HNO Flashcards

1
Q

Recruitment

A
  • Positives Recruitment: Vorhanden bei kochleären Schallempfindungsstörungen (z.B. Lärmtrauma)
  • Negatives Recruitment: Vorhanden bei retrokochleären Schallempfindungsstörungen
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2
Q

Othämatom

A
  • Seröser o. blutiger Erguss zw. Knorpel u. Knorpelhaut (Perichondrium)
  • Äußere Gewalteinwirkung (Boxerohr)
  • Prall-elastische Schwellung Ohrmuschel mit Fluktuation, Schmerzen möglich
  • Drainage durch Inzision, insb. bei Rezidiven: Resektion veränderter Knorpel (Knorpelfenste), ggf. danach Druckverband
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3
Q

Otitis externa

A

-Bakteriell: Pseudomonas a. (Schwimmbad-Otitis, 60%), Staph. aureus, Proteus mirabilis, E. coli, Pilze
-Rf.: Verletzungen, Chron. Otitis media, Malignom, Cerumen obturans, Warmes, feuchtes Klima (Schwimmbad)
-Stechende Ohrenschmerzen, Schwerhörigkeit, Juckreiz möglich
-Otitis externa maligna (negroticans): meist Pseudomonas a., Rf.: Ältere Diabetiker, Immunsupp., Klinik: Otorrhö, Schallleitungsschwerhörigkeit, Frühz. Ausfall Hirnnerven: Insb. Fazialislähmung, evtl. Osteomyelitis, Otoskopie: Typisch Granulationen Gehörgang Übergang knorpeliger zum knöchernen Anteil
1. Wahl: Ciprofloxacin hohe Dosierung
2. Wahl: Piperacillin + Aminoglykosid (Tobramycin), Carbapeneme
Evtl. operative Sanierung
Progn.: Befall N. facialis: Letalität 10%
-Diagn.: Tragusdruckschmerz, Schmerz bei Zug Ohrmuschel nach hinten oben, Otoskopie: Geschwollener u. geröteter Gehörgang, Abstrich zur Erregerbestimmung
-Th.: Säuberung Gehörgang, Lokale Behandlung mit Alkohol u. Antibiotika, bei Immunsuppression u. Diabetikern: Ciprofloxacin

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4
Q

Akute Otitis Media

A

-Initial meist Viren, Verlauf bakt. Superinfektion:
Strept. pneumoniae (35%), H.i. (25%), Strep. pyogenes (10%)
-Rf: Belüftungsstörungen Mittelohr, Adenoide Vegetationen, Behinderte Nasenatmung, Tubenstenose, Choanalatresie, Infekt (Influenzagrippe) obere Atemwege, Kleinkinder durch kurze Tuba auditiva
-Fieber, starke Ohrenschmerzen (meist einseitig), Kopfschmerzen, Trommelfellperforation: Otorrhoe, Hörminderung
-Diagn.: Mastoid-Druckschmerz, Otoskopie: Vorgewölbtes, zunehmend gerötetes Trommelfell ggf. Gefäßinjektionen, Ggf. Spontanperforation mit Eitertropfen sichtbar
Entzündung Trommelfell mit wässriger o. blutiger Blasenbildung bei seltener akuter Otitis media durch Viren (Myringitis bullosa)
-Th.: Abschwellende Nasentropfen, Paracetamol-Saft, Ibuprofen, Viel Flüssigkeit, Ggf. Amoxicillin (Sehr hohes Fieber, Erbrechen, bekannte Immunsupp., keine Symptombesserung 48 h (24 h bei

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5
Q

Chron. Otitis media

A

-def. führen sie zur Trommelfellperforation
-Otitis media chronica mesotympanalis: Ät. ?, Rf: Häufige akute Mittelohrenentzündungen Kindesalter, Tubenfunktionsstörung, Klinik: Keine Schmerzen, rez. Otorrhö (geruchlos, schleimig, bei akuter Exazerbation eitrig), Hörminderung durch Schallleitungsst., kein Wassersport! Th.: Tympanoplastik, Progn.: Günstig nach Tympanoplastik, sonst schubweiser Verlauf
-Cholesteatom
-Sonderform: Tympanosklerose
Degen. Mittelohr mit hyaliner Degen. Mittelohrschleimhaut, Insb. junge Frauen, Th.: Op. Indikation sehr zurückhaltend stellen

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6
Q

Seromukotympanon

A

-Serotympanon: Seröser Erguss, Mukotympanon: Visköser Erguss

Chron. Seromukotympanon beim Kind:

  • Sekretansammlung Paukenhöhle (Paukenerguss) > 3 Mo
  • Ät.: Phys. Tubeninsuff. -7. LJ (Achsknickung Schädelbasis, weicher Tubenknorpel, kurze Tube), Adenoide Vegetationen
  • Druckgefühl Ohr, Schallleitungsschwerhörigkeit
  • Otoskopie: Trommelfell: Transparenzminderung, gelblich schimmernd, Feine radiäre Gefäßinjektion, Retrahiert
  • Th.: Abschwellende Nasentropfen, Paukendrainage durch Einsetzen Paukenröhrchens nach Öffnung Trommelfell (Parazentese)
  • CAVE Sprachentwicklung!

Akutes Seromukotympanum beim Erwachsenen:
-Ät.: Nasopharynx-Ca (Endoskopie!), Rhinitis, Sinusitis, Pharyngitis, rez. Otitis media

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7
Q

Otosklerose

A

-zun. Verknöcherung Labyrinth, in dem sich das Innenohr befindet, Hauptmanifestationsort: Steigbügel
-♀>♂ (2:1), 20.-40. LJ, Ät.: Unregelmäßig Autosom-dom. vererbt
-Zun. Schwerhörigkeit, Bei Lärm wird teilweise besser gehört =Paracusis Willisii, Pat. selbst sprechen trotz Schwerhörigkeit oft auffallend leise, Tinnitus, Keine Ohrenschmerzen, Verlauf: 70% Bds.
-Zunahme Sympt. bei horm. Umstellungen während o. nach SS
-Diagn.:
Weber-/Rinne-Versuch: Lat. in hörgeschädigte (Rinne neg. getestete) Ohr als Hinweis für Mittelohrschädigung dieser Seite
Gellé-Versuch: Test zur Beweglichkeit der Gehörknöchelchen
Otoskopie: Meist unauffällig
Tonschwellenaudiometrie: Schallleitungsschwerhörigkeit mit herabgesetzter Luftleitung insb. tiefe Töne, Senke Knochenleitungsschwellenkurve bei 2000 Hertz durch otosklerotische Stapesfix. (Carhart-Senke)
Stapediusreflexmessung: Fehlender Stapediusreflex
-Th.:Steigbügel wird teilw. (Stapedotomie) o. vollst. (Stapedektomie) durch Prothese ersetzt, Cochlea-Implantat: Ertaubung bds.

