HNO Flashcards
Recruitment
- Positives Recruitment: Vorhanden bei kochleären Schallempfindungsstörungen (z.B. Lärmtrauma)
- Negatives Recruitment: Vorhanden bei retrokochleären Schallempfindungsstörungen
Othämatom
- Seröser o. blutiger Erguss zw. Knorpel u. Knorpelhaut (Perichondrium)
- Äußere Gewalteinwirkung (Boxerohr)
- Prall-elastische Schwellung Ohrmuschel mit Fluktuation, Schmerzen möglich
- Drainage durch Inzision, insb. bei Rezidiven: Resektion veränderter Knorpel (Knorpelfenste), ggf. danach Druckverband
Otitis externa
-Bakteriell: Pseudomonas a. (Schwimmbad-Otitis, 60%), Staph. aureus, Proteus mirabilis, E. coli, Pilze
-Rf.: Verletzungen, Chron. Otitis media, Malignom, Cerumen obturans, Warmes, feuchtes Klima (Schwimmbad)
-Stechende Ohrenschmerzen, Schwerhörigkeit, Juckreiz möglich
-Otitis externa maligna (negroticans): meist Pseudomonas a., Rf.: Ältere Diabetiker, Immunsupp., Klinik: Otorrhö, Schallleitungsschwerhörigkeit, Frühz. Ausfall Hirnnerven: Insb. Fazialislähmung, evtl. Osteomyelitis, Otoskopie: Typisch Granulationen Gehörgang Übergang knorpeliger zum knöchernen Anteil
1. Wahl: Ciprofloxacin hohe Dosierung
2. Wahl: Piperacillin + Aminoglykosid (Tobramycin), Carbapeneme
Evtl. operative Sanierung
Progn.: Befall N. facialis: Letalität 10%
-Diagn.: Tragusdruckschmerz, Schmerz bei Zug Ohrmuschel nach hinten oben, Otoskopie: Geschwollener u. geröteter Gehörgang, Abstrich zur Erregerbestimmung
-Th.: Säuberung Gehörgang, Lokale Behandlung mit Alkohol u. Antibiotika, bei Immunsuppression u. Diabetikern: Ciprofloxacin
Akute Otitis Media
-Initial meist Viren, Verlauf bakt. Superinfektion:
Strept. pneumoniae (35%), H.i. (25%), Strep. pyogenes (10%)
-Rf: Belüftungsstörungen Mittelohr, Adenoide Vegetationen, Behinderte Nasenatmung, Tubenstenose, Choanalatresie, Infekt (Influenzagrippe) obere Atemwege, Kleinkinder durch kurze Tuba auditiva
-Fieber, starke Ohrenschmerzen (meist einseitig), Kopfschmerzen, Trommelfellperforation: Otorrhoe, Hörminderung
-Diagn.: Mastoid-Druckschmerz, Otoskopie: Vorgewölbtes, zunehmend gerötetes Trommelfell ggf. Gefäßinjektionen, Ggf. Spontanperforation mit Eitertropfen sichtbar
Entzündung Trommelfell mit wässriger o. blutiger Blasenbildung bei seltener akuter Otitis media durch Viren (Myringitis bullosa)
-Th.: Abschwellende Nasentropfen, Paracetamol-Saft, Ibuprofen, Viel Flüssigkeit, Ggf. Amoxicillin (Sehr hohes Fieber, Erbrechen, bekannte Immunsupp., keine Symptombesserung 48 h (24 h bei
Chron. Otitis media
-def. führen sie zur Trommelfellperforation
-Otitis media chronica mesotympanalis: Ät. ?, Rf: Häufige akute Mittelohrenentzündungen Kindesalter, Tubenfunktionsstörung, Klinik: Keine Schmerzen, rez. Otorrhö (geruchlos, schleimig, bei akuter Exazerbation eitrig), Hörminderung durch Schallleitungsst., kein Wassersport! Th.: Tympanoplastik, Progn.: Günstig nach Tympanoplastik, sonst schubweiser Verlauf
-Cholesteatom
-Sonderform: Tympanosklerose
Degen. Mittelohr mit hyaliner Degen. Mittelohrschleimhaut, Insb. junge Frauen, Th.: Op. Indikation sehr zurückhaltend stellen
Seromukotympanon
-Serotympanon: Seröser Erguss, Mukotympanon: Visköser Erguss
Chron. Seromukotympanon beim Kind:
- Sekretansammlung Paukenhöhle (Paukenerguss) > 3 Mo
- Ät.: Phys. Tubeninsuff. -7. LJ (Achsknickung Schädelbasis, weicher Tubenknorpel, kurze Tube), Adenoide Vegetationen
- Druckgefühl Ohr, Schallleitungsschwerhörigkeit
- Otoskopie: Trommelfell: Transparenzminderung, gelblich schimmernd, Feine radiäre Gefäßinjektion, Retrahiert
- Th.: Abschwellende Nasentropfen, Paukendrainage durch Einsetzen Paukenröhrchens nach Öffnung Trommelfell (Parazentese)
- CAVE Sprachentwicklung!
