VL 7 Konkurrenz vs Symbiose Flashcards
Definition Symbiose
= Interaktionen zum gegenseitigen Nutzen beider Arten; ein bekanntes Beispiel ist die Beziehung zwischen Anemone und Clownfisch, welche sich gegenseitig Schutz vor Fraßfeinden bieten
Definition Antibiose
= ist eine Beziehung zwischen einzelnen Individuen oder Gruppen verschiedener Arten (interspezifische Beziehung), die für einen der Beteiligten Nachteile mit sich bringt und dessen Wachstum hemmt oder ihn abtötet.
z.B. Konkurrenz zwischen Arten -> wichtiger Selektionsfaktor der evolutionären Adaptation
Wie beschreibt und kategorisiert Charles Darwin die natürliche Auslese/ Konkurrenz in „Origin of Species“?
„Wenn mehr Individuen entstehen als potentiell weiterleben können, dann muss es in jedem
Fall einen Kampf ums Dasein („struggle for existence“) geben, entweder zwischen Individuen
der gleichen Art oder zwischen Individuen verschiedener Arten, oder mit der abiotischen Umwelt.“
drei Formen der Konkurrenz nach Darwin:
* intraspezifische Konkurrenz (VL PopulaMonen)
* interspezifische Konkurrenz
* Konkurrenz mit der abiotischen Umwelt (VL Nische)
Welche interspezifischen Beziehungen gibt es? (grob)
- Symbiose
- Parabiose
- Antibiose
Symbiose
= Interaktion mit beidseitigem Nutzen
- Beziehung bedingt gegenseitige Abhängigkeit, Nutzen und räumliche Nähe der Partner
- entweder: Symbiose im engeren Sinne/ obligate Symbiose/ Eusymbiose
oder: : Mutualismus/ Allianz/ „lockere“ Symbiose
Übergang beider Arten meist fließend/ nicht klar zu trennen
* oftmals aus Parasit-Wirt oder Räuber-Beute-Beziehung hervorgegangen
* keine reine Kooperationsbereitschaft -> jeder versucht größten Nutzen aus Beziehung
zu ziehen
Symbiose im engeren Sinne/ obligate Symbiose/ Eusymbiose
beide Partner stehen in gegenseitiger Abhängigkeit und sind räumlich nah beieinander
o für beide Partner lebensnotwendig
o z.B. endosymbiontische Mikroorganismen im Pansen der Wiederkäuer
Mutualismus/ Allianz/ „lockere“ Symbiose
beide Partner haben gegenseitigen Nutzen/ gegenseitiges Ausbeuten, bei der
in Summe beide profitieren
o aber Partner sind getrennt und können allein leben -> zwingende Partnerschaft nicht lebensnotwendig
o z.B. Einsiedlerkrebs, welcher von Nesseln der Seeanemonen auf Gehäuse geschützt wird
-> Seeanemonen bekommen im Gegenzug Beutereste vom Krebs
- Kosten & Nutzen der Beziehung sind von ökologischen Umweltfaktoren abhängig z.B.:
Phosphatgehalt des Bodens oder
Mykorrhiza:
Vorteil der Pflanze abhängig vom P-Gehalt des Bodens
- phosphatarm -> Nutzen hoch
- phosphatreich -> Pflanze wird parasitisch (Pilz wird verdaut)
Ameisen & Blattläuse:
Feinde der Blattläuse in der Umgebung
- vorhanden -> Nutzen der Verteidigung hoch
- keine -> Sekrettropfen umsonst an Bewacher gegeben
o Übergänge zu Antibiosen teils fließend
Parabiose
= Beziehung, in der ein Individuum einen Vorteil hat, das andere weder Nutzen noch
Schaden
- typische Parabiose ist Kommensalismus
o Kommensale/ Mitesser beteiligt sich an der Nahrung des anderen
o z.B. aasfressende Geier, welche größeren Jägern wie Löwen folgen
Antibiose
= negative Interaktionen
- Amensalismus
- Parasitismus und Räuber-Beute-Beziehungen (für eine Art vorteilhaft, für andere schädlich)
-Konkurrenz
Amensalismus
= einseiMge negaMve InterakMon, bei der eine Art ohne ersichtlichen Vorteil geschädigt wird
o Art die negaMven Einfluss ausübt hat keinen Nutzen
o Beispiel: Invasive Pflanzenarten die negaMv für Bestäuber der verdrängten Konkurrenz sind
Konkurrenz
Beziehungen, die für beide Arten negativ sind
o stärkste Triebkra) von Artbildung bzw. Spezialisierung von Arten
o intraspezifisch (innerhalb der PopulaMon der Art) à führt häufig zur Vorherrscha) von unterdrückten Schädlingen (in VL Population)
o interspezifisch à zwischen PopulaMonen verschiedener Arten z.B. direkte Nahrungskonkurrenz zwischen Gelbhalsmaus, Rothirsch, Eichelhäher etc. um Eicheln
Welche Typen der interspezifischen Konkurrenz gibt es?