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8
Q

Cholesteatom

A

-Einwachsen von verhornenden PE aus Trommelfell o. Gehörgang in Schleimhaut Mittelohr, Folge: Destruktionen von umgebenden Strukturen durch chron. Entzündungsreiz
-Primäres: Entstehung bei prim. geschlossenem T. mit Perf. Pars flaccida im Verlauf
Retraktionscholesteatom: Bildung Retraktionstasche Pars flaccida
Immigrationscholesteatom: Einwachsen Epithel Pars flaccida
-Sekundäres: Entstehung bei vorher bestehendem Trommelfelldefekt (chron. Otitis media) mit Versprengung PE durch Perf. Pars tensa
-Kongenitales: embryonale Keimversprengung gelangt PE in Mittelohr
-Sympt.: Eins. intermittierende fötide Otorrhö, Progred. Hörverlust, Evtl. Fazialisparese, Ohrenschmerz, Schwindel, Tinnitus
-Weber: Lat. ins kranke Ohr (initial Schallleitungsstörung)
-Otoskopie: randständiger Trommelfelldefekt Pars flaccida, Fötid-eitriges Ohrensekret
-Fistelsymptom-Prüfung positiv: Provokationsnystagmus zum kranken Ohr (Politzer Ballon auf ä. Gehörgang, Druck auf Trommelfell)
-Th. immer op.: Lokale Exzision Cholesteatom, Wiederaufbau Mittelohrstrukturen u. Rekonstruktion Schallleitungsapparat
-Kompl.: Destruktion umgebende Strukturen (Gehörknöchelchen, Labyrinth, Bogengänge), unbehandelt immer Hirnabszess, Sepsis, Meningitis

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9
Q

Glomustumor

A

-Paraganglien: Glomus-caroticum-Tumor,
Mittelohr: Glomus tympanicus u. jugulare:
-Gut- o. bösartiges, endokrin aktives Zellknäuel, geht von nicht chromaffinen Zellen PS aus, häufigste Tumoren Mittelohr,♀>♂ (2:1)
-Leitsymptom: pulssynchrones Ohrgeräusch, Keine Schmerzen, Hörminderung, Spätsymptom: Blutung aus betroffenem Ohr
-Kompl.: Infiltration Foramen jugulare (IX - XI) → Foramen-jugulare-Syndrom
-Audiometrie: Schallleitungsschwerhörigkeit, MRT: Gute Abgrenzbarkeit, CT: Beurteilung knöcherne Beteiligung des destruierend wachsenden Tumors, Subtraktionsangiographie: Präop. zur Bestätigung Diagnose, Somatostatin-Szintigraphie: Abgrenzung andere Gefäßprozessen, Evtl. PET: Nachweis multilokuläres Wachstum

-Gefäßknäuel:
Periphere=Masson-Tumoren: Von av Anastomosen ausgehend
Multiple Glomustumoren: Autosom.-dom., multiple Glomustumoren Haut u. innere Organe

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10
Q

Hörsturz

A
  • 50.-60. LJ, Ät.: ?, Häufig psychisch belastende Situationen
  • Plötzliche einseitige, schmerzlose Innenohrschwerhörigkeit ohne erkennbare Ursache, Oft von Tinnitus begleitet, Druckgefühl o. Gefühl von Watte Ohr (auch Warnsignal vor Hörsturz), Vestibuläre Symptome wie Schwindel, Pelziges Gefühl Bereich um Ohrmuschel
  • Tonschwellenaudiometrie: Eins. Innenohrschwerhörigkeit, Ausschlussdiagnose!
  • Th.: Spontanremission (inn. ersten Tage 50%) kann abgewartet werden, Bettruhe, Hohe syst. o. intratympanale Glukos für wenige T
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11
Q

Akustisches Trauma

A

-Lärmgrenzen: Verzehnfachung Schallleistung wird doppelt so laut gehört, Erhöhung Schallpegel um 10dB,
-Empfohlene Lärmgrenzen Arbeitsplatz:
höhere geistige Anforderung: 55dB
Bei Routinetätigkeit: 70dB
-Rechtliche Lärmgrenzen Arbeitsplatz: Gehörschutz bei Tages-Lärmexpositionspegel >85dB o. Spitzenschalldruckpegel >137dB
-akustisches Trauma: Zu hoher Schalldruck, Schädigung Haarzellen
Tonschwellenaudiometrie: C5-Senke, akute Schädigungen Hörverlust pot. reversibel
Überschwellige Audiometrie: + Recruitment als Hinweis auf kochleäre Schallempfindungsstörung
-Knalltrauma: Trauma durch kurze u. laute Schalldruckwelle von 1-2 ms, Schallpegel 140dB, Akute Schwerhörigkeit, Tinnitus (sistiert inn. h-T), Keine vestibulären Symptome
Otoskopie: Beide Trommelfelle intakt
Th.: Analog zum Hörsturz → HAES-Infusionen, hochdosierte Glukos
Progn.: Keine Progredienz Schwerhörigkeit
-Explosionstrauma: Trauma durch Schalldruckwelle von >2ms, Akute Schwerhörigkeit, Tinnitus, Vestibuläre Symptome (Schwindel, Übelkeit), Blutungen aus Gehörgang
Otoskopie: Häufig Trommelfellriss (ab etwa 180dB) → Kombinierte Schallleitungs- u. Schallempfindungsstörung
Progn.: Keine komplette Heilung
-chron. Lärmexpo.: Häufig Berufskrankheit, jahrelang >85dB, Schallempfindungsschwerhörigkeit
Tonschwellenaudiogramm mit C5-Senke bds.
Schreitet die Hörminderung nach Beenden der Lärmarbeit nicht weiter fort, spricht dies für das Vorliegen einer Lärmschwerhörigkeit!

