Gynäkologie Flashcards
Kolposkopie
- Beurteilung Portio unter Lupenvergrößerung (6-40-x), Essigsäureprobe, Schiller-Jod-Probe, evtl. Fotodokumentation
- Kolposkopisch gezielte zytolog. Abstrich- u. histolog. Probeentnahme
- Op. Eingriffe unter kolposkopischer Kontrolle
Gutartige Befunde → keine weitere Abklärung:
- Portioektopie: endometriales Zylinderepithel Endozervix auf vaginaler Portiooberfläche (nichtverhornendes PE), phys. unter Ö.- u. Gestageneinfluss, gleichmäßige papilläre Struktur, I.d.R. asympt., gelegentlich Kontaktblutungen Geschlechtsverkehr u. vaginaler Ausfluss, Prädispo. für Chlamydieni., Maligne Entartung i.d.R. nur bei HPV 16- u. 18 (Metaplasie: Umwandlung hochprismatisches Epithel in mehrschichtig unverhorntes PE)
- Transformationszone: Übergang nicht-verhornendes PE Ektozervix (Portio vaginalis) in endozervikale Zylinderepithel; besonders sensibel für I. u. Dysplasien bzw. maligne Entartung
- Ovula Nabothi: Retentionszysten Zervix, durch Überwuchern PE über Drüsenausführungsgänge Endozervix, keine patholog. Bedeutung
- Offene Drüsenausführungsgänge Endozervix
- Zervixpolyp: Hyperplastisches Schleimhautepithel, Kann durch Sekretion zu verstärktem Fluor führen o. Blutungen, Maligne Entartung sehr selten, Abtragung mit anschließender Kürettage
Abnorme Befunde → Eine weitere Abklärung sollte erfolgen:
- Condylomata acuminata: Portio, rasenartig, HPV- 6 o. 11, Laser, Kryosation o. Imiquimod-Salbe
- Leukoplakie: Zellatypien, weißliche, nicht abwischbare Beläge
- Keratose, Hyperkeratose o. zervikale intraepitheliale Neoplasie in u. außerhalb Transformationszone
- Felderung/Mosaik
- Gefäßatypien
- Essigweißes Epithel (HPV?)
- Jod-negative Bezirke (Zylinderepithel, Metaplasien)
Vaginale Erregerdiagnostik
-Nativpräparat: Stäbchenförmige Laktobazillen (Döderlein-Stäbchen)
-Patholog.:
Pseudomyzel, evtl. Sprosszellen → v.a. Soorkolpitis
Eigenbewegung begeißelte Protozoen → V.a. Trichomonadeni.
Clue cells → v.a. Aminkolpitis (Amintest: 10%-ige Kalilauge → fischartiger Geruch)
gramneg., intraz. Diplokokken v.a. Gonorrhö
-pH:
n: pH 4-4,5, pH >4,5 → v.a. bakt. I.
Tumormarker Gyn
CA 15-3: Mammakarzinom CA 125: Ovarial- o. Endometriumkarzinom SCC: Plattenepithelkarzinom (z.B. an Zervix, Vagina, Vulva) AFP: Keimzelltumoren HCG: Chorionkarzinom o. Keimzelltumoren
Mammographie
- oblique Schrägaufnahme u. cranio-caudal
- Bester Zeitraum zur Durchführung: Kurz nach Menstruation
Hysteroskopie
- Zur Beurteilung u./o. Behandlung Pathologie Uterus
- meist in Vollnarkose durchgeführte Uterusspiegelung
- Abrasio/Kürettage: Ausschabung Gebärmutterschleimhaut
- Fraktionierte Abrasio/Kürettage: durch Ausschabung wird mit 1. Kürette Cervix Gewebe zur histolog. Aufarbeitung entnommen, mit 2. wird endometriales Gewebe aus Gebärmutterhöhle gewonnen, I.: Auffällige vaginale Blutungsanomalien, Postmenopausale Blutungen, v.a. Endometrium-/Zervixca
Fehlbildungen Mamma
- Milchleiste bildet sich in 7. -8. Wo zurück
- Polymastie: Überzählige Mammae
- Polythelie: Überzählige Brustwarzen
- Athelie: Fehlende Brustwarzen
Fehlbildungen Vulva u. Vagina
Angeborene Gynatresien:
-Hymenalatresie u. Vaginalatresie: bei H. ist Scheideneingang membranartig verschlossen, bei Vaginalatresie fehlt angeboren o. e. (Infektion, Verletzung) äußere Mündung Vagina, Blut staut sich zunächst in Vagina (Hämatokolpos), später bis Uterus (Hämatometra) u. in die Tuben (Hämatosalpinx), Molimina menstrualia: Amenorrhö, die monatlich an Schmerzintensität zunimmt, Tastbarer Unterbauchtumor, Inzision Hymen bzw. je nach Ursache und Ausprägung der, Th.: Wiederherstellung der Vagina (Neovagina)
Erworbene Gynatresien:
- Synechien Zervikalkanal: Postentzündlich (Chlamydien), Posttraumatisch (Kürettage), Sek. Amenorrhö, Molimina menstrualia, Hämatometra, Th.: Op. Lösung Synechien
- Labiensynechien: Partielle o. komplette Verklebung kl. Labien, 2-5% aller Mädchen -4. LJ, Östrogenmangel, seltener Trauma (Entzündung, sexueller Missbrauch), Th.: Lösung mit östrogenhaltiger Salbe, durch OP Rezidivg. durch Narben
Mayer-Rokitansky-Küster-Hause-Syndrom
- Fehlbildung Genitalorgane (Vaginalaplasie, Zervixaplasie, rudimentäre Uterushörner) unbekannter Ät. aufgrund St. Müller-Gänge 2. Embryonalmonat
- keine Auffälligkeiten Hormonhaushalt u. Entwicklung normaler weiblicher Habitus
- äußere Geschlechtsorgane (Vulva, Mammae, Behaarung) aufgrund unauffälliger Ovaranlage nicht beeinträchtigt
- 46,XX, Geschlechtshormone Normbereich: LH, FSH, Prolaktin, Östradiol u. Testosteron
- Symptom: Prim. Amenorrhö, schmerzhafte o. nicht mögliche Kohabitation, Sterilität
- Sono: Uterus u. Vagina nur begrenzt darstellbar, unauffällige Ovarien, evtl. Begleitfehlbildungen Nieren o. Harnwege
- Th.: konservativ (Dehnung mittels Dilatatoren) o. op. Verfahren (Vaginalplastik) können Kohabitation ermöglichen
Androgenresistenz
- Genotyp: Männlich (XY), Phänotyp: Weiblich (Pseudohermaphroditismus masculinus) bis männlich
- X-chrom.-rez.
- Ät.: Unterschiedlich ausgeprägte Endorganres. ggü. Androgenen (Androgenrezeptordefekt o. postrezeptorische Störung)
- komplette Androgenresistenz: Äußere Geschlechtsorgane weiblich (testikuläre Feminisierung), Weiblicher Habitus, normale Mamma (Thelarche), blind endender Vagina, Uterusaplasie, Fehlende sek. Geschlechtsbehaarung (Pubarche), “hairless woman”, Keine Menarche: Prim. Amenorrhö, Sterilität, Innere Geschlechtsorgane männlich (intraabdominelle Hoden, keine Ovarien), Je nach Ausprägung Androgenresistenz Mischformen möglich
- Präpubertär: Testosteron↑↑ (hypergonadotroper Hypergonadismus)
- Postpubertär: Hohe LH-Spiegel u. hochnormale/erhöhte Testosteronspiegel (bei fehlender Virilisierung)
- Direkte Genanalyse (Androgenrezeptordefekt)
- Th.: Evtl. Hormontherapie (keine allg. Empfehlungen), Eher männlicher Phänotyp (inkomplette Resistenz) → Hochdosierte Androgentherapie, Weiblicher Phänotyp (komplette Resistenz) → Östrogenth., Intraabdominelle Hoden haben hohes malignes Entartungsrisiko
5a- Reduktasemangel
- Perineoskrotale Hypospadie mit Pseudovagina (PHP)
- Versch. Mutationen auf Chrom. 2, betrifft nur XY
- Testosteron wird nicht in Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt → Fehlende Virilisierung Geschlechtsorgane, die DHT-abhängig sind (insb. äußeres Genitale)
