Gynäkologie Flashcards
Kolposkopie
- Beurteilung Portio unter Lupenvergrößerung (6-40-x), Essigsäureprobe, Schiller-Jod-Probe, evtl. Fotodokumentation
- Kolposkopisch gezielte zytolog. Abstrich- u. histolog. Probeentnahme
- Op. Eingriffe unter kolposkopischer Kontrolle
Gutartige Befunde → keine weitere Abklärung:
- Portioektopie: endometriales Zylinderepithel Endozervix auf vaginaler Portiooberfläche (nichtverhornendes PE), phys. unter Ö.- u. Gestageneinfluss, gleichmäßige papilläre Struktur, I.d.R. asympt., gelegentlich Kontaktblutungen Geschlechtsverkehr u. vaginaler Ausfluss, Prädispo. für Chlamydieni., Maligne Entartung i.d.R. nur bei HPV 16- u. 18 (Metaplasie: Umwandlung hochprismatisches Epithel in mehrschichtig unverhorntes PE)
- Transformationszone: Übergang nicht-verhornendes PE Ektozervix (Portio vaginalis) in endozervikale Zylinderepithel; besonders sensibel für I. u. Dysplasien bzw. maligne Entartung
- Ovula Nabothi: Retentionszysten Zervix, durch Überwuchern PE über Drüsenausführungsgänge Endozervix, keine patholog. Bedeutung
- Offene Drüsenausführungsgänge Endozervix
- Zervixpolyp: Hyperplastisches Schleimhautepithel, Kann durch Sekretion zu verstärktem Fluor führen o. Blutungen, Maligne Entartung sehr selten, Abtragung mit anschließender Kürettage
Abnorme Befunde → Eine weitere Abklärung sollte erfolgen:
- Condylomata acuminata: Portio, rasenartig, HPV- 6 o. 11, Laser, Kryosation o. Imiquimod-Salbe
- Leukoplakie: Zellatypien, weißliche, nicht abwischbare Beläge
- Keratose, Hyperkeratose o. zervikale intraepitheliale Neoplasie in u. außerhalb Transformationszone
- Felderung/Mosaik
- Gefäßatypien
- Essigweißes Epithel (HPV?)
- Jod-negative Bezirke (Zylinderepithel, Metaplasien)
Vaginale Erregerdiagnostik
-Nativpräparat: Stäbchenförmige Laktobazillen (Döderlein-Stäbchen)
-Patholog.:
Pseudomyzel, evtl. Sprosszellen → v.a. Soorkolpitis
Eigenbewegung begeißelte Protozoen → V.a. Trichomonadeni.
Clue cells → v.a. Aminkolpitis (Amintest: 10%-ige Kalilauge → fischartiger Geruch)
gramneg., intraz. Diplokokken v.a. Gonorrhö
-pH:
n: pH 4-4,5, pH >4,5 → v.a. bakt. I.
Tumormarker Gyn
CA 15-3: Mammakarzinom CA 125: Ovarial- o. Endometriumkarzinom SCC: Plattenepithelkarzinom (z.B. an Zervix, Vagina, Vulva) AFP: Keimzelltumoren HCG: Chorionkarzinom o. Keimzelltumoren
Mammographie
- oblique Schrägaufnahme u. cranio-caudal
- Bester Zeitraum zur Durchführung: Kurz nach Menstruation
Hysteroskopie
- Zur Beurteilung u./o. Behandlung Pathologie Uterus
- meist in Vollnarkose durchgeführte Uterusspiegelung
- Abrasio/Kürettage: Ausschabung Gebärmutterschleimhaut
- Fraktionierte Abrasio/Kürettage: durch Ausschabung wird mit 1. Kürette Cervix Gewebe zur histolog. Aufarbeitung entnommen, mit 2. wird endometriales Gewebe aus Gebärmutterhöhle gewonnen, I.: Auffällige vaginale Blutungsanomalien, Postmenopausale Blutungen, v.a. Endometrium-/Zervixca
Fehlbildungen Mamma
- Milchleiste bildet sich in 7. -8. Wo zurück
- Polymastie: Überzählige Mammae
- Polythelie: Überzählige Brustwarzen
- Athelie: Fehlende Brustwarzen
Fehlbildungen Vulva u. Vagina
Angeborene Gynatresien:
-Hymenalatresie u. Vaginalatresie: bei H. ist Scheideneingang membranartig verschlossen, bei Vaginalatresie fehlt angeboren o. e. (Infektion, Verletzung) äußere Mündung Vagina, Blut staut sich zunächst in Vagina (Hämatokolpos), später bis Uterus (Hämatometra) u. in die Tuben (Hämatosalpinx), Molimina menstrualia: Amenorrhö, die monatlich an Schmerzintensität zunimmt, Tastbarer Unterbauchtumor, Inzision Hymen bzw. je nach Ursache und Ausprägung der, Th.: Wiederherstellung der Vagina (Neovagina)
Erworbene Gynatresien:
