VL 10 Teil 2 Flashcards

1
Q

Warum ist die Nutzung von Pflanzen durch Herbivore so gering? Welche Hypothesen gibt es zu diesem Thema?

A

Hypothese 1: TOP DOWN
Kontrolle durch Prädatoren
- Räuber halten Herbivore in Schach, kontrollieren die untere trophische Ebenen
à z. B. Löwe und Wolf begrenzen Populationsdichte von großen Herbivoren

Hypothese 2: BOTTOM UP Kontrolle durch Nährstoffe (insb. N)
- Energiefluss im Ökosystem wird von unten nach oben kontrolliert
- Produktivität der Sekundärproduzenten (Herbivoren) ist abhängig von der Produktivität und Qualität der pflanzlichen Nahrung
Hypothese 3: Synthese aus beiden
- Herbivore besitzen viele Feinde und ihre Nahrung ist nährstoffarm
à es liegen nur wenige Überprüfungen dieser Hypothesen in terrestrischen Systemen vor

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2
Q

Wie heißt das Modell, welches für die ersten beiden Hypothesen erstellt wurde?

A

Fretwell-Oksanen-Modell

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3
Q

Was besagt das Fretwell-Oksanen-Modell?

A
  • Herbivoren-Einfluss variiert systematisch mit der ProdukMvität des Ökosystems
    -> ecosystem exploitation hypothesis
  • In natürlichen Ökosystemen liegt der maximale Einfluss von Herbivoren bei Systemen
    mittlerer Produktivität

Graphik zeigt
- Links = bottom-up:
-> In unproduktiven Systemen haben Herbivore eine geringe Wirkung
->das Gesamtsystem (inkl. Herbivore) wird
von ihren Ressourcen reguliert
- Rechts = top-down:
à In hochprodukMven Systemen sinkt der Einfluss der Herbivoren und höhere trophische Ebenen (Räuber) regulieren das System

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4
Q

Warum ist die Welt grün, obwohl Herbivore die gesamte Phytomasse aus einem Ökosystem
entnehmen könnten?

A
  1. Pflanzen haben zu geringen Nährwert
  2. Sekundäre Pflanzstoffe als Schutz
  3. Pflanzen tolerieren und kompensieren Verlust
  4. Pflanzen wehren sich
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5
Q

Führt der geringe Nährwert von Pflanzen dazu, dass die Welt grün ist?

A
  • Pflanzennahrung reich an Kohlenhydraten, arm an Proteinen „poor food“
    -> reklazitrant - hoher Anteil an Cellulose und Lignin
    -> harte Blätter und teilweise geringer Wassergehalt
    -> geringe Nährstoffgehalte (v.a. Proteine, N, Mineralien)
  • Kohlenhydrate vorwiegend als unverdauliche Cellulose, Herbivore haben i.d.R. keine Cellulasen
    à effekMve Nutzung nur mittels Symbionten, d.h. spezialisierter Mikroorganismen
    (Bakterien, Pilze) und Einzeller (Protozoa)
    -> EndosymbionMsche Verdauung
    o Symbionten zersetzen Cellulose
    o anareobe Gärung (Zucker > anorganische Säuren, Alkohole)
    o Pansen der Wiederkäuer, Enddarm der Termiten
  • Es gibt Korrelation zw. N-Gehalt in Pflanzen und Lebenszyklus bei Herbivoren
    à Studie mit Blattläusen zeigt, dass N-Düngung den Befall durch Herbivore erhöht
    à jedoch zu wenige Untersuchungen, um beweisen zu können, dass die KorrelaMon immer gilt
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6
Q

Wie wirken sekundäre Pflanzenstoffe auf Herbivore? Welche Hauptgruppen von sekundären
Pflanzenstoffen gibt es?