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12
Q

Tinnitus

A

-Ursachen für objektive Ohrgeräusche: Glomus-tympanicum-Tumoren (pulsierendes Rauschen), A. carotis-Stenose (pulssyn. Rauschen)
-Ursachen für subjektive Ohrgeräusche:
Funktionsst. auditorisches System: Entzündliche Prozesse, Lärm, Innenohrtoxische Medis (Aminoglykoside, Schleifendiuretika), Altersschwerhörigkeit usw.
-chron. über 3 Mo, Je nach Schweregrad Auswirkung Ohrgeräusche im beruflichen u. privaten Bereich: Grad 1 (kein Leidensdruck)- Grad 4 (völlige Dekompensation im privaten Bereich, Berufsunfähigkeit)
-Ohrgeräusche (pfeifend, rauschend, brummend, klingelnd, pulsierend etc.), Evtl. Hörminderung, oft Hyperakusis, Komorbiditäten
-supp. Th.: Tinnituscounseling, Hörtherapeutische Maßnahmen, Habituationstherapien: Tinnitus-Retraining-Therapie u. kognitive Umstrukturierungstherapien, Entspannungsverfahren
-Progn.: akuter 80% Sistieren, chron. 25%

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13
Q

Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel

A

-Häufigste peripher-vestibuläre Schwindelform, 60. LJ
-Häufig id., seltener traumatische Kanalolithiasis/Cupulolithiasis
-Lösen von Otolithen (anorg. Partikel, hinterer Bogengang), Bewegungsabhängige Auslenkung Cupula durch Einwirkung Otolithen
-Plötzliche, rez., lagerungsabhängige Attacken für wenige s (30-45) mit Drehschwindel, Nystagmus u. Übelkeit
-Nächtliches Drehen des Körpers im Bett, schnelles Hinlegen
Rasche Kopfdrehung, v.a. Kopfwendung nach oben (Kopfreklination), Schwindel tritt nach einer Latenz von wenigen Sekunden ein
-Diagn.: Nystagmus u. Drehschwindel zur kranken Seite, Fallneigung zur gesunden Seite, Provokationstest: rasches Hinlegen Pat. (Hallpike-Manöver)
-Th.: Befreiungsmanöver nach Epley
Der Patient sitzt auf einer Liege, wird in Rückenlage gebracht und soll in dieser den Kopf nach hinten hängen lassen. Aus dieser Position heraus werden Kopf und Rumpf zur gesunden Seite gedreht und der Körper anschließend wieder aufgesetzt → 80-100%ige Erfolgsrate
Das Ziel ist, die an der Cupula haftenden Otolithen durch die Bewegungen und die Unterstützung der Schwerkraft aus den Bogengängen des Innenohrs zu entfernen
Nach dem Befreiungsmanöver für die nächsten drei Tage möglichst im Sitzen schlafen, um den hinteren Bogengang nicht zu reizen
Ggf. chirurgische Obliteration des betroffenen Bogengangs
-Antivertiginosa (z.B. Dimenhydrinat) wirken beim benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel nicht!

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14
Q

M. Menière

A

-Männer u. Frauen im 40.-60. LJ
-Endolymphhydrops: fehlende Resorption im Saccus endolymphaticus, Einriss Reissner-Membran, kaliumreiche (natriumarme) Endolymphe vermischt sich mit natriumreicher (kaliumarme) Perilymphe, Depol. afferente Hörnervenfasern
-Symptomtrias: Akute Attacken Min-h
Drehschwindel mit Übelkeit/Erbrechen, Tinnitus (Ohrgeräusche), Hörminderung (tiefe Frequenzen) mit Druckgefühl auf dem betroffenen Ohr
-Weitere Charakteristika: Mit Anfallshäufigkeit nimmt Hörvermögen ab, 30% im Verlauf bds, Frequenz der Anfälle nimmt im Alter ab
-Lermoyez-Syndrom: Ebenfalls Endolymphhydrops
DD: Anstieg Hörvermögen während Anfall!
-Diagn.:
Horizontaler Nystagmus: zur kranken o. gesunden Seite
Tonschwellenaudiometrie: Tieftonschwerhörigkeit
Überschwellige Audiometrie: Positives Recruitment (Endolymphhydrops führt zur Schädigung der äußeren Haarzellen)
Elektroenzephalographie (EEG): Normale akustisch evozierte Potentiale (AEP)
-Th.: Akut: Bettruhe, Dimenhydrinat, Prophylaxe: Histaminanaloga (Betahistin)
Interventionell:
Gentamicinapplikation: Wiederholte Applikation in das Mittelohr über einen Schnitt ins Trommelfell (Parazentese)
Sakkotomie: Eröffnung Schädelknochen Bereich Sakkulus (Teil des Gleichgewichtsorgans), sodass dieser sich ausdehnen kann

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15
Q

Neuritis vestibularis

A

-Ät.: ?, Herpesviren? Eins. Ausfall Vestibularorgan
-Akut, aus völliger Gesundheit, für Tage anhaltend:
Starker Drehschwindel, Übelkeit u. Erbrechen
-Pat. kann nicht stehen, nicht gehen, Infekt obere Atemw. Anamnese
-Frenzelbrille: Nystagmus u. Drehschwindel zur gesunden Seite (Ausfallnystagmus), Fallneigung zur kranken Seite
-Kalorische Testung: Untererregbarkeit betroffenes GGorgan
-Audiometrische Untersuchungen sind unauffällig
-Th.: Dimenhydrinat, kurzzeitig Prednisolon, bei ausgeprägter Angst Diazepam, vestibuläres Training
-Meist spontane Heilung inn. 2-3 Wo

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16
Q

Rhinitis acuta

A

-Meist Viren: Rhino, Adeno-, Influenza- u. Parainfluenzaviren
-Bakterien: Pneumokokken, Staph., Strept. als Sek.i.
-Durch Fremdkörper in Nase
-Ozaena (Rhinitis atrophicans; Stinknase)
Atrophie Nasenschleimhaut, Frauen mittleres Lebensalter
Prim.: id., Sek.: OPs, Tum. Nasopharynx, Xylometazolin Missbrauch
Eitriges Nasensekret (Eiterborken u. gelbgrüne Krusten), Aashafter Gestank aus Nase
-Allergische Rhinitis:
Saisonal: Heuschnupfen, Nicht-saisonal: Hausstauballergene
-Th.: Lokale α1-Sympathikomimetika (Xylometazolin, Phenylephrin)

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17
Q

M. Rendu-Osler (her. Hämorrhagische Teleangiektasie)

A
  • H. Syst. Vasopathie, Teleangiektasie Haut u. Schleimhäuten, v.a. Bereich Gesicht (Nase, Lippen, Zunge)
  • Autosom.-dom., Schwäche BG am Gefäß, Insuff. glatte Muskelzellen → Postkapilläres venöses Pooling → Bildung arteriovenöse Shunts
  • Trias: positive Familienanamnese, Teleangiektasien, Epistaxis
  • Zusätzlich evtl. pulmonale u. zerebrale AV Malformationen u. GIT und Urogenitalt.
  • Koagulation durch Laser, Embolisation, Ligatur, elektrische Verödung o. chemische Ätzung
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18
Q

Hintere Tamponade Epistaxis (Bellocq)

