Parteien und Pareiensysteme Flashcards

1
Q

Definition politische Partei

A

= organisierte Zusammenschlüsse gleichgesinnter Staatsbürger zur Förderung gemeinsamer politischer Anliegen in Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen über öffentliche Angelegenheiten, vor allem durch Meinungsäußerungen, direkte oder indirekte Einflussnahme auf die Regierungspolitik, Ämtererwerb und politische Gestaltung

  • > intermediäre Instanz
  • > in repräs. Demokr. die wichtigsten
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2
Q

Funktionen von Parteien in Demokratien

A
  1. Interssenartikulation
  2. Interessenaggregation
  3. Politische Sozialisation
  4. Bildung kollektiver Identitäten
  5. Mobilisierung
  6. Rekrutierung
  7. Regierungs- und Oppositionsfunktion
  8. Soziale Integration
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3
Q

Funktionen politischer Parteien in Autokratien

A
  1. Institutionalisierte Parteien entschäfen das Verpflichtungsproblem zwischen Eliten und Herrschern
  2. Institutionalisierte Parteien bieten Möglichkeiten zur Kontrolle der Bevölkerung
  3. Institutionalisierte Parteien bieten Möglichkeiten der eingeschränkten politischen Teilhabe
    - > Fkt. richten sich eher auf die Regimeelite
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4
Q

Die meisten Klassifikationen und Typoligien beziehen sich auf a) organisatorische oder b) programmatische Erscheinungsformen von Parteien

a) Was sind die 5 Parteitypologien nach Organisationsstruktur?

A
  1. Eliten- bzw. Honoratiorenparteien
    (bzw. Komitee-Parteien, vor WW1, cadre)
    - > kleiner Kreis priviligierter Bürger, die sichergehen, dass das Wahlrecht eingeschränkt bleibt, lockerer Kreis ohne premamente Mitgliederbasis
  2. Massen- oder Massenintegrationsparteien (ca. 1918 bis 1960; class)
    - > kam mit Massenwahlrecht und Arbeiter:innenbewegung und religiös gespaltene Länder wie Kaiserreich, Mobilisation eines Millieus, Elite überlegen
  3. Volksparteien (“catch all parties”, ca. 1955-1980)
    - > Ausbau wirtschaftlicher Vorsorge nach 2. WW, Frage des effizienten Management des Wirtschaftssystems, SPD Goedbergerprogramm, CDU: interkonfessionell; statt Policymaximierung nun Stimmenmaximierung
  4. Klientelpartei
    - > Gegenstück der Volkspartei, Explizit auf eine spezifische Gruppe der Gesellschaft ausgelegt, z.B. FDP
  5. Kartellpartei
    - > siehe Folie
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5
Q

Die meisten Klassifikationen und Typoligien beziehen sich auf a) organisatorische oder b) programmatische Erscheinungsformen von Parteien

b) Was sind die 10 (6/2/2) ideologisch-programmatischen Parteienfamilien? (von Beyme 1984)

(sort of geneologie wie oben, also Reihenfolge des Auftretens)

A

Im 19. Jahrhundert:

  1. Liberale Parteien (ab ca. 1810)
  2. Konservative Parteien (in Reaktion auf Liberale Parteien)
  3. Arbeiter:innenparteien (gegen das bürgerliche System, ab ca. 1848)
  4. Agrarparteien (gegen das industrielle System)
  5. Regionalparteien (gegen das zentralistische System)
  6. Konfessionsparteien (gegen Säkularismus)

Währen und nach WW!:

  1. Kommunistische Parteien (gegen die Sozialdemokratie)
  2. Faschistische Parteien (Kommunismus Demokratie)

Nach dem Zweiten Weltkrieg:

  1. Rechtspopulistische Parteien (in group out group)
  2. Ökologische Parteien (gegen die Wachstumsgesellschaft)
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6
Q

Was ist ein Parteiensystem?

A

Parteiensystem = Gesamtheit der Parteien in einem politischen System sowie die Struktur ihres Wettbewerbs und der Kooperation zwischen ihnen

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7
Q

Was sind Kriterien zur Typenbildung von Parteiensystemen (Sartori)?

A

Parteiensysteme formieren sich in Prozessen der Regierungsbildung

  1. Fragmentierung (Zahl der relevanten Parteien)
    - > Relevant = Koalition- oder Erpressungspotential (AfD kann andere Parteien dazu zwingen Koalitionen einzugehen, die sie normalerweise nicht gemacht hätten)
  2. Polarisierung (ideologische Distanz der Flügelparteien)
    - > die Distanz zwischen den Flügelparteien (Linke - AfD)
  3. Innere Dynamik (zentripetaler vs. zentrifugaler Wettbewerb)
    - > xxxxxxxxxxxxxxx
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8
Q

Folie 23: Abbildung (3)

Typen von Parteiensystemen und ihre Einordnung
anhand von
x = Polarisierung (gering bis hoch)
y = Fragmentierung (niedrig bis hoch)
z = Innere Dynamik (zentripetal bis zentrifugal)

A
Prädominates System
x = gering bis mittel
y = niedrig
z = zentripetal
(Japan und DE bis 1969 -> CDU)
Zweiparteiensystem
x = gering
y = niedrig bis mittel
z = zentripetal
(wg. streben nach Medianwähler)
Moderates Mehrparteiensystem
x = gering bis mittelmittel
y= mittel
z = zwischen zentripetal und zentrifugal (oder nur wegen den anderen Achsen????????)
(DE bis Grüne dazukamen)

Polarisierter Pluralismus
x = mittel bis hoch
y = hoch
z = zentrifugal

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9
Q

Was besagt die cleavage-Theorie nach Lipset/Rokkan von 1967?