Akutes Seromukotympanum beim Erwachsenen:
-Ät.: Nasopharynx-Ca (Endoskopie!), Rhinitis, Sinusitis, Pharyngitis, rez. Otitis media
Otosklerose
-zun. Verknöcherung Labyrinth, in dem sich das Innenohr befindet, Hauptmanifestationsort: Steigbügel
-♀>♂ (2:1), 20.-40. LJ, Ät.: Unregelmäßig Autosom-dom. vererbt
-Zun. Schwerhörigkeit, Bei Lärm wird teilweise besser gehört =Paracusis Willisii, Pat. selbst sprechen trotz Schwerhörigkeit oft auffallend leise, Tinnitus, Keine Ohrenschmerzen, Verlauf: 70% Bds.
-Zunahme Sympt. bei horm. Umstellungen während o. nach SS
-Diagn.:
Weber-/Rinne-Versuch: Lat. in hörgeschädigte (Rinne neg. getestete) Ohr als Hinweis für Mittelohrschädigung dieser Seite
Gellé-Versuch: Test zur Beweglichkeit der Gehörknöchelchen
Otoskopie: Meist unauffällig
Tonschwellenaudiometrie: Schallleitungsschwerhörigkeit mit herabgesetzter Luftleitung insb. tiefe Töne, Senke Knochenleitungsschwellenkurve bei 2000 Hertz durch otosklerotische Stapesfix. (Carhart-Senke)
Stapediusreflexmessung: Fehlender Stapediusreflex
-Th.:Steigbügel wird teilw. (Stapedotomie) o. vollst. (Stapedektomie) durch Prothese ersetzt, Cochlea-Implantat: Ertaubung bds.
Cholesteatom
-Einwachsen von verhornenden PE aus Trommelfell o. Gehörgang in Schleimhaut Mittelohr, Folge: Destruktionen von umgebenden Strukturen durch chron. Entzündungsreiz
-Primäres: Entstehung bei prim. geschlossenem T. mit Perf. Pars flaccida im Verlauf
Retraktionscholesteatom: Bildung Retraktionstasche Pars flaccida
Immigrationscholesteatom: Einwachsen Epithel Pars flaccida
-Sekundäres: Entstehung bei vorher bestehendem Trommelfelldefekt (chron. Otitis media) mit Versprengung PE durch Perf. Pars tensa
-Kongenitales: embryonale Keimversprengung gelangt PE in Mittelohr
-Sympt.: Eins. intermittierende fötide Otorrhö, Progred. Hörverlust, Evtl. Fazialisparese, Ohrenschmerz, Schwindel, Tinnitus
-Weber: Lat. ins kranke Ohr (initial Schallleitungsstörung)
-Otoskopie: randständiger Trommelfelldefekt Pars flaccida, Fötid-eitriges Ohrensekret
-Fistelsymptom-Prüfung positiv: Provokationsnystagmus zum kranken Ohr (Politzer Ballon auf ä. Gehörgang, Druck auf Trommelfell)
-Th. immer op.: Lokale Exzision Cholesteatom, Wiederaufbau Mittelohrstrukturen u. Rekonstruktion Schallleitungsapparat
-Kompl.: Destruktion umgebende Strukturen (Gehörknöchelchen, Labyrinth, Bogengänge), unbehandelt immer Hirnabszess, Sepsis, Meningitis
Glomustumor
-Paraganglien: Glomus-caroticum-Tumor,
Mittelohr: Glomus tympanicus u. jugulare:
-Gut- o. bösartiges, endokrin aktives Zellknäuel, geht von nicht chromaffinen Zellen PS aus, häufigste Tumoren Mittelohr,♀>♂ (2:1)
-Leitsymptom: pulssynchrones Ohrgeräusch, Keine Schmerzen, Hörminderung, Spätsymptom: Blutung aus betroffenem Ohr
-Kompl.: Infiltration Foramen jugulare (IX - XI) → Foramen-jugulare-Syndrom
