Alt. Heilverfahren u. Reha Flashcards
Begriffe Reha
- Anschlussheilbehandlung (AHB): inn. von 14 T nach Entlassung/Durchführung des Eingriffs
- Medizinische Rehabilitation
- Berufliche Rehabilitation: Integriert Rehabilitationsleistung in beruflichen Alltag, versucht Pflegebedürftigkeit zu verhindern und weiteren vorzeitigen Bezug von Sozialleistungen abzuwenden, ökonomische Aspekte stehen im Vordergrund
- Soziale Rehabilitation: Fördert Teilhabe an Gemeinschaft, z.B. durch betreutes Wohnen; Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erleichtern
- Kur: Anwendung unspezifischer Reize zur Stärkung der Gesundheit, beispielsweise Quellen, Klima (Seeluft), Salinen
Bio-Psycho-soziales Modell ICF
-Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)
-Mensch bzw. Patient wird neben seiner Krankheit zusätzlich im Kontext seines Gesundheitsproblems, seiner personenbezogenen Faktoren und den auf ihn wirkenden Umweltfaktoren erfasst
-Weitere Testinstrumente in der Rehabilitation
Beurteilung alltägliche Fähigkeiten: Barthel-Index
Bewertung AZ: Karnofsky-Index, ECOG
Medizinische Trainingstherapie MTT
- Aufbautraining zur schnelleren Wiederherstellung mit 2-3 Trainingseinheiten/Tag;
1. Phase: Mobilisation (“frühfunktionelle Therapie”)
2. Phase: Stabilisation
3. Phase: Muskelaufbautraining (uneingeschränkte Funktionsfähigkeit), 4. Phase: Muskelbelastungstraining (uneingeschränkte Belastungsfähigkeit)
Klassische Massage
Streichungen = Effleurage Klopfungen = Tapotement Reibungen = Friktion Rollungen und Knetungen = Petrissage Zittern = Vibration
Elektrotherapie
Reizstromtherapie (niederfrequent):
- Periphere Nervenparese
- Tetanisierende Reizung Muskel zur Vermeidung von Muskelatrophie
TENS: Transkutane elektrische Nervenstimulation:
- Chron. Schmerzzustände
- Blockierung von Schmerzafferenzen im Hinterhorn
Behandlung der chronischen prim. Hypotonie
- Bürstenmassage der Haut
- Wassertreten
- Kühle Armbäder
- Sport
Thermotherapie
Wärmetherapie:
-Chron. deg. Erkrankungen, Osteoporose, Muskelverspannungen
-Hemmung nozizeptiver Vorgänge, Vasodil., Muskelentspannung
-Variante: Moorbäder, Rheumatische o. gyn. Beschwerden, Arthrose, Osteoporose
Wärmespeicher: Moor kann Wärme lange halten und bei einem Bad langsam und kontinuierlich an den Körper abgeben
Antientzündliche Wirkung: Huminsäure antiphlogistisch
-Heliotherapie: Behandlung durch Sonnenlicht, Vitamin-D-Mangelzustände, Saisonale affektive Störung
Hauterkrankungen: Psoriasis, Neurodermitis, natürlicher o. künstliche UVB-Strahlung, Minimale Erythemdosis nicht überschreiten
Kältetherapie (Kryotherapie):
- Akut entz. Vorgänge Halte- u. Stützapparats, Traumata, postop. Zustände
- lokaler Einsatz, Kältekammer bei -110°C für wenige Minuten
- Quark-Kompressen: brheuma. Erkrankungen u. Mastitis, Hemmung nozizeptiver Vorgänge, Vasokonstriktion, Verlangsamung biochem. Vorgänge
- Feuchte Wadenwickel: Fieber, Körper wird durch die entstehende Verdunstungskälte (ähnlich Schwitzen) Wärme entzogen und die Körpertemperatur gesenkt
Reflextherapeutische Verfahren
-mech. Einwirkung auf bestimmte Zonen (z.B. Dermatom, Head’sche Zone) werden Effekte auf innere Organe erzielt
-Hydrotherapie nach Kneipp, Bindegewebsmassage, Periostbehandlung, Kolonbehandlung nach Vogler und Krauß
-Fünf Säulen der Kneipp-Therapie:
Ordnungstherapie, Bewegungstherapie, Ernährungstherapie, Phytotherapie, Hydrotherapie
Hydrotherapie nach Kneipp:
- Kalte Wassergüsse bewirken reflektorische Vasokonstrikt. der p. Gefäße mit konsekutiver Vasodil., wodurch die Reagibilität des Gefäßsystems verbessert wird
- Warmwasser-Anwendungen Vasodil.