- Bei Geburt meist weiblich erscheinendes äußeres Genitale, ggf. mit perineoskrotaler Hypospadie, Klitorishypertrophie u. Pseudovagina, inneres Genitale hingegen männlich
- Pubertät: durch zunehmende Testosteronsynthese Virilisierung (Peniswachstum, Descensus testis, Entwicklung männl. Geschlechtsidentität)
- Testosteron↑, DHT↓ (erhöhter Testosteron-DHT-Quotient); kein Anstieg von DHT unter hCG-Gabe
- weiblicher Geschlechtsidentität und Wunsch, diese beizubehalten: Entfernung Hoden, Substitution Östrogen u. Gestagen nach Abschluss Längenwachstum
- Bei männlicher Geschlechtsidentität bzw. frühzeitig weitgehend männlichem Genitale: ggf. Testosteronsubstitution
Östrogenwirkungen
Genital:
- Uterus: Proliferation Endometrium; Kontraktilität Myometrium, Erhöhung Empfindlichkeit für Oxytocin → Vorbereitung Nidation
- Zervix: Vermehrte Produktion u. Spinnbarkeit Zervixschleim, Weitstellung Zervix → Erleichterung Spermienaszension
- Vagina: Vermehrte Proliferation PE
- Mamma: Entwicklung Brustdrüse
- Genitalregion: Schambehaarung u. Pigmentierung
Extragenital:
- Knochenaufbau über + Osteoblasten, Schluss Epiphysenfugen
- Gefäßsystem: Protektiver Effekt (Fettstoffwechsel, antihypertensiv)
- Blutgerinnung: Erhöhte Thrombose- u. Gerinnungsneigung
- Weibliche Fettverteilung
- Niere: Wasser- u. Natriumretention erhöht → Wassereinlagerung
- Proteinsynthese: Verstärkt (anabole Wirkung)
- Leber: Verminderung Bilirubinausscheidung
Gynäkomastie
Echte Gynäkomastie:
- Vermehrung Brustdrüsengewebe Mann
- Erhöhter Östrogenspiegel: Z.B. bei Hormonth. Prostataca, östrogenprod. Hodentumoren o. Pathologien Hypothalamus/Hypophyse, Mangel Androgene: Hypogonadismus, Medis: Spironolacton, Verm. Östrogenabbau: Leberzirrhose, Bei Allgemeinerkrankungen: terminale Niereninsuffizienz, Häufig wird keine Ursache gefunden
- Sympt.: Subkutane Mastektomie möglich
- DD: Männlicher Brustkrebs
Falsche Gynäkomastie:
-Lipomastie (Fetteinlagerung) in die Brust bei Adipositas
Physiologische Gynäkomastie:
-NG, während Pubertät, im höheren Lebensalter
Prämenstruelles Syndrom
- Tage vor Eintreten Mens einsetzenden u. nach Mens verschwindenden Symptomkomplex, 25-50%
- Schmerzen: Dyspareunie, Brustspannen, Kopf- u. Rückenschmerzen
- GIT: Übelkeit, Durchfall, Heißhunger o. Appetitlosigkeit, Ödemneigung
- Neurologisch: Migräne, erhöhte Sensibilität auf Reize
- Psychiatrisch: Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Erschöpfungssymptome, depressive Verstimmung, Angstzustände, innere Unruhe, Aggressivität
- Th.: Vermeiden von individuellen Triggersubstanzen, z.B. Alkohol, Nikotin, Koffein
- Orale Kontrazeptiva zur Zyklusregulierung
- Periphere Analgetika u. Antidepressiva
PCO
- Oligo- u./o. Anovulation
- Virilisierung durch Hyperandrogenismus
- Polyzystische Ovarien
-mind. 2/3, Ausschlussdiagnose
-20.-30. LJ, 4-12% der geschlechtsreifen Frauen
-p. Insulinresistenz → Hyperinsulinämie
Adipositas, steigert ovarielle Androgenprod. Thekazellen → UnGG zw. Androgenvorstufen u. den daraus entstehenden Ö. in Granulosazellen, Verschiebung LH/FSH-Freisetzung, LH-Dominanz → St. Follikelreifung u. An-/Oligoovulation, Freisetzung Androgenvorstufen → Virilisierung, auch r. Erhöhung Östrogenprod.