-Audiometrie: Schallleitungsschwerhörigkeit, MRT: Gute Abgrenzbarkeit, CT: Beurteilung knöcherne Beteiligung des destruierend wachsenden Tumors, Subtraktionsangiographie: Präop. zur Bestätigung Diagnose, Somatostatin-Szintigraphie: Abgrenzung andere Gefäßprozessen, Evtl. PET: Nachweis multilokuläres Wachstum
-Gefäßknäuel:
Periphere=Masson-Tumoren: Von av Anastomosen ausgehend
Multiple Glomustumoren: Autosom.-dom., multiple Glomustumoren Haut u. innere Organe
Hörsturz
- 50.-60. LJ, Ät.: ?, Häufig psychisch belastende Situationen
- Plötzliche einseitige, schmerzlose Innenohrschwerhörigkeit ohne erkennbare Ursache, Oft von Tinnitus begleitet, Druckgefühl o. Gefühl von Watte Ohr (auch Warnsignal vor Hörsturz), Vestibuläre Symptome wie Schwindel, Pelziges Gefühl Bereich um Ohrmuschel
- Tonschwellenaudiometrie: Eins. Innenohrschwerhörigkeit, Ausschlussdiagnose!
- Th.: Spontanremission (inn. ersten Tage 50%) kann abgewartet werden, Bettruhe, Hohe syst. o. intratympanale Glukos für wenige T
Akustisches Trauma
-Lärmgrenzen: Verzehnfachung Schallleistung wird doppelt so laut gehört, Erhöhung Schallpegel um 10dB,
-Empfohlene Lärmgrenzen Arbeitsplatz:
höhere geistige Anforderung: 55dB
Bei Routinetätigkeit: 70dB
-Rechtliche Lärmgrenzen Arbeitsplatz: Gehörschutz bei Tages-Lärmexpositionspegel >85dB o. Spitzenschalldruckpegel >137dB
-akustisches Trauma: Zu hoher Schalldruck, Schädigung Haarzellen
Tonschwellenaudiometrie: C5-Senke, akute Schädigungen Hörverlust pot. reversibel
Überschwellige Audiometrie: + Recruitment als Hinweis auf kochleäre Schallempfindungsstörung
-Knalltrauma: Trauma durch kurze u. laute Schalldruckwelle von 1-2 ms, Schallpegel 140dB, Akute Schwerhörigkeit, Tinnitus (sistiert inn. h-T), Keine vestibulären Symptome
Otoskopie: Beide Trommelfelle intakt
Th.: Analog zum Hörsturz → HAES-Infusionen, hochdosierte Glukos
Progn.: Keine Progredienz Schwerhörigkeit
-Explosionstrauma: Trauma durch Schalldruckwelle von >2ms, Akute Schwerhörigkeit, Tinnitus, Vestibuläre Symptome (Schwindel, Übelkeit), Blutungen aus Gehörgang
Otoskopie: Häufig Trommelfellriss (ab etwa 180dB) → Kombinierte Schallleitungs- u. Schallempfindungsstörung
Progn.: Keine komplette Heilung
-chron. Lärmexpo.: Häufig Berufskrankheit, jahrelang >85dB, Schallempfindungsschwerhörigkeit
Tonschwellenaudiogramm mit C5-Senke bds.
Schreitet die Hörminderung nach Beenden der Lärmarbeit nicht weiter fort, spricht dies für das Vorliegen einer Lärmschwerhörigkeit!
Tinnitus
-Ursachen für objektive Ohrgeräusche: Glomus-tympanicum-Tumoren (pulsierendes Rauschen), A. carotis-Stenose (pulssyn. Rauschen)
-Ursachen für subjektive Ohrgeräusche:
Funktionsst. auditorisches System: Entzündliche Prozesse, Lärm, Innenohrtoxische Medis (Aminoglykoside, Schleifendiuretika), Altersschwerhörigkeit usw.
