Vergl. Autokratieforschung 2: Stabilität und Überleben von Autokratien Flashcards

1
Q

Ziel einer jeden Regierung

A

Regierungserhalt

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2
Q

3 Arten von Bedrohungen autokratischer Herrschaft

A

-> Bedrohungen können sehr unterschiedlich sein -> Auswirkung auf Lebensdauer von Autokratien

  1. Externe Bedrohung (zwischenstaatlicher Krieg)
  2. Horizontale Bedrohung (aus Regimekoalition)
  3. Vertikale Bedrohung (aus Gesellschaft oder außerhalb von W)
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3
Q

Durchschnittliches Lebensalter von versch. Autokratietypen

A

Monarchien ca. 31 Jahre
Parteiregime ca. 27 Jahre
Personalistisch ca. 11 Jahre
Militärregime ca. 7 Jahre

(und deswegen nur eingeschränkt Mesquita)

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4
Q

Externe Bedrohungen für Autokratien

A

Zwischenstaatlicher Krieg -> Werden immer seltener

Bsp:

  • Hitler & Mussolini
  • Saddam Hussein
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5
Q

Horizontale Bedrohung für Autokratien

Woraus resultiert diese Bedrohung?

A
  1. Inside Coups (meistens aus Winningcoalition)
    - > historisch die wichtigste Bedrohung
  2. Coup d’Etat
  • > Grundproblem von Autokratien:
    1. Kein Diktator kann alleine herrchen
  • Delegationsproblem: An wen gibt man Kompetenzen? Adverse selection & asymmetrische information
  1. Staatssicherung = politischer Apparat + Staatsgewalt
    - Sicherheitsdilemma durch institutionelles Sicherungsstrukturen: Nachfolgeregelung, Hierarchisierung,…? Diktator fürchtet “insider coup”, insider fürchten “purge” - gibt keine Sicherheitsmechanismen, wie Verfassungsgerichte o. Wahl in D
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6
Q

Vertikale Bedrohung für Autokratien

A

-> kommt aus der GEsellschaft oder mindestens von außerhalb der W

Unterscheidung zw.:

  1. bewaffnetem Protest (Libyen, Syrien)
  2. Unbewaffnetem Protest (DDR, CSSR)

Unterscheidung zw.:

  1. Protest-Defection-Modell (Tunesien)
  2. Elektorales Modell (Ukraine 2004)
  3. Ziviler Protest
    - erreicht durch Massenmobilisierierung
    - führt eher zu Demokratisierung
    - lernfähige Autokratien und schwarze Ritter (Bahrain 2011)
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7
Q

Was ist die Definition und die Merkmale des Coup d’Etat?

A

Definition
= illegale und offene Versuche des Militärs oder anderer Eliten innerhalb des Staatsapparats, die amtierende Exekutive zu stützen (Powell & Thyne, 2011)

Merkmale

  • meistens durch Militär verübt
  • meistens nur wenige Stunden/Tage
  • Erfolgschancen ca. 55%
  • wenig Opfer
  • Cluster nach Region und Regimetypus
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8
Q

Gründe für Sturz einer Autokratie von Regimeinsidern

Bezug horizontale Bedrohung

A

Hängt von der Wahrscheinlichkeit (p) ab, in Zukunft eine Position im bestehenden Regime einzunehmen, die der gegenwärtigen oder einer besseren entspricht
- und die mehr individuellen Nutzen (Ui) bringt, als die Position in einem neuen Regime (Uf)

Laufen also über wenn:

  1. Meinung, eigene Interessen durch Beitritt zu Opposition eher erreichen oder aus Loyalität zum Amtsinhaber pUF > pUi
  2. Ergebnisse mit Signalwirkung - fällt das Regime? (Von außen, Wirtschaftskriese, innergesellschaftliche Entwicklung, Außenverhalten)
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9
Q

Grundprobleme von Autokratien

A

Grundproblem 1:
Kein Diktator kann alleine herrschen.

Grundproblem 2:
Regimesicherung = politischer Apparat + Sicherheitsapparat

Problematik:

  1. Delegation -> adverse selection & asymmetrische information
  2. Sicherheitsdilemma durch institutionelles Sicherungsstrukturen: Diktator fürchtet “insider coup”, insider fürchten “purge”
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10
Q

Wie Diktaturen enden 1946-2010 (Statistisch)

A
Coup ca. 35%
Wahlen ca. 25%
Massenrevolte ca. 17%
Bürgerkrieg ca. 8%
Insider Rule change ca. 8%
Extern erzwungen ca. 4%
Auflösung von Staaten ca. 2%
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11
Q

Weshalb sind die Art der Bedrohung und des Machtverlustes relevant?