- Synechien Zervikalkanal: Postentzündlich (Chlamydien), Posttraumatisch (Kürettage), Sek. Amenorrhö, Molimina menstrualia, Hämatometra, Th.: Op. Lösung Synechien
- Labiensynechien: Partielle o. komplette Verklebung kl. Labien, 2-5% aller Mädchen -4. LJ, Östrogenmangel, seltener Trauma (Entzündung, sexueller Missbrauch), Th.: Lösung mit östrogenhaltiger Salbe, durch OP Rezidivg. durch Narben
Mayer-Rokitansky-Küster-Hause-Syndrom
- Fehlbildung Genitalorgane (Vaginalaplasie, Zervixaplasie, rudimentäre Uterushörner) unbekannter Ät. aufgrund St. Müller-Gänge 2. Embryonalmonat
- keine Auffälligkeiten Hormonhaushalt u. Entwicklung normaler weiblicher Habitus
- äußere Geschlechtsorgane (Vulva, Mammae, Behaarung) aufgrund unauffälliger Ovaranlage nicht beeinträchtigt
- 46,XX, Geschlechtshormone Normbereich: LH, FSH, Prolaktin, Östradiol u. Testosteron
- Symptom: Prim. Amenorrhö, schmerzhafte o. nicht mögliche Kohabitation, Sterilität
- Sono: Uterus u. Vagina nur begrenzt darstellbar, unauffällige Ovarien, evtl. Begleitfehlbildungen Nieren o. Harnwege
- Th.: konservativ (Dehnung mittels Dilatatoren) o. op. Verfahren (Vaginalplastik) können Kohabitation ermöglichen
Androgenresistenz
- Genotyp: Männlich (XY), Phänotyp: Weiblich (Pseudohermaphroditismus masculinus) bis männlich
- X-chrom.-rez.
- Ät.: Unterschiedlich ausgeprägte Endorganres. ggü. Androgenen (Androgenrezeptordefekt o. postrezeptorische Störung)
- komplette Androgenresistenz: Äußere Geschlechtsorgane weiblich (testikuläre Feminisierung), Weiblicher Habitus, normale Mamma (Thelarche), blind endender Vagina, Uterusaplasie, Fehlende sek. Geschlechtsbehaarung (Pubarche), “hairless woman”, Keine Menarche: Prim. Amenorrhö, Sterilität, Innere Geschlechtsorgane männlich (intraabdominelle Hoden, keine Ovarien), Je nach Ausprägung Androgenresistenz Mischformen möglich
- Präpubertär: Testosteron↑↑ (hypergonadotroper Hypergonadismus)
- Postpubertär: Hohe LH-Spiegel u. hochnormale/erhöhte Testosteronspiegel (bei fehlender Virilisierung)
- Direkte Genanalyse (Androgenrezeptordefekt)
- Th.: Evtl. Hormontherapie (keine allg. Empfehlungen), Eher männlicher Phänotyp (inkomplette Resistenz) → Hochdosierte Androgentherapie, Weiblicher Phänotyp (komplette Resistenz) → Östrogenth., Intraabdominelle Hoden haben hohes malignes Entartungsrisiko
5a- Reduktasemangel
- Perineoskrotale Hypospadie mit Pseudovagina (PHP)
- Versch. Mutationen auf Chrom. 2, betrifft nur XY
- Testosteron wird nicht in Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt → Fehlende Virilisierung Geschlechtsorgane, die DHT-abhängig sind (insb. äußeres Genitale)
- Bei Geburt meist weiblich erscheinendes äußeres Genitale, ggf. mit perineoskrotaler Hypospadie, Klitorishypertrophie u. Pseudovagina, inneres Genitale hingegen männlich
- Pubertät: durch zunehmende Testosteronsynthese Virilisierung (Peniswachstum, Descensus testis, Entwicklung männl. Geschlechtsidentität)
- Testosteron↑, DHT↓ (erhöhter Testosteron-DHT-Quotient); kein Anstieg von DHT unter hCG-Gabe
- weiblicher Geschlechtsidentität und Wunsch, diese beizubehalten: Entfernung Hoden, Substitution Östrogen u. Gestagen nach Abschluss Längenwachstum
- Bei männlicher Geschlechtsidentität bzw. frühzeitig weitgehend männlichem Genitale: ggf. Testosteronsubstitution
Östrogenwirkungen
Genital:
- Uterus: Proliferation Endometrium; Kontraktilität Myometrium, Erhöhung Empfindlichkeit für Oxytocin → Vorbereitung Nidation
- Zervix: Vermehrte Produktion u. Spinnbarkeit Zervixschleim, Weitstellung Zervix → Erleichterung Spermienaszension
- Vagina: Vermehrte Proliferation PE
- Mamma: Entwicklung Brustdrüse
- Genitalregion: Schambehaarung u. Pigmentierung
Extragenital:
- Knochenaufbau über + Osteoblasten, Schluss Epiphysenfugen