-chron. über 3 Mo, Je nach Schweregrad Auswirkung Ohrgeräusche im beruflichen u. privaten Bereich: Grad 1 (kein Leidensdruck)- Grad 4 (völlige Dekompensation im privaten Bereich, Berufsunfähigkeit)
-Ohrgeräusche (pfeifend, rauschend, brummend, klingelnd, pulsierend etc.), Evtl. Hörminderung, oft Hyperakusis, Komorbiditäten
-supp. Th.: Tinnituscounseling, Hörtherapeutische Maßnahmen, Habituationstherapien: Tinnitus-Retraining-Therapie u. kognitive Umstrukturierungstherapien, Entspannungsverfahren
-Progn.: akuter 80% Sistieren, chron. 25%
Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel
-Häufigste peripher-vestibuläre Schwindelform, 60. LJ
-Häufig id., seltener traumatische Kanalolithiasis/Cupulolithiasis
-Lösen von Otolithen (anorg. Partikel, hinterer Bogengang), Bewegungsabhängige Auslenkung Cupula durch Einwirkung Otolithen
-Plötzliche, rez., lagerungsabhängige Attacken für wenige s (30-45) mit Drehschwindel, Nystagmus u. Übelkeit
-Nächtliches Drehen des Körpers im Bett, schnelles Hinlegen
Rasche Kopfdrehung, v.a. Kopfwendung nach oben (Kopfreklination), Schwindel tritt nach einer Latenz von wenigen Sekunden ein
-Diagn.: Nystagmus u. Drehschwindel zur kranken Seite, Fallneigung zur gesunden Seite, Provokationstest: rasches Hinlegen Pat. (Hallpike-Manöver)
-Th.: Befreiungsmanöver nach Epley
Der Patient sitzt auf einer Liege, wird in Rückenlage gebracht und soll in dieser den Kopf nach hinten hängen lassen. Aus dieser Position heraus werden Kopf und Rumpf zur gesunden Seite gedreht und der Körper anschließend wieder aufgesetzt → 80-100%ige Erfolgsrate
Das Ziel ist, die an der Cupula haftenden Otolithen durch die Bewegungen und die Unterstützung der Schwerkraft aus den Bogengängen des Innenohrs zu entfernen
Nach dem Befreiungsmanöver für die nächsten drei Tage möglichst im Sitzen schlafen, um den hinteren Bogengang nicht zu reizen
Ggf. chirurgische Obliteration des betroffenen Bogengangs
-Antivertiginosa (z.B. Dimenhydrinat) wirken beim benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel nicht!
M. Menière
-Männer u. Frauen im 40.-60. LJ
-Endolymphhydrops: fehlende Resorption im Saccus endolymphaticus, Einriss Reissner-Membran, kaliumreiche (natriumarme) Endolymphe vermischt sich mit natriumreicher (kaliumarme) Perilymphe, Depol. afferente Hörnervenfasern
-Symptomtrias: Akute Attacken Min-h
Drehschwindel mit Übelkeit/Erbrechen, Tinnitus (Ohrgeräusche), Hörminderung (tiefe Frequenzen) mit Druckgefühl auf dem betroffenen Ohr
-Weitere Charakteristika: Mit Anfallshäufigkeit nimmt Hörvermögen ab, 30% im Verlauf bds, Frequenz der Anfälle nimmt im Alter ab
-Lermoyez-Syndrom: Ebenfalls Endolymphhydrops
DD: Anstieg Hörvermögen während Anfall!