A
  • 2 Trachealabsaugkatheter über Nasenlöcher eingeführt u. aus Mundhöhle herausgezogen
  • An herausgezogenen Enden Katheter werden nun Zügelfäden der Bellocq-Tamponade geknüpft
  • Trachealabsaugkatheter werden anschließend durch die Nase herausgezogen, wodurch die Zügelfäden der Bellocq-Tamponade über die Nasenhaupthöhle nach draußen gelangen. Sie werden soweit herausgezogen, bis die Bellocq-Tamponade die Mundhöhle passiert hat und hinter dem weichen Gaumen zum Erliegen kommt
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19
Q

Papillom Nasenhöhle

A

-Gutartiger epithelialer Tumor
-♂>♀ (5:1), 50. LJ, virale Genese?
-Invertiertes Papillom lateral Nasenwand: insb. mittlerer Nasengang
-Fungiformes exophytisches Papillom Nasenseptums
-z.n. Wiederholtes Entfernen von Polypen aus einer Nasenhälfte, Eins. behinderte Nasenatmung, Evtl. Nasenbluten u. Sinusitis
-DD Nasennebenhöhlen-Ca o. Ca Naseninneren
Eins. behinderte Nasenatmung, Nasenbluten, Sensibilitätsausfälle o. Neuralgien (N. trigeminus), Visusminderung (N. opticus)
Zahnschmerzen, Hyposmie/Anosmie, Auch okuläre Sympt. möglich: Exophthalmus, Diplopie, Schmerzen, Lidschwellung
80% PEca: insb. Nasenhaupthöhle
15% Adenoca: Insb. NNH (BK bei Belastung mit Holzstaub), Tumorresektion (ggf. prä- o. postoperative Radiatio), Chemo nur palliativ
-Th.: Entfernung
-Kompl.: Chron. Sinusitis, Destruktion von Knochen, Maligne Entartung möglich

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20
Q

Sinusitis

A

-chron. >12 Wo
-Erwachsene: Meist Sinusitis maxillaris
-Kleinkinder: Häufig Sinusitis ethmoidalis
-Meist Viren (Rhino-, Influenza- u. Parainfluenzaviren), Bakterien meist als Seki.: Pneumokokken, H.i.
-Rf.: Dentogener Infekt: Insb. eins. Sinusitis maxillaris, Rhinitis: Aszension Erreger über kommunizierende Schleimhäute, Hypertrophie der Nasenmuscheln, Nasenpolypen, Nasenseptumdeviation
Concha bullosa: Luftansammlung in Nasenmuschel (Anatomische Variante), Ass. bei allerg. Rhinosinusitis, Asthma bronchiale, Analgetikaintoleranz
-Sinus frontalis u. maxillaris, mittlere u. vordere Cellulae ethmoidales in mittleren Nasengang, hintere C.e. in oberen Nasengang, Sinus sphenoidalis in Recessus sphenoethmoidalism, in unteren Nasengang (Meatus nasi inferior) mündet Ductus nasolacrimalis
-Leitsymptom: Gesteigerte eitrige Nasensekretion u. retronasale Sekretion, Verstopfung u. Engegefühl Nase
-Sinusitis maxillaris u. frontalis: Gesichtsschmerz mit Druckgefühl in betroffenen NNH (in der Kiefer- bzw. Stirnhöhle)
-Sinusitis ethmoidalis: Schmerzen Nasenwurzel o. zw. Augen
-Sinusitis sphenoidalis: Dumpfer Druckschmerz Mitte Schädel
-Akute Sinusitis: Pflanzliche Sekretolytika (Gelomyrtol), Xylometazolin, Amoxicillin (Starke Schmerzen+Fieber o. Entzündungsp.)
-Chron. Sinusitis: Glukokortikoid-Nasenspray heilungsfördernd, ggf. Amoxicillin/Clavulansäure o. Cefuroxim, Ggf. minimalinvasive endoskopische Operation, Sinus sphenoidalis: CAVE A. carotis interna
-Kompl.:
Orbitaödem- Orbitaphlegmone: insb. bei Sinusitis ethmoidalis im Kindesalter, Schmerzhafter Exophthalmus, Lidrötung
Stirnbeinosteomyelitis: Teigige Schwellung, Fieber, Schmerzen
Meningitis/Enzephalitis, Intraz. Abszesse, Sinusvenenthrombose

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21
Q

Chron. polypöse Sinusitis

A
  • chron. eosinophile Rhinosinusitis mit multiplen Nasenpolypen
  • Rf: Mukoviszidose, Ass. mit Asthma bronchiale u. Analgetikaintoleranz (Samter Trias)
  • Sekretabfluss über Rachen, Hyposmie bis Anosmie
  • Sonderform Choanalpolyp: meist isolierte, weiche Nasenpolypen; Entstehungsort ist Schleimhaut Kieferhöhle (selten aus Siebbeinzellen); wächst über mittleren Nasengang in Nasopharynx
  • Diagn.: Eosinophilie, Graue polypöse Schleimhauthypertrophie
  • Glukos: syst. u. Lokal, Resektion Polypen ggf. Pansinusoperation, Hohe Rezidivneigung
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22
Q

Kartagener Syndrom

A
  • Autosom.-rez., St. mukoziliärer Transport
  • Situs inversus, Bronchiektasen, Chron. Sinusitis und Nasenpolypen
  • Häufig bei Männern: Infertilität durch verminderte Spermienmotilität
  • Häufig bei Frauen: Ektope Schwangerschaften
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23
Q

Adenoide Vegetationen

A

-Mech. Verlegung Choanen: Nasenatmung behindert, Nasale Sprache
-Schnarchen (teilw. Apnoephasen → Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom)
-Mech. Verlegung Tubenostien: Mangelnde Belüftung Mittelohr → Chron. Otitis media o. rez. Otitis media mit Seromukotympanon→ Schallleitungsschwerhörigkeit → Sprachentwicklungsstörung
-Facies adenoidea: dauerhaft offener Mund mit sichtbarer Zungenspitze u. evtl. Zahnfehlstellungen beim Kleinkind
-Th.: Asympt. Adenoide Vegetationen müssen nicht behandelt werden
(Rückbildung 6. LJ), Adenotomie

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24
Q

Juveniles Nasenrachenfibrom

A
  • Gutartiges Angiofibrom (gefäßreiches Fibrom), das verdrängend wächst (Folge sind Knochendestruktionen)
  • Ausschließlich männliches Geschlecht, 10. LJ
  • Rez., spontane Epistaxis, Behinderte Nasenatmung, Eitrige Nasensekretion
  • Palpatorisch harter, knolliger Tumor (vom harten Gaumen ausgehend in den Nasopharynx hinein)
  • Spontanremission möglich, Wegen hohen Blutungsneigung oft OP, Tumorexstirpation über verschiedene Zugangswege je nach Lok. (z.B. transnasal o. transmaxillär), Strahlentherapie
  • Progn.: Rezidivrate hoch
25
Q