- Gefäßsystem: Protektiver Effekt (Fettstoffwechsel, antihypertensiv)
- Blutgerinnung: Erhöhte Thrombose- u. Gerinnungsneigung
- Weibliche Fettverteilung
- Niere: Wasser- u. Natriumretention erhöht → Wassereinlagerung
- Proteinsynthese: Verstärkt (anabole Wirkung)
- Leber: Verminderung Bilirubinausscheidung
Gynäkomastie
Echte Gynäkomastie:
- Vermehrung Brustdrüsengewebe Mann
- Erhöhter Östrogenspiegel: Z.B. bei Hormonth. Prostataca, östrogenprod. Hodentumoren o. Pathologien Hypothalamus/Hypophyse, Mangel Androgene: Hypogonadismus, Medis: Spironolacton, Verm. Östrogenabbau: Leberzirrhose, Bei Allgemeinerkrankungen: terminale Niereninsuffizienz, Häufig wird keine Ursache gefunden
- Sympt.: Subkutane Mastektomie möglich
- DD: Männlicher Brustkrebs
Falsche Gynäkomastie:
-Lipomastie (Fetteinlagerung) in die Brust bei Adipositas
Physiologische Gynäkomastie:
-NG, während Pubertät, im höheren Lebensalter
Prämenstruelles Syndrom
- Tage vor Eintreten Mens einsetzenden u. nach Mens verschwindenden Symptomkomplex, 25-50%
- Schmerzen: Dyspareunie, Brustspannen, Kopf- u. Rückenschmerzen
- GIT: Übelkeit, Durchfall, Heißhunger o. Appetitlosigkeit, Ödemneigung
- Neurologisch: Migräne, erhöhte Sensibilität auf Reize
- Psychiatrisch: Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Erschöpfungssymptome, depressive Verstimmung, Angstzustände, innere Unruhe, Aggressivität
- Th.: Vermeiden von individuellen Triggersubstanzen, z.B. Alkohol, Nikotin, Koffein
- Orale Kontrazeptiva zur Zyklusregulierung
- Periphere Analgetika u. Antidepressiva
PCO
- Oligo- u./o. Anovulation
- Virilisierung durch Hyperandrogenismus
- Polyzystische Ovarien
-mind. 2/3, Ausschlussdiagnose
-20.-30. LJ, 4-12% der geschlechtsreifen Frauen
-p. Insulinresistenz → Hyperinsulinämie
Adipositas, steigert ovarielle Androgenprod. Thekazellen → UnGG zw. Androgenvorstufen u. den daraus entstehenden Ö. in Granulosazellen, Verschiebung LH/FSH-Freisetzung, LH-Dominanz → St. Follikelreifung u. An-/Oligoovulation, Freisetzung Androgenvorstufen → Virilisierung, auch r. Erhöhung Östrogenprod.
-Ovarielle Hyperandrogenämie: Prim. Amenorrhö, Oligomenorrhö, Oligo- u./o. Anovulation → Infertilität
-Virilisierungserscheinungen: Hirsutismus, Hyperseborrhö → Akne vulgaris, Androgenetische Alopezie, Stimmveränderung (maskuliner bzw. tiefer)
-Metabolisches Syndrom: Adipositas, Hyperglykämie, Hypertriglyzeridämie, Hypercholesterinämie
-Zentrale Hormone: Isolierte LH-Erhöhung, FSH↓ o. n
-P. Hormone: Östrogene↑, Progesteron↓ o. n., Testosteron e., SHBG↓
-Sono: Mind. 12 subkapsuläre Zysten, Max. Querschnitt:9 mm, Rel. Vermehrung Stromagewebe bei Größenzunahme Ovar: Mind. 10ml
-Bei jungen Pat. u. bestehendem Kinderwunsch: Orale Kontrazeptiva, Progesteron: Dienogest (Antiandrogene Wirkung), Glukos, Metformin
-bei Kinderwunsch: Absetzen Kontrazeptiva, Follikelstim. (Clomifen)
-Kein Kinderwunsch: Antiandrogene (Cyproteronacetat)
Klimakterium
-Prämenopause: Auftreten zw. 1. unregelmäßige Menstruationszyklen u. letzte Mens, 40. - 50. LJ
-Menopause: Zeitpunkt letzte Mens, 52. LJ
-Postmenopause: 12 Mo nach letzte Mens, -65. LJ, danach “Senium”
-Perimenopause: 1-2 J um Menopause
-Klimakterium praecox: vor 40. LJ
-Vaginitis senilis: Östrogenmangel-bed. Minderperfusion weibliche Genitalien u. Schleimhautatrophie mit verminderter Einlagerung von Glykogen, Starker Juckreiz, Blutig-seröser Ausfluss, Scheidentrockenheit → Dyspareunie, Erhöhte Infektionsgefahr, DD: PEca Vagina, Th.: Ö. Lokal
-Prim. Ovarialinsuffizienz u. Klimakterium praecox:
Turner-Syndrom, Swyer-Syndrom, XX-Gonadendysgenesie
K. praecox im engeren Sinne: Vorz. Untergang aller Follikel
Strahlen- u. Chemoth.
