Wahlsystem und Wählerverhalten Flashcards

1
Q

Definition Wahlen nach Nohlen, 2014

A

Wahlen sind Techniken zur Bildung von Körperschaften oder zur Bestellung einer Person in ein Amt (auch Abwahl)

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2
Q

Funktionen von Wahlen in Demokratien

A

-> Wahlen als der zentrale Modus der Machtübertragung

Legitimation: Wahlen als Zugehörigkeitsmerkmal; Wahlen durch Verfahren legitimiert

Elitenrekrutierung: Wahlen als zentrale Entscheidung über Karriere von (Spitzen-)politikern

Kontrolle: Delegationsbeziehungen

Partizipation: freiwillige Partizipation ohne Druck oder Konsequenz

Wettbewerb: Höherer Grad des Wettbewerbs (essentiell für Demokratie)

[Tutorium:]
Zuweisung von Herrschaft: (Ab-)Wahl der Regierung, Einfluss auf Politikgestaltung

Repräsentation: Pluralistische Vertretung in Politik von gesell. Interessen ermöglichen

Information: keine??? wirklich?

Kooptation von Opposition: keine

Kompetetiver Klientelismus: keine

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3
Q

Funktionen von Wahlen in Autokratien

A

Legitimation: Wahlen als externe Legitimierung des Regimes auf internationaler Ebene

Elitenrekrutierung: Austausch unpopulärer Regimeeliten

Kontrolle: gibt keinen direkten Einfluss auf Regime; Opposition muss dann nach Regeln des Systems spielen

Partizipation: eingeschränkt oder verpflichtend

Wettbewerb: unterbunden oder aufgehoben

[Tutorium]
Zuweiung von Herrschaft: keine

Repräsentation: Abbildung gesell. Heterogenität/Homogenität (wenn System das wünscht)

Information: Überwindung des Dictators Dilemma, wer sind Unterstützer & wer nicht

Kooptation von Opposition: Schwächung der Opposition udn Kooptation systemkonformer Akteure

Kompetitiver Klientelismus: Anpassung der klientelistischen Verteilung staatlicher Ressourcen

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4
Q

Konzeptionelle Differenzierung von Mehrparteien-Autokratien und Einparteien-Autokratien

A

Einparteinautokratie: nur eine gibt und deswegen forcierte Wahl - sollst zeigen, dass du die super findest

Mehrparteienautokratie: gibt es neben der einen, noch eine Opposition und deswegen sollst du nicht wählen gehen und dann vermutlich sogar noch die Opposition unterstützen

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5
Q

Unterschiedung von Funktionen von Wahlen in Mehrheitsparteien- und Einparteien-Autokratien

A

Legitimation MPA: eingeschränkt
Legitimation EPA: nachgeordnet

Rekrutierung MPA: eingeschränkt
Rekrutierung EPA: nachgeordnet

Kontrolle MPA: gering
Kontrolle EPA: nein

Partizipation MPA: eingeschränkt
Partizipation EPA: forciert

Wettbewerb MPA: eingeschränkt
Wettbewerb EPA: Nein

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6
Q

Definition Dictator’s Dilemma

A

Dictator’s Dilemma:
-> Vertrauensproblem
1, Delegation: asymmetrische information & adverse selection
2. Sicherheitsdilemma:

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7
Q

Funktionen von Wahlen in Demokratien und Autokratien generell (Kategorien)

A

Legitimität
Elitenrekrutierung
Kontrolle
Partizipation
Wettbewerb
[Tutorium:]
Herrschaftszuweisung
Repräsentation
Information
Kooptation von Opposition
Kompetitiver Klientelismus

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8
Q

Was sind die Probleme mit Wahlen und deren Funktionen, die Autokratien mit diesen haben?

A

…generelles Problem in Autokratien: Informationsmangel & Unterstützungsstatus

…mit Wahlauswirkungen:
- Kooptation & Kontrolle benötigen gewissen Regime-Apparat, sonst ineffektiv
- Wahlen können auch zu Demokratisierung führen
- Wahlbeeinflussung ist teuer

(-> Sem: Demokratisierung durch Wahlen:
- creeping democratization
- Einfluss externer Akteure
- Wahlgewinner Opposition)

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9
Q

Definition Wahlrecht nach Nohlen 2009

A

weite Def.:
alle rechtlichen Regelungen in Bezug auf das Wählen (auch Wahlsystem)

enge Def.:
die rechtlichen Voraussetzungen des Wählens und Gewähltwerdens

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10
Q

Was sind die 5 Wahlrechtsgrundsätze?