A
  • toxische oder hemmende Wirkung auf Herbivore (schwer verdaulich, ungenießbar)
  • 3 Haupttypen:
    1- Stickstoffhaltige Substanzen
    2. Terpenoide
    3. Phenole
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7
Q

N haltige Substanzen

A

Toxisch, biger schmeckend
o Alkaloide, z.B. Mugerkornalkaloide, Morphin, Atropin
o Cyanogene Glycoside, d.h. Glycoside mit Nitrilgruppe
o Glucosinolate bzw. Senfölglycoside (Ringverbindungen mit S und N)
à Letztere kommen bei Kruziferen wie ReÜch, Senf, Kresse oder Kohl vor

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8
Q

Terpenoide

A

o) spezifisch für besMmmte Pflanzengruppen, so die Limonoide (Citrusfrüchte)
und Cardenolide (Herzglykoside bei Digitalis)
o Kurzkettige Terpenoide sind leichtflüchtig und o) als Duft wahrnehmbar (Monoterpene)
o längerkeÜge Terpenoide meist biger schmeckend und o) toxisch sind

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9
Q

Phenole:

A

o Weit verbreitete Abwehrstoffe, universell in Blägern u. anderen Pflanzenteilen
o Gehalt meist erhöht bei Herbivoren-Befall

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10
Q

Beispiel für die chemische Abwehr von Herbivoren durch Toxine?

A
  • Das cyanogene Gylcosid Dhurrin als Fraßschutz bei Hirse
    à wenn Pflanze verletzt wird entsteht gi)ige Blausäure (Cyanwasserstoff)
  • Cyanogene Glycoside sind weit verbreitet, bereits in geringen Mengen toxisch
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11
Q

Was sind Repellents? Beispiel für die chemische Abwehr von Herbivoren durch Repellent?

A
  • Repellents werden von Herbivoren über den Geruchssinn wahrgenommen und schrecken diese ab ohne sie zu töten
  • Beispiel: Urushiole in Sumachgewächsen (Gi)efeu, Gi)eiche, Lackbaum)
    à ölarMge Verbindungen im Milchsa) der Pflanzen (Brenzcatechine)
    à können vielseiMg verwendet werden (Lack im Kunsthandwerk, Gerben, Fototechnik)
    à meist kommt in Pflanzen immer ein Gemisch aus verschiedenen Urushiolen vor
    à kann von Mugerpflanze auf Tochterpflanzen weitergegeben werden
    o TransgeneraMonseffekt möglich (z. B. bei AckerreÜch)
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12
Q

Wie korreliert die Produktion von sekundären Pflanzenstoffen mit der Wachstumsrate von
Pflanzen?

A

Pflanzen können Energie entweder in Wachstum oder in ProdukMon von sekundären
Pflanzenstoffen stecken, nicht in beides gleichzeiMg
à müssen Kompromiss (trade-off) eingehen
- Ressourcenverfügbarkeitshypothese bringt Faktoren in einen
Zusammenhang
à Bei maximaler Verteidigung haben alle Pflanzen dieselbe
niedrige realisierte Wachtsumsrate

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13
Q

Mit welchen Strategien können sich Pflanzen gegen den von Herbivoren ausgeübten SelekMonsdruck durchsetzen

A
  • schnell wachsende Pflanzenarten mit geringer Abwehrkra)
    à r-Strategen (hohe ReprodukMons-, Photosynthese- sowie Wachstumsrate)
    à starker Befraß wird durch effekMves Wachstum kompensiert
    à qualitaMve Abwehr
  • langsam wachsende Pflanzenarten mit hoher Abwehrkra)
    à K-Strategen (lange Lebensdauer, geringe ReprodukMonsrate)
    à hohe ProdukMon sekundärer Pflanzenstoffe, wenig Befraß
    à quanMtaMve Abwehr
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14
Q

Führen also sekundäre Pflanzenstoffe dazu, dass die Welt grün ist?

A
  • Es gibt keinen klaren Zusammenhang zwischen dem Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen und der Diversität der Herbivoren
    à Herbivoren sind in der Lage Entgi)ungsstrategien zu entwickeln
    o Bsp.: Raupen des Monarchfalters syntheMsieren aus Gi)en eigene Signalstoffe,
    adulte Tiere sind später gegen Gi)stoffe geschützt
    o Viele Schmegerlingsraupen durchbeißen Blagadern, um Zufluss von Abwehrstoffen zu unterbinden
    à bei effekMver Wirkung von Gi)en oder Repellents sollten diese jedoch die Struktur
    der Herbivorengemeinscha) verändern
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