Autoimmunerkrankungen (rheumatoide Arthritis), Stoffwechselerkrankungen (D.m.), Hypothyreose
-Th.: Neuraltherapie, Blutiges Schröpfen (Migränekopfschmerz, Klimakterium), Cimicifugawurzelstock: östrogenä. Wirkung, Moorsitzbäder
Decencus genitalis
-Absenkung Vagina u./o. Uterus bis zum Hymenalsaum
-Genitalprolaps: Vagina/Uterus ragen über Hymenalsaum hinaus
Partial-/Subtotalprolaps: V./U. liegen nur teilw. vor Introitus vaginae
Totalprolaps: V./U. umgestülpt u. liegen komplett vor Introitus vaginae
-Häufig vergesellschaftet mit:
Enterozele/Rektozele: Schwäche hinteres Scheidengewölbes mit Aussackung Rektum bzw. Teil des Darms in Richtung Scheide
Urethrozele/Zystozele: Schwäche vorderes Scheidengewölbes mit Aussackung Harnblase (u. Harnröhre) in Richtung Scheide
Inkontinenz
-Insuffizienz Beckenbodenmusk. u. ligamentärer Halteapparats von U./V. durch: Bindegewebsschwäche, Traum. Geburten, Adipositas, Erhöhter intraabdomineller Druck, D.m.
-Grade:
I: Portio reicht bis 1cm vor Introitus vaginae
II: Portio liegt am Introitus
III: Portio reicht bis 2cm über Introitus hinaus
IV: Totalprolaps
-DD: Elongatio colli
-Konservativ: Lokale Östrogenbehandlung, Einlage Pessars
-OP:
Standardverfahren: Vaginale Hysterektomie mit Kolporrhaphie (Beckenbodenplastik) u. sakrospinaler Scheidenstumpffixation
Alleinige Kolporrhaphie
Abdominale Sakrokolpopexie
Neuere Verfahren mit Einsatz von alloplastischen Materialien (z.B. nichtresorbierbare Vicryl- o. Polypropylene-Netze)
-Kompl.: Druckulzerationen, Aszend. I., Stressinkontinenz, “Larvierte” Harninkontinenz, Harnstau, Obstipation
Nicht-infektiöse Vulvitiden
Allergische Genese:
- Allergien gg. Wasch- u, Reinigungsmittel usw.
- Juckreiz, Rötung, Schwellung, Hitzegefühl
- Beruhigende u. juckreizhemmende Umschläge, Sitzbäder (Kamille)
- Evtl. kortisonhaltige Salben
Mech. Genese:
- Reibung durch zu enge Kleidung o. bei Adipositas
- CAVE: Frauen mit Vulvaatrophie aufgrund postmenopausalen Ö.mangels o. Lichen sclerosus et atrophicus
Inf. Vulvitiden
Herpes genitalis/Genitalherpes:
- HHV-2, seltener HHV-1
- Inkubationszeit 2-7 T: Rötung u. Schwellung Genitalien, Spannungsgefühl, Juckreiz u. Brennen, ggf. glasiger Ausfluss, Schmerzhafte Lymphadenopathie Leiste
- Nach einigen T: Auftreten von diss., erodierenden Bläschen Genitalbereich, die später schmerzhaft oberflächlich ulzerieren
- Th.: Aciclovir lokal (nur zu Beginn wirksam)
Bakt. Vulvitis:
- Mischi.: E. coli, Strept., Gonorrhö o. Chlamydien-I. (
- Juckreiz, Rötung, Schwellung, Schmerzen, Evtl. lokale Lymphknotenschwellungen
- Bei Vulvovaginitis: Evtl. Ausfluss
- Th.: Doxycyclin + Metronidazol o. Amoxicillin + Metronidazol
- Pilzinfektionen: Candida albicans (→ siehe Soorkolpitis)
- Skabies (Krätze)
- Filzläuse (Pediculosis pubis)
Salpingitis, Adnexitis, Endometritis
-pelvic inflammatory disease, meist Gonokokken o. Chlamydien
-Ät: Dysbiose
-Gonokokken: Kein Vaginalbefall, eitriger Zervikalfluor
-Chlamydien: Blutiger, eitriger Zervikalfluor, Kompl.: Adnexitis mit Verklebung Adnexen → Häufigste Sterilitäts-Ursache
-Weitere Keime (stets Mischinfektion): Mykoplasmen, E. coli, Anaerobier, Ureaplasmen, Enterokokken etc.