A

Allgemein
Gleich
unmittelbar
frei
geheim

-> Wahlrechtsgrundsätze sind notwendig für das Erfüllen der beschriebenen Funktionen von Wahlen in einer Demokratie

(Croissant hatte noch gesagt - fair, direkt und überprüfbar - aber nicht so wichtig glaub

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11
Q

Definition Wahlsystem nach Nohle 2014

A

“Im engeren Sinne ist es der Modus, nach welchem die Wähler ihre Partei und-/oder Kandidatenpräferenzen in Stimmen ausdrücken und diese in Mandate übertragen werden.”

-> Haben auch immer territoriale Dimension

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12
Q

Definition Wahlsystem nach Lijphart, 1994

A

Wahlsystemfragen sind Machtfragen - the most fundamental element of representative democracy

-> immer greifbare Konsequenzen wie die Verkleinerung des BT
-> die meisten sind nicht in der Verfassung verankert

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13
Q

Bewertungskriterien Wahlsystem

Behnke et al. 2017

A

-> ein ideales Wahlsystem gibt es nicht

  1. Repräsentation
  2. Regierbarkeit (stabile, mehrheitsfähige Koalitionen)
    -> trade of zwischen den beiden

3- Personalisierte Repräsentation (Kandidaturform)

  1. Verständlichkeit (nachvollziehbar, wie Stimme zu Mandat)
  2. Legitimität (muss akzeptiert werden)
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14
Q

Regelungsbereiche des Wahlsystems
Niedermayer 2013

(= technische Elemente)

A
  1. Wahlkreiseinteilung
  2. Formen der Wahlwerbung
  3. Art der Stimmgebung
  4. Verrechnungsverfahren
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15
Q

Bestandteile Wahlkreiseinteilung

A
  1. Wahlkreis
  2. Wählerzuweisung
  3. Wahlkreisgröße
  4. Wahlkreiszuschnitt
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16
Q

3 Typen von Wahlsystemen nach IDEA

A

-> Differenziert über Entscheidungsregel

  1. Mehrheitswahlsystem
  2. Verhältniswahlsystem
  3. Kombiniertes Wahlsystem

Bsp. Mehrheitswahlsys.:
- relative MW in EPWK (UK)
- absolute MW in EPWK (FR)

Bsp: Verhältniswahlsys.:
- reine Verhältniswahl (NLD)
- Verhältniswahl mit Sperrklausel (Indonesien)

Bsp. komb. WS:
- Parallelsystem (Südkorea)
- Kompensatorisches Wahlsystem (Ungarn bis 2010)
- Personalisierte Verhältniswahl (BRD)

17
Q

2 Grundtypen von Wahlsystemen nach Nohlen
(GER)

A

-> Differenziert über Repräsentationsprinzip

Grundtyp-> Mehrheitwahl
Entscheidungsregel -> Merheit siegt
Repräsentationsprinzip -> Mehrheitsbildung

Grundtyp -> Verhältniswahl
Entscheidungsregel -> Anteil entscheidet
Repräsentationsprinzip -> Abbild der Wählerschaft

18
Q

Hypothetische Wirkung von Wahlen unterschieden nach Mehrheitswahlsystem und Verhältniswahlsystem nach Nohlen

A

Mehrheitswahlsystem :
- Zweiparteiensystem
- Mehrheitsparteiensystem
- Stabile Regierung
- eindeutige politische Verantwortlichkeit

Verhältniswahlsystem:
- Koalitionsregierungen
- gerechtere Repräsentation
- Chancen für neue pol. Strömungen

19
Q

Wirkung von Wahlsystemen nach Lijohart 1994 und Norris 2008
1. Für welche Gessellschaftsverhältnisse sind MW und VW besser geeignet?
2. Welche Merkmale/Auswirkungen haben die Systeme?