- Stärkung Herz-Kreislauf, Senkung Blutdruck (supportiv bei stabiler Angina pectoris, leichter arterieller Hypertonie) → Wärmeanwendungen (ansteigende Armbäder )
- Kniegüsse bei Migräne (gefäßbedingte Kopfschmerzen)
- KI: Instabile A.p., therapierefrakt. art. Hypertonie, lokale Entzündungen, schwere chron. NI
Analg. wirksame Substanzen
-Afrikanische Teufelskrallenwurzel:
muskuloskelettale u. arthritisch-degen. E.; antiphlogistisch
-Arnikablüten: rheumatische Muskel- u. Gelenkbeschwerden
-Weidenrinde: Salicinderivate; Salicin wird zu Salicylsäure
-Pfefferminzöl: kühlende Wirkung, leichte-mittelschwere Kopfschmerzen
Schwaches Immunsystem
-Mistel: Krebstherapie supp. zur Chemo o. Radiatio
-Purpursonnenhutkraut (Echinaceae purpureae herba):
Unspez. Stim. Immunsystem, Erkältungskrankheiten
Adstringierende u. antimikrobielle Wirkung
-Adstringens: Auf der Haut aufgetragen wirken diese Mittel austrocknend, blutstillend u. entzündungshemmend
Inhaltsstoffe: Hauptbestandteil Gerbstoffe
-Ratanhiawurzel: Entzündungen Mund- u. Rachenschleimhaut
-Eichenrinde
-Tormentillwurzelstock: leichtere Schleimhautentzündungen in Mund u. Rachen (auch bei unspezifischem Durchfall)
-Zaubernuss
-Leichte Blutungen, Leichte Entzündungen, Leichte dermatolog. K.
Depression
Johanniskraut:
- leichten- mittelschwere Depressionen
- Enzyminduktion (CYP 3A4) → Wirkungsabschwächung von Phenprocoumon, Kontrazeptiva u.a.
Atemwege
Antitussiva:
-Huflattich: kanzerogene Wirkung?!
Expektoranzien:
-Kiefernsprosse
-Anisöl
-Latschenkieferöl
-Eukalyptusöl
CAVE: Bei Säuglingen und Kleinkindern kann es aufgrund der Reizung der Atemwege zum Glottiskrampf mit Atemlähmung kommen
-Terpentilöl (Fichtennadel)
-Lavendelblütenöl
-Koniferenöl
-Efeublätter
-Thymiankraut
-Weitere Substanzen:
Bischofskraut (Ammi visnaga): Spasmolyt., Asthma bronchiale
Menthol: Nach Pfefferminze riechend, schmerzlindernd, kühlend
Heublume: Durchblutungsfördernd, spasmolytisch
(CAVE: Kann bei Säuglingen, Kleinkindern zu Atemstillstand führen!)
Kamillenblüten: Antiphlogistisch, spasmolytisch
Herz-Kreislauf
Herzinsuffizienz: Weißdornextrakt
- Einsatz bei geringgradiger Herzinsuffizienz → NYHA I und II
- Positiv inotrop, Nachlastsenkung
KHK: Knoblauch
-Allicin: Lipid-senkend, hemmt Thromboaggreg.
CVI:
- Rosskastanie
- Mäusedornwurzel
GIT
Blähungen:
-Karminativum: Kümmel, Anis, Pfefferminze, Kamille
Obstipation:
-Laxans: häufig Anthrachinonderivate, Faulbaumrinde, Leinsamen, Flohsamenschalen, Sennesblätter, Rizinusöl (kein ätherisches Öl)
Appetitanreger:
-Chinarinde, Wermutkraut, Enzianwurzel, Condurangorinde, Ingwerwurzelstock
Diarrhoen:
- Karottensuppe nach Moro (Oligogalakturonide binden pathogene Keime)
- Heidelbeeren, Brombeerblätter, Tormentillwurzelstock, Uzarawurzel, Schlafmohn: Morphium
Weitere:
-Ingwerwurzel: Übelkeit, Reisekrankheit
-Schöllkraut: Gallenflussfördernd
-Mariendistelfrüchte (enthalten Silymarin)
“Lebermedikament”: Leberzirrhose u. Hepatitis
Schützt vor bestimmten Lebergiften (z.B. bei Knollenblätterpilzvergiftung), wenn frühzeitig eingenommen
Verdauungsbeschwerden → Wirkt anregend auf den Gallenfluss
-Iberogast®: Kamillenblüten, Kümmelfrüchte, Mariendistelfrüchte, Pfefferminzblätter, Schöllkraut, Angelikawurzel, Süßwurzel und Melissenblätter
Urogenital
- HWI: Bärentraubenblätter
- Harnsteinkolik: Pestwurz-Wurzelstock
- BPH: Brennnesselwurzel, Zwergsägepalme, Kürbiskerne
- Menstruationsbeschwerden u. Klimakterium: Mönchspfefferextrakt, Cimicifugawurzelstock
Dermatologisch
- Neurodermitis: Nachtkerze
- Nässende Ekzeme: Zinnkraut als Badezusatz
- Entzündungen, Wundheilungsstörungen: Zaubernuss (hoher Gehalt Gerbstoffe), Ringelblume, Ratanhiawurzel, Eichenrinde, Kamillenblüten, Stiefmütterchenkraut
- Schleimhautschutz: Eibisch
- Förderung Durchblutung: Senföl, Rosmarinöl, Bockshornklee-Umschläge, Cayennepfefferfrucht (Capsaicin)
Homöopathie
-Ähnlichkeitsprinzip (Similep.): “Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt”
-Hering-Regeln:
1. Der Heilungsprozess verläuft von “oben nach unten” ,
2. Der Heilungsprozess verläuft von “innen nach außen” .
3. Wenn Krankheiten erneut auftreten, dann in umgekehrter Reihenfolge ihrer Entstehung
-Potenzierung: Dynamisierung (Verschüttelung)
D1: Verdünnung mit dem Faktor 101 = 0,1
D6: Verdünnung mit dem Faktor 106 = 0,000001
D60: Verdünnung mit dem Faktor 1060 = 1 * 10-60
C : C1 bezeichnet die Verdünnung mit dem Faktor 100 = 1:100
C1 = D2; C2 = D4; etc.