A
  • Parteien als Ausdruck sozialstruktureller Konfliktlinien (cleavages)
  • Parteiensystem spiegelt die Konflikstruktur der Gesellschaft wider
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10
Q

Was ist eine soziale Konfliktlinie?

A

“über eine längere Zeit stabile, konflikthafte, auf der parteipolitischen Vertretung der Belange unterschiedlicher, durch ihre sozialstrukturelle Positionierung und die daraus abgeleiteten materiellen Interessen und Wertevorstellungen (…) definierter Bevölkerunugsgruppen beruhende Spaltungslinien im Parteiensystem”

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11
Q

Nicht jeder Konflikt und jedes issue ist ein “cleavage”.

Welche 6 Grundsätze müssen soziale Konflikte erfüllen, um als politischer “cleavage” zu gelten?

A
  1. Soziale Basis
  2. Dauerhaftigkeit
  3. Gesellschaftsgruppen
  4. kollektive soziale Akteure
  5. Koalitionen im politischen Bereich
  6. Ideologie / programmatische Plattform
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12
Q

Was sind die vier dominanten Konfliktlinien in Europa im 19. und grühen 20. Jahrhundert?

Konfliktlinie - Revolution - Sachfrage - Parteifamilie

A
  1. Zentrum vs. Peripherie
    - nationale Revolution - Zentralstaat vs. Minderheiten - Regionalparteien
  2. Staat vs. Kirche - nationale Revolution - Trennung von Staat und Kirche und Dominanz der staatlichen über kirchlichen Macht - konfessionelle Parteien
  3. Land vs. Stadt - industrielle Revolution - Freihandel vs. Protektionismus - Agrarier-Parteien, liberale und konservative Parteien
  4. Kapital vs. Arbeit- insustrielle Revolution - Markt vs. Staat - Arbeiter:innenparteien
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13
Q

Abbildung Zusammenahng zwischen cleavages und Parteiensystemen

A

cleavages ->
Parteibindungen -> Wahlverhalten
I I
v v
cleavages -> Entstehung und Wandel von Parteien(systemen)

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14
Q

Wie kommt die cleavage-Theorie in der Wahlverhaltens- und Parteienforschung zur Anwendung?

A

Wahlforschung: cleavages als makrostrukturelle Eklärung für individuelles Wahlverhalten

Parteienforschung: Parteien als Ausdruck sozialstruktureller Konfliktlinien (cleavages); Parteiensystem spiegelt die Konfliktstruktur der Gesellschaft wider

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15
Q

Die vier cleavages bilden in Europa die gemeinsame Grundstruktur der politischen Konflikte im 19./20. Jhr. Dennoch gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Parteiensystemen.

Welche vier Hinderniss gibt es für die Transformation eines cleavage in eine entsprechende Parteienkonfiguration?

A
  1. Legitimation
  2. Inkorporation
  3. Repräsentation
  4. Mehrheitsmacht

xxxxxxxxxxxx
Erkläuterungen?

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16
Q

Was besagt die Frozen Party System-These=

A

“…the party systems of the 1960’s reflect, with a few but signigicant exceotions the cleavage structures of the 1920s. This is a crucial characteristic of Western competitive politics in the age of “high mass consumption”: the party alternatives, and in remarkably many cases the party organizations, are older than the majorities of the national electorates.”

17
Q

Was ist eine Kritik am frozen party system?

A

-> de-alignment/re-alignment der Parteien, da

  1. sich alte Konfliklinien modernisiert oder
  2. ihre Bindewirkung verloren haben und
  3. neue Konfliklinien infolge der “Stillen Revolution” und der Globalisierung entstanden sind.
                    De-alignment model
                                       ^ Frozen party system <->  I
                                       v
                     Re-alignment model

–> xxxxxxxx Ergänzungen gerne noch

18
Q

Wandel von Parteiensystemen:
Kandidat 1: Liberale vs. autoritäre Werte
-> Was ist die “Stille Revolution”? Was ist entstanden? Was ist hier die Kritik?

A

Die “Stille Revolution” hat in der Nachkriegszeit in westlichen Gesellschaften zu kulturellem Wandel geführt

  • > Verbreitung von postmaterialistischen Werten u Rückgang materialisitischer Werte,
  • > Bedeutungszuwachs immaterieller Bedürfnisse wie Selbstverwirklichung, Partizipation, Lebensqualität, Freiheit usw.

Kritik: Bezeichungen sind irreführend, eher “Liberale vs. autoritäre”, “Selbstverwirklichungswerte vs. materialistische Werte”

Ergebnis = grün-alternative (GAL)-Parteien

19
Q

Sind die 6 Kriterien eines cleavages bei den beiden neuen Strömungen erfolgt?

A

(Abbildung 4)

ja für “liberale vs. autoritäre Werte”
–> neuer cleavage
(also ja zu sozialer Basis, Dauerhaftigkeit, Gesellschaftsgruppen, kollektive soziale Akteure, Verankerung im politischen Raum, Programmatische Plattform) (nur für meine Wdh. sorry)

nein für Kosmopolitismus - Nationalismus
–> kein neuer cleavage