Föderalismus Flashcards

1
Q

Was sind die drei sekundären Merkmale des Föderalismus?

A

Zwei Kammer-System, Verfassungsgerichtbarkeit, schwere Änderung der Verfassung

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2
Q

Was ist der Unterschied zwischen Föderalstaat und Einheitsstaat?

A
  • Souveränität als wichtigster Faktor
  • Im Föderalstaat/Bundestaat steht die Souveränität auf einer eigenständigen Grundlage; (Bund, Länder, Staaten, Provinzen haben Souveränität)
  • Im Einheitsstaat gilt die Souveränität als lediglich abgeleitet.
    UND
    Vorhandensein im Föderalstaat von Exekutive, Legislative und Judikative sowohl auf der Ebene des Bundes als auch auf der der Gliedstaaten. Diese Strukturelemente von Staatlichkeit auf mindestens zwei territorialen Ebenen verfügen über originäre Entscheidungskompetenzen und sind bei deren Änderungen involviert.
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3
Q

Was ist Föderalismus?

A

= Staatsaufbau, der aus Gliedstaaten und dem durch sie gebildeten Bund besteht.

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4
Q

2 Verständnisses des Föderalismus

A
  • Ordnungsprinzip (Allgemeine Beschreibung: Unabhängige Einheiten, die ein Ganzes bilden)
  • Politische Ordnung (Pol. Beschreibung: staatliche Aufgaben werden zwischen Gesamtstaat und Einzelstaat aufgeteilt, sodass beide Ebene durch Verfassung für bestimmte Aufgaben zuständig sind) -> Aufgabenverteilung zwischen Bund und Gliedstaat
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5
Q

Wie können föderale Strukturen grundsätzlich aufgeteilt werden?

A

Krumm (2015):

- In eine vertikale und horizontale Dimension

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6
Q

Was beschreibt vertikaler Föderalismus?

A
  • Verhältnis von Bund und Gliedstaaten
    = die Beteiligung der Gliedstaaten an der Politikentwicklung, Gesetzgebung und dem Vollzug der Politik des Bundes, insbesondere in Form einer von den Gliedstaaten bestellten zweiten Kammer, sowie dessen Einflussnahme auf die Politik der Länder.
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7
Q

Was beschreibt horizontalen Föderalismus?

A
  • Verhältnis der Gliedstaaten zueinander
    = betrifft die Beziehungen der Gliedstaaten untereinander, unter mehr oder weniger großer Einflussnahme der Bundesebene. (Institutionen oder Gremien der Gliedstaatenkoordination)
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8
Q

Weitere Konzepte des Föderalismus mit deskriptiver oder normativer Funktion

A
  • Kooperativer Föderalismus
  • Dualer (Trenn-)Föderalismus
  • Asymmetrischer Föderalismus
  • Zentralistischer Föderalismus
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9
Q

Funktionen von Föderalismus

A

a. Vertikale Gewaltenteilung oder Gewaltenbalance zwischen Bund und Staat (horizontale: Exekutive, Legislative, Judikative)
b. Minderheitenschutz
c. Integration (Minderheiten werden Zuständigkeiten gegeben dadurch Integration)

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10
Q

Merkmale von Föderalismus

A

a. Zweite Parlamentskammer (Mitsprache der Gliedstaaten an der Gesetzgebung, z.B. Bundesrat, Senat)
b. Rigide Verfassung (Teile der Verfassung, die sich mit den Rechten der Gliedstaaten beschäftigen, sind besonders schlecht zu ändern -> 2/3 des Bundestages und Bundesrates)
c. Verfassungsgerichtsbarkeit (Gericht kontrolliert Vereinbarkeit von Gesetzen und Verfassung ->z.B. beim Bund-Länder-Streit)

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11
Q

Was ist de-jure und de-facto-Asymmetrie?

A
  • De jure-Asymmetrien (unterschiedliche Kompetenzausstattung der Gliedstaaten)
    » Entscheidung
    » Implementation
    » Repräsentation: z.B. Sitze der Bundesländer im Bundesrat durch Bevölkerungsgröße
  • De facto-Asymmetrie
    »wirtschaftliche und demographische Ungleichgewichte zwischen Gliedstaaten
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12
Q

In welche zwei Dimensionen der Herrschaftsorganisation unterteilt man?

A
  • Föderalismus

- Dezentralisierung

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13
Q

Was ist die Entscheidungsdimension und was ist die Implementationsdimension?

A
  • Entscheidungsdimension: the right to decide
    > Föderalismus als Antwort auf die Frage, wer formal die Kompetenz hat, autoritative Entscheidungen zu treffen.
  • Implementationsdimension: the right to act
    >Dezentralisierung als Antwort auf die Frage, wer befugt und in der Lage ist, politische Entscheidungen in Politiken umzusetzen.
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14
Q

Was bedeutet Dezentralisierung?

A

Prozess und Niveau des Transfers von Kompetenzen und Verantwortlichkeiten für die Erfüllung öffentlicher Aufgaben von der Zentralregierung hin zu nachgeordneten Ebenen (oder zum Privatsektor).