-Ovarielle Hyperandrogenämie: Prim. Amenorrhö, Oligomenorrhö, Oligo- u./o. Anovulation → Infertilität
-Virilisierungserscheinungen: Hirsutismus, Hyperseborrhö → Akne vulgaris, Androgenetische Alopezie, Stimmveränderung (maskuliner bzw. tiefer)
-Metabolisches Syndrom: Adipositas, Hyperglykämie, Hypertriglyzeridämie, Hypercholesterinämie
-Zentrale Hormone: Isolierte LH-Erhöhung, FSH↓ o. n
-P. Hormone: Östrogene↑, Progesteron↓ o. n., Testosteron e., SHBG↓
-Sono: Mind. 12 subkapsuläre Zysten, Max. Querschnitt:9 mm, Rel. Vermehrung Stromagewebe bei Größenzunahme Ovar: Mind. 10ml
-Bei jungen Pat. u. bestehendem Kinderwunsch: Orale Kontrazeptiva, Progesteron: Dienogest (Antiandrogene Wirkung), Glukos, Metformin
-bei Kinderwunsch: Absetzen Kontrazeptiva, Follikelstim. (Clomifen)
-Kein Kinderwunsch: Antiandrogene (Cyproteronacetat)
Klimakterium
-Prämenopause: Auftreten zw. 1. unregelmäßige Menstruationszyklen u. letzte Mens, 40. - 50. LJ
-Menopause: Zeitpunkt letzte Mens, 52. LJ
-Postmenopause: 12 Mo nach letzte Mens, -65. LJ, danach “Senium”
-Perimenopause: 1-2 J um Menopause
-Klimakterium praecox: vor 40. LJ
-Vaginitis senilis: Östrogenmangel-bed. Minderperfusion weibliche Genitalien u. Schleimhautatrophie mit verminderter Einlagerung von Glykogen, Starker Juckreiz, Blutig-seröser Ausfluss, Scheidentrockenheit → Dyspareunie, Erhöhte Infektionsgefahr, DD: PEca Vagina, Th.: Ö. Lokal
-Prim. Ovarialinsuffizienz u. Klimakterium praecox:
Turner-Syndrom, Swyer-Syndrom, XX-Gonadendysgenesie
K. praecox im engeren Sinne: Vorz. Untergang aller Follikel
Strahlen- u. Chemoth.
Autoimmunerkrankungen (rheumatoide Arthritis), Stoffwechselerkrankungen (D.m.), Hypothyreose
-Th.: Neuraltherapie, Blutiges Schröpfen (Migränekopfschmerz, Klimakterium), Cimicifugawurzelstock: östrogenä. Wirkung, Moorsitzbäder
Decencus genitalis
-Absenkung Vagina u./o. Uterus bis zum Hymenalsaum
-Genitalprolaps: Vagina/Uterus ragen über Hymenalsaum hinaus
Partial-/Subtotalprolaps: V./U. liegen nur teilw. vor Introitus vaginae
Totalprolaps: V./U. umgestülpt u. liegen komplett vor Introitus vaginae
-Häufig vergesellschaftet mit:
Enterozele/Rektozele: Schwäche hinteres Scheidengewölbes mit Aussackung Rektum bzw. Teil des Darms in Richtung Scheide
Urethrozele/Zystozele: Schwäche vorderes Scheidengewölbes mit Aussackung Harnblase (u. Harnröhre) in Richtung Scheide
Inkontinenz
-Insuffizienz Beckenbodenmusk. u. ligamentärer Halteapparats von U./V. durch: Bindegewebsschwäche, Traum. Geburten, Adipositas, Erhöhter intraabdomineller Druck, D.m.
-Grade:
I: Portio reicht bis 1cm vor Introitus vaginae
II: Portio liegt am Introitus
III: Portio reicht bis 2cm über Introitus hinaus
IV: Totalprolaps
-DD: Elongatio colli
-Konservativ: Lokale Östrogenbehandlung, Einlage Pessars
-OP:
Standardverfahren: Vaginale Hysterektomie mit Kolporrhaphie (Beckenbodenplastik) u. sakrospinaler Scheidenstumpffixation
Alleinige Kolporrhaphie
Abdominale Sakrokolpopexie
Neuere Verfahren mit Einsatz von alloplastischen Materialien (z.B. nichtresorbierbare Vicryl- o. Polypropylene-Netze)
-Kompl.: Druckulzerationen, Aszend. I., Stressinkontinenz, “Larvierte” Harninkontinenz, Harnstau, Obstipation
Nicht-infektiöse Vulvitiden
Allergische Genese:
- Allergien gg. Wasch- u, Reinigungsmittel usw.