Zungenv. ohne direkt pathologischen Wert

A
  • Belegte Zunge
  • Grauweiß belegte Zunge (durch Anazidität)
  • Lingua geographica: Einzelne unregelmäßige rötliche u. weiße Areale, Landkarte, Zungenbrennen möglich, Ät: ?
  • Glossitis rhombica mediana: Ovale schmerzlose Rötung mittleres Drittel Zunge ventral des Foramen caecum gelegen, Ät: ?
  • Lingua plicata: Faltenzunge ohne Symptome (ca. 5%), Teilsymptom beim Melkersson-Rosenthal-Syndrom
  • Schwarze Haarzunge: Oft spontan wieder verschwindende schwarze Zunge ohne bekannte Ursache o. Krankheitswert, ♂>♀
26
Q

Zungenveränderungen mit Hinweis auf eine Erkrankunng

A
  • Himbeerzunge (Erdbeerzunge): Stark gerötete und hervortretende Papillen Zunge bei Scharlach o. Kawasaki-Syndrom
  • Lackzunge: Glatte, glänzende, rote Zunge bei Leberzirrhose
  • Atrophe Zunge: Bei perniziöser Anämie o. Eisenmangelanämie
  • Weiß belegte Zunge: Wegwischbar bei Mundsoor, Nicht wegwischbar bei Leukoplakie
  • Grünschwarze Verfärbung: Möglicher Hinweis auf eine durch Vanadium-Belastung verursachte E.
27
Q

Sjögren-Syndrom

A

-♀>♂, Frauen im Klimakterium
-Prim.: id., Sek.: RA, Kollagenosen: SLE, Sklerodermie, Chron. aktive Hepatitis (B, C), PBC
-Entzündung Speicheldrüsen: Verm. Speichelproduktion → Xerostomie (trockener Mund) → vermehrte Kariesbildung, Parotisschwellung
-Entzündung Tränendrüsen: Verm. Tränensekretion → Xerophthalmie (trockene Augen) → Keratokonjunktivitis sicca
-Sicca Syndrom: trockener Mund, trockene Augen
-Arthritis (70%), Sek. Raynaud-Syndrom (40%), Neurologische Manifestation (ca. 25%), ZNS-Beteiligung mit Paresen u. Bewegungsstörungen möglich, Periphere Neuropathie, Vaskulitis der kleinen u. mittleren Gefäße (10%) (Palpable Purpura Beine, rez. Urtikaria, Hautulzera, Glomerulonephritis), Gen. mit Lymphknotenbeteiligung (Pseudolymphom)
-Selten betroffene Organe: Lunge (Interstitielle Pneumonie), Niere (Interstitielle Nephritis, Glomerulon.), Leber (PSC, PBC)
-BSG↑, Fakultativ: Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie
Spez.: La u. Ro- AK (70%), AK gg. Epithelzellen Speicheldrüsen
Unspez.: Erhebliche Hypergammaglobulinämie, RF pos. (50%), ehöhte ANA Titer
-Schirmer-Test: Verringerte Tränensekretion
-HNO-Konsil: Saxon-Test, Messung Speichelproduktion
-Histo. (innere Lippenschleimhaut o. vergrößerter Speicheldrüse): Sialadenitis mit dichten lymphozytären Infiltraten
-Parotis-Sono.: Wolkenartige Struktur mit abwechselnd echoreichen u. zystisch-echoarmen Strukturen
-Th.: Förderung Speichelproduktion: Viel trinken, Kaugummi kauen
Schutz Aug vor Austrocknung: Augentropfen, Sonnenbrille als Windschutz, Immunsupp.: Beteiligung innerer Organe o. Vaskulitis
-Kompl..: Hornhautulz., Erhöhte Lymphominzidenz (B-Zell-Lymphom, MALT-Lymphom)

28
Q

Mediane Halszyste

A
  • Überreste Ductus thyreoglossus aus Embryonalentwicklung
  • Schluckverschiebliche, prallel. Schwellung unter Haut
  • Von Geburt an, sympt. meist vor 5. LJ
  • Mittellinie zw. Foramen caecum u. Kehlkopf, Enge Lagebeziehung zum Zungenbein (Os hyoideum), häufigste Lok.: um das Zungenbein herum
  • Kompl.: Abszedierung Zyste kann zur Entstehung Fistel führen (sek. Fistel)
  • Th.: Komplette chir. Exstirpation Halszyste unter Mitnahme mittlerer Teil Zungenbeins, bei Fistel zur Hautoberfläche, muss Fistelmund umschnitten u. Fistelgang vollst. exstirpiert werden
  • Progn.: Rezidivrate bei sorgfältiger Präparation u. oben genanntem Operationsverfahren: 3-5%
29
Q

Laterale Halsfistel

A
  • Überrest Sinus cervicalis
  • Von Geburt an, äußerliche Hautöffnung am seitlichen Hals am Vorderrand M. sternocleidomastoideus (durch eine Fistel an Körperoberfläche), enge Lagebeziehung zur Karotisgabel
  • innere Öffnung möglich: Meist Fossa tonsillaris (gelegentlich Sinus piriformis)
  • Kompli.: rez. Entzündungen Fistelmaul
  • Th.: Komplette chirurgische Exstirpation
30
Q

Laterale Halszyste

A
  • Halszysten durch Epitheleinschlüsse in zervikalen Lymphknoten
  • Häufigkeitsgipfel 2. u. 3. Lebensjahrzehnt
  • Schwellung seitlicher Hals, nimmt während I. obere Atemwege zu
  • Th.: Komplette chirurgische Exstirpation
31
Q

Glandula parotis

A
  • Fossa retromandibularis
  • N. facialis teilt Drüse in oberflächlichen u. tiefen Teil, Innerviert durch IX!
  • Ductus parotideus (Stenon-Gang) verläuft auf M. masseter nach ventral u. mündet ggü. 2. oberen Molaren in Vestibulum
  • seröses Sekret, 40% der täglichen Gesamtmenge an Speichel
32
Q

Glandula submandibularis

A
  • dorsal am Mundboden auf M. mylohyoideus u. digastricus, medial u. kaudal Mandibulainnenseite
  • seromukös, produziert Hauptteil (50%) des Speichels
  • Ausführungsgang (Wharton-Gang) mündet auf Caruncula sublingualis
33
Q