A

-> Mehrheitwahlsysteme: eher für homogene Gesellschaften, ohne tiefe thnische, religiöse und ideologische Konfliktlinien
- Parteienkonzentration
- Einparteienregierungen
- Konkurrenz der Parteien
- Begünstigt Regierungswechsel
- Stabiles Parteiensystem

-> Verhältniswahlsystem: eher für heterogene und gespaltene Gesellschaft geeignet
- Repräsentation aller gesell. Strömungen
- keine künstlichen Mehrheiten, Koalitionsregierungen
- gesell. Integration durch Aushandeln
- keine extremen Umschwünge
- Offenheit des Parteiensystems

20
Q

Zusammenfassung Wirkung von Mehrheitswahlen

  1. Für welche Gessellschaftsverhältnisse ist MW besser geeignet?
  2. Welche Merkmale/Auswirkungen hat das MW-System?
  3. Charakteristiken
A

-> eher für homogene Gesellschaften, ohne tiefe ethnische, religiöse und ideologische Konfliktlinien

(- MW -> mit Stichwahl -> Vielparteiensystem mit elastischen, abhängigen & verhältnismäßig stabilen Parteien
- rel. MW -> Zweiparteiensystem mit sich abwechselnden großen, unabhängigen Parteien) - Duverges Soz. G.

  • Zweiparteiensystem
  • Mehrheitsparteiensystem = stabil
  • Parteienkonzentration
  • Konkurrenz der Parteien
  • Stabile Einparteienregierung
  • Begünstigt Regierungswechsel
  • eindeutige politische Verantwortlichkeit
21
Q

Zusammenfassung Wirkung von Verhältniswahlen

  1. Für welche Gessellschaftsverhältnisse ist VW besser geeignet?
  2. Welche Merkmale/Auswirkungen hat das VW-System?
  3. Charakteristiken
A

-> eher für heterogene und gespaltene Gesellschaft geeignet

(- VW -> Vielparteiensystem mit starren, unabhängigen & stabilen Parteien
- VW -> höhere Fraktionalisierung des Parteiensystems
- VW -> proportionalere Umsetzung von Stimmenverteilung in Mandatszuweisung) -> Duverger Soz. G.

  • Repräsentation aller gesell. Strömungen
  • gerechtere Repräsentation
  • Chancen für neue pol. Strömungen
  • Offenheit des Parteiensystems
  • gesell. Integration durch Aushandeln & Kompromissbildung
  • keine künstlichen Mehrheiten, Koalitionsregierungen
  • keine extremen Umschwünge
22
Q

Gerrymandering in den USA

A

= Nicht die Wähler wählen ihre Vertreter, sondern die Vertreter ihre Wähler
• 2 Varianten
○ Packing
○ Cracking
• Institutionelle Rahmenbedingungen - Verfahren des Gerrymandering
○ Zensus und redistricting (alle 10 Jahre)
○ Wahlkreis zum HoR werden von den Einzelstaaten gezogen
○ Zwei Modelle: Legislative, bipartisan/independent commission
(7 Staaten = 1 Sitz <- ???)

+ unintentionales Gerrymandering (Demokraten in Städten - erdrutschgewinn)

23
Q

Dimensionen/ Ebenen eines Wahlsystems

A
  • Normativ: Demokratietheoretische Perspektive - welche Ziele soll ein Wahlsystem erfüllen
  • Politisch: Machtfrage - Mandatsvergabe (fundamentalstes element (Ljiphart) und nicht in Verfassung geregelt - kann sich Vorteile verschaffen bei Repräsentation einzelner Parteien)
  • Empirisch-analytisch: Auswirkungen (durch Funktionsweise)
24
Q

Wahlkreis =

A

räumliche Einheit inenrhalb derer die Üebrtragung von Simmen in Mandate erfolgt

25
Q

Wählerzuweisung =

A

x Wähler pro Mandat

Malapportionment= Grad der ungleichen Zuweisung der Wähler pro Mandat (Europaparlament)

26
Q

Wahlkreisgröße =

A

Entscheidung zw. EPWK & MPWK
- Kleinstmögliche Wahlkreisgröße (alle in EPWK vergeben) oder größtmögliche Wahlkreisgröße (ein Wahlkreis für gesamtes Wahlgebiet) -> Tendenz der proportionaleren Überführung (und so eher kleinere Parteien)

  • natürliche Sperrklausel kann entstehen
27
Q

Wahlkreiszuschnitt =

A

Geografische Grenzziehung von Wahlkreisen
- gerrymandering:
Beeinflussen des Wahlkreiszuschnitts aus wahlstrategischen Überlegungen und so Sitzgewinn, wenn man die Wahlkreiseinteilung kontrollieren kann

28
Q

Pro und Contra Gerrymandering

A

+ substanzielle Repräsentativität auf Wahlkreisebene - durch homogene Wahlkreise weniger Stimmenverlust
+ Bedeutung von innerparteilicher Demokratie (Konkurrenz bei Vorwahlen)

  • substanzielle Repräsentativität auf nationaler Ebene
  • Verlagerung auf Vorwahl
  • Polarisierung Parteiensystem