-Rf: Mens, Intrauterinpessar, Häufiger Partnerwechsel. Vorherige Schwangerschaftsabbrüche, Geschlechtse./Adnexitiden in Vorgeschichte, Bakt. Kontamination Sperma
-Unterleibsschmerzen, abdominelle Beschwerden bis hin zum akuten Abdomen, Dysurie, Meno- und Metrorrhagien, Fieber
-Portioschiebeschmerz
-DD: Extrauteringravidität → Schwangerschaftstest
-Zervikaler Fluor
-Chlamydiendiagn.: Chlamydien-DNA mittels PCR (Goldstandard)
Bei chron. Verläufen häufig negativ →Chlamydien-AK
-Sono: Pyo-/Hydrosalpinx
-Th.: Doxycyclin u. Metronidazol, Gonokokkken: Ceftriaxon
-Kompl.: Chronische Salpingitis u. Hydrosalpinx → Sterilität
Bartholinitis
- bakt. Entzündung Bartholindrüse (Glandula vestibularis major)
- entzündlich bedingter Verschluss Ausführungsganges
- Empyembildung u. bei Chronifizierung Bartholinzyste
- Mischinfektion: E. coli, Gonokokken, Strept., S. aureus
- Empyem mit Schwellung, Rötung u. starken Schmerzen zwischen kl. u. großen Schamlippen
- Marsupialisation: Zyste wird durch Längsschnitt eröffnet u. entleert, Ränder werden nach außen umgeschlagen u. mit Wundrändern kl. Schamlippe vernäht, offene Tasche
- Supportiv: Antibiose, antisept. Bäder, Umschläge
Mastitis puerperalis
-1% der Wöchnerinnen, S. aureus (ca. 95%), selten Strept., E. coli
-Rf.: Rhagaden u. Milchstau
-Schmerzen, Verhärtung u. Rötung Brust, hohes Fieber
-Th.: Abpumpen, Ruhigstellung (Hochbinden mit festem BH), Kühlung
Prolaktinhemmung mit Dopaminagonisten (Bromocriptin),
Antibiose (Oxacillin o. + Ceph.)
Abszessbildung: Rotlichtbehandlung mit möglicher Abheilung; bei Fluktuation Bereich Abszess: Op. Entlastung
Mastitis non puerperalis
-seltener als Mastitis puerperalis
-Abakt. Variante aufgrund von Sekretstau → Duktektasie → Periduktale Milcheinlagerung → Granulomatöse Entzündung
-Sekundäri.: S. aureus (40%), Koagulase-negative S. (ca. 40%), Strept., Pseudomonas, E. coli
-Ät.: Verlegung Drüsengänge durch Mastopathie o. Karzinome
-Häufig subakuter Verlauf, bei Superinfektion: Rötung, Schwellung, Fieber wie bei Mastitis puerperalis
-Th.: Ruhigstellung, Kühlung, Bromocriptin, Ceph. u. Metronidazol
Bei Abszessbildung: Rotlichtbehandlung mit möglicher Abheilung; bei Fluktuation im Bereich des Abszesses: Op. Entlastung
Mastopathie
-alle benigne, nicht-i., proliferierenden u. destruktiven Veränderungen
-Ät.: Dysbalance zw. Ö.- u. Progesteronhaushalt
-50%, 4.-5. Dekade
-Histologische Klass. nach Prechtel
Einfache M. (Grad I): Kein erhöhtes Mammaca Risiko
Einfache proliferative M. (Grad II): Leicht erhöhtes R. (∼1-1,5)
Proliferative Mastopathie mit Atypien (Grad III): keine Kriterien Cis → Deutlich erhöhtes R. ( ∼ 4 - 5)
-prämenstruelle Mastodynie bds., Schrotkugelbrust, Mamillensekretion
-Th.: Grad I/II: Gestagensubstitution, Antiöstrogene
Ultima ratio: Bromocriptin + Gonadotropin-Hemmer
Grad III: OP, Mammographie j.