Glandula sublingualis

A
  • Mundboden auf M. mylohyoideus unter Plica sublingualis
  • Der Hauptausführungsgang mündet in Wharton-Gang (Ausführungsgang Glandula submandibularis)
  • muköses Sekret
34
Q

Sialadenose

A

-Rez., nicht entzündliche Schwellung Speicheldrüse
-Meist Glandula parotis
-Ät.:
Endokrin: D.m.
Dystrophe S.: Alkohol, Mangelernährung o. Essstörungen
Medis: Clonidin
-Meist beidseitige schmerzlose Schwellung (Hamstergesicht)

35
Q

Akute eitrige Sialadenitis

A
  • Akute bakt. Entzündung Kopfspeicheldrüse
  • Staphylokokken
  • Rf.: Kachexie bei Intensivpatienten, Verm. Speichelfluss (bei Nahrungskarenz, Sondenernährung), Immunschwäche, Speichelsteine
  • Meist Glandula parotis (Parotitis)
  • Meist einseitig geschwollene, schmerzhafte Speicheldrüse, Rötung des Ausführungsgangs, evtl. mit Eiterabgang
  • Th.: Antibiotika, Speichelfluss anregen (Kaugummi kauen, Zitrone)
36
Q

Sialolithiasis

A
  • Meist Glandula submandibularis (80%), Glandula parotis (20%)
  • Plötzliche Schmerzen bei Nahrungsaufnahme, teilw. Drüsenanschwellung
  • Sono., Sialographie möglich, Ggf. Rö Schädel (Mundbodenaufnahme)
  • Kompl.: Akute o. chron. Sialadenitis
  • Th.: Dilatation Ausführungsgang o. Lithotripsie (Zertrümmerung mittels Ultraschall)
37
Q

Ranula (Fröschleingeschwulst)

A
  • Retentionszyste Glandula sublingualis
  • Meist Mädchen 12.-18. LJ
  • Ät.: ?
  • Bläulich schimmernde Schwellung unterhalb Zunge, Kann Schluck- u. Sprechstörungen verursachen
  • Th.: Exstirpation Ranula inklusive Glandula sublingualis, Marsupialisation
38
Q

Gutartige Tumoren Kopfspeicheldrüsen

A
  • Pleomorphes Adenom (Mischtumor): Meist Glandula parotis (80%), ♀>♂, 4.-5. Lebensdekade, Häufigster gutartiger Speicheldrüsentumor (85%), Ät.: Ionisierende Strahlung u.ä., Histo: Buntes Zellbild mit Myoepithelzellen u. chondroidem Gewebe, Immunhisto.: Zytokeratin, Klinik: Langsame, eins., schmerzlose Schwellung, derber, verschieblicher Tumor, Sono.: 1. Wahl, MRT (T2-Wichtung): Scharf begrenzte, hyperintense, teilw. lobulierte Raumforderung, Kompl.: Selten maligne Entartung (5%), Th.: Vollständige Exstirpation, Erhalt N. facialis, Progn.: Sehr gut, Rezidivr.: 5%
  • Monomophe Adenome: Warthin-Tumor: Meist Glandula parotis, ♂»♀,6.-7. Lebensdekade, Zweithäufigster gutartiger Speicheldrüsentumor (10%), Ät.: Ionisierende Strahlung, Nikotinabusus,
  • Seltene histologische Subtypen: Onkozytom (2%), Basalzelladenom (1-2%), Myoepitheliom (1%)
39
Q

Maligne Tumoren Kopfspeicheldrüsen

A

-Glandula parotis → Parotisca, Ca Submandibulardrüse, Sublingualdrüse, Ca kl. Speicheldrüsen Gaumen o. Mundboden
-Ät.: Ionisierende Strahlung, Nikotinabusus, Virusinfektionen (HIV, HPV)
-Meist schmerzlose Schwellung
-Subtypen:
Mukoepidermoides Ca (häufigste)
Adenoidzystisches Ca (veraltete Bezeichnung: Zylindrom): Wachstum entlang Nervenscheiden, Kribriformes o. tubuläres Wachstumsmuster, Sehr langsames, aber gefürchtetes infiltratives Wachstum
Azinuszellca
Adenoca
Metastasen anderer maligner Tumoren Kopf-/Gesichtsbereich
-Metas: Zunächst lymphogen in lokoreg. Lymphknoten, Später hämatogen insb. Lunge
-Th.: Radikale Entfernung betroffene Speicheldrüse, Parotidektomie, wenn möglich unter Erhalt N. facialis, Ggf. neck dissection, Ggf. adjuvante Radiotherapie, Palliativ: Chemo
-Kompl. Parotidektomie:
Frey-Syndrom = gustatorisches Schwitzen
“Krokodilstränen” = gustolakrimaler Reflex/gustatorisches Weinen
-Tumoren Glandula submandibularis kommen seltener vor als Tumoren der Glandula parotis, sind aber häufiger bösartig
-Allgemein gilt: je kleiner die Drüse, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor bösartig ist!

40
Q

Hörgerät und Cochleaimplantat

A

Hörgerätversorgung-

  • HNO-Arzt stellt die Indikation, Voraussetzung: op. Hörverbesserung ist nicht möglich
  • Ab Hörminderung auf dem besser hörenden Ohr von ≥30 dB in dem Frequenzbereich von 500-3000 Hertz, Diskriminationsverlust für Einsilber von ≥20% bei Sprachlautstärke von 65dB

Cochlea-Implantat:

  • Voraussetzung: Hörnerv und Hörbahn intakt
  • kochleäre Taubheit bds.
  • Kompl.: Läsion N. facialis (sehr selten)
41
Q

Dekompressionskrankheit

A

-Zu schnelles Auftauchen aus zu großer Tiefe bzw. bei zu kurzen Sicherheitsstopps (Aufstiegspausen) → Rf: Übergewicht
-Ausperlen gelöster Gase (Stickstoff) im Gewebe u. in Gefäßen (Gasembolie)
-Typ I: Muskel- u. Gelenkschmerzen, Juckreiz Haut (Taucherflöhe)
-Typ II: Gasblasen Bereich Gehirn, Rückenmark, Innenohr
Sympt.: Paralysen, Sprachstörungen, Hörminderung, Schwindel
-Th.: Rekompression in Druckkammer

