[Sem] Ungleichheit und Regimewandel - Acemoglu, Robinson 2006 Flashcards

1
Q

Wie kann es durch Ungleichheit zu einem Regimewandel kommen?

Was braucht man?

Acemoglu/Robinson 2006

A
  • Zwei konkurrierende Gruppen: “die Bürger” vs. “die Elite”
  • Individuen verhalten sich nutzenmaximierend
  • Politik ist von Natur aus konfliktiv
  • Demokratisierung erfolgt immer durch Eliten
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2
Q

Was ist politische Macht und wie kann man sie unterteilen?

A

= Entscheidet darüber, welche Personengruppe über konfligierende Policies bestimmt

  • De facto political power: Was eine Gruppe einer anderen Gruppe oder der Gesellschaft antun kann, indem sie Zwang nutzt
  • De jure political power: Politische Macht, die bei politischen Institutionen liegt
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3
Q

Wer hat in nichtdemokratischen Systemen Macht?

A

Vertreten Präferenzen einer ausgewählten Subgruppe der Bevölkerung - Elite
- bestimmt über den Zugang zum politischen System und den Inhalt von Policies

  • -> Annäherung an Zustand politischer Ungleichheit
  • De jure political power bei Elite
  • -> Policies bewahren status quo
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4
Q

Wer hat Macht in Demokratien?

A

erlauben Mehrheit der Bürger am politischen System teilzunehmen
- Mehrheit besitzt Wahlrecht und kann Policy-Präferenzen durchsetzen

  • -> Annäherung an Zustand politischer Gleichheit
  • De jure political power bei Bürger
  • -> Politik fördert redistributive Policies
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5
Q

Wieso setzen Eliten Demokratisierung teilweise als Mittel ein?

Acemoglu/Robinson 2006

A
  1. Bürger haben (wegen Massenmobilisierung) de facto political power und drohen so Nichtdemokratie mit Revolution, wegen benachteiligenden Policies
  2. Revolution für Elite kostenintensiv + Kollateralschäden -> vermeiden und bieten deswegen redistributive Policies an (vorerst keine Übertragung von Macht, folgt später)
  3. Wollen zeigen, dass beschlossene Policies ein credible commitment sind - Einführung demokratischer Institutionen (de jure political power bei Bürgern)
  4. Geschaffene Demokratie kann sich konsolidieren (überleben), wenn de facto power bei Volk bleibt und nicht zu Elite wechselt

–> Demokratisierung als Strategie zur Vermeidung von Revolution

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6
Q

Welche Faktoren wirken sich positiv auf Demokratisierung aus?

A
  • Zivilgesellschaft (Mobilisierungsgrad)
  • Schocks/Krisen
  • Einkommen: Land vs. Kapital (halb halb)
  • Moderierende Institutionen
  • Mittlere Ungleichheit
  • Mittelschicht
  • Globalisierung
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7
Q

Welche Faktoren wirken sich positiv auf Konsolidierung aus?

A
  • Zivilgesellschaft
  • Einkommen: Land vs. Kapital (naja)
  • Politische Institutionen: moderierend vs. radikalisierend
  • sehr niedrige oder mittlere Ungleichheit
  • Mittelschicht
  • Globalisierung
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8
Q

Wie unterscheiden sich Einflussfaktoren auf Demokratisierung und Konsolidierung?

A
  • Schocks gut für Demokratisierung, schlecht für Konsolidierung
  • Ungleichheit: Demokratisierung nur mittlerer Bereich vs. Konsolidierung sehr niedrig oder mittel
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9
Q

Rolle von Ungleichheit bei Wahrscheinlichkeit von Demokratisierung?