- Juckreiz, Rötung, Schwellung, Hitzegefühl
- Beruhigende u. juckreizhemmende Umschläge, Sitzbäder (Kamille)
- Evtl. kortisonhaltige Salben
Mech. Genese:
- Reibung durch zu enge Kleidung o. bei Adipositas
- CAVE: Frauen mit Vulvaatrophie aufgrund postmenopausalen Ö.mangels o. Lichen sclerosus et atrophicus
Inf. Vulvitiden
Herpes genitalis/Genitalherpes:
- HHV-2, seltener HHV-1
- Inkubationszeit 2-7 T: Rötung u. Schwellung Genitalien, Spannungsgefühl, Juckreiz u. Brennen, ggf. glasiger Ausfluss, Schmerzhafte Lymphadenopathie Leiste
- Nach einigen T: Auftreten von diss., erodierenden Bläschen Genitalbereich, die später schmerzhaft oberflächlich ulzerieren
- Th.: Aciclovir lokal (nur zu Beginn wirksam)
Bakt. Vulvitis:
- Mischi.: E. coli, Strept., Gonorrhö o. Chlamydien-I. (
- Juckreiz, Rötung, Schwellung, Schmerzen, Evtl. lokale Lymphknotenschwellungen
- Bei Vulvovaginitis: Evtl. Ausfluss
- Th.: Doxycyclin + Metronidazol o. Amoxicillin + Metronidazol
- Pilzinfektionen: Candida albicans (→ siehe Soorkolpitis)
- Skabies (Krätze)
- Filzläuse (Pediculosis pubis)
Salpingitis, Adnexitis, Endometritis
-pelvic inflammatory disease, meist Gonokokken o. Chlamydien
-Ät: Dysbiose
-Gonokokken: Kein Vaginalbefall, eitriger Zervikalfluor
-Chlamydien: Blutiger, eitriger Zervikalfluor, Kompl.: Adnexitis mit Verklebung Adnexen → Häufigste Sterilitäts-Ursache
-Weitere Keime (stets Mischinfektion): Mykoplasmen, E. coli, Anaerobier, Ureaplasmen, Enterokokken etc.
-Rf: Mens, Intrauterinpessar, Häufiger Partnerwechsel. Vorherige Schwangerschaftsabbrüche, Geschlechtse./Adnexitiden in Vorgeschichte, Bakt. Kontamination Sperma
-Unterleibsschmerzen, abdominelle Beschwerden bis hin zum akuten Abdomen, Dysurie, Meno- und Metrorrhagien, Fieber
-Portioschiebeschmerz
-DD: Extrauteringravidität → Schwangerschaftstest
-Zervikaler Fluor
-Chlamydiendiagn.: Chlamydien-DNA mittels PCR (Goldstandard)
Bei chron. Verläufen häufig negativ →Chlamydien-AK
-Sono: Pyo-/Hydrosalpinx
-Th.: Doxycyclin u. Metronidazol, Gonokokkken: Ceftriaxon
-Kompl.: Chronische Salpingitis u. Hydrosalpinx → Sterilität
Bartholinitis
- bakt. Entzündung Bartholindrüse (Glandula vestibularis major)
- entzündlich bedingter Verschluss Ausführungsganges
- Empyembildung u. bei Chronifizierung Bartholinzyste
- Mischinfektion: E. coli, Gonokokken, Strept., S. aureus
- Empyem mit Schwellung, Rötung u. starken Schmerzen zwischen kl. u. großen Schamlippen
- Marsupialisation: Zyste wird durch Längsschnitt eröffnet u. entleert, Ränder werden nach außen umgeschlagen u. mit Wundrändern kl. Schamlippe vernäht, offene Tasche
- Supportiv: Antibiose, antisept. Bäder, Umschläge
Mastitis puerperalis
-1% der Wöchnerinnen, S. aureus (ca. 95%), selten Strept., E. coli
-Rf.: Rhagaden u. Milchstau
-Schmerzen, Verhärtung u. Rötung Brust, hohes Fieber
-Th.: Abpumpen, Ruhigstellung (Hochbinden mit festem BH), Kühlung
Prolaktinhemmung mit Dopaminagonisten (Bromocriptin),
Antibiose (Oxacillin o. + Ceph.)