42
Q

Barotrauma Mittelohr

A

-Akute Mangelbelüftung (Unterdruck) Mittelohrs bei schneller Erhöhung Umgebungsdruck
-10% aller Taucher geben Barotrauma in Vorgeschichte an!
-Tauchen (90% beim Abstieg, 10% beim Aufstieg), Flugzeuglandung, Druckkammer
-Akutes Auftreten (Abtauchen), Druckgefühl, stechender Ohrenschmerz, Hörminderung bis hin zur Taubheit, Blutung aus dem Gehörgang, Tinnitus, Schwindel
-Ohrmikroskopie: Hämatotympanon, selten Trommelfellruptur
Tubenfunktionsprüfung: Luftdurchgängigkeit↓
-Frenzelbrille: Oft Reiznystagmus zum betroffenen Ohr
-Th.: Abschwellende Nasentropfen, Valsalva-Manöver
rhinogener I.: Amoxicillin
Innenohrbeteiligung: rheolog. Th. mit HES u. Glukos
Op.: Pers. Unterdruck, Erguss, starker Schmerz
Vorgehen: Parazentese & Paukenröhrchen
-DD: Hämatotympanon nach Schädeltrauma o. Nasenbluten mit Nasentamponade, Serotympanon
-Progn.: Ohne Innenohrbeteiligung: Gut → Restitutio ad integrum
Bei Innenohrbeteiligung: Pers. Hörminderung, Schwindel, Tinnitus möglich

43
Q

Gegörgangsatresie

A
  • Ang. o. erworbene (Entzündung, Trauma) Fehlbildung äußerer Gehörgangs
  • Schallleitungsschwerhörigkeit (ein- o. beidseitig)
  • Th.: Versorgung mit Knochenleitungshörgerät, im Verlauf: Knochenverankertes Hörgerät, später op. Gehörgangsrekon. (ab 5. LJ)
44
Q

Klaffende Tuba auditiva

A
  • Offene Ohrtrompete
  • Vorausgegangene starke Gewichtsabnahme → Abnahme des die Tube umgebenden FG
  • Oft symptomlos, Autophonie: Ungewöhnlich lautes Hören und Dröhnen der eigenen Stimme, Hören des eigenen Atemgeräusches, Verschwinden Sympt. Liegen o. bei Bauchpresse
  • Otoskopie: Atemsynchrone Bewegung Trommelfell
  • Th.: Aufklärung über die Harmlosigkeit der Erkrankung
45
Q

Myoarthropathie Kiefergelenk (kraniomandibuläre Dysfunktion)

A
  • Strukturelle, funkt. u. psychische Fehl- o. Überbelastung Kiefergelenke
  • Insb. Frauen zw. 30. u. 50. LJ
  • Knacken o. Reiben Kiefergelenke, Eingeschränkte Kieferöffnung (gelegentlich schmerzhaft), Schmerzhaftigkeit Kiefergelenke mit Ausstrahlung ins Ohr, Kopf, Nacken etc. → Fehldiagnosen sind häufig, da die ausstrahlenden Schmerzen das einzige Symptom sein können
46
Q

Presbyakusis

A
  • Altersbedingte Schwerhörigkeit durch Degen. Corti-Organ
  • Progred. Schwerhörigkeit bds. insb. hohe Töne → Mit alten Leuten kann ein geduldiges Sprechen mit tiefer Stimme hilfreich sein
47
Q

Angina tonsillaris

A

-Häufig viral (50-80%): Rhino-, Corona-, Adeno-, Influenza- u. Parainfluenzaviren
-Bakteriell (15-30%): Strept. pyogenes, Staphylokokken-Spezies, Pneumokokken
-Klass.: Angina catarrhalis (rote Gaumenmandel), follicularis (lokale A. Fibrin u. Leukos, Stippchen), lacunaris (Erosion Epithel, Fibrina.)
-Unspez. Entzündungsreaktion mit follikulärer Hyperplasie
Durchwanderung mehrschichtiges PE mit Leukozyten
-Kompl.:
Akut: Peritonsillarabszess, Parapharyngealabszess
Langzeit: Chron. Tonsillitis (Zerklüftete, schlecht luxierbare Tonsillen, Narbengewebe im Tonsillengewebe, Peritonsilläre Rötung), Iritis, Rheumatisches Fieber, Poststreptokokken-Glomerulonephritis

48
Q

Tonsillektomie

A

-Vollst. Entfernung Gaumenmandeln
-Häufigste bedrohliche Komplikation (5%) sind therapiebedürftige Nachblutungen aus Stromgebiet A. facialis (A. palatina ascendens) mit zwei Häufigkeitsgipfeln
Operationtag (wenn vasokonstrikt. Anästhetika nachlassen)
5.-8. postop. Tag (wenn Fibrinbeläge der Wunde sich ablösen)
-Tonsillotomie: Teilentfernung Gaumenmandel, bei der die Tonsillenkapsel erhalten bleibt, Insb. bei Tonsillenhypertrophie im Kindesalter
Vorteil: Geringere Nachblutungsrate
-Postoperativ dürfen keine blutverdünnenden Schmerzmedikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS) gegeben werden!

49
Q

Peritonsillarabszess

A

-Adoleszenzalter, Junge Erwachsene
-Gruppe-A-Strept., Viridans-Strept., Staph. u. Anaerobier, oftmals in einem polymikrobiellen Milieu
-Rezi. Tonsillitiden, Exazerbation akute Tonsillitis
-Leitsymptome: Dysphagie u. Halsschmerzen
-Trismus, Kloßige Sprache, Fieber
-Inspektion Rachen: Pathognomonisch Gaumenbogenvorwölbung
-Th.: Nadelaspiration o. Inzision u. Drainage, Antibiotika (Penicilline u. Ceph. 2. Gen.), Ggf. Tonsillektomie (gescheiterte Inzision, rezidivierende Tonsillitiden, wiederholter Abszess)
-Kompl.: Selten, Ausbreitung in Parapharyngealraum, Parapharyngealabszess (Vorwölbung des seitlichen Rachens)
Aspirationspneumonie nach Spontanruptur des Abszesses

50
Q

Peripharyngealabszess

A

-Abszess Retropharyngealraum (Retropharyngealabszess) u./o. Parapharyngealraum (Parapharyngealabszess)
-insb. Kleinkinder, selten nach 6. LJ, ♂»♀
-Meist spontan nach Infekt obere Atemwege mit Abszedierung retropharyngealer Lymphknoten, Evtl. Ausbreitung Peritonsillarabszesses
-Warnsympt.: Torticollis, Kopfbewegungseinschränkung, Nackenschwellung bei Kleinkind
-Fieber, Dysphagie
-Inspektion Rachen: Rachenvorwölbung
Vorwölbung seitliche Rachenwand (Parapharyngealabszess)
Vorwölbung hintere Rachenwand (Retropharyngealabszess)
-CT (da potentiell lebensgefährlich)
-Kompl.: Senkungsabszess mit Mediastinitis durch vertikale Fortleitung der I. über Faszienlogen Hals, Aspirationspneumonie bei Entleerung des Eiters, Einengung Trachea, Bei Parapharyngealabszess: Thrombose V. jugularis i., Erosion A. carotis interna
-Th.: Zunächst K. mit Pen. o. Ceph 2. Gen, evtl. erweitern mit Metronidal u. Clindamycin, Evtl. Inzision u. Drainage