Endometriose
-20.-40. LJ, 2-10%, Fam. Häufung
-Transplantationstheorie (Sampson-Hypothese): Retrograde Mens, Verschleppung vitaler Endometriumzellen entlang Tuben in Bauchhöhle”, Tissue injury and repair”-Th., Metaplasietheorie, Metastasenähnliche lymph. u. hämatog. Streuung
-Formen:
genitalis interna (Adenomyosis uteri): Myometrium, Abgangsb. Tuben
genitalis externa: Tuben, Ovarien, Sakrouterinbänder, Douglas-Raum, Vagina, Vulva, Perineum, Peritoneum
extragenitalis: Harnblase, Darm, Bauchnabel, Retroperitoneum, Lunge, Gehirn
am häufigsten: Sakrouterinbänder u. Ovarien
-Zyklusabhängig: Sek. Dysmenorrhö, Zyklussynchroner Crescendoschmerz, Spotting, Menorrhagien, Metrorrhagien, Hypermenorrhö
-Zyklusunabhängig: Dauerhafte Unterleibsbeschwerden (große Ovarialzysten o. Verwachsungen Bauchraum)
-genitalis: Infertilität/Sterilität, EUG
-extragenitalis: zykl. Hämaturie bei Blasenbefall, Hämatochezie bei Darmbefall, Hämoptysen bei Lungenbefall
-Dyspareunie
-transvaginale Sono: ovarielle Zysten (Schokoladenzysten), genitalis interna: Diffus vergrößerter Uterus mit diffus-streifigem Myometrium
-Evtl. Therapieversuch: monophasische Kontrazeptiva 3-6 Mo als Langzyklus vor Entscheidung diagn. Laparoskopie
-Diagn. Laparoskopie (prämenstruell) mit Probeentnahme
-makro.: gelb-bräunl. (bläulich-violette), stecknadelkopfartige Läsionen
-Salpingitis isthmica nodosa: Knotige Veränderung Tubenabgänge
-NSAR, Gestagenbetonte K. im Langzyklus, Reine Gestagenth. (Minipille), GnRH-Agonisten (Buserelin, Goserelin), Raloxifen (SERM), Anastrozol (Aromataseh.), Danazol (Testosteronpräp.)
-Laparoskop. E. Endometrioseherde, Ausschälung Schokoladenzysten, diffuse Adenomyosis uteri: Hysterektomie nach abgeschlossener Familienplanung, postop: GnRH-Analoga 6 Mo, Gestagene
Uterusmyome
-gutartige, östrogenab. Neubildungen Myometrium (Leiomyome), Fibroleiomyome, wenn bindegewebiger Anteil überwiegt
-häufigsten Tumoren weibl. Genitaltraktes, vor 25. LJ sehr selten, 20% bei 30-J., 60-70% bei 50-J., nach Menopause Rückbildung
-E. aus einer Myometriumzelle, monoklonales W.
-Rf.: Nulliparae, Frühe Menarche, 25-45 J, PCO, Gen. Faktoren
-Lok.:
Cavum uteri: Intrakavitäres Myom, Myoma in statu nascendi
Uteruswand: Intramurales Myom
Aus Uteruswand w.: Submuk., Subs.: Gestieltes subseröses
-Klinik:
submuk.: Vaginale Blutungen, Zyklusanomalien
Intramur.: Größenwachstum Uterus, Zyklusunab. Schmerzen
Subs.: gestielt: Stieldrehungen mit Infarzierungen
Myoma in statu nascendi: Wehenartige Schmerzen
Uterus myomatosus : Druck- u. Verdrängungsbeschwerden
Darm: Obstipation, Harnblase: Dysurie, Pollakisurie, Inkontinenz, Dyspareunie
-Kontrollen alle 6-12 Mo, Sono: Rundliche, inhomogen-echoarme Tumoren, evtl. zystisch durchsetzt o. mit Verkalkungen, Farbdopplerbefund intramuraler Myome → ausgeprägte Vaskularisation Rand und geringe Vaskularisation Zentrum
-Gestagensubstitution, gestagenbetonte Kontrazeptiva, GnRH-Agonisten (Buserelin), Nach Absetzen wieder rasche Größenzunahme, schwer zu beherrschenden Blutungen: Methylergometrin
-Myom-Embolisation mit Katheter
-OP: sympt. u. größenprogrediente Myome sowie Sterilität bzw. Infertilität:
Abdomineller Z.: Exzision subseröse Myome, Hysterektomie
