[Sem] Power-Sharing und Autonomie - Schulte, Trinn 2022 Flashcards

1
Q

Was sind die Unterteilungen der Demokratien nach Arend Lijphardts “consocial democracy”, die die (In)stabilität heterogener Gesellschaften erklären?

A

Zentripetale Demokratie: homogen und stabil, z.B. Großbritannien

Konsoziative Demokratie: heterogen und stabil, z.B. Schweiz

Zentrifugale Demokratie: heterogen und instabil, z.B. Weimarer Republik

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2
Q

Was sind Regelungen in einer konsoziativen Demokratie (oder Konkordanzdemokratie)?

A

Verfassungsrechtliche Regelgung:

  • große Koalition: shared rule, alle relevanten Gruppen nehmen an Entscheidungsprozess teil
  • Vetorechte: Vetos können eingelegt werden, z.B. bei Verfassungsänderung, kooperative Verfassungsänderung
  • Proportionalität: keine Überrepräsentation, alle relevanten Gruppen wirken relativ zu ihrer Größe an Entscheidungsprozess mit - Verhältniswahl im Parlamentarismus

Regionale Regelung:
- Segmentale Autonomie: alle relevanten Gruppen erhalten selbstständigen Wirkungsbereich, meist territorial, Kooperation nur auf Elitenebene self-rule

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3
Q

Tritt consociationalism auch in Autokratien auf ? In welchen Formen?

A

Entgegen Lijphardts Annahme tritt es auch in Autokratien auf , in der Literatur beschrieben als Coercive consociationalism, Exclusionary consociational authoritarianism und Consociational semi-democracy

(z.B. in Malaysia und Singapur)

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4
Q

Was sind die Merkmale einer liberalen Mehrheitsdemokratie?

A
  • Individualistischer Blick auf Politik
  • Repräsentation von Individuen (one man, one vote)
  • Kollektive Identität werden tendenziell ignoriert
  • Beispiel: Frankreichs regionale und religiöse Identitäten
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5
Q

Was sind die Merkmale einer Konkordanzdemokratie?

A
  • Kommunitaristischer Blick auf Politik
  • Repräsentation kultureller Identitätsgruppen
  • Individuelle Positionen und kleinere Minderheiten werden tendenziell ignoriert
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6
Q

Was sind die Formen territorialer Selbstregierung?

A
  • Grad der Selbstregierung: Umfang der Kompetenzen und Unabhängigkeit der
    Institutionen auf regionaler Ebene
    => Bundesländer in Deutschland vs. Autonome Gemeinschaften in Spanien
  • Verfassungsrechtlicher Schutz: Status der Region ist verfassungsrechtlich
    garantiert (nicht delegiert, sondern original entitlement)
    => Südtirol vs. Schottland
  • Territoriale Qualität: Standardentitäten vs. gesonderte Regionen mit mehr oder
    weniger Selbstregierung
    => Regionen in Dänemark vs. Grönland; Provinzen in Kanada vs. Nunavut
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7
Q

Was ist das Ergebnis über die Performanz konsoziativer Systeme in Bezug auf innerstaatliche Gewaltkonflikte nach Schulte und Trinn?

A

Es gilt: “Consociationalism is a package, not a menu” (!)
1. Das konsoziative „Gesamtpaket“ reduziert das innerstaatliche Konfliktrisiko
2. Inkonsistente Systeme, die territoriale Selbstregierung mit keinen oder nur
wenigen anderen konsoziativen Elementen kombinieren, sind besonders anfällig
für innerstaatliche Gewalt
3. Dies gilt insbesondere für kulturell homogene und ökonomisch entwickelte
Regionen: rich minority homelands are more prone to violent escalation
4. Majoritäre Systeme, die das exakte Gegenteil zum consociationalism darstellen,
weisen ebenfalls ein reduziertes Konfliktrisiko auf

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8
Q

Welche Fallauswahlkriterien treffen Trinn und Schulte in ihrer Untersuchung?

A

Fallauswahlkriterien bilden ethnische Heterogenität, nicht-konsolidierten Demokratien und Nachkriegsgesellschaft

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