51
Q

Mundbodenca u. Tonsilloca

A
  • Ca Aerodigestivtrakt: synchrone o. metachrone Zweitkarzinome in anatomischer Nachbarschaft (Öca u. Tonsillenca, Hypopharynxca u. Mundbodenca o. Larynx- u. Bronchialca)
  • meist PEca, Etwa 6. Lebensjahrzehnt, ♂>♀
  • Ät.: Nikotinabusus, Langjähriger Alkoholabusus, Schlechte Mundhygiene, mech. St. (schlecht sitzende Zahnprothesen), HPV (16, 18, 31 u. 33 (30%))
  • Einteilung: Ulzerös (wächst endophytisch nach innen), Verrukös (wächst exophytisch nach außen)
  • Mundgeruch, Schmerzen (Ohrenschmerzen), Dysphagie
  • Metas.: Früh regionale, lymphogene (70% bei Erstuntersuchung), spät Fernmetastasen in Lunge, Leber, Skelett
  • Th.: Resektion + Neck dissection, Radiatio o. Chemo (ggf. in Kombination)
  • HPV-pos. günstiger, sprechen besser auf Chemo u./o. Radiatio an
52
Q

Kehlkopflähmung

A

-Parese N. laryngeus superior: Isolierte Schädigung selten, Bei Strumektomie
-Parese N. laryngeus inferior (N. recurrens): iatrogen
Nach Schilddrüsenops: Strumektomie o. Thyreoidektomie
Nach Lobektomie bei Bronchialca mit Ausräumung Lymphknoten in aortopulmonalem Winkel
Aortenaneurysma
-Schädigung Mm. vocales: Mögliche Kompl. Laryngitis
-Parese N. laryngeus superior:
Ramus externus: motorisch M. cricothyroideus (Externus)
Ramus internus: sens. supraglottischen Raum u. Stimmlippen
Laryngoskopie: Schlaffe Stimmlippe auf betroffener Seite, Stimmlippen normal beweglich
Klinik: Dysphonie, St. hohe Töne
-Parese N. laryngeus inferior (o. N. recurrens)
N. laryngeus i. Endast des N. recurrens, re. N. laryngeus recurrens verläuft um A. subclavia dextra u. der dickere, linke N. laryngeus recurrens um Aortenbogen
motorisch: M. cricoarytenoideus posterior (Postikus, Öffner), M. cricoarytenoideus lateralis (Lateralis), M. vocalis (mediale Anteile M. thyroarytenoideus), M. thyroarytenoideus, M arytenoideus obliquus et transversus
Sensibel: infraglottische Schleimhaut
Einseitige Rekurrensparese
Laryngoskopie: Ipsilaterale Paramedianstellung Stimmlippe
Klinik: Heiserkeit, keine Atemnot
Beidseitige Rekurrensparese
Laryngoskopie: Paramedianstellung beider Stimmlippen
Klinik: Atemnot, insp. Stridor, kaum Heiserkeit
-Internusschwäche: Schwäche Mm. vocales bds. (werden durch den jeweiligen N. recurrens versorgt)
Laryngoskopie: Ungenügender Stimmlippenverschluss mit länglichem, ovalen Stimmlippenspalt in Phonationsstellung
Klinik: Dysphonie
-Transversusschwäche: Schwäche M. arytenoideus transversus bds.
Laryngoskopie: Dorsaler dreieckiger Spalt Stimmlippen Bereich der Aryknorpel

53
Q

Stimmlippenpolyp

A
  • Rf: Nikotinabusus
  • insb. Männer 30.-50. LJ, Häufigste gutartige Stimmbandänderung
  • Eins. kugelig, Oft Übergang von vorderem zu mittlerem Stimmbanddrittel
  • Heiserkeit
  • Th.: Mikrochirurgische Abtragung
54
Q

Stimmlippenknötchen

A
  • Stimmbandüberlastung (Lehrer, Erzieher, Parteiredner)
  • Insb. Frauen 15.-45. LJ
  • Am Ort der höchsten Schwingungsamplitude zw. vorderem u. mittlerem Drittel Stimmlippe
  • bds., gegenüberliegende stecknadelkopfgroße Verdickungen
  • Klinik: Heiserkeit, die bei Stimmbelastung weiter zunimmt
  • Th.: Zunächst Stimmschonung und Logopädie
  • Bei Persistenz mikrochirurgische Abtragung
55
Q

Intubationsgranulom

A
  • Granulationsgewebe durch Druckläsion nach endotrachealer Intubation
  • ♀>♂
  • Häufig bds., dorsales Drittel Stimmlippen, Bereich Aryknorpel (am offenen V)
  • Heiserkeit T- Wo nach Beatmung mit endotrachealer Intubation
  • Th.: Vollst. mikrochirurgische Entfernung
56
Q

Kehlkopfpapillomatose Kind

A
  • HPV
  • Multiple himbeerartige Geschwülste
  • Vor allem Stimmlippen betroffen
  • Heiserkeit-Stimmlosigkeit (Aphonie), Luftnot bei Verlagerung Luftweg
  • Th.: Wiederholt endoskopische Abtragung
  • Progn.: Häufige Rezidive, Häufig spontane Rückbildung Pubertät
  • Bis ins Erwachsenenalter verbliebene Papillome sind eine fakultative Präkanzerose!
57
Q

Weitere gutartige Veränderungen Stimmlippe

A
  • Reinke-Ödem: Schwellung Stimmlippen bds. zwischen Epithel u. Lig. vocale (Reinke Raum), Ät.: Fast ausschließlich Raucher betroffen (etwa 98%), Tiefe, raue Stimme
  • Kontaktgranulom: Insb. Männer betreffende, häufig bds., entzündliche Veränderung dorsaler Teil Stimmlippen (Pars intercartilaginea), Rf.: Refluxösophagitis, PPIs
  • Stimmlippenzyste: insb. junge Pat., eins.
58
Q

Präkanzerosen Larynxschleimhaut

A

-Larynxpapillom (bei Erwachsenen Entartung in etwa 20% der Fälle)

Epitheldysplasien Stimmlippen:
Leukoplakie: Weiße flächige Epithelveränderung
Pachydermie: Warzenförmige Epithelveränderung