Vaginaler Z.: kl. submukösen o. intramurale, Vaginale Hysterektomie
-Präv.: horm. Kontrazeptiva mit Beginn vor 16. LJ
-in SS: Wachstum, Schmerzen durch Kapselspannung, Nekrosen u. peritoneale Reizung, Vorzeitige Wehen, Abhängig von Lok. u. Größe:
Lageanomalien Kind: Fetale Wachstumsretardierung, Früh- u. Fehlgeburten, EUG, Vorz. Plazentalösung, Bei Zervixmyomen: Geburtshindernis, Postpartal: Atonische Nachblutungen, Wochenbett: Rückbildung unter Kalzifikationen
-Entartung Leiomyosarkom sehr selten, Atrophie Menopause
HPV
-♂: ca. 6%, ♀: ca. 10%, 20.-25. LJ
-Low-Risk: 6 u. 11, High-Risk: 16 u. 18 → Pot. onkogen
-STD, selten Schmieri., Rf.: Früher 1. Sexualkontakt, häufig wechselnde Geschlechtspartner, Nikotin, HIV, Immunsuppression, Chemo
-Kondylome:
♀: Vulva, Portio, Urethra (seltener), evtl. Analbereich
♂: Glans penis, Preputium, Urethra, evtl. Analbereich
-Condylomata acuminata (Feigwarzen): 6 u.11, Exophytisch, beetförmig angeordnete Knötchen, Anogenitalbereich, Andere Häute/Schleimhäute (z.B. oral), Evtl. Juckreiz
-Condylomata plana: 16 u.18: Flache, weiß-bräunliche, nur leicht erhabene, gestreute Kondylome Anogenitalbereich mit hohem Entartungsrisiko, Sonderform: Bowenoide Genitalpapulose: Cis, vorw. junge Männer, Multiple, flache, rötliche, teils bräunlich pigm. Papeln am äußeren Genitale (v.a. Penisschaft, Glans, Präputium, Vulva und Perianalregion), häufiger Spontanr., Bei Persistenz: Chir. Exzision, Laser- o. elektrochirurgische Abtragung
-Condylomata gigantea (Buschke-Löwenstein): 6 u.11: Stark exophytisch wachsendes, verruköses Plattenepithelca mit lokaler Ausbreitung ohne Metastasierungstendenz
-Ass. Neoplasien: (CIN) u. Zervixca, (VIN) u. Vulvaca, (VAIN) u. Vaginalca, Plattenepithelca Mund, Rachen, Kehlkopf, After, Penis
-Zervixabstrich: Essigsäuretest: Inf. Areale färben sich weißlich, Histo: Koilozyten (Ballonzellen), PCR: HPV-DNA
-DD: Condylomata lata bei Syphilis
-Th.:
Lokal zytostatisch: 5-FU, Trichloressigsäure, Podophyllotoxin- o. Imiquimod-Salbe
Kälteanwendungen mit CO2, N2O o. N2
Kürretage, Laser- o. Elektrokoagulation
Bei -plana Kürretage u. Laserkoagulation!
-SS: Behandlung! Gefahr Larynxpapillomatose mit Obstruktion Atemwege Kind
Zervixca
-35-39 J, 60-64 J
-Rf.: High-Risk-HPV, Früher 1. Geschlechtsverkehr, häufig wechselnde Geschlechtspartner, Immunsupp., HIV, Schlechte Genitalhygiene, weitere Genitali. (Herpes simplex, Chlamydien), Rauchen, Niedriger sozioökonomischer Status
-Sympt. meist erst ab FIGO III:
Vaginale Blutungen: Metrorrhagien, Schmierblutungen nach Geschlechtsverkehr aufgrund von Kontaktblutungen (Kohabitationsblutungen), blutiger Fluor vaginalis
Fluor: Übel riechender vaginaler Ausfluss
Fortgeschritten: Hydronephrose (FIGO III), Kompression Venen o. Lymphgefäßen Becken mit Stauungssymptomen Bein
-Metas: späte Stadien
Lymphogen: A. iliaca externa u. paraaortal
Hämatogen: Extrem selten; Leber, Lunge, Skelett, Gehirn
-Kolposkopie: Transformationszone Portio
Essigsäuretest: atypische Zellen (essigweiße Bezirke), HPV-Befall
Schiller-Jod-Probe: Erosionen u. Dysplasien: atypisches Epithel, Zylinderepithel, metaplastisches Epithel, wenig Glykogen, Iod-neg.