-Vorgehen:
1 Teil der Urtinktur wird mit 9 Teilen Trägerstoff “verschüttelt” → Wirkstoff mit D1-Potenz → 1 Teil des Wirkstoffs mit D1-Potenz wird mit 9 Teilen Trägerstoff “verschüttelt” → Wirkstoff mit D2-Potenz
-Nosoden: Homöopathische Mittel, die aus pathologischem Material wie Blut, Eiter, Erregern, etc. hergestellt werden
-NW:
Erstverschlimmerung: progn. günstiges Zeichen
Verschiebung Symptomatik: innen nach außen
Grundlagen TCM
Die Lebensenergie des Körpers “Qi” fließt auf definierten Längsbahnen, die als Meridiane bezeichnet werden → Die Akupunkturpunkte befinden sich auf Meridianen, die jeweils einem Organsystem zugeordnet sind und auf der Haut verlaufen → An einzelnen Punkten kann es zu einer Störung des Energieflusses kommen, die durch Einstich einer Nadel (Akupunktur), gezielten Druck (Akupressur) und/oder Erwärmung (Moxibustion) gelöst wird
Neuraltherapie nach Huneke
- Injektion Lokalanästhetikum Procain in Störfelder soll nervale Impulse unterbrechen und so eine Fernwirkung erzielen
- Chron. Schmerzen, Migräne
- Grundlagen: Störfelder sind chron., lokale Entzündungszustände (eine Narbe, eine lokale Infektion, etc.), die die nervale Integrität aufheben
Ausleitende Verfahren
-nach Körpersäftelehre: Entgiftung der Körpersäfte
Transdermal:
- Schröpfen
- Cantharidenpflaster: Blasenziehendes Mittel, syst. rheum. Entzündungen, Mittelohrentzündung, Gelenkentzündungen: z.B. bei Gicht, Kompl.: Pers. Hyperpigmentierungen Haut Bereich Brandblase (seltener Narben), KI: E. ableitende Harnwege u. Nieren (Cantharidin hat nephrotoxischen Effekt), pAVK, Offene Wunden, Akute Gelenkentzündungen
- Schwitzkuren
- Blutegeltherapie: Verbesserung Wundheilung nach Hauttransplantation, Arthrose, Arthritis u. chro. Schmerzsyndrome, Thrombophlebitis und Varikosis
Purgation:
-Fasten, Einläufe, Abführmittel
Urin:
-Diuretika, Trinkkuren
Ernährungstherapien
Vollwerternährung (nach Kollath und Bircher-Benner):
-Lebensmittel unterliegen Rangordnung, wobei nur die ersten vier Lebensmittelgruppen verzehrt werden sollten
1. Unverändertes Rohmaterial
2. Mechanisch zerkleinertes Material
3. Durch Fermentation aufgeschlossenes Material
4. Erhitztes Material
5 und 6.: Konserviertes, präpariertes und fleischhaltiges Material
-Fleisch u. fettreiche Lebensmittel sollten vermieden werden
-Vollkornprodukte sollten bevorzugt werden
-Trinken: Wenn möglich zwischen den Mahlzeiten
Abendmahlzeit: So einfach, so leicht und so früh wie möglich
Mayr-Kur
- Das Verdauungssystem und den Körper über verschiedene Maßnahmen regenerieren und “entschlacken”
- Manuelle Bauchbehandlungen, Ess-Schulungen, Fasten, milde Diätformen
- anfängliches Heilfasten mit Tee o. Brühen aus basischen Lebensmitteln danach eine Diät mit Milch u. trockenen Brötchen
Heilfasten nach Buchinger:
- Keine feste Nahrung, täglich mind. 2,5l Flüssigkeit
- kl. Mengen an Gemüsebrühe, Säften und Honig
Schroth-Kur:
- Eiweißarme Kost
- Wechsel Trinktage u. Trockentage
Bircher-Benner-Diät:
- V.a. Rohkost, Nüsse u. Müsli
- Erweiterte Form: Zus. Kartoffeln, Milch- und Milchprodukte
Glyx-Diät:
- Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischem Index verzehren
- Glykämischer Index (= “Glyx”): Blutzuckerwirksamkeit verschiedener Nahrungsmittel im Vergleich zu reiner Glukose
Berechnung Rel. Risiko
(a/a+c)/(b/b+d)
Berechnung Odds
P/Q
Berechnung Odds Ratio
(a/c)/(b/d)