immunsystem

3g IgA/Tag

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3
Q

Was ist Waldeyer’s Ring?

A
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4
Q

Wie heißen die einzelnen Zellen/Bereiche?

A
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Q

Wie heißen die einzelnen Zellen/Bereiche?

A
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6
Q

Welche zwei Aufgaben haben Paneth Zellen?

A
  • Produzieren Lysozym
  • Produzieren antimikrobielle Peptide (Defensine, Cathelicidine)
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7
Q

Was produzieren Goblet Zellen?

A

Produzieren Mucine (“Schleim” Glykoproteine, die ein Gel bilden von 50-700 μm Dicke)

-> Sinn ist eine dünne Gelschicht auf dem Epithel im Darm zu haben

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8
Q

Intraepitheliale Lymphocyten

  • CD8+ oder CD4+?
  • Wo gebildet?
  • Thymus Selektion?
  • Sie haben andere γδ TCR -> Was für TCR sind “normal” bei T-Zellen?
  • MHC Restriktion?
  • Was ist ihre Aufgabe?
A
  • CD8+
  • Im Epithel gebildet
  • Keine Thymus Selektion
  • γδ TCR bei Intraepitheliale Lymphocyten und Alpha Beta TCR bei normalen TCR
  • Keine klassische MHC-Restriktion
  • Bilden antimikrobielle Peptide
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9
Q

Bakterien werden mit der Nahrung aufgenommen und verdaut und die Bakterienbestandteile kommen in den Darm (z.B. LPS). Dies sollte das mucosale Immunsystem triggern und zu einer ungewollten Immunreaktion führen. Dies geschieht jedoch nicht, woran liegt das?

A

Intestinale alkalische Phosphatase: Dephosphorylierung proinflammatorischer Liganden: LPS, ATP, Flagellin, CpG Dinukleotide

  • > In Anwesenheit von Phosphat würden die Fettsäuren erkannt werden
  • > Durch die Abspaltung von Phosphat ist eine Erkennung nicht mehr möglich
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10
Q

IgA

Häufigkeit dieses Isotyps?

Welcher Teil der gesamten Ig-Produktion entfällt auf IgA?

-> Wie viel Gramm sind das pro Tag?

Wohin werden diese Antikörper meist sezerniert?

Was ist für die Bildung dieser Antikörper notwendig?

Was passiert wenn dies fehlt?

A

Häufigster Isotyp in Säugern

¾ der gesamten Ig-Produktion entfällt auf IgA

3-5g/Tag beim Menschen

Der größte Teil wird über mucosale Oberflächen sezerniert

Kommensale Mikrobiota (Bakterien im Darm) wichtig für IgA Produktion

Fast kein IgA in keimfrei („gnotobiotisch“) aufgezogenen Mäusen

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11
Q

Wo wird IgA gebildet?

Wie gelangt es in das Gel auf dem Darm?

A

Wird in einer IgA bildenden Zelle hergestellt

Wird in Epithelzelle aufgenommen

  • > Macht dann Transcytose und Freisetzung auf Darminnenseite
  • > IgA gelangt ins Gel im Darm
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12
Q

Was ist für die Transcytose von IgA wichtig?

A

J-chain (joining) ist notwendig um das Dimer zu bilden und Transcytose durchzuführen

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13
Q

Welche Antikörper können das Komplementsystem aktivieren?

Welche Antikörper können das nicht?

Was heißt dies für eine Entzündung im Darm?

A

IgG und IgM

IgA und IgE

  • > IgA kann Komplementsystem nicht aktivieren
  • > Wirken Anti Entzündlich
  • > Schonen den Körper
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14
Q

Was ist die Aufgabe von Peyer’s Patches?

Welche Aufgabe haben dabei die Mikrofaltenzellen?

A

Mikrofaltenzellen dienen der Transcytose von Antigenen

  • > Nehmen Antigen aus Darmlumen auf
  • > Lymphocyten und Dendritische Zellen können dann in Peyer’s Patches mit Antigen interagieren
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15
Q

Dendritische Zellen besitzen eine besondere Eigenschaft um Antigene aus dem Darm zu prozessieren und zu präsentieren.

-> Wie machen sie das?

A

Dendritische Zellen können nach Antigenen „angeln“

-> Wandern dann mit diesem Antigen zu einem Lymphknoten

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16
Q

Die dendritischen Zellen können sich Antigene angeln und diese den T-Zellen präsentieren.

Problem: Es werden viele Antigene mit der Nahrung aufgenommen

-> Wie wird verhindert, dass diese so aufgenommenen Antigene von T-Zellen erkannt werden und eine Immunreaktion verursachen?

A

Lösung: Bringe Effektor T-Zellen aus der Peripherie in den Bereich unter das Epithel und schaffe eine Immunsuppressive Umgebung mit TGF-beta + Retinsäure

-> Bei der Interaktion von T-Zelle mit Antigen entsteht eine regulatorische T-Zelle und keine Aktivierung

17
Q

Bei der Interaktion von T-Zelle mit Dendritischer Zelle + MHC + Peptid entsteht in Anwesenheit von Retinsäure und TGF-beta eine regulatorische T-Zelle. Wie heißt diese in diesem Fall?