Suspekte Befunde: Exophytisch wachsender Tumor, der bei Berührung leicht blutet, korkenzieherartige Gefäße, Mosaik/netzartige Felderung
-Histo:
80% PEca (verhornend, nicht verhornend, basaloid, verrukös, papillär)
20% Adenoca: Inzidenz steigend, (serös, muzinös, endozervikal, endometrioid), am häufigsten: Endozervikaler Typ
SS und Zervixca
- FIGO Ia: Abwarten -36. SSW möglich, dann Entbindung mittels Sectio mit anschließender Hysterektomie u. pelviner Lymphonodektomie
- Höhere Stadien: Sofortige Entbindung mittels Sectio o. Schwangerschaftsabbruch (abhängig vom Reifegrad des Kindes) u. anschließende OP bzw. stadiengerechte Therapie nach FIGO
Ovarialtumore
- op. entfernt: 75% benigne, 25% maligne
- Epitheliales Ovarialca: 60.-70. LJ, Fam. Häufung,
Sonderformen Ovarialca
- Extraovarielles Ovarialca: -10% von allen Ovarialkarzinomen! Meist muzinöses, seröses o. serös-papilläres Ovarialkarzinom, bei dem die extraovarielle Beteiligung größer ist als die ovarielle
- Pseudomyxoma peritonei: Aufplatzen muzinöses Zystadenoms/-ca, Streuung Tumorzellen in gesamtes Peritoneum, gallertartige Aszites, intraabdominelle Verklebungen
- Meigs-Syndrom: Ovarialfibrom (90% eins.), Aszites u. Pleuraerguss, mit malignem Ovarialtumor: Pseudo-Meigs-Syndrom bezeichnet
Endometriumca
-2. häufigstes geschlechtsspezifisches, insb. Klimakterium, u. nach Menopause, 60.-70. LJ
-Rf Östrogen: Nullipara, Frühe Menarche, späte Menopause, PCO-S., HET ohne Gestagenschutz, Tamoxifentherapie bei Mammaca, Mammaca in Anamnse, Metabolisches Syndrom, Adipositas, D.m. II, Hypertonie, Hyperlipidämie, HNPCC (Lynch Typ II)
-Protektiv: hohe Gestagen- bzw. Progesteronspiegel, Multiparität, Tabakkonsum, Körperliche Belastung, sojareiche Ernährung
-Postmenopausal: Vaginale Blutungen (dadurch meist Diagn. St. I), Prämenopausal: Metrorrhagien, Fluor: Blutiger, fleischwasserfarbener Ausfluss
-Postmenopausale Blutungen: 30% Folge Endometriumca!
-Metastas.: per continuitatem Vagina, Tuben u. Ovar (25%)
Lymph.:vparaaortale u. pelvine Lymphknoten
Hämatog.: Selten, erst zu sehr spätem Zeitpunkt Lunge
-Transvag. Sono: Verdickung Endometriums: ab 8mm postmenopausal kontrollbedürftig, Zystisch verändert, unruhiges Echomuster
-CA 72-4, CA 125, CEA als Verlaufsparameter
-Endometrioides Adenoca: >80% häufigste Form
Typ-I: Östrogenabhängig (am häufigsten)
Typ-II: Östrogenunabhängiges (selten, aber schlechte Prognose)
atyp. Drüsenschläuche, Rücken an Rücken (“dos à dos”) ohne trennendes BG, von mehrreihigen Epithelzellen ausgekleidet, Tumorzellnester
-Selten: Seröse, Klarzelliges, muzinöse, PE, undiff.
-Glandulär-zystische Endometriumhyperplasie (Einfache Hyperplasie)
Car.
Sarkoma botryoides (Traubensarkom)
- Seltenes, hochmalignes Rhabdomyosarkom, theoretisch überall, bevorzugt Vulva, Vagina, Zervix und ableitende Harnwegen
- Weitere Lok.: Gallenwege, Nasennebenhöhlen, Nasopharynx
- Häufigkeitsgipfel: Bis zum 8. LJ
Vaginalca
-Meistens hinteres oberes Scheidendrittel
-Rf: HPV 16 und 18, Präkanzerose: VAIN
-Vaginale Blutungen, Ulz. u. Leukoplakien mit Kontaktblutungen
-OP:
Mittleres u. Oberes Drittel: Kolpektomie + Hysterektomie, ggf. inguinale Lymphadenektomie
Unteres Drittel: Kolpektomie und Vulvektomie, inguinale Lymphadenektomie
Radiatio: Bei Wunsch auf Organerhalt
Schwangerschaftsabbruch
-bis 12. SSW p.c. rechtswidrig, bleibt aber straffrei, wenn die Schwangere danach verlangt, sich nach § 219 hat beraten lassen und der Eingriff von einem Arzt vorgenommen wird.
-Während gesamter SS ist eine Abtreibung nicht rechtswidrig, wenn eine eindeutige med. I. (Lebensgefahr für Mutter) vorliegt u. diese auf keine andere Weise abgewendet werden kann.
-Bis 12. SSW p.c. ist Schwangerschaftsabbruch nicht rechtswidrig, wenn Schwangerschaft Folge einer rechtswidrigen Tat ist
-Spätabtreibung bis zur 22. SSW: Die Schwangere ist nach § 218 nicht strafbar, wenn Schwangerschaftsabbruch nach Beratung von einem Arzt vorgenommen worden ist und seit der Empfängnis nicht mehr als 22 Wochen vergangen sind. Das Gericht sieht von einer Strafe nach § 218 ab, wenn Schwangere sich zum Zeitpunkt des Eingriffs in besonderer Bedrängnis (ungünstige Lebens- o. Eheverhältnisse, Bedrohung durch den Erzeuger, etc.) befunden hat.
Straffreiheit gilt in diesem Fall nur für die Schwangere, nicht aber für den Arzt und allen anderen Beteiligten! Aus diesem Grund kommt diesem Absatz in der Praxis nur eine geringe Bedeutung zu
-Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr, Geldstrafen