-Diagn.:
Horizontaler Nystagmus: zur kranken o. gesunden Seite
Tonschwellenaudiometrie: Tieftonschwerhörigkeit
Überschwellige Audiometrie: Positives Recruitment (Endolymphhydrops führt zur Schädigung der äußeren Haarzellen)
Elektroenzephalographie (EEG): Normale akustisch evozierte Potentiale (AEP)
-Th.: Akut: Bettruhe, Dimenhydrinat, Prophylaxe: Histaminanaloga (Betahistin)
Interventionell:
Gentamicinapplikation: Wiederholte Applikation in das Mittelohr über einen Schnitt ins Trommelfell (Parazentese)
Sakkotomie: Eröffnung Schädelknochen Bereich Sakkulus (Teil des Gleichgewichtsorgans), sodass dieser sich ausdehnen kann
Neuritis vestibularis
-Ät.: ?, Herpesviren? Eins. Ausfall Vestibularorgan
-Akut, aus völliger Gesundheit, für Tage anhaltend:
Starker Drehschwindel, Übelkeit u. Erbrechen
-Pat. kann nicht stehen, nicht gehen, Infekt obere Atemw. Anamnese
-Frenzelbrille: Nystagmus u. Drehschwindel zur gesunden Seite (Ausfallnystagmus), Fallneigung zur kranken Seite
-Kalorische Testung: Untererregbarkeit betroffenes GGorgan
-Audiometrische Untersuchungen sind unauffällig
-Th.: Dimenhydrinat, kurzzeitig Prednisolon, bei ausgeprägter Angst Diazepam, vestibuläres Training
-Meist spontane Heilung inn. 2-3 Wo
Rhinitis acuta
-Meist Viren: Rhino, Adeno-, Influenza- u. Parainfluenzaviren
-Bakterien: Pneumokokken, Staph., Strept. als Sek.i.
-Durch Fremdkörper in Nase
-Ozaena (Rhinitis atrophicans; Stinknase)
Atrophie Nasenschleimhaut, Frauen mittleres Lebensalter
Prim.: id., Sek.: OPs, Tum. Nasopharynx, Xylometazolin Missbrauch
Eitriges Nasensekret (Eiterborken u. gelbgrüne Krusten), Aashafter Gestank aus Nase
-Allergische Rhinitis:
Saisonal: Heuschnupfen, Nicht-saisonal: Hausstauballergene
-Th.: Lokale α1-Sympathikomimetika (Xylometazolin, Phenylephrin)
M. Rendu-Osler (her. Hämorrhagische Teleangiektasie)
- H. Syst. Vasopathie, Teleangiektasie Haut u. Schleimhäuten, v.a. Bereich Gesicht (Nase, Lippen, Zunge)
- Autosom.-dom., Schwäche BG am Gefäß, Insuff. glatte Muskelzellen → Postkapilläres venöses Pooling → Bildung arteriovenöse Shunts
- Trias: positive Familienanamnese, Teleangiektasien, Epistaxis
- Zusätzlich evtl. pulmonale u. zerebrale AV Malformationen u. GIT und Urogenitalt.
- Koagulation durch Laser, Embolisation, Ligatur, elektrische Verödung o. chemische Ätzung
Hintere Tamponade Epistaxis (Bellocq)
- 2 Trachealabsaugkatheter über Nasenlöcher eingeführt u. aus Mundhöhle herausgezogen
- An herausgezogenen Enden Katheter werden nun Zügelfäden der Bellocq-Tamponade geknüpft
- Trachealabsaugkatheter werden anschließend durch die Nase herausgezogen, wodurch die Zügelfäden der Bellocq-Tamponade über die Nasenhaupthöhle nach draußen gelangen. Sie werden soweit herausgezogen, bis die Bellocq-Tamponade die Mundhöhle passiert hat und hinter dem weichen Gaumen zum Erliegen kommt
Papillom Nasenhöhle
-Gutartiger epithelialer Tumor
-♂>♀ (5:1), 50. LJ, virale Genese?
-Invertiertes Papillom lateral Nasenwand: insb. mittlerer Nasengang
-Fungiformes exophytisches Papillom Nasenseptums
-z.n. Wiederholtes Entfernen von Polypen aus einer Nasenhälfte, Eins. behinderte Nasenatmung, Evtl. Nasenbluten u. Sinusitis
-DD Nasennebenhöhlen-Ca o. Ca Naseninneren
Eins. behinderte Nasenatmung, Nasenbluten, Sensibilitätsausfälle o. Neuralgien (N. trigeminus), Visusminderung (N. opticus)
Zahnschmerzen, Hyposmie/Anosmie, Auch okuläre Sympt. möglich: Exophthalmus, Diplopie, Schmerzen, Lidschwellung
80% PEca: insb. Nasenhaupthöhle
15% Adenoca: Insb. NNH (BK bei Belastung mit Holzstaub), Tumorresektion (ggf. prä- o. postoperative Radiatio), Chemo nur palliativ
-Th.: Entfernung
-Kompl.: Chron. Sinusitis, Destruktion von Knochen, Maligne Entartung möglich
Sinusitis
-chron. >12 Wo
-Erwachsene: Meist Sinusitis maxillaris
-Kleinkinder: Häufig Sinusitis ethmoidalis
-Meist Viren (Rhino-, Influenza- u. Parainfluenzaviren), Bakterien meist als Seki.: Pneumokokken, H.i.