- Exploitation („Ausbeutung“):
= Übernutzung einer gemeinsamen Ressource
* Vorkommen der Ressource wird dabei stark reduziert à führt zu Konkurrenzdruck
* indirekte Beziehung (auch zwischen Individuen die sich nie begegnen möglich)
* à Mangel erhöht Konkurrenz - Interferenz („Überlagerung“)
* ebenfalls Individuen mit gleicher Ressource
* Zunahme der PopulaMonsdichte beschränkt die Nutzung, d.h. Zugang wird gegenseiMg
behindert
* Ressource kann auch im Überschuss vorhanden sein
* à schlechte Verfügbarkeit führt zur Konkurrenz
Um welche Ressourcen wird häufig konkurriert?
biotische Ressourcen:
* Nahrung, bei der Konkurrenz durch direkte Konsumption entsteht
* Konkurrenz um Sexualpartner zwischen Individuen gleicher Art
abioMsche Ressourcen:
* Konkurrenz um Raum
o insbesondere bei sessilen Organismen z.B. Platz, den eine Seepocke besiedelt,
ist für später eintreffende Individuen nicht mehr nutzbar
o oder durch Überwachsen: andere Individuen werden von wichMgen Ressourcen
abgeschnigen z.B. Beschagung kleinerer Pflanzen durch größere
* Nährstoffe und Wasser
o z.B. im Wurzelbereich terrestrischer Pflanzen
o Konkurrenz kann vermindert werden, durch akMve Wurzelzonen in verschiedenen Bodenschichten
* Konkurrenz findet meist um verschiedene Ressourcen gleichzeiMg stag à wenn eine
Ressource erschlossen, ermöglicht das Zugang zur weiteren
Bsp.: Revier erschließt Zugang zu Nahrung und Nistplätzen
o Bsp.: verbesserte SMckstoffversorgung erleichtert Zugang zu Ressourcen wie
Wasser und Licht
Wie kann interspezifische Konkurrenz vermieden werden?
- Vermeidung durch Nischendifferenzierung
- Verringerung der Nischenüberlappung
- Allelopathie
Vermeidung von interspezifischer Konkurrenz durch Nischendifferenzierung
tierisches Beispiel: Entenvögel:
o Anpassungen an verschiedene Wassertiefen (von Uferregion bis Gewässergrund) durch z.B. unterschiedliche Größen und Halslängen -> Ernährung durch verschiedene Pflanzen und Tiere
- pflanzliches Beispiel: Sonnen- und Schattenpflanzen
o Konkurrenz um Licht
o morphologisch verschiedenen Anpassungen des Blattes (Größe, Dicke und Palisadenparenchym)
o physiologische Anpassungen der Photosynthese (Lichtkompensationspunkt,
Sättigungspunkt)