A

-> Regierung muss diese evaluieren und in ihrem Handeln antizipieren

  1. Auswirkungen auf nachfolgende Regimeentwicklung (Demokratisierung, Re-Autokratisierung)
  2. Strategien der Herrschaftssicherung (Aufbau des Sicherheitsapparates und Repressionsniveau (exklusiv-fragmentiert; inklusivkonzentriert)
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12
Q

Strategien der Herrschaftssicherung

A
  • > Autokratien streben nach Stabilität
  • > Strategien generieren untersch. Adressaten und Motive der Folgebereitschaft in untersch. Kontexten
  1. Legitimation (gegenüber Bevölkerung; Rechtmäßigkeit)
  2. Repression (gegen Dissidenten; Furcht)
  3. Kooptation (der Eliten; Nutzen)
    - > Kombinierbar! Nur eines zu nutzen extreme Kosten

Spezifische Strategien:

  • Übergabe an Sohn
  • Wahl
  • Übergabe an nächsten Machthaber, nachdem man eigenen Posten gesichert hat
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13
Q

Definition Repression

Welche zwei Formen gibt es?

A

-> Regimekonformität durch Gewalt & Zwang & Furcht sicherstellen

Form der soziopolitischen Kontrolle

  • von Exekutiven eingesetzt
  • erhöht die Kosten von nicht-regimekonformen Verhalten
  • erzwingt regimekonformes Verhalten

2 Formen:

  1. weiche Repression
    - betrifft gesamte Gesellschaft
    - Erschwerung der Selbstbestimmung
  2. Harte Repression
    - spezifische Individuen
    - Verletzt das Recht auf körperliche Unversehrtheit
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14
Q

2 Formen der Repression

A
  1. weiche Repression
    - betrifft gesamte Gesellschaft
    - Erschwerung der Selbstbestimmung (Assoziationsfreiheit, Meinungsfreiheit)
  2. Harte Repression
    - spezifische Individuen
    - Verletzt das Recht auf körperliche Unversehrtheit (Haft, Folter, Sexualisierte Gewalt)
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15
Q

Definition Kooptation

A

“Maßnahmen einer Autokratie, mit denen Gefolgschaft und Fügsamkeit “erkauft” werden sollen” (Gerschewski, 2013)

  • > Regimekonformität durch Nutzen/Anreize sicherstellen (kein Zwang)
  • Adressat: Winning-Coalition: spezifische, für die Herrschaftssicherung relevante Elitengruppen
  • > Akkumulation von Loyalität durch…
    1. Gewährleistung privater Güter und deren Verteilung
    2. Gewährung von Policy-Mitsprache und Konzessionen

2 Formen

  1. Institutionelle Koopation
    - Parteien, Parlamente, Wahlen
  2. Individuelle Kooptation
    - Renten, Privilegien, Positionen
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16
Q

2 Formen der Kooptation

A
  1. Institutionelle Koopation
    - Parteien, Parlamente, Wahlen
  2. Individuelle Kooptation
    - Renten, Privilegien, Positionen
17
Q

Definition Legitimation

+ 2 Formen der L

A

“Stabile politische Systeme, selbst autoritäre, können sich nicht in erster Linien auf Gewalt stürzen. Alternative zu Gewalt ist Legitimität, ein allgemein akzeptierter systemischer Rechtstitel auf Herrschaft” (Lipset & Larkin, 2004)
Legitimität = Legitimitätsglaube (nach M. Weber)

Legitimitätsglaube
= Die soziale Anerkennung des Regimes als Rechtens
= Erzeugung freiwilliger Gefolgschaft & Fügsamkeit der Bürger
- durch Tradition/Gemeinwohl/demokratische Verfahren/Führerpersönlichkeit/Ideologie

-> geschieht durch Überzeugung

2 Formen

  1. Spezifische Unterstützung
    - Zustimmung zu Regierung, Zufriedenheit mit der Funktionalität des Systems
  2. Diffuse Unterstützung
    - Institutionelles Vertrauen, Generalisierte Systemunterstützung
18
Q

Weshalb führen Massenproteste seltener zum Sturz des Autokraten (als Putsche 17% zu 35%)?

A

Nachteile von Massenprotesten

  • Organisationsproblematik durch Collective Action Problem & freiwilliger Kooperation über einen längeren Zeitraum mit höheren potenziellen Kosten für den Einzelnen
  • vorangegangene Erfahrungen beeinflussen immer die Kalkulationen von Akteuren (Wirtschaftskrise, Coups, Repression, Patronage Institutionen)

(Coup eher weil: freiwillige Kooperation Weniger und relativ leichte Organisation)

19
Q

Russland Anwendung

Also steht bei nicht klausurrelevant (nur siehe Sitzung davor) , heißt das jetzt, wir müssen die Sachen gar nicht können, oder sollen wir die Sachen mit der Sitzung davor kombinieren?

A

Was sind die größten Bedrohunge?

  • Primär: Farbenrevolution und Massenmobilisierung (gab 2011,2012)
  • Sekundär: Insider-Coups (Oligarchen entmachtet seit 2004, Militär keine Putschtradtion, Partei als Transmissionsriemen)

Repression: So mittel bis niedrig
Kooptation: Schon korrupt, geht aber schlimmer
Legitimität: Ausbau von Ideologie und Führerperson, Verfahrenslegitimation, Vertrauen nimmt zu (aber weiter nur bei höchstens 50%)

–> Lässt vermuten, dass Zustimmung da, doch Umfragewerte in unfreiem Kontext - vorsicht