-Rf.: Dentogener Infekt: Insb. eins. Sinusitis maxillaris, Rhinitis: Aszension Erreger über kommunizierende Schleimhäute, Hypertrophie der Nasenmuscheln, Nasenpolypen, Nasenseptumdeviation
Concha bullosa: Luftansammlung in Nasenmuschel (Anatomische Variante), Ass. bei allerg. Rhinosinusitis, Asthma bronchiale, Analgetikaintoleranz
-Sinus frontalis u. maxillaris, mittlere u. vordere Cellulae ethmoidales in mittleren Nasengang, hintere C.e. in oberen Nasengang, Sinus sphenoidalis in Recessus sphenoethmoidalism, in unteren Nasengang (Meatus nasi inferior) mündet Ductus nasolacrimalis
-Leitsymptom: Gesteigerte eitrige Nasensekretion u. retronasale Sekretion, Verstopfung u. Engegefühl Nase
-Sinusitis maxillaris u. frontalis: Gesichtsschmerz mit Druckgefühl in betroffenen NNH (in der Kiefer- bzw. Stirnhöhle)
-Sinusitis ethmoidalis: Schmerzen Nasenwurzel o. zw. Augen
-Sinusitis sphenoidalis: Dumpfer Druckschmerz Mitte Schädel
-Akute Sinusitis: Pflanzliche Sekretolytika (Gelomyrtol), Xylometazolin, Amoxicillin (Starke Schmerzen+Fieber o. Entzündungsp.)
-Chron. Sinusitis: Glukokortikoid-Nasenspray heilungsfördernd, ggf. Amoxicillin/Clavulansäure o. Cefuroxim, Ggf. minimalinvasive endoskopische Operation, Sinus sphenoidalis: CAVE A. carotis interna
-Kompl.:
Orbitaödem- Orbitaphlegmone: insb. bei Sinusitis ethmoidalis im Kindesalter, Schmerzhafter Exophthalmus, Lidrötung
Stirnbeinosteomyelitis: Teigige Schwellung, Fieber, Schmerzen
Meningitis/Enzephalitis, Intraz. Abszesse, Sinusvenenthrombose
Chron. polypöse Sinusitis
- chron. eosinophile Rhinosinusitis mit multiplen Nasenpolypen
- Rf: Mukoviszidose, Ass. mit Asthma bronchiale u. Analgetikaintoleranz (Samter Trias)
- Sekretabfluss über Rachen, Hyposmie bis Anosmie
- Sonderform Choanalpolyp: meist isolierte, weiche Nasenpolypen; Entstehungsort ist Schleimhaut Kieferhöhle (selten aus Siebbeinzellen); wächst über mittleren Nasengang in Nasopharynx
- Diagn.: Eosinophilie, Graue polypöse Schleimhauthypertrophie
- Glukos: syst. u. Lokal, Resektion Polypen ggf. Pansinusoperation, Hohe Rezidivneigung
Kartagener Syndrom
- Autosom.-rez., St. mukoziliärer Transport
- Situs inversus, Bronchiektasen, Chron. Sinusitis und Nasenpolypen
- Häufig bei Männern: Infertilität durch verminderte Spermienmotilität
- Häufig bei Frauen: Ektope Schwangerschaften
Adenoide Vegetationen
-Mech. Verlegung Choanen: Nasenatmung behindert, Nasale Sprache
-Schnarchen (teilw. Apnoephasen → Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom)
-Mech. Verlegung Tubenostien: Mangelnde Belüftung Mittelohr → Chron. Otitis media o. rez. Otitis media mit Seromukotympanon→ Schallleitungsschwerhörigkeit → Sprachentwicklungsstörung
-Facies adenoidea: dauerhaft offener Mund mit sichtbarer Zungenspitze u. evtl. Zahnfehlstellungen beim Kleinkind
-Th.: Asympt. Adenoide Vegetationen müssen nicht behandelt werden
(Rückbildung 6. LJ), Adenotomie