A

iTreg (induziert) oder peripher Treg

18
Q

Wie kann trotz regulatorischer T-Zellen eine Immunreaktion ausgelöst werden?

A

Epithel wird durchbrochen

  • > Angeborenes Immunsystem erkennt Eindringling mit TLR
  • > Induziert Immunreaktion IL-6 + TGF-beta gebildet
  • > Effektor T-Zellen gebildet
19
Q

Wie bewirkt Retinol die Entstehung von Treg?

A

Retinol zur Retinsäure oxidieren

  • > Aktiviert Transkriptionskomplex
  • > Aktiviert FoxP3
  • > Verantwortlich für Entstehung und Funktion regulatorischer T-Zellen
20
Q

Experiment

  • Mäuse werden mit Ovalbumin für eine Woche gefüttert. Dann wird diesen Mäusen Ovalbumin + Adjuvanz injiziert
  • > Welche Reaktion ist zu erwarten? (Immunreaktion ja oder nein?)
  • Einer Kontrollgruppe von Mäusen wird kein Ovalbumin ins Futter gegeben und nur Ovalbumin + Adjuvanz injiziert
  • > Welche Reaktion ist zu erwarten? (Immunreaktion ja oder nein?)
  • > Wie heißt der beobachtete Effekt?
A
  • Mäuse die mit Ovalbumin gefüttert wurden haben durch die Aufnahme dieses Antigen periphere Tregs gebildet. Sie zeigen bei der Injektion von Ovalbumin keine Reaktion.
  • Die Kontrollmäuse zeigen bei der Injektion von Ovalbumin eine Immunreaktion, da sie keine peripheren Tregs besitzen

-> Beobachteter Effekt heißt Orale Toleranz

21
Q

Gut homing

T-Zellen durchwandern den gesamten Körper und durchlaufen dabei immer wieder die Lymphknoten auf der Suche nach einem passenden Antigen. Was für eine Bedeutung hat es wenn Lektine α4:β7 und αE:β7 sowie die Chemokinrezeptoren CCR10 und CCR9 auf der T-Zelle erscheinen?

A

α4:β7 und αE:β7 sind wie Addressaufkleber

  • > Durch α4:β7 kann eine T-Zelle aus dem Blutgefäßsystem durch Interaktion mit MAdCAM-1 in die Lamina Propria übertreten.
  • > Mittels αE:β7 kann die T-Zelle mit dem E-Cadherin des Epithels interagieren und sich in die Epithelschicht hineinzwängen
22
Q

Was ist GALT?

A

Darmassoziiertes lymphatisches Gewebe oder GALT von engl. gut associated lymphoid tissue

23
Q

Welche Substanz ist wichtig für die Ausbildung der “Addressaufkleber” α4:β7 und αE:β7?

Wo werden diese “Addressaufkleber angebracht?

Was bedeutet dies für eine T-Zelle?

A

Retinsäure

Im mucosalen Immunsystem

-> Die T-Zelle geht an den Ort ihrer Prägung zurück

24
Q

Welche Auswirkungen hat eine keimfreie Aufzucht auf GALT?

  • Peyersche Plaques und Lymphfollikel
  • IgA
  • T-Zellen
  • Orale Toleranz
A
  • Weniger Peyersche Plaques und Lymphfollikel (Stimulation von PRR wichtig für Entwicklung)
  • Kaum IgA
  • Weniger T-Zellen
  • Keine orale Toleranz; Entwicklung von iTreg durch bakterielle Produkte (Butyrat induziert FoxP3)
25
Q

Welches Problem kann bei einer Antibiotikatherapie im Darm auftreten?

A

Bakterien im Darm sterben durch Antibiotikum ab

  • > Der freigesetzte Bereich muss wieder besiedelt werden
  • > Dies gibt Bakterien die Toxine bilden (Z.B. Clostridium Difficile) die Chance sich zu vermehren
26
Q

Wo kommen parasitäre Würmer hauptsächlich vor?

Warum kommen sie in Europa kaum vor?

A

Tropen / Subtropen

Kommen in Europa kaum vor da sie im Winter in der Kälte absterben

27
Q

Der Peitschenwurm (Trichuristrichiura) hat 700 Millionen Menschen weltweit infiziert

Wie ist sein Lebenszyklus?

A

Der Wurm produziert im Darm Eier, die über Fäzien abgegeben werden

  • > Die Eier können in der Erde überleben und über die Nahrung aufgenommen werden
  • > Im Darm schlüpfen die Würmer und vermehren sich
28
Q

Welche Antikörper sind bei einer Wurmerkrankung erhöht?

Woher kommt diese Erhöhung?

-> Entwicklung erklären

Hilfestellung:

Welche Helferzellen werden benötigt um diese Ak zu bilden?

Welche Zellen interagieren mit diesen Ak?

Welche Zellen attackieren Parasiten?