Abszessbildung: Rotlichtbehandlung mit möglicher Abheilung; bei Fluktuation Bereich Abszess: Op. Entlastung
Mastitis non puerperalis
-seltener als Mastitis puerperalis
-Abakt. Variante aufgrund von Sekretstau → Duktektasie → Periduktale Milcheinlagerung → Granulomatöse Entzündung
-Sekundäri.: S. aureus (40%), Koagulase-negative S. (ca. 40%), Strept., Pseudomonas, E. coli
-Ät.: Verlegung Drüsengänge durch Mastopathie o. Karzinome
-Häufig subakuter Verlauf, bei Superinfektion: Rötung, Schwellung, Fieber wie bei Mastitis puerperalis
-Th.: Ruhigstellung, Kühlung, Bromocriptin, Ceph. u. Metronidazol
Bei Abszessbildung: Rotlichtbehandlung mit möglicher Abheilung; bei Fluktuation im Bereich des Abszesses: Op. Entlastung
Mastopathie
-alle benigne, nicht-i., proliferierenden u. destruktiven Veränderungen
-Ät.: Dysbalance zw. Ö.- u. Progesteronhaushalt
-50%, 4.-5. Dekade
-Histologische Klass. nach Prechtel
Einfache M. (Grad I): Kein erhöhtes Mammaca Risiko
Einfache proliferative M. (Grad II): Leicht erhöhtes R. (∼1-1,5)
Proliferative Mastopathie mit Atypien (Grad III): keine Kriterien Cis → Deutlich erhöhtes R. ( ∼ 4 - 5)
-prämenstruelle Mastodynie bds., Schrotkugelbrust, Mamillensekretion
-Th.: Grad I/II: Gestagensubstitution, Antiöstrogene
Ultima ratio: Bromocriptin + Gonadotropin-Hemmer
Grad III: OP, Mammographie j.
Endometriose
-20.-40. LJ, 2-10%, Fam. Häufung
-Transplantationstheorie (Sampson-Hypothese): Retrograde Mens, Verschleppung vitaler Endometriumzellen entlang Tuben in Bauchhöhle”, Tissue injury and repair”-Th., Metaplasietheorie, Metastasenähnliche lymph. u. hämatog. Streuung
-Formen:
genitalis interna (Adenomyosis uteri): Myometrium, Abgangsb. Tuben
genitalis externa: Tuben, Ovarien, Sakrouterinbänder, Douglas-Raum, Vagina, Vulva, Perineum, Peritoneum
extragenitalis: Harnblase, Darm, Bauchnabel, Retroperitoneum, Lunge, Gehirn
am häufigsten: Sakrouterinbänder u. Ovarien
-Zyklusabhängig: Sek. Dysmenorrhö, Zyklussynchroner Crescendoschmerz, Spotting, Menorrhagien, Metrorrhagien, Hypermenorrhö
-Zyklusunabhängig: Dauerhafte Unterleibsbeschwerden (große Ovarialzysten o. Verwachsungen Bauchraum)
-genitalis: Infertilität/Sterilität, EUG
-extragenitalis: zykl. Hämaturie bei Blasenbefall, Hämatochezie bei Darmbefall, Hämoptysen bei Lungenbefall
-Dyspareunie
-transvaginale Sono: ovarielle Zysten (Schokoladenzysten), genitalis interna: Diffus vergrößerter Uterus mit diffus-streifigem Myometrium
-Evtl. Therapieversuch: monophasische Kontrazeptiva 3-6 Mo als Langzyklus vor Entscheidung diagn. Laparoskopie
-Diagn. Laparoskopie (prämenstruell) mit Probeentnahme
-makro.: gelb-bräunl. (bläulich-violette), stecknadelkopfartige Läsionen
-Salpingitis isthmica nodosa: Knotige Veränderung Tubenabgänge
-NSAR, Gestagenbetonte K. im Langzyklus, Reine Gestagenth. (Minipille), GnRH-Agonisten (Buserelin, Goserelin), Raloxifen (SERM), Anastrozol (Aromataseh.), Danazol (Testosteronpräp.)
-Laparoskop. E. Endometrioseherde, Ausschälung Schokoladenzysten, diffuse Adenomyosis uteri: Hysterektomie nach abgeschlossener Familienplanung, postop: GnRH-Analoga 6 Mo, Gestagene