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15
Q

Wie lauten die drei Arten der Dezentralisierung?

A
  1. Politische
  2. administrativ
  3. fiskalisch
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16
Q

Was sind die Kriterien zur Analyse des Verhältnisses der beiden Kammern? (Lijphart)

A
  • Symmetrie: fragt nach der Machtbalance
    >Sind die Mitwirkungsrechte am politischen Entscheidungsbetrieb annähernd identisch mit der ersten Kammer, ist die zweite Kammer symmetrisch.
  • Kongruenz: fragt nach dem Repräsentationsmodus:
    > Kongruent sind beide Kammern, wenn ihre Repräsentationsbasis weitgehend übereinstimmt.
    > Inkongruent sind sie, wenn die Zusammensetzung der zweiten Kammer durch einen von der ersten Kammer verschiedenen Wahlmodus festgelegt wird, der so angelegt ist, dass bestimmte Minderheiten überrepräsentiert werden.

Asymmetrisch + kongruent -> schwacher Bikameralismus
Symmetrisch + inkongruent -> starker Bikameralismus

17
Q

Welche 2 Funktionen erfüllt die Zweite Kammer? (Norton)

A
  1. Reflexion: Verbesserung der Qualität von politischen Entscheidungen.
  2. Repräsentation: Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen.
  • Positiv: zweite Kammer als „chambre de réflexion“, „to cool the legislation“ (George Washington).
  • Skeptisch: Effizienzverluste, politische Blockade.
18
Q

Beschreibe den symmetrisch-inkongruenten Bikameralismus des US-amerikanische Senat

A
  • Repräsentation nach dem Ursprungsprinzip (1789): pro Staat zwei Senatoren -> jeder Staat hat identische Repräsentation und gleich souverän
  • dadurch werden kleine Gliedstaaten disproportional übergewichtet (häufig auch eher rural, konservativ)
  • Starke Stellung des Senats (i.d.R: Symmetrie zum Repräsentantenhaus)
  • Senat: ein Drittel der Senatoren alle 2 Jahre auf 6 Jahre gewählt (House: 2 Jahre) -> größere Kontinuität der Meinungsbildung und Interessen in der zweiten Kammer
19
Q

Was sind Vorzüge des Föderalismus?

A
  1. Fördert Vielfalt und Integration in heterogenen Gesellschaften
  2. Ermöglicht regional differenzierte Politiken und Minderheitenschutz
  3. Effizienz- & Innovationsvorteile, da Subsidiarität und Wettbewerb zwischen Gliedstaaten
  4. Vertikale Gewaltenhemmung
  5. Vermehrte Partizipationsmöglichkeiten
20
Q

Was sind Nachteile des Föderalismus?

A
  1. Erhöhter Zeit- & Kompromissbedarf („Politikverflechtung“)
  2. Legitimationsprobleme durch unklare Verantwortlichkeit & Transparenzprobleme
  3. treibt die Kosten der Staatstätigkeit („rent seeking“), verringert Effizienzgewinne durch Umverteilung (Finanzausgleich als Effizienzhemmnis)
  4. Gefahr des „divided government“
21
Q

Was ist der Kooperative Föderalismus?

A
  • zwischen Bund und Gliedstaaten geteilte Kompetenzen, z.B. BRD -> Verflechtung der Interaktion zwischen Bund und Staaten
22
Q

Was ist der Duale (Trenn-)Föderalismus?

A
  • wechselseitig exklusive Kompetenzdomänen von Gliedstaaten bzw. Bund, z.B. USA
23
Q

Was ist der Asymmetrische Föderalismus?

A

ungleiche Ausstattung der Gliedstaaten mit Kompetenzen, z.B. Spanien (17 autonome Gemeinschaften, davon 50 Provinzen und 2 autonome Städte und dazwischen unterschiedliche Kompetenzen)

24
Q

Was is der zentralistische Föderalismus?

A

Übertragung von Kompetenzen von den Gliedstaaten auf den Bund, z.B. Malaysia) -> Verlagerung von subnationale auf nationale Ebene (Zentralisierung) -> fast alle System unterliegen einer Zentralisierung

25
Q

Was ist politische Dezentralisierung?

A

= zielt auf die verbesserte Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen ab. -> subnational gewählte Behören sind gegenüber der Wählerschaft verantwortlich -> lokale Interessen besser einbringen -> direkt gewählte Bürgermeister, Kommunalräte etc.

26
Q

Was ist administrative Dezentralisierung?

A

= Verteilung oder Verschiebung von Kompetenzen zur Erfüllung staatlicher Aufgaben auf nachgeordnete staatliche Behörden
>Dekonzentration, Delegation (Aufgaben von zentral auf subnational), Devolution (nicht nur Kompetenzen, sondern auch Ressourcenzugriffe z.B. Steuern)

27
Q

Was ist fiskalische Dezentralisierung?

A

= Transfer von Ressourcen und Kompetenzen zur Ausgabenentscheidung auf regionale oder lokale Körperschaften. -> durch fiskalische Dezentralisierung geht auch politische und administrative