A

Infektionen mit parasitären Würmern verursachen hohe IgE-Spiegel

Parasit im Darmlumen

  • > Setzt Antigene frei
  • > Antigenpräsentierende Zellen bewirken das sich Th2-Zellen bilden
  • > Es bilden sich aktive B-Zellen die IgE produzieren
  • > Mastzelle wird mit IgE beladen
  • > Mastzelle erkennt das Antigen und wird aktiviert
  • > Eosinophile Granulozyten werden angelockt
  • > Treten ins Damlumen über
  • > Können Parasit direkt attackieren
29
Q

Bei Allergien gegen z.B. Pollen kommt es zu einer ähnlichen Reaktion wie gegen Parasiten

Wie kommt dies zustande?

A

Im Atemweg befindet sich ein Antigen (Allergen)

  • > Wird erkannt
  • > Allergische Reaktion über den selben Mechanismus wie bei Parasiten nur in der Lunge
30
Q

Anti-IgE Therapie (Omalizumab)

Gegen was ist sie hilfreich?

Was ist normalerweise das Problem bei Allergien?

Wie funktioniert sie?

A

Gegen Allergien

Normalerweise:

  • B-Zelle produziert IgE
  • Mastzelle bildet als Antwort mehr IgE Rezeptoren aus

Ak bindet an freies IgE

  • > IgE kann nicht mehr an Rezeptor binden
  • > Es werden weniger IgE Rezeptoren auf Mastzelle ausgebildet
  • > IgE Produktion sinkt
31
Q

Die Anti-IgE Therapie richtet sich gegen IgE und kann damit Allergien behandeln

  • > Aber IgE ist zur Parasitenabwehr notwendig
  • > Steigt bei der Behandlung mit dem Ak die Wahrscheinlichkeit für eine Wurmerkrankung?
A

Gemachte Studie ist nicht aussagekräftig

Aber IgE/Mastzelle Achse scheint nicht die wichtigste Abwehr gegen Parasiten zu sein

32
Q

Vergleich IgE und Mastzellen in Allergien und Infektionen mit Helminthen (Würmer)

Typ I Allergie vs Helminthen (Würmer)

  • Abhängig von Mastzellen/IgE
  • Allergen-spezifisches IgE
  • Anaphylaktische Reaktionen
A

Abhängig von Mastzellen/IgE nur bei 2 Würmern

Polyklonale Ak -> Unspezifisch

33
Q

Wie schützen Infektionen mit Helminthen vor der Entwicklung von Typ I Allergien?

-> Zwei Hypothesen

A
  • “IgE blocking hypothesis”
  • > Es kommt zu einer Absättigung von IgE Rezeptoren mit unspezifischen/polyklonalem IgE
  • > “Mastzelle blind”
  • Parasiten bewirken eine Immunsuppression durch Induktion von Tregs
34
Q

Poliomyelits (Spinale Kinderlähmung)

Wie dringt das Virus normalerweise in den Körper ein?

Wo ist dementsprechend eine Immunität wünschenswert?

Wie sieht der Impfstoff aus der verabreicht wurde?

Wie wurde diese Impfung verabreicht?

A

Virus dringt über Schleimhäute in den Körper ein

Mucosale Immunität gewünscht

Virus wurde mutiert (abgeschwächte Form) -> Kann sich noch im Darm vermehren aber nicht mehr in Rückenmark eindringen

Virus wurde auf Zucker als Schluckimpfung verabreicht

35
Q

Welche Immunität bewirkt die Schluckimpfung gegen Polio?

-> Wie wirkt dies auf die Viren?

A

Durch Impfung mit abgeschwächter Form des Erregers wird lange viel IgA erhalten

  • > IgA dockt an Viren an
  • > Viren können nicht mehr eindringen
36
Q

Schluckimpfung gegen Polio

Man muss zur Immunisierung abgeschwächte lebende Erreger verabreichen, da Adjuvanzien zu sehr starken Immunreaktionen führen würde.

Was ist die Gefahr bei dieser Impfung?

Wie viele Tote pro Jahr?

A

Es können Revertanten auftreten (Mutieren zu gefährlichem Virus zurück)

Bis zu 3 Tote pro Jahr in Deutschland bis 1998

37
Q

Schluckimpfung gegen Polio

Da in Deutschland Polio als ausgerottet gilt wird seit 1998 ein anderer Impfstoff verwendet, der zwar nicht die gleiche Wirksamkeit besitzt wie der abgeschwächte Lebendimpfstoff, jedoch das Risiko für Revertanten vermeidet.

  • > Was wird verabreicht?
  • > Was für Ak werden hier gebildet?
  • > Welche Aufgabe haben diese Ak?
A

Gabe von Totimpfstoff

  • > Nur Bildung von IgG im Blut
  • > Vermeidet das Polioviren zum Rückenmark gelangen
38
Q

Was war der Cutter Incident?

A

„Cutter Incident“ in USA:

  • Auftreten von Polio Revertanten
  • 164 Fälle von Paralyse, 10 Tote