A

U-Förmig:
Bei niedriger: Keine Massenmobilisierung, da collective action problem (kann durch kurzzeitige Redistribution Probleme lösen, oder hat keine und so hohe Gleichheit)

Bei mittlerer: Am wahrscheinlichsten, dass Demokratisierung, da für Eliten bezahlbar und kostengünstiger als Revolution

Bei hoher Ungleichheit: unwahrscheinlich, weil Kosten von Umverteilung für Eliten sehr hoch, Repression bietet günstigere Alternativen (Eliten wollen ihre vielen Privilegien nicht verlieren und unterdrücken so mehr)

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10
Q

Collective Action Problem = Soziales Dilemma

A

Individuelle Interessen mit sofortiger Zufriedenheit werden über beste langfristige Interessen der Gruppe gestellt

  • Bevölkerung bleibt lieber in Autokratie, weil sie dort finanzielle gutgestellt sind, obwohl langfristig Demokratie den größeren Nutzen bringt
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11
Q

Warum gibt es institutionalisierte Macht?

A
  • Volatilität von Macht ist hoch (kann man schnell verlieren)
  • In Demokratie in Hand der Bürger: Eliten können diese nicht willkürlich gegen ihren Willen austauschen (ein Hauptmerkmal von Demokratien)
  • Sozialstaat eine der wichtigsten Aufgaben von Demokratien (sonst Instabilität9
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12
Q

Was ist das zentrale Problem von Eliten?

A

Immer in Minderheit und deswegen Furcht vor Gegenwind von Mehrheit -> bis hin zu Revolution (kann dadurch alles, inklusive Leben verlieren)

(Nicht alle Massenproteste sind Revolutionen - bsp. Arabischer Frühling)

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13
Q

Was sind die Probleme des Volks?

A

Collective action problem: rationale Individuen handeln auch gegen Nutzen der Mehrheit + Trittbrettfahrer

Massenproteste zwar de facto power, doch nur vorübergehend und stark angreifbar
–> Institutionalisierung muss folgen, damit Macht stabil ist

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14
Q

Wann hat welche Gruppe welche Art von politischer Macht im Demokratisierungsprozess?

A

Autokratie: Elite de jure und de facto Macht

Kritischer Moment: Elite de jure und Volk de facto Macht

Demokratie: Volk de jure und de facto Macht

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15
Q

Welche Rolle spielt die Mittelschicht bei Acemoglu/Robinson 2006?

A

Sind ein theoretisches Problem (für Spieltheorie), deswegen nur Funktion des Puffers

In anderen Theorien haben sie die wichtigste Rolle, da sie entscheiden können, ob sie sich der Elite oder der unteren Schicht anschließen

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16
Q

Welche Methode verwenden Acemoglu und Robinson?

A

Spieltheorie

17
Q

Was ist die Fragestellung von Acemoglu und Robinson?

A

Warum und wie existieren Regierungsformen?

18
Q

Welche Formen von Regimen unterschieden Acemoglu und Robinson?

A
  • Ganz konsolidierte Demokratien: UK: Ungleichheit hoch, Kosten für Repression zu hoch ; Kosten für Coup zu hoch (so dass Elite System nicht herausfordert) - Konsolidierung erfolgreich

Unkonsolidierte Demokratien: Argentinien; Ungleichheit hoch, Kosten von Repression hoch; Kosten für Coup niedrig - schwierig Konsolidierung (weil Eliten noch immer einen Coup starten können)

Persistente Nicht-Demokratie: Singapur; niedrige Ungleichheit

Persistente Nicht-Demokratie mit Repression: Süd Afrika, Ungleichheit hoch, aber Kosten für Repression niedrig

19
Q

Warum spielt es eine Rolle ob Eliten Land oder physisches- /Humankapital besitzen?

Nach Acemoglu/Robinson 2006

A
  • Kannst Land leichter besteuern als Kapital oder Humankapital - Landbesitzer haben mehr Angst vor Demokratie
  • Landbesitzter wenden eher Repression an, weil die anderen auf Kooperation am Arbeitsplatz und beim Handel angewiesen sind
  • Eliten brauchen teilweise andere Institutionen wie Volk: Also Agrar sind Sklaven hilfreich, will Volk aber nicht und die können in Demokratie ihren Willen ja eher umsetzen
  • -> Deswegen eher Demokratisierung in industrialisierten Land, wo Eliten mehr physisches und Humankapital haben als Landbesitz + gleich Konsolidierung (weil Coups sind nicht so kostspielig für Land und größere Gefahr durch Demokratisierung)